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Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 10:27
von Nobody2
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Nun ist jede Emotion von Gott geschenkt und an sich neutral.
Alle Emotionen sind also Deiner Ansicht nach neutral?
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Wut kann z.B. auch die Energie sein, die jemanden dazu führt, Gutes zu tun.
Wie oft kommt das in der Praxis vor? Und wie sieht es im umgekehrten Falle aus?
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Wenn man, wie Du, um die negativen Auswirkungen seiner Wut weiß, dann hat man bereits einen wichtigen Schritt getan, das rechte Verhältnis zur Wut, das rechte Maß der Wut zu finden.
Das klingt so, als wäre Wut etwas, das man kontrollieren lernen könnte und sollte, um sie dann in einem bestimmten Maß zu benutzen. Es ginge also nicht darum, sie zu überwinden. Sie wäre demnach wertvoll und sinnvoll und es wäre sogar falsch, sich darum zu bemühen, nur noch sanftmütig und friedfertig zu sein.
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Allein aus sich heraus Emotionen zum Guten zu führen, birgt die Gefahr, zum Moralisten, zum Heuchler zu werden.
Sollte also ein Atheist sich nicht darum bemühen, seine Emotionen zum Guten zu führen? Also lieber aggressiv, unbeherrscht, gewalttätig als ein friedfertiger Heuchler?

Re: Unmögliches ermöglicht Hölle

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 10:29
von Spice
Anthros hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:07
Spice hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 09:19 Da nun einmal der Mensch durch die Unterscheidung von Gut und Böse zu Emotionen gekommen ist, ist es unsere Aufgabe unser Leben so zu gestalten, dass wir nur noch positive Empfindungen haben können. Wenn uns das gelungen ist, sind wir durch die enge Pforte ins Himmelreich gelangt.
Das kann ja keiner und so bleibt uns allen ja die Hölle.
Prinzipiell kann man es schon, wenn man weiß, dass es für ein ewiges Wesen nichts Negatives gibt; das Negative nur eine durch den Menschen wirksam gewordene Illusion ist.

Re: Unmögliches ermöglicht Hölle

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 10:31
von Nobody2
Anthros hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:07 Das kann ja keiner und so bleibt uns allen ja die Hölle.
Ich denke, dass das schon möglich ist. Mit Gottes Hilfe. Harter Arbeit. Hingabevollen Gebeten. Dem rechten Glauben.

Polarisieren

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 10:50
von Anthros
Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:31
Anthros hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:07 Das kann ja keiner und so bleibt uns allen ja die Hölle.
Ich denke, dass das schon möglich ist. Mit Gottes Hilfe. Harter Arbeit. Hingabevollen Gebeten. Dem rechten Glauben.
Nehmen wir das einmal an, dann käme derjenige in den Himmel, aber wer dazu aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage ist, kommt in die Hölle. - Was nur für eine menschenverachtende Vorstellung, die das Polarisieren hervorbringt!

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 11:09
von Rembremerding
Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:27
Alle Emotionen sind also Deiner Ansicht nach neutral?
Welche wäre es nicht?
Denkst du, du hast etwas widernatürliches in Dir, das dich vernichten will?
Erst die Sünde kann Emotion Maß und Neutralität berauben.

Wer etwa wütend wird, dass die Kleidung in seinem Billig-Lieblingsladen von Kinderarbeit gefertigt wird, kann diese Energie dazu verwenden gleichzeitig seinen Geiz zu mindern, in dem er teurere, aber faire Kleidung kauft und sich engagieren, dass Kinderarbeit bekämpft wird. Wenn er es aus Liebe zum Nächsten, Gott und sich selbst tut, führt es überall zum Guten. Wenn er es etwa tut, um sich als besonders guter Mensch für andere darzustellen, führt es in ihm nicht zum Guten.

Wer meint, weder seine Emotionen noch die Ausübung derselben liegen in der eigenen Natur und Verantwortung, hat wieder einen Grund mehr, anderen oder Gott Schuld zuzuweisen.
Das klingt so, als wäre Wut etwas, das man kontrollieren lernen könnte und sollte, um sie dann in einem bestimmten Maß zu benutzen. Es ginge also nicht darum, sie zu überwinden.
Willst du Wut lieber ungeordnet wüten lassen? Man nutze den Antrieb dazu, aber stelle sich gegen seine maßlose Ausübung. Willst du etwas überwinden, dass du bist oder willst du etwas ordnen, damit du bist?
Sie wäre demnach wertvoll und sinnvoll und es wäre sogar falsch, sich darum zu bemühen, nur noch sanftmütig und friedfertig zu sein.
Das ist deine Interpretation von mir nicht geschriebenen. Was habe ich über Sanftmut geschrieben?
Sollte also ein Atheist sich nicht darum bemühen, seine Emotionen zum Guten zu führen? Also lieber aggressiv, unbeherrscht, gewalttätig als ein friedfertiger Heuchler?
Wiederum deine Interpretation von mir nicht geschriebenen.

