Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Themen des Neuen Testaments
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Helmuth
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 00:21
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 24. Apr 2022, 15:57 Was nun ? Einerseits im Verborgenen und andererseits vor den Menschen.
Zu Mt 6: man soll damit nicht vor den Menschen angeben, rumposaunen, was man so Gutes tut, wie es dann in Mt 23 angeprangert wird, sich „Denkmäler“ zu errichten um sein Image aufzupolieren (V6).
Das finde ich tadellos erklärt.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 25. Apr 2022, 12:57 Also geht es hier nur um die Haltung des Werktätigen ?
Ja, aber nicht "nur", aber besonders darum. Das Motiv ist wichtig, warum man sein Licht scheinen lässt. Die Caritas z.B. muss sich nicht verstecken, sie kann ganz offen im Internet auftreten, dass sie für das soziale Wohl tätig ist. Sie muss dieses Licht nicht in den Keller stellen. Man soll wissen, dass es diese Organisation gibt.

Aber jeder Mitarbeiter tut gut daran sich nicht als etwas Besseres zu geben, nur weil er ein Caritas-Mitarbeiter ist. Ich denke Jesus zu verstehen, was er uns sagen will.

"Lasst euer Licht leuchten" heißt nicht immer und überall, ob du willst oder nicht, sondern dass es seinen göttlichen Zweck erfüllt. Was die Pharisäer getan hatten diente offensichtlich nicht dem göttlichen Zweck, sonst hätte Jesus daran nichts auszusetzen. Sie verherrlichten damit nicht den Vater im Himmel, sondern mehr sich selbst bzw. ihren erhobenen Stand als Pharisäer.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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ProfDrVonUndZu
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Larson hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 23:12 Alles weiter ist ja dann durch Versicherungen abgedeckt.
Das tut aber niemand zum Wohl der anderen, sondern ausschließlich zum eigenen Wohl. Sieht man ja vor allem an unserem Zwei-Klassen Modell der Gesundheitsversicherung. Mit einer im Verborgenen stattfindenden Hilfestellung hat das schon gar nichts zu tun. Offizieller und öffentlicher als so ein Mitgliedschafts- und Beitragssystem geht es ja wohl kaum.
Larson hat geschrieben: Di 26. Apr 2022, 23:12 Und doch gibt es ab und zu solche Möglichkeiten zu helfen, zu unterstützen, jemandem aus einer momentanen Notlage zu helfen.
Diese Fälle gibt es am laufenden Band, aber es geht ja weniger um die alltäglichen Belange, für die schon irgendwie gesorgt ist, sondern um die Notlagen die entstehen, weil Menschen aus irgendwelchen Gründen durch ein Raster fallen. So wie eben der Überfallene in dem Gleichnis. Dem haben die meisten nicht geholfen, weil er entweder zu unrein war oder ganz einfach selber Schuld, weil er nicht aufgepasst oder vorgesorgt hatte.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 07:09 Die Caritas z.B. muss sich nicht verstecken, sie kann ganz offen im Internet auftreten, dass sie für das soziale Wohl tätig ist. Sie muss dieses Licht nicht in den Keller stellen. Man soll wissen, dass es diese Organisation gibt.
Die tun Gutes mit dem Geld anderer, vor allem mit dem Geld des allgemeinen Steuerzahlers, der nicht mal Kirchenmitglied zu sein braucht.
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Oleander
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 29. Apr 2022, 13:54 Die tun Gutes mit dem Geld anderer,....
Apg 2,45 Wenn es an irgendetwas fehlte, war jeder gerne bereit, ein Grundstück oder anderen Besitz zu verkaufen und mit dem Geld den Notleidenden in der Gemeinde zu helfen.
Wessen Geld war es?
Irgendwer(Person oder Institution) ergreift die Initiative und ruft auf zum spenden.
Der Expolitiker Strache tut das auch, weil ihm die Kohle für Gerichtverfahren(Rechtsanwalt) ausging, und bettelt nun im net seine "Fans" an, erhofft sich Mitleid für seine Situation ;)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Fr 29. Apr 2022, 14:03 Wessen Geld war es?
Das Geld von freiwilligen Gebern, die auch Besitzende waren. Der größte Anteil von Steuerzahlern gehört aber zur Nichtsbesitzenden Klasse.
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Oleander
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 29. Apr 2022, 14:22 Der größte Anteil von Steuerzahlern gehört aber zur Nichtsbesitzenden Klasse.
vor allem mit dem Geld des allgemeinen Steuerzahlers
Ich empfehle dir(und wer noch interessiert ist) mal die Sendung "Mario Barth deckt auf" auf RTL anzusehn (ist wöchentlich)
Einerseits wird die Sendung humorvoll gebracht, aber wenn man dann sieht, wieviel Millionen da von diversen Politikern und Amtsträger diverser Länder für Unsinniges verschleudert wird(ist ja nicht ihr Geld, sondern dass der Steuerzahler, also wem juckts) dann macht man sich über die Caritas kaum noch Gedanken
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Dass Caritas und Diakonie sich am allgemeinen Steuertopf bedienen können, ist ja politisch gewollt, von daher hat es dirkt mit Politik zu tun.

