Bis jetzt lese ich nur pauschale Kritik: Fernsehgottesdienste sind minderwertig, die Veranstalter wollen nur Geld oder sich einen Namen machen... der Enkel von Robert. H. Schuller predigt ein falsches Evangelium?
Bei 2jesus gab es einen Thread, in dem Hour of Power in den Boden gestampft wurde. Von den wiedergeborenen Christen, die meinten, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Und jetzt sage ich einmal etwas dazu.
Evangelikale Christen, die die Weisheit mit Löffeln gefressen hatten, hatten es mit ihrer Ungerechtigkeit, der Feindseligkeit und mit dem Haß, den sie mir teilweise entgegen brachten, geschafft, dass ich etwa ab Ende 2010 mit einer massiven Depression zu kämpfen hatte.
Ich kämpfte dagegen an, aber ich schaffte es nicht, das alles abzustreifen und darüber zu stehen- musste aber im Alltag funktionieren.
In dieser Zeit zeichnete ich vermehrt Sendungen von bibel-tv oder erf auf, überwiegend Gottesdienste. Bayless Conley, Hour of Power, Stunde des Höchsten, Christliches Zentrum Wiesbaden, Missionswerk Karlsruhe... auch Übertragungen aus deutschen Gemeinden, wenn mich das Thema interessierte, das waren meist Freikirchen. Die Sendungen schaute ich dann die Woche über so nach und nach an, abends, wenn die Kinder im Bett waren und ich endlich Ruhe hatte und nicht mehr die Starke abgeben musste.
Die
Werke derjenigen, die Hour of Power mit "falschen Propheten" assoziierten und deutlich signalisierten, mir geistlich überlegen zu sein, offenbarten die Echtheit ihrer Lippenbekenntnisse. Durch die Kinder war ich an das Haus gebunden; die Freikirchen in räumlicher Nähe hatten wir schon gecheckt, leider mit negativem Ergebnis. Nachdem mir eine Gemeinschaft mit anderen Christen- virtuell, aber das ist besser als gar nichts- aufgekündigt worden war
nein, nicht 2jesus, das kam später, ging aber auch nicht gut aus, suchte ich, ob ich irgendwo so etwas wie eine Gemeinschaft fände, denn eine solche brauchte ich- ich war ganz alleine (mit den Kindern).
Und ich sah kein Licht mehr am Horizont.
Nach mehreren Probeläufen bestand für mich kein Zweifel mehr daran, dass Gott
sehr wohl in diesen Gottesdiensten ist, denn ich vernahm immer wieder Ansagen an mich. In dieser Häufung hält man "Zufall" dann irgendwann für unwahrscheinlich, vor allem auch, weil das manchmal punktgenau war.
Das gab mir Hoffnung, daran hielt ich mich fest.
Ich kaufte ein Buch von Robert H.Schuller: "Aus Tränen werden Edelsteine". Es ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Der Mann hatte wirklich Ahnung. Aber er brüstete sich nicht damit.
Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Meinen Frieden gebe ich euch".
Diese Geschwister da, im Fernsehen, hatten- im Gegensatz zu den "bekennenden Christen" meiner sozialen Umgebung- Frieden und strahlten Frieden aus. Und das Theologische war auch nicht zu verachten.
Ihre Richter hatten theoretisches Bibelwissen, aber keinen Frieden und strahlten ihn auch nicht aus. Und den Begriff "Güte" konnten sie auch nicht buchstabieren. Illustration: Wir hatten gerade einen Disput im Thread "Zeugen Jehovas". 1. Kor. 13.
Die selbsternannten Richter aus dem Hour-of-Power-Thread von damals sind heute... keine Ahnung; man sieht sie nicht mehr... verweht wie Spreu im Wind.
Die Fernsehgottesdienste sind immer noch da.
Robert H. Schuller ist verstorben und sein Enkel macht weiter.
Was genau ist falsch an oder in der Predigt von Bobby Schuller?
LG