Gegen die Lehre der Inspiration

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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Ich wiederhole was ich eingangs gesagt habe: Wir verzichten auch persönliche Diskreditierung und bleiben objektiv bei der Sache. Andernfalls behalte ich mir vor auf solche Beiträge nicht weiter einzugehen. Kein muss hier beitragen, jeder kann. Wer aber meint, er wisse es besser, der zeige das anhand seiner Kompetenz.

Nun ein Fallbeispiel, damit ich selbst dem Grundsatz treu bleibe, dass die Bibel hier unsere Grundlage ist. Es gab den Fall, dass sich Aaron und Mirjam gegen Mose überhebten und Gott stellte sie zur Rede:
4. Mo 12,6 hat geschrieben: Und er sprach: Hört denn meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, dem will ich, der HERR, mich in einem Gesicht kundtun, in einem Traum will ich mit ihm reden.
Mir geht es hier nicht um die Botschschsft, sondern um die Aufforderung: „Hört denn meine Worte!“ Gott gebot also zuzuhören und die Zuhörer waren in den Fall zwei, Aaron und Mirjam, an die beide das Wort Gottes erging.

Man erkläre mir nun wie das erfolgt ist. Hörten die beiden so Angesprochenen nun diese Worte oder spielte sich das alles nur in ihren Gedanken ab? Und das gleichzeitig bei zwei Menschen? Hätten sie sich also auch die Ohren zustöpseln können und hatten es trotzdem gehört?

Oder noch eine Frage: Wie kam es zur Niederschrift dieses Vorfalls? Saß der Autor dieser biblischen Begebenheit in seiner Kammer und wusste von der Begebenheit nichts, aber der HG gab ihm nun in seinen Gedanken ein was sich zugetragen hatte und dabei gesprochen wurde, und das Wort für Wort?

Das wäre aber in etwa die Interpretation, wie der HG Menschen „inspirierte“ solche Texte zu verfassen, die Aufnahme in den Bibelkanon gefunden haben. Man braucht nichts gehört zu haben und muss auch nichts wissen, denn der HG inspiriert den Autor, was er niederschreiben soll. Nun denn, wer’s glaubt, der werde damit selig. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 20. Feb 2024, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08 Oder noch eine Frage: Wie kam es zur Niederschrift dieses Vorfalls? Der Autor dieser biblischen Begebenheit saß in seiner Kammer und wusste von der Begebenheit nichts, aber der HG gab ihm nun in seinen Gedanken ein was sich zugetragen hatte und dabei gesprochen wurde.
Meinst du das wirklich so oder ist das nun ironisch wie der Nachfolgende Satz?
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:18 Meinst du das wirklich so oder ist das nun ironisch wie der Nachfolgende Satz?
Und du stellst die Frage ernsthaft und erkennst nicht den ironischen Unterton? Das habe ich ja auch entsprechend kommentiert:
Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08 Nun denn, wer’s glaubt, der werde damit selig. :mrgreen:
Lies die Themenüberschrift. Und ich setze noch einen drauf. Man kann hinfort auch auf jede Essenseinnahme verzichten, denn es reicht, dass der HG in uns die Vorstellung erzeugt wie gut, schmackhaft und nahrhaft ein gute Speise ist, es genügt dass wir uns damit inspiriert wissen. Na, dann Mahlzeit! :D

Ich meine daher, wer die simplen Bibeltexte, die sich für mich wie selbstredend erklären, durch solche theologischen Konstrukte wie „Inspiration“ auslegt, der ist nicht weit davon entfernt, dass er auch glaubt, dass Rotkäppchen und der böse Wolf kein Märchen ist, sondern ein historischer Bericht, den der HG nur anders wiederum hat niederschreiben lassen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 20. Feb 2024, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Larson
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:40 Und du stellst die Frage ernsthaft und erkennst nicht den ironischen Unterton?
Ich wollte nur sichergehen.
Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:40 denn es reicht, dass der HG in uns die Vorstellung erzeugt wie gut
Nur, warum sprichst du so oft vom Gottesgeist oder beharrst darauf, welcher weis ich was auch immer dem Menschen offenbaren würde?
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Helmuth
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Larson hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:44 Nur, warum sprichst du so oft vom Gottesgeist oder beharrst darauf, welcher weis ich was auch immer dem Menschen offenbaren würde?
Tut mir leid, aber ich verstehe die Frage nicht. Schon die Satzkonstruktion bereitet mir Schwierigkeiten.
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Larson
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:47
Larson hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:44 Nur, warum sprichst du so oft vom Gottesgeist oder beharrst darauf, welcher weis ich was auch immer dem Menschen offenbaren würde?
Tut mir leid, aber ich verstehe die Frage nicht. Schon die Satzkonstruktion bereitet mir Schwierigkeiten.
Dann lass es sein.
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Lea
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08
4. Mo 12,6 hat geschrieben:
Und er sprach: Hört denn meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, dem will ich, der HERR, mich in einem Gesicht kundtun, in einem Traum will ich mit ihm reden
.
Mir geht es hier nicht um die Botschschsft, sondern um die Aufforderung: „Hört denn meine Worte!“ Gott gebot also zuzuhören und die Zuhörer waren in den Fall zwei, Aaron und Mirjam, an die beide das Wort Gottes erging.

