Dreifaltigkeit

Rund um Bibel und Glaube
Elli

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Elli »

Hiob hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 10:28
Elli hat geschrieben: ↑Sa 26. Dez 2020, 09:24
Ich finde das immer sehr schade, wenn die sogenannten Intellektuellen so kompliziert schreiben, dass nur Ihresgleichen ihre Erkenntnisse verstehen können.
Ich denke dabei an den Satz: Wo kämen wir dahin, wenn jeder Hirtenjunge die Bibel lesen würde.
Da muss ich Dir einerseits einmal mehr recht geben - und das ist genau der Punkt, an dem ich insbesondere die RKK kritisiere. - Allerdings heißt dies umgekehrt auch: Die Evangelen haben zwar eine gute Pastorale, aber keine erkennbare Fundamental-Theologie. -- Und des weiteren: Die vielen Denominationen streiten doch ständig über fundamental-theologische Dinge (also: "intellektuell komplizierte" Sachen). - Würden alle die Klappe halten und sagen "Wir spüren Gott - und gut ist" bräuchten wir das alles nicht. Aber da es so ist, muss man "intellektuell kompliziert" dagegen halten.
Hinter dem Satz: Wo kämen wir dahin, wenn jeder Hirtenjunge die Bibel lesen würde, fehlt der Satz Luthers: Dann hätten wir mehr Christen.
Die Bibel ist für jeden Menschen geschrieben, für Hirtenjungen, Bauern, Handwerker und für Professoren, auch Minderbegabte. Das Wichtigste ist doch, von Gott lernen zu wollen. Ein Minderbegabter will mehr über den guten Hirten wissen, fragt vielleicht öfter nach. Er wird aber in seinem Wissen wachsen, wenn er lernen will. Das ist es vorauf es ankommt.

Will ein Akademiker nicht mehr wissen, weil er denkt, er wüsste schon alles, dann hat er das Wesentliche nicht, das heißt, in der Wahrheit Gottes wachsen zu wollen. Die Menge seines Wissens, verschafft ihm keinen Platz in Gottes Reich. In diesem Sinne haben Intellektuelle es oftmals schwerer, als einfach Strukturierte.

Luther hatte durchaus berechtigte Gründe die Ansichten (Theologie) der RKK zu kritisieren. Allen voran, wie so oft, ihre Geldgier und die diktatorische Unterdrückung des Volkes, genau in dem Sinne, wie die Pharisäer zur Zeit Jesus.
Ich bin keine Lutheranerin, dennoch, stehe ich hinter den Reformatoren.

Die Evangelen haben sich größtenteils von den einfachen Lehren der Reformatoren abgewandt. Luther hat zur seiner Zeit schon vor Unterwanderung jüdischen Denkens gewarnt, so, wie wir das jetzt im Dispensationalismus finden. Kaum eine Gemeinde die nicht von diesen Verwirrungen belastet ist.
Elli hat geschrieben: ↑Sa 26. Dez 2020, 09:24
Soweit so gut, dennoch fehlt etwas sehr Wichtiges, es fehlt die Sühnetheologie, in deren Verständnis wir die Gnade verstehen können.
Machst Du mal einen Thread dazu auf? - Da müsste erst mal geklärt werden, was "Sühne" eigentlich ist.
Ich denke, dass wir über die Sühnetheologie, die täglich benötigte Gnade besser verstehen können.. Eine Lehre die uns bezeugt, dass wir in der Gnade Gottes leben müssen.
Paulus beschreibt auch das Ziel, aber doch im Wesentlichen den Weg des Glaubens. Unser Aufgabe ist es, mit der Kraft Gottes, im Glauben zu bleiben.
Elli hat geschrieben: ↑Sa 26. Dez 2020, 09:24
Wir haben Gottes Offenbarungen in der Schrift, an diese sollen wir uns halten.
So einfach ist das nicht. - Denn das, woran wir uns halten, sind nicht die Offenbarungen an sich, sondern das, was wir davon verstehen und wie wir es verstehen. - WIR sind also das Problem. - Und schon muss man weiter fragen: "Was verstehen wir wie und warum?"
Ja, wir sollten uns erstmal an das Wichtigste halten, warum musste unser Herr Jesus Christus stellvertretend für uns sterben. Glaubst du an den stellvertretenden Tod? Für mich eine der wichtigsten Fragen überhaupt, wenn ich mich mit Theologen unterhalten will.
Elli hat geschrieben: ↑Sa 26. Dez 2020, 09:24
Wir müssen unseren Stolz ablegen, damit wir erkennen können, dass wir jeden Tag Gottes Barmherzigkeit benötigen. Darüber berichtet diese Lehre nicht.
Meinst Du die "Visio-Beatifica-" Lehre? - Klar - das kommt dort nicht vor, weil es ein anderes Thema behandelt.
Das ist ja das Problem, Sünde, Reue und Buße und die damit verbundene Gnade kommt in der Lehre "Visio-Beatifica" nicht vor.
Nur von einem Haus träumen reicht nicht. Man muss schon real anfangen, dafür braucht man Steine, Mörtel und Balken. Ich meine hier keine Werkgerechtigkeit, es geht um die Glaubensgerechtigkeit in der Sühnung durch Jesus Christus.
Und jetzt im Sinne des Threads zu klären: Ist Jesus inkarnierter Gott oder "nur" ein besonderer Mensch? - Und schon sind wir wieder in der Theologie, also den intellektuell komplizierten Sphären.
Wenn mans wirklich wissen will, sehe ich das alles gar nicht so kompliziert. Aus meiner Sicht, reicht ein normaler Hausverstand. So sehe ich meine Selbsteinschätzung.