Dagegen machen kann man als Einzelner nichts, aber solche Aufklärungssendungen sind schon richtig. Aber leider hilft das sicher auch nicht viel, da die Leute dann doch wieder nach Hause und anschließend an die Arbeit gehen, wo sie zum Erhalt des Systems beitragen. Ich würde ja eher dazu aufrufen die Arbeit und den Konsum weitgehend nieder zu legen. So weit, dass wirklich nur noch das systemrelevante Zeugs läuft. Aber dann zeigt sich eben auch, was man wirklich für systemrelevant hält. Wahrscheinlich müssen dann viele Entbehrliche ins Gras beißen. Ich wahrscheinlich auch.
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Oleander
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Mi 27. Apr 2022, 07:09 Das Motiv ist wichtig, warum man sein Licht scheinen lässt.
a- weil in der Bibel steht, das Jesus sagte...und ich Jesus gehorsam sein will
b- wenn ich es nicht tue, Jesus dann eventuell sagen würde: Ich habe dich nie gekannt
c- dafür mal einen Lohn im Himmel erhalten werde
----
Schliessen wir mal Strafe und Belohnung aus, was bleibt als Motiv übrig?
Kann ein Mensch auch Licht für andere sein, ohne den Inhalt der Bibel zu kennen und durch was leuchtet er dann in der Finsternis?
Durch seine Worte?
Wer war Licht für den Überfallenen, der dadurch in Not geriet?
Der Samariter, der Levit oder der Priester?
Glaubte der Samariter an Gott und tat es deswegen, um Gott zu gefallen oder handelte er spontan, weil er die Not erkannte.
Hätte der Priester ihn gefragt, ob er Jude oder Baalsanhänger ist? (Jude bekommt Hilfe, Baalsanhänger nicht)

Kam mir nur so spontan in den Sinn, darum schreib ich es :)
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Larson
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Fr 29. Apr 2022, 14:03
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 29. Apr 2022, 13:54 Die tun Gutes mit dem Geld anderer,....
Apg 2,45 Wenn es an irgendetwas fehlte, war jeder gerne bereit, ein Grundstück oder anderen Besitz zu verkaufen und mit dem Geld den Notleidenden in der Gemeinde zu helfen.
Wessen Geld war es?
Irgendwer(Person oder Institution) ergreift die Initiative und ruft auf zum spenden.
Der Expolitiker Strache tut das auch, weil ihm die Kohle für Gerichtverfahren(Rechtsanwalt) ausging, und bettelt nun im net seine "Fans" an, erhofft sich Mitleid für seine Situation ;)
Nur so als kleine Bemerkung zu Apg 2:
Die Vermögensverhältnisse dazumal waren etwas anders als in unsere Zeit.
Das Erbe, der Erbteil war eigentlich nicht Eigengut, über welches man frei verfügen konnte. Es diente der Versorgung der Eltern und Geschwister und konnte nicht einfach veräussert werden, oder man verachtete die Verantwortung gegenüber den Angehörigen..

Das persönlich Gut hingegen schon.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Kritische Betrachtung der Worte Jesu

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Larson hat geschrieben: Sa 30. Apr 2022, 00:30 Das Erbe, der Erbteil war eigentlich nicht Eigengut, über welches man frei verfügen konnte. Es diente der Versorgung der Eltern und Geschwister und konnte nicht einfach veräussert werden, oder man verachtete die Verantwortung gegenüber den Angehörigen..
Guter Einwand, den man sich absolut verinnerlichen sollte. Allerdings muss ktema nicht zwingend Grundstück bedeuten. Vor allem nicht im Kontext des Stammeseigentums nach der mosaischen Verordnung, die so wahrscheinlich eh nicht konsequent durchgeführt wurde zu Zeiten der Apostel und auch schon seit der Rückführung aus dem babylonischen Exil nicht mehr.
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