Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:49

Nun glaube ich nicht, dass unsere Gesellschaft aus der Demokratie herauskippt - dazu sind unsere Verfassung und auch die europäische Verfassung zu gut und zu stark
Was nützten in der modernen Geschichte der Völker jemals Verfassungen, Grundgesetze oder welche europäisch unierten Paragraphendschungel auch immer, wenn die Zeit heran gereift ist, für globale Veränderungen, oder meinst du wirklich, nur weil es Demokratie heißt, ist es für die Ewigkeiten gemacht?

Das System des Kapitalismus ist doch die Schlange, die sich vom Schwanz her irgendwann selbst auffressen muss, und bei diesem großen Fressen hat sich die Demokratie doch selbst auf die Speisekarte (der Schlange) geschrieben.

Ich meine wir treten in ein neues Zeitalter ein, politisch und/oder auch geopolitisch, sind selbst Zeugen der Anfänge, oder auch Geburtswehen einer vielleicht völlig neu sortierten Welt, mit für uns dann sicherlich sehr ungewohnten politischen Gleichgewichten und auch "Neuordnungen", in denen Europa wohl nicht mehr das Maß aller Dinge und der Nabel der Welt sein wird.
Nur weiß keiner zu sagen, wohin das, oder worauf das hinaus läuft, und ob das alles überhaupt friedlich über die Weltbühne gehen wird.
(Was ich wiederum nicht glaube, denn die großen Veränderungen in dieser Welt gingen immer mit großen Kriegen einher, denn hier kommt die Sentenz des: Der Krieg ist der Vater aller Dinge (Heraklit?), durchaus zum Tragen.

Und so einfach von der Hand zu weisen ist das wohl kaum, denn alles in dieser Welt ist Veränderung, und das dürfte eine der wenigen (wenn auch unbequemen) Konstanten des menschlichen Lebens sein.

(Tut mir leid, aber ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist, wenn es dann überhaupt noch einen Planeten gibt, der als Erde um die Sonne rollt (Dante).
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:56 Was das wohl wieder heissen soll....
Die Deutschen (und nicht nur die) würden bei vergleichbaren Rahmenbedingungen genauso ticken wie die Russen. Bei allen Mentalitäts-Unterschieden, die es gibt, setzen sich am Ende die Gesetze der Maslowschen Pyramide durch. Der Begriff "Demokratie" betrifft dabei ausdrücklich nicht die unteren Schichten dieser Pyramide.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 meinst du wirklich, nur weil es Demokratie heißt, ist es für die Ewigkeiten gemacht?
Zumindest ist es schwer, eine umfassende gesetzliche Verfassung zu kippen. Das ginge nicht evolutionär, sondern nur revolutionär - und damit meine ich nicht, dass man Demonstrationszüge macht oder sich irgendwo festklebt.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 Das System des Kapitalismus ist doch die Schlange, die sich vom Schwanz her irgendwann selbst auffressen muss
Das Wort "muss" würde ich vermeiden - "kann" ist sicher richtig. Ich sehe in der Tat die Gefahr, dass der internationale Finanzmarkt einen De-facto-Obrigkeits-Status gewinnt (oder vielleicht schon hat), von dem aus souveräne Staaten, also auch Demokratien, gelenkt werden, diese also zu Marionetten macht. Es kann aber auch ganz anders sein, dass sich die Staaten verbünden und einfach mal reinhauen - sie sind die einzigen, die es können. Man müsste Hellseher sein, um zu wissen, ob es in diese oder jene Richtung gehen wird.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist
Sehe ich nicht. Selbst wenn die mittlere Temperatur um 4° C ansteigt, wird es irgendeine Lösung geben - und wenn es der Verlust von ein Paar Milliarden Menschen ist. Davon abgesehen: Der Blick in alte Eiskerne zeigt, dass jeder Eiszeit eine kurze Heißzeit vorausging, die man interpretieren kann als die Zeit, in der der Golfstrom aufgeheizt wurde, um damit zusammenzubrechen, was zu einer Eiszeit führen würde. Es kann sein, dass unsere Enkel bereits damit zu tun haben.
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:45
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist
Sehe ich nicht. Selbst wenn die mittlere Temperatur um 4° C ansteigt, wird es irgendeine Lösung geben - und wenn es der Verlust von ein Paar Milliarden Menschen ist. Davon abgesehen: Der Blick in alte Eiskerne zeigt, dass jeder Eiszeit eine kurze Heißzeit vorausging, die man interpretieren kann als die Zeit, in der der Golfstrom aufgeheizt wurde, um damit zusammenzubrechen, was zu einer Eiszeit führen würde. Es kann sein, dass unsere Enkel bereits damit zu tun haben.
Ich meinte jetzt alles andere als eine Eiszeit, oder sonstige klimatische Katastrophen. Das was ich meinte ist eher - wer ist so wahnversessen und beginnt mit dem alles vernichtenden Reigen des Unsagbaren.