Über eine falsche verwirrende Dreieinigkeitslehre versteht der Gläubige oft nicht, wie denn auch? Zum Glück, muss der Glaube nicht unbedingt darunter leiden.


LG
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben:'Wurzel aus 16'/'Wurzel aus 4' + 112-88/44-110
Die Notation ist gewöhnungsbedürftig, nun gut, aber das Ergebnis des zweiten Terms ist 0. Damit als Endergebnis, falls du die Quadratwurzel meinst: 2

Wo aber macht die Bibel so komplexe Aussagen, wie du meinst und wozu?

Zu allem anderen komme ich später.
Elli

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Elli »

Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:02 Hiob hat geschrieben:
'Wurzel aus 16'/'Wurzel aus 4' + 112-88/44-110
Die Notation ist gewöhnungsbedürftig, nun gut, aber das Ergebnis des zweiten Terms ist 0. Damit als Endergebnis, falls du die Quadratwurzel meinst: 2

Wo aber macht die Bibel so komplexe Aussagen, wie du meinst und wozu?
Ich bleibe lieber bei, 2 und 2, ist 4. In diesem Verständnis lese ich auch die Bibel. Wenn der Mensch es kompliziert haben will, wird aus 2 und 2, tatsächlich 2.

LG
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Roland hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 09:53
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Nun wird zwar behauptet, die Kenntnis einer triadischen Gottheit ist Glaubensvoraussetzung…
Naja, wenn Gott an Weihnachten NICHT Mensch geworden ist, was bleibt dann noch vom christlichen Glauben? Das ist m.E. das Alleinstellungsmerkmal, das Besondere am christlichen Glauben, dass wir einen Gott haben, der mitten hineinkam in unsere Dunkelheit um uns mit ihm selber zu versöhnen.
Gott ist Mensch geworden? Eine Schlussfolgerung aus dem trinitarischem Denken, was getrost bezweifelt werden kann. Wir lesen, dass das WORT Fleisch wurde und das WORT können wir als Jesus identifizieren, welches BEI Gott war. Durch Christus hat Gott die Welt gerettet, was anderes können wir in der Bibel nicht feststellen.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 ...dies kann aber an keinen einzigen Vers in der Bibel belegt werden.…
"Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber…" 2.Korinther 5,19
Einzelne Verse zu zitieren bringt nichts, denn durch eine solche Isolation vom Gesamtzusammenhang entsteht ein schiefes Bild. Außerdem zeigt sich, dass 'Gott in Christus' keineswegs eine trinitarische Interpretation verträgt, denn dann müßte auch 'Christus in uns' oder 'Wir in Christus' auf eine Mehrfachidentität hinweisen und das funktioniert sicher nicht.
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Hinter dem Satz: Wo kämen wir dahin, wenn jeder Hirtenjunge die Bibel lesen würde, fehlt der Satz Luthers: Dann hätten wir mehr Christen.
Stimmt - da habe ich zu früh aufgehört. :oops:
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Die Bibel ist für jeden Menschen geschrieben
Das stimmt aber nur dann, wenn im Menschen der HG ist. - Das Problem: Jeder Denominations-Angehörige meint, das betrefffe automatisch ihn. - Oder anders: In den meisten Erklärungen der Bibel ist der HG NICHT ersichtlich, obwohl ihn jeder vorschiebt.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Will ein Akademiker nicht mehr wissen, weil er denkt, er wüsste schon alles, dann hat er das Wesentliche nicht
Absolute Zustimmung. - Am meisten verstanden habe ich in meinem Leben von wirklich frommen Christen, die den HG/Jesus GESPÜRT haben - das sind meistens NICHT Akademiker.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Luther hatte durchaus berechtigte Gründe die Ansichten (Theologie) der RKK zu kritisieren. Allen voran, wie so oft, ihre Geldgier und die diktatorische Unterdrückung des Volkes
Wobei "Fehlverhalten der Christen" (hier RKK-Leute) und "Theologie" nicht miteinander vermischt werden dürfen. - Wenn jemand mit einem Porsche in eine Menschenmenge fährt, kann man NICHT sagen "Porsche ist ein schlechtes Auto".
