Die große Verführung

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AlTheKingBundy
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Re: Die große Verführung

Beitrag von AlTheKingBundy »

R.F. hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 17:06 Wie gesagt, wäre das Thread-Thema “Die große Verführung” wenig sinnvoll, wenn Einsteins Weltsicht zutreffend und folglich die Bibel das Buch mit den meisten Lügen wäre.
Behauptungen, wie wäre es mit Belegen? Du hast außerdem eine Sache grundlegend nicht verstanden. Die Bibel ist kein Physikbuch.
R.F. hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 17:06 Einsteins Feldgleichungen enthalten die so genannte Lichtgeschwindigkeit in der vierten Potenz. Auch die Zeitdilatationsformel der SRT enthält die Lichtgeschwindigkeit.
Doch gibt es die Lichtgeschwindigkeit nicht.
Blödsinn. Kaum eine Größe ist experimentell besser bestätigt als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum. Aber das wirst Du in deinem Verschwörungswahn natürlich komplett ausblenden. Außerdem war das keine Antwort auf meine Frage, aber ich habe ja nichts anderes erwartet. Setzen, 6.
R.F. hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 17:06 Wenn sich der Interessierte die einführenden Schriften Einsteins mit den Gedankenexperimenten zu Gemüte führt und sich über Beobachtungen kundig macht, denen zufolge der Einfluss von Geschwindigkeit und Gravitation nie nachgewiesen wurde, wird er die Welt mit anderen Augen betrachten. Weder Geschwindigkeit noch Gravitation haben Einfluss auf die Zeit an sich. Es gibt nur die eine Zeit, die Weltzeit.
:lol: :lol: :lol:

Auf den restlichen Blödsinn gehe ich schon gar nicht mehr ein. Aber bitte weiter, Erwin bringt mich wirklich immer wieder bis an die Bauchschmerzgrenze zum Lachen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Die große Verführung

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 12:24 Und mit Erdkreis ist das römische Empire gemeint, kann man in jedem altgrischischen Lexikon nachlesen.
Das "römische Empire" als Definition ist ein Eintrag der üblicherweise eher weiter hinten steht. Die verschiedenen Bedeutungen einer Vokabel treffen nie alle gleichzeitig zu, sind also nicht beliebig austauschbar, sondern sind je nach Autor und Kultur kontextabhängig. Ich wiederhole hier zum x-ten Mal : Wenn Oikoumene als Äußerung eines Juden auftaucht, dann muss damit vor allem das jüdische Weltbild anhand der Völkertafel der Genesis einbezogen werden, und dass Oikoumene dem hebräischen Tebel (Strong #8398) entspricht, das sich wiederum auf die Welt dieser Völkertafel bezieht, deren Zentrum nicht Rom ist, sondern Noah und seine Nachkommenschaft. Die Abstammung der Römer kann anhand des AT nur sehr ungenau hergeleitet werden.

Sogar Josephus, der in den Jüdischen Altertümern die biblische Völkertafel ethnographisch erklärt, spart das römische Volk dabei "elegant" aus. Er deutet sie dabei ebenso wie auch das AT es tut, mit den Kittim als Bewohner der westlichen Inseln und Küstengebiete nur an. Der Grund dafür, warum er ausgerechnet in diesem Fall sehr unpräzise ist, liegt einerseits daran, dass auch das AT aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr hergibt, aber auch andererseits, dass er in einem hauptsächlich für im Sinne der Römer geschriebenen Text nicht ihre eigene Herkunft erklären muss, da sie ihre Herkunftsmythen doch selber kennen und er dazu natürlich keine Alternative präsentieren kann, weil er damit für Empörung gesorgt hätte.

Paulus sagt zu den Griechen
Apostelgeschichte 17,31 Nachdem nun GottGott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle allenthalben Buße tun sollen, 31 weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat allen den Beweis davon gegeben, indem er ihn auferweckt hat aus den Toten.
Er greift dabei die Worte aus den Psalmen auf
Psalm 9,8 Und er, er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, wird über die Völkerschaften Gericht halten in Geradheit.