Natürlich ist das reine Spekulation meinerseits, aber alles was du darauf antworten könntest doch ebenso.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:37
oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:56 Was das wohl wieder heissen soll....
Die Deutschen (und nicht nur die) würden bei vergleichbaren Rahmenbedingungen genauso ticken wie die Russen. Bei allen Mentalitäts-Unterschieden, die es gibt, setzen sich am Ende die Gesetze der Maslowschen Pyramide durch. Der Begriff "Demokratie" betrifft dabei ausdrücklich nicht die unteren Schichten dieser Pyramide.
Die menschliche Gesellschaft hat aber einen weiten Rahmen, zu beiden Seiten hin: Dem Guten wie auch dem Schlechten. Bestehende Rahmenbedingungen z.B. sind anscheinend schlechter für muslimische Staaten. Und auch für Russland und China. Der Westen hat da mit seinen Demokratien schon was vergleichsweise Besseres hingekriegt.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 17:39 Der Westen hat da mit seinen Demokratien schon was vergleichsweise Besseres hingekriegt.
Meine ich auch. Meine Sorge ist, dass es im Rahmen einer Medien- und Meinungs-Gesellschaft zur Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels) wird. Und zwar nicht (nur), weil "das Volk" an sich verblödet ist, sondern weil es verblödet wird. Schau Dir mal die USA an: Da hat man es medial geschafft, dass ein Drittel der Bevölkerung glaubt,. dass die Demokraten Bunker haben, in denen sie Kinder züchten, deren Blut sie trinken.
oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 17:39 Bestehende Rahmenbedingungen z.B. sind anscheinend schlechter für muslimische Staaten.
Die bestehenden Rahmenbedingungen der muslimischen Staaten könnte man historisch auf Europa bezogen einordnen. Vielleicht wäre es vergleichbar mit der Zeit der Glaubenskämpfe und des 30jährigen Kriegs.

Und dann kommt auch das Christentum ins Gespräch, das offensichtlich ein Menschenbild predigt, welches für Demokratie und Solidarität tauglich ist. Der intellektuelle Mob vertritt dagegen die Meinung, Aufklärung und daraus resultierende Ethik sei ein Aufstand gegen das Christentum. Also auch ein Glaubenskrieg, aber in einem verfassungsmäßig stabilen Umfeld, was viel heißt.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:51 Natürlich ist das reine Spekulation meinerseits, aber alles was du darauf antworten könntest doch ebenso.
"Speculatio" war zu Zeiten ein hoher Begriff, der ÜBER dem wissenschaftlichen Denken stand, weil man sich beschäftigt hat mit geistigen Fragen, die die Wissenschaft nicht lösen kann. Im Rahmen der Wissenschaftsgläubigkeit wurde der Begriff "Spekulation" dann negativ besetzt. Aber richtig ist schon: Im Namen der Spekulation wird viel Unsinn verzapft - aber auch im Namen der Wissenschaft.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:41 Meine ich auch. Meine Sorge ist, dass es im Rahmen einer Medien- und Meinungs-Gesellschaft zur Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels) wird. Und zwar nicht (nur), weil "das Volk" an sich verblödet ist, sondern weil es verblödet wird. Schau Dir mal die USA an: Da hat man es medial geschafft, dass ein Drittel der Bevölkerung glaubt,. dass die Demokraten Bunker haben, in denen sie Kinder züchten, deren Blut sie trinken.
Da gibt es allerdings bedenkliche Anzeichen dafür.
Dazu zählt meiner Meinung nach auch die Zunahme von dummen pöbelhaften Angriffen auf Polizei, Sanitäter, Ärzte, Feuerwehr.

