Re: Gibt es Teufel und Dämonen?
Verfasst: Mi 18. Aug 2021, 23:02
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Mit “Fremdpsychisch” ist einfach gemeint, dass andere Lebewesen ein subjektives Bewusstsein besitzen, d. h. subjektiv etwas erleben. Z. B. dass sich Sinneseindrücke für sie auf eine bestimmte Art anfühlen – der Geruch von Vanille oder die Farbe Rot hat für sie eine bestimmte qualitative Eigenschaft.SilverBullet hat geschrieben: ↑Di 17. Aug 2021, 21:56Mit "Fremdpsychisch" behauptest du letztlich eine Steuerung des Körpers (aus irgendeiner "Richtung" heraus).
Dazu habe ich ja schon etwas gesagt:
1. der Körper ist über Nervenimpulse aktiv
2. im Bewusstsein, im Mentalen, geht es nirgendwo um Nervenimpulse
=> die Idee, der Mensch bestünde aus einem Teil, der den Körper steuert, entbehrt somit jeglicher Grundlage.
Aus meiner Sicht stelle ich hier einen sehr praktischen Gedankengang her, den quasi jeder Leser an sich selbst nachvollziehen kann.
Kublai Khan kannte auch nicht jede Stadt in seinem Reich, kannte die Soldaten in seinem Heer nicht alle mit Namen, wusste nicht woher nun jedes einzelne Goldstück in seiner Schatzkammer stammte, etc. Dennoch war er der Herrscher über das Mongolenreich.Du bestreitest ja bestimmt auch nicht, dass du keinen Einblick in deine Nervenimpulse hast.
Naja, du leugnest, dass andere Lebewesen Schmerzen fühlen.Der Begriff "Psyche" kann demnach nicht im Hinblick einer Steuerung des Körpers verwendet werden.
Selbst wenn wir offen lassen, was "Psyche" sein soll, es wird nicht der Körper gesteuert.
Wo genau soll da eine Leugnung sein?
Die Vorstellung von der Steuerung des Körpers ist einfach falsch bei dir – du arbeitest hier mit Karikaturen.Müsstest du nicht erst einmal die Steuerung des Körpers sicherstellen?
Machen wir es am "Heben eines Armes" fest.
Versuch mal nachzuvollziehen, wie hierbei deine bewusste Beteiligung aussieht.
Hast du vor bzw. während der Bewegung die Vorstellung, dass da ein Objekt ist und du einen Teil dieses Objektes bewegst oder bewegst du dich selbst zu einem gewissen Teil?
Das sage ich aber nicht. Die Vorstellung der Dämonen und Teufel lässt sich nicht direkt von der menschlichen Seele ableiten. Es ist nur eine Art Analogie.In Bezug auf "Teufel" und "Dämonen" ist meine Argumentation nur dann relevant, wenn man vom Menschen ausgehend, auf "ähnliche Weltanteile" schliessen können möchte.
Wenn du also sagst "beim Menschen wird der Körper gesteuert, also kann es auch eine Fremdsteuerung durch andere (unsichtbare) Weltanteile geben", dann könnte/sollte meine Argumentation für dich ein konkretes Problem darstellen.
Wenn dir “unsichtbare Weltanteile” nicht behagen, dann kannst du ja gleich elektromagnetische Schwingungen leugnen.Diese Aussage ist sehr eigenartig, wo ich doch einen praktischen Gedankengang aufzeige, mit dem ich die behauptete "Steuerung des Körpers" vor ein Problem stelle.
Was hält dich davon ab, diesen Gedankengang in deinem Sinne für ein Gegenargument zu verwenden?
Ob man irgendwas nun zu “Geist” zählt oder nicht, ist wirklich egal. Das sind bloße Etikettierungen. Es geht hier schlicht darum, dass du leugnest, dass Lebewesen Schmerzen fühlen können, d. h. dass Schmerzen eine subjektive Eigenschaft des “wie fühlt sich das an” besitzen – wie Descartes (mit dem Unterschied, dass dieser es bloß auf Tiere beschränkte).Das war wohl eher die Folge eines "Nur der Mensch ist Geist"-Anspruches.
