PeB
Daher kann aus dem Vergleich mit alttestamentarischen "Gräuel-Benennungen" auch nicht abschließend gültig geschlossen werden, um welchen "Gräuel" - welche Abscheulichkeit - es sich beim sogenannten "Gräuel der Verwüstung" handelt.
Gräuel im AT sind Abscheulichkeiten, die von dem Gott Israels aufs schärfste verurteilt wurden. 3 Mo 18,22-25, 5 Mo 12,31. hier kommt auch zum Ausdruck, warum Gott die Völker gehaßt hat, die Gott vernichten wollte, um Israel in ihrem Lande leben zu lassen.
In 5 Mo 7,25 werden nicht nur die Götzenbilder verurteilt, sondern auch das ganze Gold und Silber, das daran war.
5 Mo 17,1 Nur gute Opfergaben werden geduldet, die Fehlerbehafteten waren Gott ein Gräuel.
5 Mo 27,15 Das gießen von Götzenbildern ist ein Gräuel.
Die Heiden haben alle diese Dinge getan, Israel sollte es nicht tun. Aber sogar Salomo tat es für seine Frauen. 1 Kö 11,7. Bei Reformen in Israel wurden die Götzenbilder verbrannt. 1 Kö 15,13 usw.
Wenn man "Gräuel" in die online Konkordanz eintippt, dann findet man viele Beispiele, was dem HERRN, dem Gott Israels ein Gräuel war. Und diese Sünden sind ihm natürlich nach wie vor ein Gräuel. Der Wechsel vom alten Bund des Gesetzes zum neuen Bund mit Jesus Christus gibt Menschen die Gelegenheit, dem allen zu entfliehen und mit Gottes Hilfe ein neues Leben in der Nachfolge Jesu zu beginnen. Aber das bedeutet, daß alle diese Sünden auch nicht mehr begangen werden. 1 Kor 6,9-11
Das Gräuel, das Verwüstung anrichtet, steht meiner Meinung nach wieder ganz im Umfeld des jüdischen Volkes. Und wenn man auch nicht genau sagen kann, was es dort an heiliger Stätte für ein Gräuel geben wird, so wird doch gesagt, daß es sich um etwas Stehendes handelt. Mt 24,15. Das könnte z. Bsp. ein ein Götzenbild sein, obwohl mir nicht bekannt ist, daß in Jerusalem und Umgebung noch Götzenbilder verehrt werden.
Es hat schon mal Menschen gegeben, die sich mit einem Bild oder einer Statue verherrlicht haben. In Deutschland gab es Adolf Hitler und im Irak gab es Saddam Hussein. Das erinnert natürlich ein wenig an das Standbild, das sich Nebukadnezar aufstellen lassen hat und alle sollten davor niederfallen. Dan 3,1...
Hat es so etwas in der Zeit des jüdischen Krieges gegeben, ich wüßte nicht. Die Mahnung wäre eh zu spät gekommen, denn der Feind war bereits in die Stadt eingedrungen und die Juden waren in den Tempel geflohen. Gott hatte sie gewarnt und sie haben es nicht ernst genommen. Lk 19,41-45, Lk 21,20, Lk 23,28-29
Es gab auch kein Bild im Tempel, das eine rechtzeitige Flucht hätte auslösen können.
Eine Art Götzenbild wird es aber geben, wenn die sogenannte Tiergestalt aus Off 13 in Erscheinung tritt. Das zweite Tier, das Hörner wie ein Lamm hat und redet wie ein Drache soll bewirken, daß das erste Tier angebetet wird und das sich die Menschen ein Bild von dem ersten Tier machen. Off 13,11-14
Könnte solch ein Bildnis nicht auch auf dem Tempelplatz stehen ? Im Augenblick ist da die die Al Aqsa Moschee und dort würden natürlich nur Statuen geduldet, den muslimischen Glauben entsprechen.
Dann hätten die Einwohner jedenfalls noch Zeit zu fliehen. Denn mit diesem Ereignis, daß ja in zeitlicher Nähe mit dem Erscheinen Jesu steht Mt 24, 15-31, ist laut Sach 14,2-4 auch ein Angriff auf Jerusalem verknüpft.
Alles wird sehr ähnlich sein, wie zur Zeit der jüdischen Kriege, nur daß die Ereignisse dort nur ein Vorschatten sein werden, für das, was Jerusalem bzw. jetzt zu erwarten hat. Aber Gott wird dem Volk Israel helfen, damals hat Gott nicht geholfen.
Timmi
Oder der Gräuel ( hmmm, das Maskulinum liest sich komisch) der Verunreinigung des Tempel durch Opferung eines Schweines.
So hat Antiochus Epiphanes den Tempel der Juden geschändet, das steht im ersten Buch der Makkabäer. Dieser Seleukidenherrscher wollte den Glauben der Juden zerstören.
Der Zerfall begann schon in Israel, weil sie infolge erlittenen Leides heidnische Gewohnheiten angenommen haben. 1 Makk 1,11-12. Antiochus Epiphanes setzt dann das Werk fort. 1 Makk 1,46-52
Dieser Mann ist mit Sicherheit ein Typus auf den letzten antichristlichen Herrscher, aber er ist es nicht.
Und wenn ein Opfertisch mit Schweinefleisch da stehen würde, wäre das auch heute für die Juden eine große Provokation. Aber wer würde das machen, die Palästinenser ?
Spice
Nichts von dem könnte man einer "Drangsal, wie sie noch nie gewesen ist" gleichsetzen.
Ich sehe das Unheil auch mehr in Jerusalem und Umgebung. Und Angriffe auf die Stadt, Flucht, Wasserflut und Erdbeben Sach 14,4-5, Off 12,6.13-15, sind schon ein großes und nie dagewesenes Unheil für Jerusalem.
Und wenn man in der Offenbarung liest, was Gott in dieser Zeit des sichtbaren Wiedererscheinens Jesu, den Menschen antun will, dann ist das schon eine ziemlich große Trübsal. Off 1,7
Prof
Hesekiel 8 sollte mehr Klarheit bringen.
Damals gab es eine Hurerei Israels mit anderen Göttern. Sie haben sich wohl gedacht, "mit dem Gott Israels ist nichts mehr los, wollen wir es doch mal mit den anderen Göttern probieren"
Das Leid durch die Belagerung Israels durch Nebukadnezar war auch sehr groß und Gott der HERR hatte Israel nicht geholfen. Da konnte man schon mal vom Glauben abfallen, aber Gott hat ihnen das sehr verübelt.
Der Prophet Jeremia hatte sie immerhin damals gewarnt und Ratschläge gegeben, aber sie hatten nicht gehört.
Wie könnten jetzt diese Ereignisse damals auf das Gräuel der Verwüstung gedeutet werden ?
Gruß Thomas