Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
PeB
Beiträge: 6270
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 08:35 Unfug. Die Herde ist und war immer klein,
Sie sollte wachsen.
Auch wenn wir das Thema "Allversöhnung" hier außen vor lassen wollen, muss doch akzeptiert werden, dass es Gottes Zielvorgabe ist, dass "ALLE" gerettet werden. Womöglich hängt es von uns ab, wie groß letztlich der Anteil der Geretteten sein wird - aber nur dann, wenn nicht jeder Christ ein Einzelkämpfer zur Erringung des ewigen Lebens ist, sondern Teamplayer zur Errettung - möglichst - Aller.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 09:34 Auch wenn wir das Thema "Allversöhnung" hier außen vor lassen wollen...
Während sie (die AV) in vielen anderen Themen theologisch unpassend war, trifft sie hier genau das Thema des Threads. An der Tatsache, dass sich die EKD zu einer Kirche ohne Gott entwickelt, nimmt die AV eine tragende Bedeutung ein. Diesen Umstand erlebe ich in der Praxis seit Jahrzehnten, wobei ich nicht davon ausgehe, dass die EKD selber dies als einen negativen Aspekt betrachtet.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Rembremerding

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Rembremerding »

Travis hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 09:42 An der Tatsache, dass sich die EKD zu einer Kirche ohne Gott entwickelt, nimmt die AV eine tragende Bedeutung ein.
Ersatzerlösungen werden stets interessant, wenn Gott beiläufig wird. Das auf und ab im Verständnis zur Bindung an Gott ist nicht nur bei der EKD gegeben. Die Kirche und jede christliche Glaubensgemeinschaft, welche das Glaubensbekenntnis als Leitlinie erkannt hat, ist diesem Kampf "gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen" ausgesetzt.

Da die Kirche nicht untergehen wird, dürfen Christen trotz allem mutig in die Zukunft blicken. Man kämpft schließlich gegen bereits Besiegte, zusammen mit dem Sieger.
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 10:44 Da die Kirche nicht untergehen wird, dürfen Christen trotz allem mutig in die Zukunft blicken. Man kämpft schließlich gegen bereits Besiegte, zusammen mit dem Sieger.
Das Thema hier ist ja auch die EKD. Die κυριακόν wird nicht untergehen, aber wir schreiben ja hier über die EKD, welche lediglich eine institutionelle Organisationsform ist.

"Kirche" ist das, was des HERRN ist. Formale Institutionen sind damit nicht einmal gemeint. Interessant ist auch, dass sich in der Praxis viele Mitglieder der EKD nicht (mehr) als originäre Christen und Jesus Christus entsprechend nicht als alleinigen Weg zum Heil ansehen.

Joh 14,6 wird entsprechend abgelehnt, da er weder in die (AV) Theologie der EKD passt noch überhaupt als wahr angesehen wird. Die HKM sieht Joh 14,6 entsprechend auch nicht als gesichertes Wort Jesu an, sondern denkt eher an einer redaktionelle Überhöhung des Anspruches späterer Generationen an Kirchenfunktionären.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15240
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Helmuth »

PeB hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 09:30 Ich weiß, wie du es meinst, wollte aber auf etwas anderes hinaus: Jesus ist der Hohepriester und damit Führer der Gemeinde. Dem muss Rechnung getragen werden.
Das ist das Idealbild. Aber ist dem so? Führt er die EKD oder führt diese schon längst ein anderer? Das bedeutet, das zumindest das Haupt vom HG geführt wird. Dann kann er damit arbeiten. Ansonsten kann er nur das Individuum führen, so wie dich und du wirst eine realistische Einschätzung machen müssen, ob du dem Ruf dort bis ans Lebensende gerecht sein kannst.

Es kann ja auch sein, dass man dich zuvor absägt. Das wünsche ich dir nicht, aber in meinem Fall gäbe es wahrscheinlich keinen anderen Ausgang. Die Alternative wäre ich bekehre die abgefallenen Mitglieder wieder. Das wünsche ich dir zwar, glaube es aber nicht, einzelne davon ausgenommen.

Die Zeiten steuern bekanntlich auch der Endzeit entgegen und die Zeichen der Zeit lassen nicht den Schluss zu, dass die Großkirchen noch eine Relevanz bei der Einsammlung des Überrestes haben. Ich vergleiche die Situation mit Israel zu Jesu Zeiten. Kannst du von einer Ausgießung des HG in der EK Zeugnis geben? So wie es im 1.Jh. unter der damaligen Leitung der ersten Gemeinde von Petrus geschah?

Wenn der Menschensohn wiederkommt, so sagt Jesu voraus, werden die Zeiten sein wie zu Lots Zeiten oder zu Noahs Zeiten oder ich ergänze wie zu Jesu Zeiten bei seinem erstem Kommen. Die damalige Gemeinde taugte zu nichts mehr. Man musst den Rest quasi heraushacken, so wie Lot oder Noah.

