Hiob hat geschrieben: ↑So 7. Jan 2024, 01:11
oTp hat geschrieben: ↑Sa 6. Jan 2024, 18:54
Wer eine gesunde christliche Grundeinstellung verinnerlicht hat
Das Wort "gesund" ist hier wichtig, weil es auch pervertierte Ausdrucksformen des Christlichen gibt. Für die heutige geistige Dekadenz-Problematik gibt es keine persönlich Schuldigen, weil sie Folge ist eines Paradigmenwechsels in der Philosophie seit dem 19. Jh., die die irdische Selbstverwirklichung des Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Das klang und klingt gut, macht aber am Ende süchtig nach der Droge "Ich". Kulturen haben ihre Aufs und Abs - möglicherweise kann man es gar nicht verhindern. Was für ein Tyche-Verständnis des Schicksals spräche.
Die irdische Selbstverwirklichung des Menschen ist meiner Meinung nach besonders in den USA markant.
Wo sogar das Christentum seltsame Blüten hervorbringt in Form des Wohlstands-Christentums.
https://www.soulsaver.de/blog/das-das-w ... hre/[quote][/quote]
Nach dem sogenannten Wohlstandsevangelium, das etwa von Predigern wie Kenneth Copeland, Joel Osteen, Benny Hinn, Joyce Meyer, T.D. Jakes, Eddie Long oder auch Joseph Prince vertreten wird, schenkt Gott dem Gläubigen irdische Güter, Glück und Geld, eben materiellen Wohlstand. In Amerika übt es eine besondere Anziehungskraft gerade auf die ärmeren Schichten und gesellschaftlichen Randgruppen aus – die allerdings, wenn es mit dem Wohlstand nicht funktioniert, dann annehmen müssen, sie seien halt nicht gläubig genug. Denn diese Prediger lehren, daß Worte selbst schöpferische Kraft haben, daß das, was Du sagst, alles bestimmt, was mit Dir passiert. Das, was Du von Gott erbittest, muß positiv und selbstsicher ausgesprochen werden.
Das ist ein Evangelium für Macher, und diese Prediger könnte man "Geschäftsleute" des Evangeliums nennen. Sie sind sehr begabt darin, Geld zu machen.
Da lobe ich mir Gemeindeleiter, die einer Arbeit nachgehen, die sie voll finanziert.
Was mir auffällt ist ein Verhalten von egozentrischem Egoismus.
Eine Definition:
Egozentrismus ist die Unfähigkeit oder der Unwille, zwischen sich selbst und anderen zu unterscheiden. Genauer gesagt ist es die Unfähigkeit, subjektive Schemata aus der objektiven Realität zu entwirren; eine Unfähigkeit, irgendeine andere Perspektive als ihre eigenen zu verstehen oder zu übernehmen.
Egozentrisches, selbstzentriertes Verhalten stellt sich selbst in den Mittelpunkt und meist geht damit eine übertriebene Selbstbezogenheit (nicht Egoismus) und die Tendenz einher, andere Lebewesen und Dinge aus der eigenen Perspektive zu betrachten.
Egoismus
[Haltung, die gekennzeichnet ist durch das] Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer;Selbstsucht, Ichsucht, Eigenliebe. b. Lehre, Anschauung, nach der alles, auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruht.