Inspiration

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Hoger
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Re: Inspiration

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 18:18 Rein grammatikalisch ist an sich nur die ÜS-Variante A möglich und auch logisch. Das wurde von mir gezeigt. Ist es falsch, dann bitte um Korrektur. Die Wichtigkeit, warum man trotz allem der Variante A "Alle Schrift, gottgehaucht und ... ... ist" den Vorzug geben sollt wurde noch nicht gesagt.
Es gibt - laut meiner Wahrnehmung nur eine Übersetzung, die Lutherrevidierung von 1912. Alle anderen Lutherrevidierungen (auch die "letzter Hand") haben das nicht.
Ja - es ist anscheinend möglich.
Logisch - weil sie in deine Logik passt.
Warum ihr den Vorzug gegeben werden soll: weil sie grammatikalisch die einzig richtige ist. Der griechische Satzbau und das Setzen von Satzzeichen sind nicht identisch mit der deutschen Sprache.
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
Otto
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Re: Inspiration

Beitrag von Otto »

Helmuth, da griechisch meine Muttersprache war, meine ich, dass Lesevariante A ein Murks ist. Ein Grieche braucht weder vor noch nach Gottgehaucht ein „ist“ um zu verstehen was der Schreiber uns sagen wollte.Variante B ist der Wahrheit näher. :thumbup:
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Magdalena61
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Re: Inspiration

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 01:21 Und du musst nicht Jesus ins Spiel bringen. Das ganze Thema ist eine reine theologische Sichtweise, oder für mich eine rein wissenschaftliche, nicht mehr, nicht weniger. Die Wichtigkeit von Jesus berührt es nicht. Auch das sei nur mein Verständnis zum Thema.
Offenbar ist nicht angekommen, worauf ich hinauswollte.

Die Übersetzung der GNB bringt wohl auf den Punkt, was du meinst:
2. Tim. 3,16 (GNB): Denn jede Schrift, die von Gottes Geist eingegeben wurde, ist nützlich für
Du liest es so: "(nur) die Schriften, die von Gottes Geist eingegeben wurden..."
?

Dann bleibt die Frage: Wer legt fest, welche Schriften inspiriert sind und welche nicht.

Können wir das überhaupt? Und zu welchem Zeitpunkt unseres Glaubenslebens dürften wir uns das erlauben? Wer weiter fortgeschritten ist in der Erkenntnis, der versteht auch mehr und erkennt mehr... und dann könnte es sein, dass er ein Buch der Bibel nach 30 Jahren Nachfolge anders beurteilt als nach zwei Jahren.

Aus dem Eingangspost wird ersichtlich, dass die Gläubigen da ganz unterschiedliche Vorstellungen haben.

Deshalb meine Argumentation: 1. Praxistest... abseits jeden theologischen Vernunftschlusses: Das Wort ist lebendig; es ist nicht im Lauf der Jahrtausende stumpf geworden, sondern kann tatsächlich aktuell sein, als hätte jemand das gerade erst geschrieben... es spricht in die Gegenwart hinein; kann über die alten Texte konkret werden in Fragestellungen, die dich gerade bewegen... damit meine ich nicht theologische Lehren, sondern die Verwendung der alten Worte durch den Geist Gottes in Situationen der Gegenwart- man erkennt das, wenn es einem begegnet.
Und dieses lebendige Wort setzt in deinem Leben einen Anker, wenn du es zulässt.

Und 2.: Wir müssen jemanden fragen, der über die Kompetenz verfügt, die Schriften in Bezug auf deren Gehalt an Inspiration unfehlbar zu beurteilen. Wer kann das?

Jesus kann es. Er hatte die Schriften ja oft zitiert, alle möglichen Bücher. Deshalb suchte ich, ob ich Aussagekräftiges dazu finde, und das Beste davon hatte ich dann in meinem Beitrag verlinkt.

Theologische Gedankenspiele bringen uns nicht weiter.

Was mich betrifft, so halte ich es für vermessen, die Schrift "sortieren" zu wollen und einigen Büchern einen höheren Wert beizumessen als anderen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Abischai
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Re: Inspiration

Beitrag von Abischai »

Es ist auffällig (mir zumindest), daß Geschwister mit zunehmendem Alter (in der Nachfolge Jesu) immer inniger mit der Bibel verbunden sind, mehr als zu Beginn des Weges. Zuerst wissen sie, daß die Bibel Gottes Wort ist, weil man ihnen das so gesagt hat. Später aber wissen sie, daß die Bibel Gottes Wort ist, weil sie es selbst bezeugen können, weil sie es selbst erlebt haben, weil Gott durch dieses ganze Wort Gottes auch unzählige Male zu ihnen gesprochen hat.

Andere sortieren aus: verstehe ich nicht; brauche ich nicht, weg damit!

Vielleicht sollten jene sich die philosophische Erklärung: "Chestertons Zaun" mal verinnerlichen.
Spoiler: anzeigen

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Otto
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Re: Inspiration

Beitrag von Otto »

Magdalena61 hat geschrieben:Die Übersetzung der GNB bringt wohl auf den Punkt, was du meinst:
2. Tim. 3,16 (GNB) hat geschrieben:Denn jede Schrift, die von Gottes Geist eingegeben wurde, ist nützlich für
In Anlehnung zum Urtext den Helmuth im Gespräch gebracht hat, ist diese Übersetzung fehl am Platz. Würde bedeuten: Jeder hätte die Befugnis zu entscheiden welches Büchlein der Welt inspiriert und welches nicht inspiriert ist. Timotheus wusste genau was Paulus mit "Schrift" meinte und das es dabei nicht um die Bildzeitung ging…. ;)
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Oleander
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Re: Inspiration

Beitrag von Oleander »

Ziska hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 10:57 Obwohl von unvollkommenen Menschen geschrieben, ist der Autor der ganzen heiligen Schrift der allmächtige Gott Jehova!
Ich möchte hier mal mitteilen, was mir iwann in den Sinn kam, nämlich beim Lesen des Buch Hiob:

Ne Menge Gespräche zwischen den Freunden, zwischen Gott und Hiob usw.

A- Ich vermute, dass da keiner dabei war und sofort alles mitschrieb, was da gesprochen wurde.
B- Ich stellte mir vor, hätte Gott mit mir solange Gespräche geführt, ich würde wohl schon kurze Zeit dannach, gar nicht mehr denn genauen Inhalt wissen
Vielleicht grob mitteilen können, worum es dabei ging, aber Wort für Wort wiedergeben könnt ich es nicht.

Also, wie kam es zu der Niederschrift?


Viele würden wohl meinen, na durch "Inspiration", in dem Gott dem Schreiber Wort für Wort "diktierte" (eingab) was er schreiben soll?
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Abischai
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Re: Inspiration

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 12:49 Viele würden wohl meinen, na durch "Inspiration", in dem Gott dem Schreiber Wort für Wort "diktierte" (eingab) was er schreiben soll?
Um eine Aussage 100% treffsicher zu machen, muß das Wort nicht wörtlich wiedergegeben werden. Der beabsichtigte Inhalt muß aber lückenlos wiedergegeben werden, und die Formulierung darf nicht zu anderen Schlüssen führen, als daß bei der ursprünglichen möglich war. Dann würde es mir zumindest genügen, wenn der Sinn exakt wiedergegeben wurde. Wenn ein absolut unwesentliches Detail auch nicht wörtlich wiedergegeben worden ist, ist es das, was es ist: egal!
Erstaunlicherweise decken sich aber alle Aussagen der Schrift ziemlich deutlich. Wir wissen auch nicht, wie das damals tatsächlich üblich war. Hatte nicht vielleicht doch jeder Schreibzeug dabei und hat geschrieben (damals eines der wertvollsten Dinge die man tun konnte), oder haben die Gesprächspausen gereicht, um "Tagebuch" zu führen, das machen heute ja auch viele Leute, und da steht dann z.T. auch viel wörtliche Rede drin.
Das alles wissen wir nicht.
Heute aber ist z.B. im BRD-Bundestag vor dem Rednerpult ein Tisch, an dem vier Schreiber sitzen, die alles mitschreiben (protokollieren). Ob die das wörtlich aufschreiben oder nur stichpunktartig, oder ob sie stenographieren weiß ich nicht, aber um jemanden darauf hin festzunageln was er gesagt hat, muß es schon wörtlich sein.

Allerdings möchte ich erwähnen, daß auch ich selbst schon rlebt habe, daß ich mich an ein wichtiges Gespräch im Nachhinein wörtlich erinnert habe, und das in unserer heutigen Zeit, die das eigentlich kaum zuläßt. Die früher, hatten mehr Zeit und Ruhe dazu, vielleicht haben die auch oft einfach noch mal nachgefragt: "was hast du da gerade gesagt? wiederhole das bitte noch einmal." Das wissen wir alles nicht, aber wir können das auf keinen Fall ausschließen.
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Helmuth
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Re: Inspiration

Beitrag von Helmuth »

Otto hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 07:26 In Anlehnung zum Urtext den Helmuth im Gespräch gebracht hat, ist diese Übersetzung fehl am Platz. Würde bedeuten: Jeder hätte die Befugnis zu entscheiden welches Büchlein der Welt inspiriert und welches nicht inspiriert ist. Timotheus wusste genau was Paulus mit "Schrift" meinte und das es dabei nicht um die Bildzeitung ging…. ;)
Du hast erwähnt Griechisch zu sprechen. Wunderbar, so einen suche ich hier schon lange. Darauf komme ich bei Gelegenheit gerne zurück. Aber deine Schlüsse passen nicht, zumindest in der Angelegenheit. denn du setzt Prämissen, die nicht zutreffen, ergo resultieren daraus, sagen wir es mal wertfrei, andere Schlüsse.