Psalm 96,13 Vor Jahwe; denn er kommt, denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit, und die Völker in seiner Treue.

Psalm 98,9 vor Jahwe! denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit.
Die Septuaginta übersetzt hier immer Tebel mit Oikoumene. Haben die Übersetzer geglaubt, dass David, dem Psalm 9 innerhalb dieses Psalmes sowohl im hebräischen Original, als auch in der griechischen Übersetzung zugeschrieben wird, mit Tebel das Römische Imperium gemeint hat, obwohl es dieses zu Davids Zeiten noch nicht mal in Ansätzen gegeben hat ? Natürlich nicht. Weder David, noch die Übersetzer haben hier mit Tebel bzw. Oikoumene das Römische Reich gemeint und auch nicht das Reich Alexanders des Großen, sondern dachten die Welt von der Völkertafel her.

Wenn allerdings Lukas 2,1 ff beispielsweise bei der Volkszählung unter Augustus von einer Einschreibung der Oikoumene die Rede ist, dann muss diese Absicht, welche Lukas ja weder erfindet noch verordnet, aus Sicht des Kaisers Augustus verstanden werden, der ja nur innerhalb seines Reiches Derartiges veranlassen konnte. Hier ist Oikoumene dann aus römischer Weltsicht zu verstehen. Wie naturwissenschaftlich korrekt diese Weltsichten sind, ob sie sich historisch, archäologisch oder sonst wie bestätigen lassen, spielt dabei keine Rolle. Es kommt für das Textverständnis nur darauf an, dass die Leute innerhalb ihres Weltbildes handeln und denken.
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Re: Die große Verführung

Beitrag von CoolLesterSmooth »

R.F. hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 17:06 Die “Lichtgeschwindigkeit” ist der heilige Gral der Welt größten Sekte, der Naturalisten. Wenn man diese Lichtgeschwindigkeit in Frage stellt, reagieren die Naturalisten giftig.
Ich würde meine Reaktion eher als "leicht amüsiert" bezeichnen. Es gibt ohnehin einen ganz anderen Fehler, der sich konstant durch deine Ausführungen zieht:
Denn wenn es die Lichtgeschwindigkeit nicht gibt, können nicht nur Astrophysiker und Astronomen einpacken, sondern auch Evolutions-Biologen und Paläontologen, die Vertreter der Historischen Geologie, die meisten Archäologen und mindestens 90 % der Theologen. Das bedeutet aber auch, dass die Ursprünge wie in den Schriften des Alten Bundes beschrieben, Hand und Fuß haben, und dass auch das weitere Schicksal der Menschheit zutreffend vorhergesagt ist.
Nein, tut es nicht. Deine verzweifelten Angriffe auf naturalistische Positionen (oder auch einfach nur auf Aussagen naturwissenschaftlicher Disziplinen) sind immer wieder (teils implizit, teils explizit) mit der Behauptung verbunden, dass aus dem Einreißen des naturalistischen Weltbildes automatisch eine Bestätigung der biblischen Darstellung folgen würde. Was du deinen Lesern immer hier wieder unterjubeln möchtest, bezeichnet man gemeinhin als Falsches Dilemma. Ich finde an diesem argumentativen Taschenspielertrick sollte man viel eher Anstoß nehmen, als an irgendwelchen Behauptungen zur Lichtgeschwindigkeit.
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Re: Die große Verführung

Beitrag von Zippo »

Zippo
Bist du der Meinung, daß Satan gebunden ist ?

Travis
Ja, genau.
Eins wundert mich. Wenn du glaubst, daß Satan gebunden ist, wer hat dann alles Elend über diese Welt gebracht, von dem wir in den Geschichtsbüchern, speziell auch in den Kirchengeschichtsbüchern lesen können ?

Und wer ist verantwortlich für die Verführung der Christenheit ? Diese Verführung ist ja meist von übernatürlichen spirituellen Kräften begleitet. Bei Benny Hinn fliegen sie alle hin usw.
Früher gab es auch Visionen, die den Anfang einer verkehrten Lehre begründet haben.