Würdest du den Menschen abwerten, nur weil gilt Mensch=Körper?
Du machst doch dann vom Prinzip her genau dasselbe, wie Descartes, nämlich "das Spiel mit Abwertung in Anbetracht vom Haben oder Nicht-Haben von Geist".
Wäre es nicht viel besser zu verstehen, was bei "Schmerzen fühlen" vor sich geht und dies genauso in anderen Lebewesen zu entdecken?
Warum sollte der Wert einer Wahrnehmungsreaktion, bei der es zur Überzeugung vom Haben von Schmerzen kommt, abhängig sein von der (ausführenden) Basis-Substanz?
(zumal du ja bei "Geist" gar nichts in Richtung Substanz aussagen kannst)
Was du hier schreibst, ist interessant. Ich habe Berichte gelesen, dass manche Dämonisierten sich kaum nartikosieren ließen. Dem rechne ich natürlich nicht große Beweiskraft zu, aber darüber theoretisieren kann man ja.Auch wenn die menschliche Seele der höchste Aspekt des Menschen ist, und den Tod des Körpers überdauert, kann sie (ohne Gottes übernatürliche Hilfe) nicht ohne Körper agieren, nicht einmal denken. Deswegen knipst die Anästhesie beim Menschen auch ‘das Licht aus’; einen Dämon dagegen kann man nicht narkotisieren
Das verstehe ich nicht, wieso sollte man einen Verdacht nicht grundsätzlich ausschliessen können, indem man die hierfür notwendige Funktionalität als nicht vorhanden feststellt?
Es geht doch immer noch um Wahrheitsfindung, oder?
Um das Aufbauen von Zusammenhängen rund um den Körper.
Gut, diese "Verstrickung in den Körper", die "Gebundenheit an den Körper", ist etwas, das vermutlich alle Religionen zugeben müssen.
Die Reihenfolge aus "bewusste Entscheidung" und danach "Bewegung" stimmt so nicht, denn aus entsprechenden Experimenten geht hervor, dass eine spezifisch identifizierbare Gehirnaktivität vor der bewussten Überzeugung "eine Entscheidung getroffen zu haben" vorliegt.
Der "Übersetzer" ist jetzt eine Notlösung, zu der du greifst. Du baust deinen Entwurf aus, um den Entwurf zu retten.
Dein Glaubenssprung enthält letztlich die Annahme einer Verbindung -> "Steuerung".
Nein, "die Seele" muss man nicht als Systemeigenschaft ansehen. Es gibt keinerlei Zwang zum Begriff "Seele".Claymore hat geschrieben: ↑Mi 18. Aug 2021, 23:27Und “der Mensch besteht aus einem Teil, der den Körper steuert” würde ich nicht unterschreiben. Denn ein Teil ist ein konkretes, isolierbares Element eines zusammengesetzten Systems. Das ist eine Vorstellung, die auf die menschliche Psyche oder Seele nicht zutreffen kann; stattdessen muss man diese als eine Art Systemeigenschaft des Körpers verstehen.
Nein, "das Ganze ist mehr als die Summe der Teile" gilt nur für einen Beobachter, in unserem Fall soll aber der Beobachter erst entstehen.Claymore hat geschrieben: ↑Mi 18. Aug 2021, 23:27Ergo, akzeptiere ich diesen Schluss aus 1. und 2. nicht: Man kann nicht generell von den Eigenschaften der Einzelelemente und deren Interaktionen untereinander auf die Eigenschaften des ganzen Systems schließen. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.
Das ist eine politische Aussage, denn "nach dem Tod" und "separat zum Mensch" spielst du doch wieder mit solchen "Substanzen".Claymore hat geschrieben: ↑Mi 18. Aug 2021, 23:27Also, die menschliche Seele ist nicht ein Teil oder eine Substanz im Körper, sondern Systemeigenschaft des Körpers. Auch wenn wir fundamental nicht wissen, warum Subjektivität aus einem komplexen materiellen System entstehen sollte, rechtfertigt das noch nicht das Postulieren einer “Seelensubstanz”.