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Unser Aufgabe ist es, mit der Kraft Gottes, im Glauben zu bleiben.
Klingt einfacher, als es ist. - Allein das Wort "Glaube" ist erklärungsbedürftig. - Ich kenne Christen, deren Alltags-Leben durch den Glauben durchschwungen wird, ohne dabei in die Bibel zu gucken. - Dann gibt es andere, für die Glauben eine biblisches Regelwerk ist. --- Unter "Glaube" wird arg viel subsummiert. ---- Trotzdem: In MEINEm Verständnis von "Glaube" gebe ich Dir recht.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Ja, wir sollten uns erstmal an das Wichtigste halten, warum musste unser Herr Jesus Christus stellvertretend für uns sterben. Glaubst du an den stellvertretenden Tod?
Wenn ich jetzt alle Zwischenschritte auslasse, ist meine Antwort JA. - ABER: Ich meine damit etwas anderes, als üblicherweise mit gemeint ist.

Etwas konkreter und verkürzt:
Da der Mensch nicht in der Lage ist, vorbehaltslos in den Willen Gottes hinein zu sterben, weil er sein Ich nicht endgültig in Gott aufheben kann, muss dies jemand tun, der sowohl Mensch als auch Gott ist. - Das ist Jesus. ----- Jesus/Gott tut also etwas, was der Mensch tun müsste, aber nicht kann - insofern ist "stellvertretend" richtig.

Nebenbei: Wir sind uns vielleicht einig, dass "leiblicher Tod" nicht "existentieller Tod" ist - will heißen: Jesus ist existentiell zu keinem Zeitpunkt tot. ---- Daran schließt sich eine viel größere Frage an: WARUM das alles eigentlich? - Und da kommen wir zum vorher Besprochenen, nämlich dass der "Fall" nötig war, um den Menschen ins Eigen-Bewusstsein kommen zu lassen. - Ist er aber gefallen, KANN er von alleine da nicht raus. Insofern war die Erlösung ("stellvertretender Tod" = Herausgezogen-Werden aus dem Fall) von vorneherein geplant - in anderen Worten: Der trinitarische Jesus ("wahrer Mensch und wahrer Gott") MUSSTE sein - er war gar nicht vermeidbar (es sei denn, Gott hätte den Menschen von vorneherein vernichten wollen, was man einem "Gott ist die Liebe" nicht unterstellen kann.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Das ist ja das Problem, Sünde, Reue und Buße und die damit verbundene Gnade kommt in der Lehre "Visio-Beatifica" nicht vor.
Das ist aber keine Überraschung, weil dann schon alles rum ist - da muss man VORHER lesen.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Ich meine hier keine Werkgerechtigkeit, es geht um die Glaubensgerechtigkeit in der Sühnung durch Jesus Christus.
Bei mir als Allversöhner spielt das keine Rolle, da ich glaube, dass jeder Mensch, der ins Licht der Erkenntnis gestellt wird, automatisch glaubt - UND: Ich glaube, dass es am Ende niemanden geben wird, der NICHT ins Licht der Erkenntnis gestellt wird.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 12:47 Wenn mans wirklich wissen will, sehe ich das alles gar nicht so kompliziert. Aus meiner Sicht, reicht ein normaler Hausverstand.
Das Problem: man hört sowohl von Trinitariern als auch von Nicht-Trinitariern, dass "das alles gar nicht so kompliziert" ist und "ein normaler Hausverstand" reicht. :D
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:02 Die Notation ist gewöhnungsbedürftig, nun gut, aber das Ergebnis des zweiten Terms ist 0.
:lol: - Ich rechne jetzt nicht nochmal nach: Dann habe ich mich halt verrechnet. - Ich will damit sagen, dass man auch auf komplizierte Weise auf "4" kommen kann.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:02 Wo aber macht die Bibel so komplexe Aussagen, wie du meinst und wozu?
Es steht nirgends in der Bibel "Jesus ist trinitarisch zu verstehen" (das entspräche 2+2=4). - Aber im Gesamt-Blick kann man sehen, dass nur Gott den Menschen erlösen kann (Begründung s.o. bei Elli). Dies zu erklären, scheint extrem schwer zu sein, so dass man komplex werden muss, um es irgendwie (erfolgreich oder erfolglos) zu vermitteln.