In der Endzeit wird das durch eine weltweite Bedrängnis geschehen. All das sagt Jesu für die letzte Zeit voraus. Die Großkrichen werden dann mehr oder weniger untergehen, auch die ZJ und viele andere. Soweit meine Einschätzung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Rembremerding

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Rembremerding »

Dass sich die EKD als Institution einmal erübrigen wird, wurde schon vor 50 Jahren vorhergesagt. Deshalb ist es wichtig, den persönlichen Glauben und das Leid an der Institution nicht mit dem Scheitern der Institution zu verbinden.
Immerhin können sich dann in ihr noch Menschen sammeln, welche die Sehnsucht nach Gott noch spüren, aber nicht mehr erkennen, was er schon längst für sie getan hat. Was bleibt, könnte Moralität, Altruismus und Aktionismus sein, auch wenn diese drei keine Rückbindung an Gott mehr haben.
Im Anthropozän ohne Gott, ist dessen Schatten dann wenigstens noch zu sehen. Zum Tragen seines Lichtes hat es noch nie die Vielen gebraucht. In der tiefsten Dunkelheit erhellt das kleinste Lichtlein.
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:08 Deshalb ist es wichtig, den persönlichen Glauben und das Leid an der Institution nicht mit dem Scheitern der Institution zu verbinden.
Das von der Institution verursachte Leid sollte auch mit ihr verbunden bleiben. Ob es zum Scheitern begetragen hat, müsste man schauen.

Wichtig ist halt zu sehen, dass die EKD nicht die "Kirche" ist, von der im NT die Rede ist. Von daher sollte man das Schicksal dieser Institution gar nicht erst mit dem in Verbindung bringen, was im NT die den Leib Christi geschrieben wird.
Rembremerding hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:08 Immerhin können sich dann in ihr noch Menschen sammeln, welche die Sehnsucht nach Gott noch spüren, aber nicht mehr erkennen, was er schon längst für sie getan hat.
Die EKD selbst wird schon lange als Missionsfeld gesehen. Ich erwähnte es weiter unten bereits.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Canon

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Canon »

Travis hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 09:42
PeB hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 09:34 Auch wenn wir das Thema "Allversöhnung" hier außen vor lassen wollen...
Während sie (die AV) in vielen anderen Themen theologisch unpassend war, trifft sie hier genau das Thema des Threads. An der Tatsache, dass sich die EKD zu einer Kirche ohne Gott entwickelt, nimmt die AV eine tragende Bedeutung ein. Diesen Umstand erlebe ich in der Praxis seit Jahrzehnten, wobei ich nicht davon ausgehe, dass die EKD selber dies als einen negativen Aspekt betrachtet.
Ich schließe mich deinen Ausführungen bezüglich der EKD an. Ich würde sogar weitergehen: aus der Weg ist schmal, wird der weg ist breit. Für alle, nur nicht für die, die den Weg als schmal erachten. Immer wieder begegnet mir die Umdrehung des Wortes Christi. Eine Kirche, ich nenn es nicht einmal mehr Kirche, die das Wort unseres heiligen Herrn und ERlösers umkehrt, der mag ich nur mehr den Rücken zukehren. Es ist allerdings auch möglich, den Wind zu ändern. Dahingehend wünsche ich Erfolt. Doch ist eine Trauung von Homosexuellen mindestens so angenehm, wie das Erwirken einer Lizenz zum bauen einer gewissen Moschee. Daran kann man die EkD, ich meine jetzt nicht eine kleine extra Gemeinde, die es wohl geben mag, glatt in die Tonne hauen.

Dennoch, ich bewundere Bibeltreue Christen, die sich den einfachen Frommen, also Kreti und Pleti, Hinzi und Kunzi, diese liebenden (hier ist und wirds dann wieder richtig evangelisch, die Liebenden, wo doch Jesus sagt, der Mensch sei böse und Gottes Gnade, ja Liebe bedürftig) wiederum umdreht. Es bleibt von Jesus Worten kein Stein auf dem anderen.

LG Canon
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Travis »

Canon hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:15 Dennoch, ich bewundere Bibeltreue Christen, die sich den einfachen Frommen, also Kreti und Pleti, Hinzi und Kunzi, diese liebenden (hier ist und wirds dann wieder richtig evangelisch, die Liebenden, wo doch Jesus sagt, der Mensch sei böse und Gottes Gnade, ja Liebe bedürftig) wiederum umdreht. Es bleibt von Jesus Worten kein Stein auf dem anderen.
Der Anteil derer die aus biblischer Perspektive "Kirche" genannt werden, war in der EKD in den letzten Jahrzehnten nie wirklich groß. Dieser Umstand wird von der EKD auch nicht als negativer Aspekt betrachtet. Im Gegenteil wird aus liberaler Perspektive ein noch geringerer Anteil dieser frommen Leute angestrebt.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Canon

Re: Die EKD entwickelt sich zu einer Kirche ohne Gott

Beitrag von Canon »

Travis hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:23
Canon hat geschrieben: Sa 5. Sep 2020, 11:15 Dennoch, ich bewundere Bibeltreue Christen, die sich den einfachen Frommen, also Kreti und Pleti, Hinzi und Kunzi, diese liebenden (hier ist und wirds dann wieder richtig evangelisch, die Liebenden, wo doch Jesus sagt, der Mensch sei böse und Gottes Gnade, ja Liebe bedürftig) wiederum umdreht. Es bleibt von Jesus Worten kein Stein auf dem anderen.
Der Anteil derer die aus biblischer Perspektive "Kirche" genannt werden, war in der EKD in den letzten Jahrzehnten nie wirklich groß. Dieser Umstand wird von der EKD auch nicht als negativer Aspekt betrachtet. Im Gegenteil wird aus liberaler Perspektive ein noch geringerer Anteil dieser frommen Leute angestrebt.
Krass, du sprichst mir aus der Seele. Es ging so weit, ich kritisierte die Predigerin, ein geschminktes Ich, erklärte ihr die Worte Jesu und sie zischte mich an, ich sei ja auf der Seite Gottes! Ich antwortete, dann dürfen sie sich an ihren fünf Finger ausrechnen, auf wessen Seite sie sich befinden. Selbstredend, ich flog.

LG Canon
Antworten