Da könnte man dir ganz easy widersprechen und mit Bibelversen kontern:
"Das Abbild ⟨davon⟩ errettet jetzt auch euch, ⟨das ist⟩ die Taufe" (1 Pet 3,21)
"Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden" (16,16)
"Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden!" (Apg 2,38)
Und zack, schon haben wir mein Beispiel in real life - ich gehe nämlich von Punkt A aus und du von Punkt B.

Wir beide widersprechen uns hier ganz konkret in einer zentralen Frage des Heils.
Du sagst: Taufe ist nicht heilsrelevant; ich zeige dir Verse, in denen das Heil von der Taufe abzuhängen scheint.
Beide haben wir die Schrift, beide haben wir den Heiligen Geist, wir beide meinen es ehrlich.
Und hier beginnt das Dilemma!
Wenn zwei Christen sich über so fundamentale Dinge nicht einig sind, was schützt den Einzelnen vor Irrtum – und was schützt das Evangelium vor Privatisierung im geistlichen Sinne?
Meine Begründung für ein Dogma wird somit klar:
Ein Dogma ist nichts anderes als der Schutz gegen subjektive Irrtümer in Fragen des Glaubens. Manche davon mögen heilsrelevant sein. Ein Dogma sagt: "Diese Lehre ist das, was alle Christen immer und überall geglaubt haben, alles andere ist Irrtum."
Ein Dogma macht die Wahrheit objektiv lehrbar, verbindlich und überprüfbar.
Meine Frage an dich:
Wenn du Dogmen ablehnst, was hindert dann jeden dahergelaufenen Prediger daran, "sein" Evangelium zu definieren?
Gibt es dann überhaupt noch objektive christliche Wahrheit oder bleibt alles subjektives Bibelverständnis?