Der Körper ist kein beliebiges "komplexes materilles System" sondern ein wahrnehmender Akteur.
Nein, wir können Unendlichkeit nicht erfassen und wir können auch nicht unendlich viele Variationen erfassen.Claymore hat geschrieben: ↑Mi 18. Aug 2021, 23:27Der korrekte Weg zum Dualismus, d. h. der Immaterialität (i. S. v. Unsterblichkeit) der menschlichen Seele, geht daher nicht von der Argumentation Descartes’ aus, sondern von der Feststellung, dass der menschliche Intellekt in Konzepten unendlich viele Variationen, oder die Unendlichkeit selbst, erfassen kann. Etwas, das kein rein materielles Ding, das nur über endlich viele Zustände verfügt, kann.
Und der Ursprung ist Luft? (siehe oben)
Du verbindest hier eine Wahrnehmungsfähigkeit "Überzeugung vom Haben von Schmerzen" mit einer konkreten Idee, wie das denn vorliegen soll ("Phänomenal").
Hast du denn gelesen was die Bibel und andere antike Texte zu dem Thema sagen ? Was sagst du zu den Dämonen und Götzen der griechischen Mythologie ? Die Ansichten darüber waren auch damals schon kontrovers.
Ich habe eine andere Theorie dazu. Ein Dämon kann durchaus auch (also zusätzlich) einen physischen Körper haben. Es handelt sich dann aber normalerweise um einen Mikroorganismus. So ein Mikroorganismus verbindet sich mit dem Körper des Menschen: Mit dem Blut, dem Nervensystem, der Lymphe, ev. auch noch anderem. Durch diese Verbindung erhält dieser Mikroorganismus Zugriff auf alle Körperfunktionen, die Wahrnehmung und die Bestandteile des Blutes, was der Versorgung des Mikroorganismus mit Nährstoffen dient.
Ich glaube, dass der Mensch mehrere geistige Körper unterschiedlicher Grade an Dichte besitzt die dementsprechend langliebig sind. Der erste Körper - Astralkörper - mit allen Organen für die Astralwelt - kann vielleicht zig oder hunderte Millionen Jahre alt werden. Der nächsthöhere Körper wäre der Kausalkörper, der Milliarden Jahre alt werden kann. Die stärksten, mächtigsten Geister sind dort zu Hause. Darüber hinaus gibt es noch weitere feinstoffliche Körper bis zum eigentlichen Seelenkörper, der dann wirklich unsterblich ist. Wesen aus diesen Welten können sich auch grobstofflichere Körper erschaffen, um die niederen Ebenen zu betreten und in ihnen zu wirken.Auch wenn die menschliche Seele der höchste Aspekt des Menschen ist, und den Tod des Körpers überdauert, kann sie (ohne Gottes übernatürliche Hilfe) nicht ohne Körper agieren, nicht einmal denken.
Die indirekte Einflussnahme eines Geistes auf menschliches Verhalten würde ich aber nicht ausschließen, sondern im Gegenteil denke ich, wenn man genau hinschaut, gibt es viele Hinweise darauf, dass das der Fall sein könnte.Das wäre auch zu eigenartig, wenn gewöhnliche, alltägliche Bewegungen wie Treppe-kehren eine Art Spukvorgang wären, wo ein Geist Materie “herumschubst”.
Wir haben ja den Diskurs über entsprechende Erzählungen und Erklärungen in der Bibel. Und dazu gehen die Ansichten, wie man hier sieht, auch auseinander.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 19. Aug 2021, 15:04 Hast du denn gelesen was die Bibel und andere antike Texte zu dem Thema sagen ? Was sagst du zu den Dämonen und Götzen der griechischen Mythologie ? Die Ansichten darüber waren auch damals schon kontrovers.