Dir sagt die Variante B mehr zu. Gut, aber, und jetzt setze ich mal Prämissen, ist das für dich gar kein Sprachenproblem, sondern für dich gilt schon längst der Grundsatz "alle Schrift ist inspiriert" mit der Ist-Setzungen als Abgrenzung zu den Atrributen (auf Deutsch). Das ist für dich eine Prämisse. Wäre dem nicht so, würdest du offen für meine Argumente sein. Das bist du aber nicht.

Daraus schließe ich nun, (ja ich wage es mal) du liest den Text auf Deutsch schon nicht anders, und so auch nicht auf Griechisch, weil durch die dogmatische Setzung der Text nicht mehr anders zu lesen ist als "alle Schrift". Passt die Aussage?

Nun was zu Fehlschlüssen Was du denkst, das denke ich nicht. Du kannst deine Schlüsse nur nach deiner Logik ziehen, und die entspricht nicht meiner, darum funktionert das auch nicht, weil deine Logik anders gesetzt ist. So interpretert dann jeder auch von seiner Basis aus den Fehlschluss beim anderen. Wieder: Passt das?

Ich habe aber den Vorteil die dogmatische Denkweise zu kennen, weil ich schon 30 Jahre mir solchen zusammenlebe. Was die reden und wie sie denken ist mir also schon lange nicht unbekannt.

Aber mache wir die Gegensprobe. Ist die Bibel für mich ohne Stellenwert, wie manche behaupten aufgrund ihrer Schlussfolgerung? Dann frage ich: Warum lese ich sie nur jeden Tag? Kennsr jemand, der jeden Tag Dinge tut, die ihn nicht interesier, und das nicht unter Zwang snder völlg freiwilig? Diese Antwort bleibt derjenige dann schuldig. Sie könnte nur heißen, ich wäre völlig meschugge. totel plem plem. 8-)

Oder du sagst, ich picke mir nur die Rosinen raus, wenn ich das mit meiner Ausdrucksweise formuliere. Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Ich zerlege damit die Bibel nach meinem Gutdünken. Passt das wieder?

Kannst das nun aber anhand unsere Gespräche, die ja auch schon über die Jahre laufen, gesichert bezeugen, oder ist das eben nur ein Schluss nach deiner Logik?

Oder fragen wir so: Leugne ich Gott, oder Jesu Erlösungswerk auf Golgota? Hat du dazu Zeugnisse? Ja, ich sage auch Adam und Eva waren historische Menschen und die Sintflut hat so stattgefunden, wie beschrieben, und andere leugnen das komplett. Wer glaubt denn dann was wirklich?

Worin ich mich aber sicher fühle, und es ist mir jetzt Powidl wie andere darüber urteilen, dass ich es furchtbar einfach finde, was das Wort Gottes aus der Bibel ist. Ich brauche sie nur zu lesen, denn darin steht es. Das ist der Vorteil nicht in einem Dogma gefangen denken zu müssen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 19. Mär 2025, 14:23, insgesamt 2-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Inspiration

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 13:06 Hatte nicht vielleicht doch jeder Schreibzeug dabei und hat geschrieben...
Also, sollte beim Buch Hiob ein "Schreiber" dabei gewesen sein, stellt sich mir immer noch die Frage: Auf welche Art sprach Gott zu Hiob?
Oder zu den "Freunden"...

Für alle hörbar= somit auch für den "Mitschreiber"?

Früher gab es Stenotypisten...
Denn, in normaler Schrift wird da wohl keiner so schnell schreiben können. ;)

Vielleicht ging es so, wie bei J.Lorber .
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Abischai
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Re: Inspiration

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Mi 19. Mär 2025, 14:11Vielleicht
Das erinnert mich an ein Lied von Doris Day: "....perhaps, perhaps, perhaps..."

Wir wissen das nicht. Es ist zulässig, darüber alles mögliche zu vermuten und in Erwägung zu ziehen, aber so war es dann noch lange nicht.
Wir können uns aber darauf verlassen, daß die Menschen damals, als das normale Menschenalter bei weit über 100a lag, nicht so schnell und hektisch waren wir wir heute, ob wir das wollen oder nicht. Allein das indianische Pow-Wow vor gerade mal 150a war ein stets sehr geduldiges und langes meeting.

Gott redete aus dem Sturmwind heraus mit Hiob, ob da eine hörbare Stimme war, oder ob Gott in Hiobs Sinn und Herz hineingesprochen hat (wie ich das selbst erlebe) und zwar so, daß er mit den Ohren nichts genaues hörte, aber es war, als spräche jemand ganz laut zu ihm und er eines ganz sicher wußte, das ist ER. Am Ende sagt Hiob sogar, daß sein Auge ihn gesehen habe. Ich halte das für exakt.
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