Deine Frage ist nichtsdestoweniger sehr interessant - hier umformuliert: Warum ist die Bibel nicht so geschrieben, dass sie jeder verstehen MUSS, weil es eindeutig ist? Da wäre die Antwort: Weil der Mensch nicht 2+2=4 ablernen soll, sondern sich geistlich entwickeln soll - "Erwirb es, um es zu besitzen", sagt Goethe dazu.
Elli hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:49 Ich bleibe lieber bei, 2 und 2, ist 4. In diesem Verständnis lese ich auch die Bibel.
Das funktioniert nur dann, wenn der HG wirklich in Dir ist. - Solche Leute kenne ich und bewundere ich. - Aber viele, die diesen einfachen Weg beanspruchen, haben NICHT den HG (das ist KEINE Spitze gegen Dich).
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Helmuth
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 10:06
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Nun wird zwar behauptet, die Kenntnis einer triadischen Gottheit ist Glaubensvoraussetzung,
Das hielte ich für falsch - katechetisch habe ich einiges an der RKK auszusetzen. - Denn wie kann man etwas voraussetzen, was keine Sau versteht (sogar viele Theologen nicht).
Du hieltest das für falsch und ich nehme an auch Otto2 hält es für falsch und auch ich sehe darin eine falsche Glaubensvoraussetzung. Das zeigt, dass wir einander an sich darin verstehen und eins sind, aber die Annahme die RKK hielte das für falsch ist eben nicht gegeben.

Hier sehen Otto2 und ich das so, dass es für die RKK nicht nur Voraussetzung ist, sie setzen das Leugnen dazu noch unter anathema. Und was die Sau betrifft, was nun? Verstehst du es nun oder nicht? Wenn nicht, wieso hängst du dann der Lehre an? Weil dich das Unverständliche reizt?

Was hingegen geoffenbart ist, das wiederum relativierst du? Gott ist Vater, Jesus ist Sohn, welch einfache Erklärung ohne viel ranziges Hirnschmalz, und ein Volksschulkind kann es verstehen.
Hiob hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 10:06
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 dies kann aber an keinen einzigen Vers in der Bibel belegt werden. Und wir können davon ausgehen, wenn dies wirklich so wäre, gäbe es nicht nur eindeutige Hinweise, sondern eine explizite Lehre über die Trinität in der Bibel.
Nee - so was ist biblisch schon gut begründbar. - Das Problem: In der Bibel steht oft nicht "2 + 2 = 4", sondern öfter mal " 'Wurzel aus 16'/'Wurzel aus 4' + 112-88/44-110" - das ist dann ebenfalls im Ergebnis "4" (falls ich mich nicht verrechnet habe). ;)
In der Tat hast du dich nicht nur verrechnet, du hast dir selbst widersprochen. Keine Sau versteht es, aber biblisch ist es gut begründbar. Du meinst wenn es kompliziert erklärt werden muss, dann erst ist es begründbar? Wie deine falsche Formel?