Satan wird nur in dem Moment gebunden, wenn ein Mensch zum Glauben kommt. Sonst hätte ja der Mensch gar keine Chance.

Aber selbst gläubige Menschen werden wieder Opfer von Verführungen und Paulus warnt die Gemeinden davor. Isai nannte anfangs 1 Tim 4,1

Paulus nennt sogar eine Art Waffenrüstung , damit wir im Kampf gegen die Herren dieser Welt bestehen können. Eph 6,11-17
Er war ja selbst auch schon mal dämonischen Einflüßen körperlich ausgesetzt 2 Kor 12,7 Und der Vortext ab 2 Kor 11 macht deutlich, daß es Paulus immer mit dem Satan zu tun hatte und hätte der Herr Jesus mit seinen guten Engeln ihm nicht geholfen, dann hätte er nicht lange gelebt.

Liebe Grüsse Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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AlTheKingBundy
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Re: Die große Verführung

Beitrag von AlTheKingBundy »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:57 Das "römische Empire" als Definition ist ein Eintrag der üblicherweise eher weiter hinten steht. Die verschiedenen Bedeutungen einer Vokabel treffen nie alle gleichzeitig zu, sind also nicht beliebig austauschbar, sondern sind je nach Autor und Kultur kontextabhängig. Ich wiederhole hier zum x-ten Mal :
Dadurch wird es nicht richtiger. Und nein, es taucht keineswegs hinten sondern an erster Stelle auf, unter "Gebrauch"
the inhabited world, that is, the Roman world, for all outside it was regarded as of no account.
https://biblehub.com/greek/3625.htm

Hier sind natürlich auch Eskimos und Indianer gemeint? :lol:
Luk 2,1 Es geschah aber in jenen Tagen, dass eine Verordnung vom Kaiser Augustus ausging, den ganzen Erdkreis einzuschreiben
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:57 Sogar Josephus, der in den Jüdischen Altertümern die biblische Völkertafel ethnographisch erklärt, spart das römische Volk dabei "elegant" aus. Er deutet sie dabei ebenso wie auch das AT es tut, mit den Kittim als Bewohner der westlichen Inseln und Küstengebiete nur an. Der Grund dafür, warum er ausgerechnet in diesem Fall sehr unpräzise ist, liegt einerseits daran, dass auch das AT aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr hergibt, aber auch andererseits, dass er in einem hauptsächlich für im Sinne der Römer geschriebenen Text nicht ihre eigene Herkunft erklären muss, da sie ihre Herkunftsmythen doch selber kennen und er dazu natürlich keine Alternative präsentieren kann, weil er damit für Empörung gesorgt hätte.
Was für ein hanebüchener Unsinn, das soll als Beleg für Deine Ganzwelttheorie dienen?
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 19:57 Paulus sagt zu den Griechen
Psalm 98,9 vor Jahwe! denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit.
Die Septuaginta übersetzt hier immer Tebel mit Oikoumene. Haben die Übersetzer geglaubt, dass David, dem Psalm 9 innerhalb dieses Psalmes sowohl im hebräischen Original, als auch in der griechischen Übersetzung zugeschrieben wird, mit Tebel das Römische Imperium gemeint hat, obwohl es dieses zu Davids Zeiten noch nicht mal in Ansätzen gegeben hat ?
Der klassische Futuristen-Christen-Fehler. In der antiken Denkweise bezogen sich derartige Äußerungen in der Regel immer auf den kontextbezogenen Bereich. Und im AT geht es fast ausschließlich nur um das irdische Israel und die Völker, die mit Israel zu tun hatten. Oder willst Du sagen, dass hier buchstäblich alle Menschen der globalen Erde gemeint waren?
Jes 37,18: Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt.
Auch Australien, Russland und Amerika?
Dan 2,38: …und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt…
Wohnten in Australien, England, Japan, China oder Afrika keine Menschenkinder, Tiere und Vögel?
Apg 4,26-27: Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." 27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,
Alle Könige der Erde? Auch der Kaiser von China oder der Indianerhäuptling der Apachen?
Wenn allerdings Lukas 2,1 ff beispielsweise bei der Volkszählung unter Augustus von einer Einschreibung der Oikoumene die Rede ist, dann muss diese Absicht, welche Lukas ja weder erfindet noch verordnet, aus Sicht des Kaisers Augustus verstanden werden, der ja nur innerhalb seines Reiches Derartiges veranlassen konnte.
Natürlich die große Ausnahme, Scherzkeks.
Beste Grüße, Al