Auch die VT neigt zu pöbelhafter Verdummisierung. Zunehmende Gewalt gegen den bösen bösen Staat und gegen Politiker.
Zuletzt geändert von oTp am Sa 6. Jan 2024, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:41 Aber richtig ist schon: Im Namen der Spekulation wird viel Unsinn verzapft - aber auch im Namen der Wissenschaft.
Und trotz alledem sind wir dort, wo wir nun sind, mit allen positiven aber auch negativen Begleiterscheinungen der Wissenschaft.
Und selbst ein noch so harter Knochen von den Evangelikalen ist froh, wenn er im Hochsommer einen Kühlschrank sein Eigen nennen kann.
(Naja........)
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 18:41 Die bestehenden Rahmenbedingungen der muslimischen Staaten könnte man historisch auf Europa bezogen einordnen. Vielleicht wäre es vergleichbar mit der Zeit der Glaubenskämpfe und des 30jährigen Kriegs.

Und dann kommt auch das Christentum ins Gespräch, das offensichtlich ein Menschenbild predigt, welches für Demokratie und Solidarität tauglich ist. Der intellektuelle Mob vertritt dagegen die Meinung, Aufklärung und daraus resultierende Ethik sei ein Aufstand gegen das Christentum. Also auch ein Glaubenskrieg, aber in einem verfassungsmäßig stabilen Umfeld, was viel heißt.
Darüber könnte man noch mehr nachdenken. Da ist aber, so ausgesagt von dir, was dran.

Was fehlt heutzutage ?
Die Gesellschaft, Schule vor Allem, vermittelt nicht mehr genug und nicht mehr erfolgreich genug ? Wie man sich als Mensch und Bürger benehmen soll. Und- wo sind die Eltern, die vernünftig sozialisieren sollen ?
Wer eine gesunde christliche Grundeinstellung verinnerlicht hat, ist sicher vor der neuen pöbelhaften Dummheit geschützt.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 08:38
Johncom hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 00:48 Sie sitzen auf einem riesigen Ressourcen-Schatz und ihnen ist bewusst, dass rund um ihr Land amerikanisches Militär positioniert ist. Halbmondförmig.
Der Grund, warum ... also das ist doch offenkundig, oder nicht?
Nein, dir ist der Grund nicht bekannt. Der stammt nämlich noch aus dem Kalten Krieg. Es ging niemals um Russlands Ressourcen. Auch heute nicht, sondern es ging um die Eindämmung des Kommunismus.
Genau . Da haben wir das Beispiel eines Narrativs. 1000 mal im Mainstream erzählt, allmählich glauben es die Leute.
Die US-Basen stammen noch aus dem Kalten Krieg? Was kostet so ein Militär eigentlich pro Jahr.
Und 30 Jahre hat man vergessen, es abzuziehen? In Afghanistan ging es doch ganz schnell.
Es geht IMMER um die Ressourcen. Und nicht nur um die russischen.

Der frühere Bundespräsident nannte das militärische Motiv Deutschlands, Handelswege sichern.
Dann trat er zurück, auffällig schnell nach diesem Ausrutscher.

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