Also ich rekapituliere: Gott der uns geschaffen hat, der auch weiß, welche Grenzen unser Verstand mit sich bringt, vor allem der durch Sünde verfinsterte, der erklärt es nun absichtlich kompliziert, sodass es keine Sau versteht und das liefert den Beleg der Begründbarkeit. Wow, was für eine Logik!

Ist Gott echt so ein Arsch? Oder zeigt das nicht den Mörderschuss, den man haben muss, wenn einem der Teufel derart ins Hirn scheißt? Du lieferst vielmehr einen recht plausiblen Beleg, wie Theologie die Logik des gottgegebenen Hausverstandes aushebelt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 10:06
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Gott ist doch durchaus erkennbar: Römer 1:20

Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben.
Deine Aussage macht doch gerade den Unterschied zwischen "Wesen" (unsichtbar) und Offenbarung (egal ob über Personen oder über Werke) klar. Du sagst doch gerade:
1) Das Wesen ist NICHT erkennbar.
2) Offenbarungen davon sind erkennbar ("wenn man es wahrnimmt", Röm. 1.20).
Das ist exakt das, was ich die ganze Zeit sage.
Doch, Hiob, der Bibelvers spricht ausdrücklich davon, dass sein 'Wesen' durch seine Schöpfung wahrgenommen werden kann.

Was nicht wahrgenommen werden kann, ist die Struktur oder Kompositon seines Wesens. Das ist was völlig anderes. Wir kennen die Substanz Gottes nicht, wir wissen nur, er ist für uns nicht sichtbar und ein Geist. Was wir wissen, sind die analogen Darstellungen unseres Vorstellungsvermögens, die angelehnt an menschlich-materielle Verhältnisse, auf unser Vorstellungsvermögen heruntertransformiert sind.

Für die materielle Schöpfung brauchen wir keine Analogie, da müssen wir lediglich erkennen, dass diese durch Intelligenz und kreativem Vermögen entstanden ist, also Eigenschaften eines Creators. Die Schöpfung ist konkret und wirklich und keine Offenbarung in Form einer Projektion oder Emanation, wie du es für Jesus vorgesehen hast, wenn ich dich richtig verstehe. Die 'Ausstrahlung' Gottes als Person Jesus wäre ja nicht echt, sondern eine Transformation seines Geistes auf eine materielle Projektionsfäche. Wie ein dreidimensionales Hologramm, welches zur Interaktion fähig wäre.
Nein, sowas lesen wir nicht in der Bibel und wenn wir davon ausgehen, dass die Bibel Gottes Wort und zudem die Wahrheit vertritt, wäre deine philosophische Spekulation die reinste Täuschung.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Aber natürlich ist Gottes wahre Beschaffenheit für uns unbegreiflich und für die irdische Dimension unzugänglich. Eine solche geistige Dimension ist uns verschlossen und daher nur durch Analogien begreifbar.
Genau so. - Der Unterschied zwischen uns scheint folgendes zu sein:
Du verstehst "Vater" und "Sohn" NICHT als Offenbarung (hier in Deinen Worten: "Analogien"), sondern als Original (bzw. als Nicht-Trinitarier: "Vater" als "Original", "Jesus" als Nicht-Gott), während ich "Vater" und "Sohn" als Greifbares des "unsichtbaren" Wesens Gottes verstehe.
Ich verstehe Gott und Jesus als zwei Instanzen von gleicher Beschaffenheit in hierarchischer Zusammenkunft. Wobei Jesus natürlich als göttlich anzusehen ist, aber nicht der GOTT ist. Bei dir 'spielt' GOTT nur Vater und Sohn, für uns. Der Unterschied ist eklatant und sollte klar sein.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Seine Beschaffenheit, seine 'wahre Natur', außer dass er für uns unsichtbar ist, ist für den Glauben ohne Belang.
Das stimmt - aber: Es ist wichtig, sobald man über Dinge wie "Dreifaltigkeit" spricht.
Die 'wahre Natur', in Form der 'Dreieinigkeit' existiert lediglich als menschlich-philosophische Anschauung. Ihr kommt keine Realität zu, jedenfalls keine die man beweisen könnte. Warum also sollte es wichtig sein? Wäre es wichtig, hätte Jesus und die Apostel uns darauf hingewiesen, nein, mit der Nase darauf gestoßen.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Erkenntnis muß man also aufspalten, in biblische Erkenntnisse und rein menschliche Erkenntnisse, die rein den menschlichen Bedürfnissen entsprechen.
Ja - deshalb meine Anmerkung, dass der einfache, tief gläubige Mensch keine Trinitäts-Diskussionen braucht. - "Vater ist Gott" und "in Jesus ist Gott" reicht.
Gott ist der Vater von Jesus, in vielen Variationen wird uns diese Wahrheit in der Bibel beigebracht. Warum diese in irgendeiner Form verzerren oder ausgestalten?
Doch sicher um Eigeninterpretationen den Weg zu bereiten. Daher gilt tatsächlich, der tiefgläubige Mensch (und nicht nur der) wird eine Trinität als fehlgeleitete Spekulation zurückweisen.

Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 dies kann aber an keinen einzigen Vers in der Bibel belegt werden. Und wir können davon ausgehen, wenn dies wirklich so wäre, gäbe es nicht nur eindeutige Hinweise, sondern eine explizite Lehre über die Trinität in der Bibel.
Nee - so was ist biblisch schon gut begründbar. - Das Problem: In der Bibel steht oft nicht "2 + 2 = 4", sondern öfter mal " 'Wurzel aus 16'/'Wurzel aus 4' + 112-88/44-110" - das ist dann ebenfalls im Ergebnis "4" (falls ich mich nicht verrechnet habe). ;) - Oder ganz anders: Wer nicht in die Tiefe der Theologie einsteigen möchte, sollte sich einfach nicht mit der Frage beschäftigen, ob Gott trinitarisch zu verstehen ist oder nicht UND was das eigentlich zu bedeuten hat.
Das erinnert mich an die kabbalistischen Methoden aus der Bibel durch Anwendung okkulter Praktiken Botschaften hervorzuzaubern, die für 'Normalsterbliche' gar nicht zugänglich sind. So als wenn es für Eingeweihte von Gott Sonderoffenbarungen gäbe, die kryptisch verschlüsselt in der Bibel vorlägen.
Jeder Christ sollte und muß sich mit der Trinitätslehre auseinandersetzen, denn wenn es sich um eine Irrlehre mit Ursprüngen aus dem polytheistischen Götzendienst handelt, stellt sich unmittelbar die Frage, wie die Beurteilung Gottes aussehen wird.

Nichttrinitarier sind in dieser Hinsicht aus dem Schneider, denn was in der Bibel nicht gelehrt wird, kann nicht zum Beurteilungskriterium bei Gott hinsichtlich ihres Glaubens dienen.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Doch der Mensch ist nie zufrieden, er will, gemäß dem gefallenen Adam, weiter in Geheimnisse vordringen, die ihm begehrenswert erscheinen und in den Besitz verborgenen Wissens vordringen. Von jeher wurden daher eigene Götter erschaffen und ihnen Eigenschaften und Wesensarten zugeschrieben, die lediglich seelische Zustände des Menschen bedeuten und durch mystisch-okkultes Schauen eine Götterwelt erfanden, die nicht nur erklärbar, sondern auch beschwörbar wird.
Die Bibel verwehrt den Gläubigen aus gutem Grund eine solche Manipulation und erklärt, wir sollen uns kein Bildnis machen, denn alles was der Mensch in dieser Art hervorbringt wäre ein Götzenkult.
Das heißt aber nicht, dass man ersatzweise einfach etwas ohne Begründung behaupten soll ("Ich will gar nicht in Geheimnisse vordringen - ich behaupte einfach mal was") - da wäre es gescheiter, komplett den Mund zu halten und einfach fromm zu sein.
Ja, das hätten die Trinitarier der frühen Kirche tun sollen, nur dass sie eben Motive und Befindlichkeiten hatten, die dies verhinderten und sie mit der Trinität mehr erklären wollten, als sie überhaupt wissen können.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Was wir über Gott wissen, wissen sollen, steht in der Bibel
Für den Glauben braucht, den man schon HAT, reicht es in der Tat. - Das heißt AUCH: Nirgends steht in der Bibel, dass der Vater Gott ist und der Sohn NICHT - solche Themen muss man dann einfach außen vor lassen.
Nun ja, die Göttlichkeit Jesu wird in der Bibel schon bezeugt. Was fehlt ist die Gleichsetzung bezüglich ihrer Identität, die in der Formel JHWH=Jesus auftaucht. DAS finden wir nirgends in der Bibel, sondern wird mit dem trinitarischem Interpretationsfilter in Einzelverse hineingelesen.
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Der Monotheimus der Bibel steht in einem krassem Gegensatz zu den polytheistischen Vorstellungen vieler Kulturen und die Verbindung Monotheismus und Polytheismus ist den Kirchen durch die Einführung der Dreieinigkeit gelungen und trifft auf die seelische Bereitschaft der Menschen, heidnisches mit christlichem zu vermengen, um Gefühlszustände zu befriedigen.
so versteht sich Trinität NICHT. - Will man da tiefer reingehen, kommen wir aber wieder in die Theologie - was Du übrigens ebenfalls tust, indem Du so tust, als sei eine nicht-trinitarische Haltung biblisch. - Also was jetzt?
1) Theologische Beschäftigung mit der Bibel?
2) Rein meditative/mystische Beschäftigung mit der Bibel?
Das mag sein, dass sich Trinität SO nicht versteht, da bin ich sogar sicher. :)
Trinitätstheologie muß ja nicht sein, man kann sich auch ohne mit der Bibel beschäftigen. 'Beschäftigen' klingt natürlich etwas distanziert für einen wahren Gläubigen, daher kommt zu der Beschäftigung auch das Gebet und die innere Zuwendung zu Gott, was ich aber keinesfalls mit 'mediativ-mystischer Beschäftigung' gleichsetzen würde.
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Heute ist Gedenktag des Erzmärtyrers Stefanus.
Er starb, weil er als Christ den Messias Jesus als den einen Gott verkündete.

Und heute ist auch Gebetstag für alle verfolgten Christen in der Welt.
Nehmen wir sie in unsere Bitten an Gott auf.
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 17:00
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:02 Die Notation ist gewöhnungsbedürftig, nun gut, aber das Ergebnis des zweiten Terms ist 0.
:lol: - Ich rechne jetzt nicht nochmal nach: Dann habe ich mich halt verrechnet. - Ich will damit sagen, dass man auch auf komplizierte Weise auf "4" kommen kann.
Die komplizierte Weise scheint dann doch aber fehleranfällig hinsichtlich des Ergebnisses zu sein. Schön demonstriert! :lol:

Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 15:02 Wo aber macht die Bibel so komplexe Aussagen, wie du meinst und wozu?
Es steht nirgends in der Bibel "Jesus ist trinitarisch zu verstehen" (das entspräche 2+2=4). - Aber im Gesamt-Blick kann man sehen, dass nur Gott den Menschen erlösen kann (Begründung s.o. bei Elli). Dies zu erklären, scheint extrem schwer zu sein, so dass man komplex werden muss, um es irgendwie (erfolgreich oder erfolglos) zu vermitteln.
Der 'Gesamtblick' ist aber die trinitarische Brille. Sie liest in die Bibel etwas hinein, was dort gar nicht vorhanden ist. Natürlich wird es dann schwer, dies zu erklären oder zu begreifen. Dazu sind viele geistige Verrenkungen nötig, bis jemand das geschluckt hat. Hat er es geschluckt, ist es Bestandteil seines Stoffwechsels, sprich, eine Bibel ohne Trinitätsgedanken ist nicht mehr denkbar. Böse Falle!
Deine Frage ist nichtsdestoweniger sehr interessant - hier umformuliert: Warum ist die Bibel nicht so geschrieben, dass sie jeder verstehen MUSS, weil es eindeutig ist? Da wäre die Antwort: Weil der Mensch nicht 2+2=4 ablernen soll, sondern sich geistlich entwickeln soll - "Erwirb es, um es zu besitzen", sagt Goethe dazu.
Nun Goethe sagt auch:

"Ich glaubte an Gott und die Natur und an den Sieg des Edlen über das
Schlechte; aber das war den frommen Seelen nicht genug, ich sollte
auch glauben, daß drei eins sei und eins drei; das aber widerstrebte dem
Wahrheitsgefühl meiner Seele; auch sah ich nicht ein, daß mir damit
auch nur im mindesten wäre geholfen gewesen." Quelle bei Bedarf