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(Albert Einstein, 1879–1955)
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Re: Die große Verführung

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47 Dadurch wird es nicht richtiger. Und nein, es taucht keineswegs hinten sondern an erster Stelle auf, unter "Gebrauch"
the inhabited world, that is, the Roman world, for all outside it was regarded as of no account.
https://biblehub.com/greek/3625.htm

Hier sind natürlich auch Eskimos und Indianer gemeint? :lol:
1. steht Biblehub nicht stellvertrend für jedes Lexikon
2. hast du den Text in Klammern ausgelassen.

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47 Was für ein hanebüchener Unsinn, das soll als Beleg für Deine Ganzwelttheorie dienen?
Nein, es geht nicht um meine Ganzwelttheorie, sondern um die Sicht Gottes auf seine Schöpfung. Das AT stellt sie als Offenbarungen vielfach dar, aber nicht jeder Kontext des AT spricht aus Sicht einer Offenbarung. Die Völkertafel ist den Juden/Israeliten einzig durch die Genesis bekannt und definitiv nicht durch selbst durchgeführte ethnologische und ethnographische Studien und Erfahrungen zusammen getragen worden.


AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47 Der klassische Futuristen-Christen-Fehler. In der antiken Denkweise bezogen sich derartige Äußerungen in der Regel immer auf den kontextbezogenen Bereich. Und im AT geht es fast ausschließlich nur um das irdische Israel und die Völker, die mit Israel zu tun hatten. Oder willst Du sagen, dass hier buchstäblich alle Menschen der globalen Erde gemeint waren?
Jes 37,18: Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt.
Auch Australien, Russland und Amerika?
In der griechischen Übersetzung ist hier von Oikoumene die Rede. Also waren die Assyrer schon im damaligen Römischen Reich ?

Aber du redest von Kontext, und berücksichtigst ihn dennoch nicht. Du zitierst eine Passage eines Gebetes Hiskias, der über das klagt, was er in einem Brief des äthiopischen Königs, überbracht von Boten, erfahren hatte. Worüber Hiskia klagt, das ist nicht das, was er mit eigenen Augen gesehen hatte, indem er alle Länder vor Ort begutachtete. Er glaubte das, was man ihm sagte. Dabei ist wiederum die je eigene Weltsicht der Absender zu berücksichtigten. Wenn Hiskia die Welt um sich zusammenbrechen sieht, dann weiss er nicht, was in Australien, Russland oder Amerika geschehen ist. Wenn aber alle, die er kennt, und die um ihn herum sind, ihm von den Katastrophen berichten, dann denkt er sich dabei doch nicht, dass bis zu dieser oder jener Grenze alles unter geht, aber darüber hinaus passiert nichts, oder das weiss ich ja gar nicht. Hiskias Klage ist nicht der Rückschluss einer Analyse aus der Vogelperspektive mittels Sateliten und Datenübertragung, sondern wenn die Welt seines begrenzten Erfahrungshorizontes um ihn herum unter geht, dann betrifft es gefühlt die ganze Welt. Es spielt in dem Moment keine Rolle, ob es andere Erdteile in dem Moment faktisch nicht betrifft. Der zitierte Vers beschreibt auch nicht die Faktenlage der Welt, sondern Hiskias Angst und Wahrnehmung in dieser Situation. Oder anders gesagt, das was Hiskia hier sagt oder denkt, das ist nicht Gottes Wort, sondern dass darüber in der Bibel geschrieben steht, was er sagt und denkt, das ist Gottes Wort. Man muss diesen Unterschied verstehen und dann auch erst mal aus dem Text heraus arbeiten.

