Vorstellungen der Seele

Philosophisches zum Nachdenken
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 18:39 Das Wort "Funktionalität" würde ich Dir hier wegstreichen und lieber ersetzen durch "Wesen". "Das Wesen des Menschen ist (christlich gesprochen) dessen Ebenbildlichkeit"
In meinem Beispiel ging es aber nicht um das Wesen des Menschen sondern einen bestimmten Körperteil = der Körperteil an sich IST , unabhängig davon, was er für dich oder mich darstellt oder wir dessen Funktionalität einordnen

Kant geht davon aus, dass man die Dinge nicht so sieht, wie sie „an sich“ eigentlich sind.
Die Dinge an sich existieren unabhängig von menschlicher Erkenntnis und sind somit auch kein Gegenstand der Erfahrung...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Paul
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Paul »

Paul hat geschrieben: Di 27. Dez 2022, 13:17 dieses an sich ist das dingens, dass wir laut kant nicht imstande sind zu erkennen...es ist immer ein schleier dazwischen, zwischen uns und dem ding an sich...manche nennen es maya :D

einen ausnahme gibt es da aber, ich alber jetzt mal ein bisschen rum

das ich ist das ding an sich :mrgreen:
repetitio est mater studiorum :D
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von oTp »

Paul hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 11:19 repetitio est mater studiorum
Ich kenne nur diese gültige Regel ;) :
errare humanum est
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Paul
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Paul »

Thaddäus hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 17:45
Paul hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 15:33 das ding an sich ist ein begriff, den kant eingeführt hat, du bist schon wieder dabei, kategorienfehler zu begehen
ich versuche es mal so, teilchen/welle dualismus...je nachdem, wie wir den beobachtungsakt gestalten, zeigt sich uns das ding an sich entweder als teilchen oder aber als welle, was es aber an sich ist wissen wir nicht
alles klar soweit?
Kant wusste nichts von einem Teilchen-Welle-Dualismus, weshalb er es auch nicht so gemeint haben kann.

Das "Ding an sich" ist eine zwingende Annahme für die Erscheinungen, die unsere Sinne affizieren (also unsere Sinnesempfindungen auslösen). Wahrnehmen können wir nur die Welt der Erscheinungen. Die aber müssen Erscheinungen von etwas sein. Das ist das Ding an sich, welches selbst von uns nicht erkannt werden kann. Wir können - nach Kant - nur rückschließen, dass es ein Ding an sich geben muss, ansonsten wissen wir nichts davon, nicht einmal, ob es mehrere Dinger an sich gibt oder nur eines, das alle Erscheinungen der Sinnenwelt hervorbringt. Auch wissen wir nicht, ob es in Raum und Zeit existiert, denn Raum und Zeit sind Anschauungsformen a priori, die Kant im erkennenden Subjekt verortet.

Auf gar keinen Fall kann man das kantische Ding an sich mit Gott vergleichen. Teilt man die kantische Erkenntnistheorie, dann ist das Ding an sich notwendig als Ursache der Erscheinungswelt und man kann zwingend auf es schließen. Auf Gott kann man selbstverständlich nicht schließen, schon gar nicht zwingend. Nach Kant ist Gott eine regulative Idee.
ich weiß, deswegen ja auch kategorischer imperativ

hatte ich aber auch schon angeschnitten,
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 10:54 In meinem Beispiel ging es aber nicht um das Wesen des Menschen sondern einen bestimmten Körperteil = der Körperteil an sich IST , unabhängig davon, was er für dich oder mich darstellt oder wir dessen Funktionalität einordnen
Ja, das kommt erst mal hin. Im Grunde könnte man die ganze Diskussion auf die Begriffe Objekt und Subjekt reduzieren: Objektiv ist das, was es "ist" - subjektiv ist das, wie wir es wahrnehmen/interpretieren. Es wäre übrigens falsch zu fragen, wie "das, was ist" zu verstehen sei, da "verstehen" schon wieder subjektiv ist.

Letztlich läuft es auf das hinaus, was mit "Jahwe" ("Ich-bin-der-ich-bin") gemeint ist: Jahwe als "IST", von dem man sich kein Bild machen soll, weil es gar nicht geht. Subjekt-Ebene des Göttlichen sind Offenbarungen, von denen man sich sehr wohl Bilder machen soll, die also von Gott für unsere Wahrnehmung gemacht sind.

Aus irgend einem Grund ist diese an sich einfache Struktur heutzutage schwer vermittelbar - womöglich weil das ich-zentrierte Menschenbild die Vorstellung nicht mag, dass es Dinge jenseits der eigenen Wahrnehmung geben könnte.
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 16:40 Jahwe als "IST", von dem man sich kein Bild machen soll, weil es gar nicht geht.
Meine Rede seit 1759...
Aber Menschen tun es (egal ,welcher Religion) und ich denke sie brauchen das Bild als "greifbares" Gegenüber (Vorstellung), mit dem sie etwas anfangen können.
Und im Falle des Judenchristentums, auf Jesus zu achten/blicken, im Sinne von: Wer mich sieht, sieht den Vater..
Nicht am Aussehn, sondern weil derer beider Gesinnung /Absichten "gleichgeschalten" ist/sind...

Nur dieser reale Jesus(der den Vater spiegelte) ist nicht mehr auf Erden.
Also was bleibt?
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Hiob »

Oleander hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 16:58 ich denke sie brauchen das Bild als "greifbares" Gegenüber (Vorstellung), mit dem sie etwas anfangen können.
Richtig - das nennt man "Offenbarungen", von denen Jesus die größte ist.
Oleander hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 16:58 Nur dieser reale Jesus(der den Vater spiegelte) ist nicht mehr auf Erden.
Also was bleibt?
Das Glauben dessen Existenz. Davon abgesehen: Offenbarungen werden ja oft nicht in ihrer Gegenwart erkannt. Insofern sind gegenwärtige Offenbarungen, so weit es sie gibt, nicht unbedingt hilfreich. Aus meiner persönlichen Sicht ist die Offenbarung zu jeder Zeit das Spüren dessen, dass da etwas über der materiellen Welt ist. Man nennt dies "Ebenbildlichkeit".
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 17:25 Aus meiner persönlichen Sicht ist die Offenbarung zu jeder Zeit das Spüren dessen, dass da etwas über der materiellen Welt ist.
Womit spürst du denn da?
Ab welchem Zeitpunkt (Lebensalter) begann denn das "spüren"?
----
Ich erzähl mal was von mir.

Ich half mal einer Dame ihren Wohnraum im Keller zu reinigen, sie hat im Sommer Tag und Nacht die Kellertür offen und aus diesem Grund findet sich da im Keller allerlei Krabbelgetier ein, wie Taranteln fette , große Spinnen, Riesenheuschrecken ;) usw.

Abgesehn davon, dass ich ohnehin gedanklich hysterisch auf die Viecher reagiere, erzeugt schon die Möglichkeit, so ein Tierchen könnte an mir herumkrabbeln, den Eindruck, es würde tatsächlich auf mir krabbeln.
Ich kann das förmlich spüren, obwohl es gar nicht ist.

Und ich reagiere darauf, in dem ich über die Stelle mit der Hand fahre, wo ich dieses Kribbeln spüre .
Nur ist da nichts...

Ich mußte mich immer wieder gedanklich selber überwinden: Da ist nix. Und selbst wenn, sie fressen dich nicht...

Ähnlich erging es mir, als ich meinen ersten Horrorfilm sah (Der Exorzist)
Bis zu dem Zeitpunkt war mein sehr junges Leben ok.
Nach diesem Film lebte ich etwa für ein Monat bei einer Freundin, Tatsache!
Ich hatte, so bald es Nacht wurde Angst, mich hinzulegen um zu schlafen, bildete mir Teufel und Dämonen ein, die mich beobachten undmeinte, sie zu spüren
Bei meiner Freundin fühlte ich mich sicherer, da wir im selben Bett schiefen und falls ich wieder Attacke bekam, sie mit mir redete...

Es dauerte eben länger das wieder abzubauen.
Du siehst, wie einem die eigenen Gedanken und Vorstellungen triggern und man meint, man spüre nun..
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von oTp »

Oleander hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 17:54 Ähnlich erging es mir, als ich meinen ersten Horrorfilm sah (Der Exorzist)
Bis zu dem Zeitpunkt war mein sehr junges Leben ok.
Nach diesem Film lebte ich etwa für ein Monat bei einer Freundin, Tatsache!
Ich hatte, so bald es Nacht wurde Angst, mich hinzulegen um zu schlafen, bildete mir Teufel und Dämonen ein, die mich beobachten undmeinte, sie zu spüren
Bei meiner Freundin fühlte ich mich sicherer, da wir im selben Bett schiefen und falls ich wieder Attacke bekam, sie mit mir redete...
Da du darauf so empfindlich reagierst, solltest du wohl keine solche Filme ansehen.
Und wohl auch keine Horrorfilme oder Filme über wahre Fälle von Morden.
Und keine Spukgeschichten.
Mir macht das nicht groß was aus. Muß aber auch nicht ständig sowas sehen. Und ich schaue Solches, um es verstehen zu lernen.

Eine Beschäftigung bei Sanitätern, der Feuerwehr und im Morddezernat wäre auch nichts für dich.
Ich kann auch auf diese Belastungen verzichten.


In meinem Leben habe ich allerdings auch genug an verschiedenem Horror erelebt. Ich habe es überlebt.
Hätte aber gerne auf diese Schiksalsschläge verzichtet.
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Oleander
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Re: Vorstellungen der Seele

Beitrag von Oleander »

oTp hat geschrieben: Di 17. Jan 2023, 18:05 Da du darauf so empfindlich reagierst, solltest du wohl keine solche Filme ansehen.
Das war damals!

Es geht darum, was man sich einredet..

Heute kann mir sowas nichts mehr anhaben.
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