Oleander hat geschrieben: ↑Mi 26. Okt 2022, 15:53
Es gibt da jemanden, der ein Trinker ist...seit vielen Jahren!
Ich lies ihm reden, hörte aufmerksam zu...was ihm so allerlei bedrückt...
Er sagte: I sauf mitunter, weil i vüles(Vieles) auf dieser Welt nimma dablaus(ertrage) und wenn i zua bin(betrunken bin), kaun i wenigstens für a Zeit long(lang) ausblenden und...
Worauf ich meinte: Aber damit sind die Probleme nicht aus der Welt und das ist keine Lösung, du machst dich damit selber kaputt usw.
= ich kann ihn sehr gut verstehn, aber seh eben die Dinge anders als er.
Ich versuchte immer wieder, wenn er mal wieder zu mir kam, um sich auszuweinen, ihn zu verstehn und klar, ihn zu helfen, indem ich..
Aber es bringt nix auf ihn einzutrichtern...
Entweder er erkennt selber oder eben nicht...
Ich hab meinen Teil dazu beigetragen, handeln muß er selber...
Ich verabscheue nicht sein Handeln, er tut mir leid!
Zum Teil gebe ich Dir sogar Recht. Es wird nichts bringen, wenn Du permanent sagst, dass er aufhören soll zu saufen. Wenn Du mit ihm aber überhaupt nicht über sein Alkohol Problem sprichst, wird er meinen, dass Dich das nicht stört. Du es für normal erachtest. Gar keinen Grund dafür sehen, mit dem Alkohol aufzuhören.
Und so ist dies auch mit Evangelisation. Das Evangelium einzutrichten ist unmöglich. Wäre falsch, weil es abschrecken könnte. Darüber überhaupt nicht zu reden, wäre ebenso falsch. Und da sind wir bei dem Punkt:
Fingerspitzengefühl brauchst Du hierbei nur, was Du wann erzählst. Und wenn Dich Dein Gegenüber angreift, hast Du irgendetwas richtig gemacht. Denn: Dann hat das, was Du ihm erzählt hast, ihn irgendwie beschäftigt. Was er in der Folge allerdings daraus macht, das obliegt wieder ihm. Denn so wie in einer Alkoholsucht erwartest Du ja auch beim Glauben, dass der andere sein Leben ändert.
Ich habe Jahre lang selbst getrunken: Es für normal empfunden 8 Bier am Abend zu trinken: Warum nicht? Da schläft man doch besser. Und Ausserdem war die Informatik ein unheimlich harter Job. irgendwie Unfair, dass mich das Landwirtschaftsministerium nicht mehr hatte haben wollen. Nur weil ich betrunken im Dienst erschien. Dabei war dies sogar schon in der Predigtzeit. Mein Gott ergaben sich da in manchen Nächten gute Gespräche über den Glauben.
Als meine Frau kam hat sie einfach nur gemeint:
Irgendwie ist hier nur Platz für einen von uns. Mich oder eine Alkoholfabrik. Ich habe über die Nacht aufgehört zu saufen.
Davon auszugehen, dass Dich Gott einfach von Deiner Sucht befreit, ist sicher falsch. Er schickt Dir nur Menschen über den Weg die Dir helfen Dich selbst zu befreien.