Die Grundaussagen der Bibel sind einfach und haben ihre innere Logik. Niemand der zum ersten Male die Bibel läse, würde auf eine Trinität kommen. Was man erwirbt, sind menschliche Interpretationen dazu, die keineswegs eine Entwicklung darstellen, sondern lediglich eine spezifische Darstellung die sich alternativ präsentiert.
Roland
Beiträge: 1219
Registriert: Mi 9. Mär 2016, 13:07

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Roland »

Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 16:46
Roland hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 09:53
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 Nun wird zwar behauptet, die Kenntnis einer triadischen Gottheit ist Glaubensvoraussetzung…
Naja, wenn Gott an Weihnachten NICHT Mensch geworden ist, was bleibt dann noch vom christlichen Glauben? Das ist m.E. das Alleinstellungsmerkmal, das Besondere am christlichen Glauben, dass wir einen Gott haben, der mitten hineinkam in unsere Dunkelheit um uns mit ihm selber zu versöhnen.
Gott ist Mensch geworden? Eine Schlussfolgerung aus dem trinitarischem Denken, was getrost bezweifelt werden kann. Wir lesen, dass das WORT Fleisch wurde und das WORT können wir als Jesus identifizieren, welches BEI Gott war.
Aber doch als ewiger Teil Gottes. Oder kannst du dir vorstellen, dass Gott irgendwann OHNE sein Wort war?

Jesus wird tatsächlich auch noch an anderer Stelle als "das Wort Gottes" bezeichnet: Offenbarung 19, 13 :
"Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«."

Durch dieses Wort Gottes ist alles geschaffen worden, heißt es in Joh. 1.
Das Wort Gottes ist also dasselbe, wie die Weisheit Gottes, denn es heißt in Sprüche 3, 19 :
"Der Herr hat die Erde durch Weisheit gegründet und die Himmel durch Einsicht befestigt."

Also Jesus ist Wort und Weisheit Gottes. Meinst du Gott habe irgendwann ohne sein Wort und seine Weisheit existiert? Oder gehörten sie nicht vielmehr ewig zu ihm?
Muss Jesus nicht folglich von Ewigkeit her Teil der Gottheit sein?
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 16:46
Otto2 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 08:18 ...dies kann aber an keinen einzigen Vers in der Bibel belegt werden.…
"Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber…" 2.Korinther 5,19
Einzelne Verse zu zitieren bringt nichts, denn durch eine solche Isolation vom Gesamtzusammenhang entsteht ein schiefes Bild. Außerdem zeigt sich, dass 'Gott in Christus' keineswegs eine trinitarische Interpretation verträgt, denn dann müßte auch 'Christus in uns' oder 'Wir in Christus' auf eine Mehrfachidentität hinweisen und das funktioniert sicher nicht.
In Johannes 14, 11 sagt Jesus: "Glaubt mir, daß ich im Vater bin und der Vater in mir ist…"
Vater und Sohn sind ein untrennbares "Ineinander". Und Gott will uns in diesen Reigen mit hineinnehmen, damit Christus in uns und wir in Christus sind. Deshalb sendet Jesus den Heiligen Geist zu uns. Das sagt Jesus in einem Satz, der das Ineinadner der Dreieinigkeit schön zeigt:

"Wenn aber der Beistand kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir Zeugnis geben." (Joh. 15,26)

Jesus sendet den Geist vom Vater und es ist "der Geist der Wahrheit". Jesus selbst bezeichnet sich an anderer Stelle als die Wahrheit in Person (Joh. 14,6). Der "Geist der Wahrheit" ist folglich sein Geist und der des Vaters, denn er geht vom Vater aus – und der zeigt zurück auf den Sohn, gibt Zeugnis von Jesus.
Der Kreis schließt sich.

Ich setze deiner Aussage, dass eine triadische Gottheit "an keinem einzigen Vers in der Bibel belegt werden kann" entgegen, dass genau betrachtet die Dreieinigkeitslehre vielmehr die Summe des Evangeliums ist, die Zusammenfassung all dessen, was über Gott in der Bibel gesagt wird.
Gesperrt