Hiob hat geschrieben: ↑Mi 7. Okt 2020, 12:57
Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Okt 2020, 10:08
Man geht also nach dem Tod nicht ins Himmelreich ein, sondern nur ins Jenseits, dessen Beschaffenheit der jeweiligen Natur des Individuums entspricht.
Insofern ja, als dass jedes Individuum in seiner Unverwechselbarkeit "ankommt" und dort "gerichtet" wird (wobei ich "richten" verstehe als "etwas Schräges ins Grade richten" (so wie ein Chirurg Knochen "richtet") - oder eben "Bewahrheitung", wie Buber an entsprechender Stelle übersetzt.
"Gericht" ist ja schon, dass er da mit sich selbst konfrontiert wird, also mit dem, was er aus seinem Leben gemacht hat. Aber er wird durch den Tod nicht ein anderer Mensch. Er wird dadurch nicht in das Bild Christi gestaltet.
Ein weiteres Richten, kann nur darin bestehen, dass er das Bild Christi sieht und damit feststellt, was ihm alles noch fehlt, um genauso auszusehen. Und um das zu werden, muss der Unvollkommene eben wieder auf die Erde, um es hier, durch die Liebe zur Wahrheit, zu werden.
Im Übrigen ist ja der physische Tod immer noch eine Folge des Sündenfalls und damit ein Übel.
Deshalb heißt es ja, ""der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod" (1. Kor. 15,26) - Aber Tod gibt es eben nur auf Erden. Es liegt also noch allerhand vor uns!
Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Okt 2020, 10:08
Sonst könnten ja die Menschen nicht erkennen und damit ihre Bestimmung niemals erreichen!
Von sich aus schaffen sie es nicht - da braucht es Gnade.
Was soll denn Gnade jetzt bedeuten? Es ist ein Füllwort.
Der Begriff "Gnade" richtig angewendet, bedeutet, jedem Menschen wird die Möglichkeit geschenkt, durch Erneuerung seines Wesens (und nicht als Frucht der Fortführung des bestehenden "alten Adam" )den
Weg ins Himmelreich durch die völlige Heiligung zu beschreiten (Hebr. 12,14) Dieses Sehen ist mit "jada" vergleichbar.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 7. Okt 2020, 10:08
Also die Initiative kann nur vom Menschen ausgehen
Eben NICHT. - Wie soll vom Menschen die Initiative ausgehen, Interesse an "lkjhertüpoifdböklö" zu haben, das einem nichts sagt?
Doch, die Initiative kann nur vom Menschen ausgehen, anders wird ihm etwas aufgezwungen, was er nicht haben will.
Alle Menschen haben die Sehnsucht nach einem glückseligen Leben. Sie wissen nur noch nicht, dass diese Sehnsucht durch nichts anderes gestillt werden kann, als dadurch, dass man seine Erfüllung einzig in der Identifikation mit dem Ewigen findet, und es damit keine Abhängigkeiten mehr gibt.