Wenn das Logik sein soll, das du da bringst, dann weiß ich nicht. Wo Hand und Fuß fehlt kann ich nichts mehr argumentieren. Schauen wir uns nochmals den Propheten Amos an, aber lesen wir vor allem das Ende seiner Weissagung:
Amos 9,14-15 hat geschrieben: Siehe, Tage kommen, spricht JHWH, da der Pflüger an den Schnitter und der Traubentreter an den Sämann reichen wird; und die Berge werden träufeln von Most, und alle Hügel werden zerfließen. Und ich werde die Gefangenschaft meines Volkes Israel wenden; und sie werden die verwüsteten Städte aufbauen und bewohnen und Weinberge pflanzen und deren Wein trinken und Gärten anlegen und deren Frucht essen. Und ich werde sie in ihrem Land pflanzen; und sie sollen nicht mehr herausgerissen werden aus ihrem Land, das ich ihnen gegeben habe", spricht JHWH, dein Elohim.
Diese Worte sind damals nicht Erfüllung gegangen, als Jakobus darauf Bezug nimmt, denn die Geschichte lehrt, dass Israel um 70 nach Chr. erneut aus seinem Land herausgerissen worden ist und das für lange Zeit.
So sind sie gegenwärtige Erfüllung. indem das Land 1948 erneut in Besitz genommen wurde und auch als Staat Israel wieder aufgerichtet wurde. Das sind Geschichtsfakten der Zeitgeschichte, die viele noch miterlebt haben. Jakobus griff damals nur die ersten Worte auf:
Apg 15,14-17 hat geschrieben: Simon hat erzählt, wie zuerst Gott darauf gesehen hat, aus den Nationen ein Volk zu nehmen für seinen Namen. Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: „Danach will ich zurückkehren und die Hütte Davids wieder aufbauen, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und sie wieder aufrichten; damit die übrigen der Menschen den Herrn suchen, und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist“, spricht der Herr, der dieses tut.
Man sollte wissen, dass es in dem Zusammenhang um die Beschneidungsfrage gegangen ist, wie Heidenchristen als neues Volk eingegliedert werden sollen. Und zwar soll dazu zuerst das Haus David neu hergestellt werden. Jakobus interpretiert aber den zweiten Satz etwas anders, der bei Amos wie folgt lautet:
Amos 9,12 hat geschrieben: „Damit sie den Überrest Edoms und alle Nationen in Besitz nehmen, über denen mein Name genannt werden wird“, spricht JHWH, der dieses tut.
Diese Weissagung, die, wie nun festgestellt, ihre endgültige Erfülliung erst heute erlangen kann, bedeutet, dass auch heute zuerst die Hütte David wieder aufgebaut werden soll. Jakobus erkennt den Voratz Gottes und damit auch endzeitlichen Charakter, der darin liegt, dass auch Heiden zum Volk Gottes hinzukommen sollen, aber nicht ohne Israel. Paulus erklärt das später im Römerbrief noch ausführlicher.
Damals war gegenwärtig wichtig zu klären, die hinzukommenden Heiden auch als neue Brüder anzuerkennen, aber vor allem, dass es für sie keine Beschneidungsanforderung gibt, da dies nur für Israel gilt und nicht heilsnotwendig ist. Ihre Bedeutung dient einem anderen Zweck. In dem Sinn ist sie weiter für Israel gültig, da sie Gott auch nicht abgeschafft hatte.