Naja, Paulus hatte Recht, der Buchstabe tötet. Ohne Geist nur mechanisches Textverständnis.

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47
Dan 2,38: …und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt…
Wohnten in Australien, England, Japan, China oder Afrika keine Menschenkinder, Tiere und Vögel?
Doch bestimmt, aber wie kommst du darauf, dass diese nicht in seine Hand gegeben waren ? Etwa, weil er nie da war, um sein Fähnchen dort zu setzen ? Glaubst du, dass Nebukadnezar die Grenzen seines Reiches dort gesehen hat, wie man es auf Landkarten dargestellt z.b. bei Wikipedia sehen kann ? Diese Darstellungen sind die Wahrnehmungen von Historikern, nicht aber die von Nebukadnezar oder der Bibel. Es geht hier um göttlich legitimierte Vollmacht. Selbst wenn wir seinen Herrschaftsbereich mal so einschränken, wie es die Historiker sehen, dann ist die Aussage Daniels völlig übertrieben und dennoch nicht falsch. Das Problem ist, dass es für einen einzelnen Menschen völlig unmöglich ist, über ein Gebiet dieser Größe tatsächlich und praktisch zu herrschen. Niemand würde es in einem Leben schaffen alle Tiere, jeden Menschen und jeden Quadratmeter zu bereisen, geschweige denn anzufassen. Vollmacht hat immer und grundsätzlich den wesentlichen Aspekt der Kontingenz : Könnte, muss aber nicht. Er hätte aber jederzeit das Recht dazu gehabt selber, oder eher durch Deligierte, Potenzial in Tatsachen zu verwandeln. Wie, das wäre dann sein eigenes Problem gewesen. Dass er wahrscheinlich keine hochseetauglichen Schiffe hatte ist dann nur eine Ausrede, denn andere haben es ja auch irgendwie nach Übersee geschafft.

Nein, dass Nebukadnezar nie in Australien war, heißt nicht, dass Gott ihm darüber keine Vollmacht gegeben hätte. Man darf die göttliche Vollmacht eben nicht gleichsetzen mit irdisch an sich gerissene Gewalt. Ginge es nämlich danach, hätte Jesus keinerlei und zu keinen Zeiten irgendwelche Vollmachten gehabt. Er wird sie nicht bekommen, nachdem er sie in irgendeinem Krieg besiegen wird, sondern er hat sie vorher schon, dass er diesen Krieg überhaupt führen darf. Ein "kalter Krieg" lebt allein vom Potenzial des Krieges.

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47
Apg 4,26-27: Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." 27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,
Alle Könige der Erde? Auch der Kaiser von China oder der Indianerhäuptling der Apachen?
Da steht doch wer es war. Es ist hier auch weder von Oikoumene noch von alle die Rede.

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47Natürlich die große Ausnahme, Scherzkeks.
Die fiel mir jetzt nur zuerst ein. Kaiserliche Verordnungen gab es in der Regel in mehreren Sprachversionen. Wenn Lukas Oikoumene schreibt, dann wird das griechiche Wort auch im Erlass gestanden haben. Gedacht wurde es von Augustus aber sicher im Sinne von orbis terarum als Fachterminus für das Römische Imperium.
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Helmuth
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Re: Die große Verführung

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 22:52 Eins wundert mich. Wenn du glaubst, daß Satan gebunden ist, wer hat dann alles Elend über diese Welt gebracht, von dem wir in den Geschichtsbüchern, speziell auch in den Kirchengeschichtsbüchern lesen können ?
Das ist Teil der Verführungsmethode, indem man Sachverhalte theologisch umdeutet. Durch den HG können wir Satan nach Maßgabe binden, dass seine Machenschaften an uns nicht zur vollen Auswirkung kommen können. Da bedeutet nicht, dass der Teufel selbst bereits gebunden ist. Dazu muss schon der Menschensohn selbst wieder da sein.

Er allein besitzt diese Vollmacht, ihn für andere zu binden. Aber selbst Jesus musste ihn zuerst wirken lassen, sonst hätte er Judas nicht in die Falle des Verräters laufen lassen. Und selbst für Petrus musste er ihn gewähren lassen, doch sagte er ihm auch voraus, dass sich das ändern wird.