Ich werde das Thema mal belassen, es ist alles gesagt.

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 11:56
von Spice
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09
Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:27 Alle Emotionen sind also Deiner Ansicht nach neutral?
Welche wäre es nicht?
Denkst du, du hast etwas widernatürliches in Dir, das dich vernichten will?
Ja, natürlich. Jeder Mensch hat das "Widernatürliche" in sich, das Krankheit und Tod bewirkt. Und das sind die emotionalen Konflikte. Es ist die "Erbsünde".
Erst die Sünde kann Emotion Maß und Neutralität berauben.
Die negativen Emotionen sind das Sündige.
Wer meint, weder seine Emotionen noch die Ausübung derselben liegen in der eigenen Natur und Verantwortung, hat wieder einen Grund mehr, anderen oder Gott Schuld zuzuweisen.
Sie liegen in der sündigen Natur, und die gilt es zu überwinden. Gott überwindet nichts stellvertretend für uns.

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 12:02
von Spice
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09
Nobody2 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 10:27 Alle Emotionen sind also Deiner Ansicht nach neutral?
Welche wäre es nicht?
Denkst du, du hast etwas widernatürliches in Dir, das dich vernichten will?
Ja, natürlich. Jeder Mensch hat das "Widernatürliche" in sich, das Krankheit und Tod bewirkt. Und das sind die emotionalen Konflikte. Es ist die "Erbsünde".
Erst die Sünde kann Emotion Maß und Neutralität berauben.
Die negativen Emotionen sind das Sündige.
Wer meint, weder seine Emotionen noch die Ausübung derselben liegen in der eigenen Natur und Verantwortung, hat wieder einen Grund mehr, anderen oder Gott Schuld zuzuweisen.
Sie liegen in der sündigen Natur, und die gilt es zu überwinden. Gott überwindet nichts stellvertretend für uns.

Re: Was ist Gut und was ist Böse?

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 12:35
von Nobody2
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Denkst du, du hast etwas widernatürliches in Dir, das dich vernichten will?
Wo Du es sagst. Ja, so ist es.
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Wer etwa wütend wird, dass die Kleidung in seinem Billig-Lieblingsladen von Kinderarbeit gefertigt wird, kann diese Energie dazu verwenden gleichzeitig seinen Geiz zu mindern, in dem er teurere, aber faire Kleidung kauft und sich engagieren, dass Kinderarbeit bekämpft wird.
Ja, das ist möglich, das kann so sein.
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Wenn er es aus Liebe zum Nächsten, Gott und sich selbst tut, führt es überall zum Guten
Viele Menschen handeln aus Liebe zum Nächsten oder auch zu Gott, und es fürt doch nicht immer zum Guten.
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Willst du Wut lieber ungeordnet wüten lassen? Man nutze den Antrieb dazu, aber stelle sich gegen seine maßlose Ausübung. Willst du etwas überwinden, dass du bist oder willst du etwas ordnen, damit du bist?
Das ist ein Missverständnis. Natürlich würde ich das auf keinen Fall wollen. Worauf ich hinaus wollte, war: "Geht es nicht vielmehr darum, sie zu überwinden, als sie zu kontrollieren?"
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Willst du etwas überwinden, dass du bist oder willst du etwas ordnen, damit du bist?
Du meinst damit, Wut wäre ein fester Bestandteil des Wesens aller Menschen und könne nicht überwunden, lediglich "in Ordnung gebracht" werden?
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Das ist deine Interpretation von mir nicht geschriebenen. Was habe ich über Sanftmut geschrieben?
Konjunktiv! "Wäre". Eine mögliche Interpretation.

Du hast geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 06:07 Der Wut und dem Zorn stehen, wie jeder Emotion, eine positive Tugend zur Seite, die hilft, sie in rechte Bahnen zu leiten: Es ist die Sanftmut.
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Wiederum deine Interpretation von mir nicht geschriebenen.
Das war eine Frage, keine Behauptung. "Habe ich das richtig verstanden? Hast Du das so gemeint? Wenn nicht, wie dann? Was ist falsch an der Interpretation?"

Beten

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 12:43
von Anthros
Spice hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 12:02 Gott überwindet nichts stellvertretend für uns.
Dafür betet man doch, oder nicht?!

Sanftmut polariaiert

Verfasst: Di 22. Dez 2020, 12:48
von Anthros
Rembremerding hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 11:09 Was habe ich über Sanftmut geschrieben?
..., das sie eine Tugend sei. Nur wenn etwas als Tugend bezeichnet wird und gemeint wird, Sanftmut sei das Gegenteil des Bösen, der Wut oder des Hasses und dergleichen, so polarisiert der Begriff.