Man erkläre mir nun wie das erfolgt ist. Hörten die beiden so Angesprochenen nun diese Worte oder spielte sich das alles nur in ihren Gedanken ab? Und das gleichzeitig bei zwei Menschen? Hätten sie sich also auch die Ohren zustöpseln können und hatten es trotzdem gehört?
Schlechtes Beispiel. Denn in dem Text wird doch gesagt, dass Gott zu ihnen in einem Traum reden will. Das ist nochmal eine ganz andere Art zu reden, als akustisch oder die Gedanken. Ich würde sagen, sie hatten beide den gleichen Traum. Und den hat auch kein anderer gehabt, als nur die Beiden.

Aber mal unabhängig davon, wenn jetzt nicht der Traum genannt worden wäre, kann Gott sich bei Menschen auch anders "Gehör verschaffen", als nur über die Ohren. Wenn man mit "dem Herzen hört. Das hat dann nichts damit zu tun, dass es nur in deinen Gedanken abläuft, sondern so, dass man mit (unerklärlichen) Impuls im Herzen getroffen wird und genau weiß, dass es von Gott kommt. Und dadurch, dass Gott oft auch besonders wichtige Dinge mehreren sagt, muss es nicht akustisch sein, sondern es beweist sich genau damit als Botschaft von Gott.
Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08 Oder noch eine Frage: Wie kam es zur Niederschrift dieses Vorfalls? Saß der Autor dieser biblischen Begebenheit in seiner Kammer und wusste von der Begebenheit nichts, aber der HG gab ihm nun in seinen Gedanken ein was sich zugetragen hatte und dabei gesprochen wurde, und das Wort für Wort?
Ist auch ganz einfach: beide haben es erzählt und es wurde von Mund zu Mund weitergetragen... bis es der Autor übernommen hat.

Ich würde das zwar nicht unbedingt "Inspiration" nennen. Aber schon als Botschaft von Gott (Gottes Wort) direkt an die Empfänger - und dann eben menschliche Berichte darüber, wie Gott "gesprochen hat". Die direkten Empfänger haben damit "Wort Gottes gehört" - und diese haben es weitergegeben ... als Botschaft von Gott.
Zuletzt geändert von Lea am Di 20. Feb 2024, 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08 Oder noch eine Frage: Wie kam es zur Niederschrift dieses Vorfalls?
Ich weiß, dass du das Buch Hiob ablehnst, weil du es öfter bekundet hast..
Trotzdem möchte ich es als Beispiel heranziehen!

Wir können dort nachlesen, was Gott so alles zu ihm und den Freunden sprach...
Oder den Wortwechsel zwischen Hiob und den "Freunden".

UND jetzt: Saß da einer dabei, der das alles sofort mitschrieb?
Zuletzt geändert von Oleander am Di 20. Feb 2024, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Oleander
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:08 Ich wiederhole was ich eingangs gesagt habe: Wir verzichten auch persönliche Diskreditierung und bleiben objektiv bei der Sache.
Du kannst eine(diese) Entscheidung nur für dich selber treffen!
Eventuell Bitten äussern, man möge berücksichtigen!
Oder als "gutes Beispiel" vormachen...

Sprich in der Einzahl, für dich, nicht für andere mit " WIR verzichten", "Wir waren bei" ,Wir legen nun unser Augenmerk auf" ....usw.
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Oleander
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Re: Gegen die Lehre der Inspiration

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 18:59 ...sondern so, dass man mit (unerklärlichen) Impuls im Herzen getroffen wird und genau weiß, dass es von Gott kommt
Weiß :?:
Sicher weiß?

Ich hatte auch so manches "erlebt/erfahren", aber bin mir darüber bewußt, dass ich es Gott zuschrieb, im Sinne von: Ich glaubte fest daran , da hatte Gott seine Hand im Spiel ...
Bezeugen kann ich es allerdings nicht.

Mitunter fand ich auch keine andere Erklärung für...also ging ich davon aus...

Bezeugen kann ich lediglich ein Erlebnis/eine Erfahrung, die ich deute als...

Würde ein Querschnittgelähmter nach einem Gebet plötzlich aufspringen und rum laufen, würd ich wohl sagen: Ich bin mir gewiß, Gott hat ein "Wunder" vollbracht.
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