lovetrail hat geschrieben: ↑Sa 29. Jun 2019, 10:26
Spice hat geschrieben: ↑Sa 29. Jun 2019, 10:00
Jesus würde völlig bedeutungslos gewesen sein, wenn er nicht gewusst hätte, dass er ewig ist und aufgrund dessen das tun konnte, was er tat.
Also muss erst einmal das Ewige
dasein, bevor man von ihm wissen kann. Das Ewige selbst aber kann
keine Person sein, denn eine Person ist bereits etwas Zusammengesetztes und damit nicht der erste Ursprung!
Dann ist also Gott für dich auch ein abstrakter Ursprung und kein geistiges Wesen, welches denkt, fühlt und handelt? Oder verstehe ich dich falsch?
Das SEIN ist selbstverständlich keine Person. Die Gründe, weshalb das unmöglich ist, habe ich bereits erläutert.
Dieses SEIN ist die Grundlage alles dessen was ist d.h. damit kann auch keinem einzigen Wesen der gesamten Schöpfung die Grundlage genommen werden. Alle Wesen sind deshalb per se ewig, da diese Grundlage ewig ist.
Diese Grundlage ist nicht der Tod (Materie), sondern das Leben. Man kann dieses grundlegende Leben das "Leben an sich" nennen. Und die Lebewesen als Lebensformen. Die Lebensformen dienen zur vielfältigen Bewusstwerdung des Lebens, bis es schließlich im Menschen als ewig sich erkennen kann.
In allen niederen Lebensformen erkennt es sich nur als zeitlich/begrenzt, also nicht sein wahres Wesen.
Nein, im
tiefsten Grund ist Gott keine Person, die bewusst denkt, fühlt und handelt, sondern das Leben an sich bringt erst selbstbewusstes Denken, Fühlen und Handeln hervor.
Genauso wenig hätte uns Jesus das ewige Leben versprechen können, wenn eben das Leben nicht selbst schon ewig sein würde. Wenn jemandem nur etwas verliehen wird, kann es auch von ihm genommen werden, und dann ist es für den, der es bekommt, nicht anders als Raum -Zeitliches, denn das die Dinge dieser Welt kann man nicht ewig behalten. Es gäbe da also für den Menschen keine wirkliche Sicherheit.
Mein Leben kann nicht in den Händen einer anderer Person liegen. Da wäre ich nur eine Marionette. Wo bliebe da der freie Wille?
Das ist dann aber wohl die Frage worauf man sich verlässt. Für manche ist der Glaube an eine göttliche Person bzw an seine Zusage ganz leicht, für manche aber unsicher. Aber nun - beinahe im Stil der naturalistischen Wissenschaft - eine geistige Objektivität zu postulieren, auf die Verlass wäre, scheint mir eine Flucht nach vorne zu sein. Denn wir sind nun mal Geschöpfe und als solche abhängig vom Schöpfer.
Wenn man Gott wird - und das ist das Ziel des Glaubens - ist man nicht mehr abhängig. Klar denkt man sich Gott erst persönlich, da das der Mainstream ist.
Der Sünde Sold ist der Tod, aber die Gnadengabe Gottes das ewige Leben. „Automatisch" sind wir also nicht ewig, sondern erst im Empfang der Gnade Gottes.
Du meinst also, die Ungläubigen haben gar keine ewige Seele? Meinst Du vor dem Christentum gab es gar kein Weiterleben nach dem Tod?
Die Person vermittelt die "abstrakte Wahrheit". Lieben sollen wir nur Gott, um selbst Gott zu werden, also unabhängig von dem, der jetzt schon Gott ist. Aber alle Götter sind gleich und bekämpfen sich nicht.
Ich frag mich immer wieder, wie du zu solchen Ansichten gekommen bist, wenn du doch von einem biblischen Hauskreis ausgegangen bist. Hast du Rudolf Steiner gelesen?
LG
Ja, natürlich, wenn man die Wahrheit liebt, sieht man die unzähligen Ungereimtheiten der Christenheit und damit kann man natürlich nicht leben, weil dann
nichts sicher ist. Also bekommt man ein verlangen nach der Wahrheit, und dieses
Verlangen führt zur Erkenntnis der Wahrheit. Wer nicht die Wahrheit liebt, gibt sich mit dem größten Unsinn zufrieden.