Lena hat geschrieben: ↑Mo 11. Jan 2021, 17:57
Du hast jetzt nicht darauf geantwortet und musst es selbstverständlich
auch nicht.
Ich meine, ich hätte irgendwann neulich was Längeres dazu geschrieben. - Wie auch immer:
Ich kannte die Bibel in groben Zügen und habe unabhängig davon mir die Frage gestellt, wer/was Gott sein müsste, dass er/es universal ist, also für JEDEN gilt. Weiterhin: Was ganz oben stehen müsste, das nicht mehr teilbar ist, um "EINS" genannt zu werden. --- Ich bin dann tatsächlich über Nachdenken und mit Leuten wie Platon und Hegel (auch andere) zum Ergebnis gekommen, dass dieses/r Höchste nur "die Liebe" sein kann - was mich wirklich überrascht hat, weil ich nicht darauf gezielt hatte.
Dieses nicht religiös ermittelte Ergebnis hat mich daran erinnert, dass das Christentum sagt "Gott IST die Liebe", weshalb ich dann wirklich die Bibel von Genesis bis Offenbarung durchgelesen haben (die ersten 15 Bücher des AT dabei sehr intensiv incl. 350 Seiten Notizen). - Glück/Fügung hatte ich, dass mir just dazu eine Geistliche fürs AT die Buber-Übersetzung empfohlen hat, die mich vom ersten Wort an begeistert hat. - Aber nicht einfach sprachlich begeistert (das auch), sondern geistlich begeistert.
Um es kurz zu machen: Diese Einführung hat mich das AT ganz neu verstehen lassen und somit auch das NT, da ich nun die Denkweise des AT auf das NT übertragen konnte (das wäre jetzt ein eigenes Thema). - Das Ergebnis ist: Man muss die Bibel phänomenisch lesen und darf sie nicht wertend lesen - etwas konkreter: Man darf nur das lesen, was da steht und NICHT das, was man aus seiner eigenen Zeit damit verbindet. - Schwieriges Thema, aber dann doch einfach, wenn es mal "drin" ist. Ich habe eine Zeitlang gebraucht zu begreifen, wie sehr man im griechisch-europäischen Denken gepolt ist - die Bibel ist jüdisch, dort denkt man anderes. Andere Kultur.
Lena hat geschrieben: ↑Mo 11. Jan 2021, 17:57
Gut, jetzt könnte man einwenden, dass es nicht wahr ist, wenn so wenige
es so erkennen.
Man kann immer viel einwenden, aber entscheidend ist, was hinten rauskommt. - Bei mir kam raus, dass ich aus meinem neuen (wie ich meine: jüdischem) Verständnis eine innere Sicherheit bekommen habe. - "Erkenntnis" ist also letztlich NICHT, wie man was erklären kann (obwohl ich das ständig versuche), sondern was es für Früchte trägt. --- Bei mir hat es zu einer inneren geistlichen Ruhe geführt, die am besten beschreibbar ist mit "Fürchte Dich nicht" (weil es keine Grund dafür gibt).