Wie ich Menschen kenne, hat jeder seine Schwachstelle. Nicht allen ist ihre eigene Schwachstelle bewusst. Stolz z.B. ist eine Eigenschaft, die man kaum selbst erkennt. Ohne Demut bist du schon Opfer.

Um wieder Petrus zu zitieren, auch er kannte seine Schwäche nicht. Zweimal musste sie ihm aufgezeigt werden, einmal durch den HG und ein weiteres Mal durch Paulus. Paulus hingegen kannte seine Schwachpunkte, und er beklagte sich wieder über den Stachel, doch der Herr beseitigte ihn nicht.
Zippo hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 22:52 Aber selbst gläubige Menschen werden wieder Opfer von Verführungen und Paulus warnt die Gemeinden davor. Isai nannte anfangs 1 Tim 4,1
Dies Stelle 1. Tim. 4.1 ist dazu sehr aufschlussreich. Sie zeigt an, dass Verführung schon seit Anbeginn mit Bildung der Gemeinden einherging, und besonders durch die Theologe der Kirchenvater zur Hochblüte gebracht wurde.
Zippo hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 22:52 Paulus nennt sogar eine Art Waffenrüstung , damit wir im Kampf gegen die Herren dieser Welt bestehen können. Eph 6,11-17
Für Kopfchristen wird diese Stelle zu einem unmögliche Unterfangen, Charisamtiker übertreiben wieder damit. Die einen verstehen sie mehr theologisch als geistlich, die anderen wollen an jeder Hausecke einen Dämon verscheuchen. Anders ausgedruckt stehen die einen unbewaffnet vor dem Feind, die andern wieder schießen in den Wind.

Die Balance zu halten ist nicht leicht. Dabei hilft die Gabe Geister unterscheiden zu können. Es wird gerade dies wichtig werden, wenn gegen Ende die Aktivität der Verführer zunehmen wird. Jesus als auch Paulus sagten voraus, dass viele wieder abfallen werden.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die große Verführung

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 27. Jun 2020, 11:29 Nein, Du bist es, der den Kopf in den Sand steckt und wieder meinen Beitrag verstümmelt, d.h. den wesentlichen Teil löscht, sehr unredlich. Sag doch, wenn Du etwas nicht verstehst.
Nein, nicht unredlich.
Nur eben wie immer: ich stelle dir eine Frage, die du nicht beantworten willst, indem du eine Gegenfrage stellst.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
OttoZwo

Re: Die große Verführung

Beitrag von OttoZwo »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 05:47
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑
So 28. Jun 2020, 19:57


Paulus sagt zu den Griechen

Psalm 98,9 vor Jahwe! denn er kommt, die Erde zu richten: er wird den Erdkreis richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit.

Die Septuaginta übersetzt hier immer Tebel mit Oikoumene. Haben die Übersetzer geglaubt, dass David, dem Psalm 9 innerhalb dieses Psalmes sowohl im hebräischen Original, als auch in der griechischen Übersetzung zugeschrieben wird, mit Tebel das Römische Imperium gemeint hat, obwohl es dieses zu Davids Zeiten noch nicht mal in Ansätzen gegeben hat ?
Der klassische Futuristen-Christen-Fehler. In der antiken Denkweise bezogen sich derartige Äußerungen in der Regel immer auf den kontextbezogenen Bereich. Und im AT geht es fast ausschließlich nur um das irdische Israel und die Völker, die mit Israel zu tun hatten. Oder willst Du sagen, dass hier buchstäblich alle Menschen der globalen Erde gemeint waren?
Man lese die Kapitel davor und danach, wo von 'ganze Erde', 'Erde' und entsprechenden Umschreibungen die Rede ist und lasse den Eindruck auf sich wirken, was ausgesagt werden soll. Die unmittelbare Anschauung macht klar, dass hier globale Aussagen getroffen werden. Übrigens wird für Erde der gleiche hebräische Ausdruck verwendet, wie in Genesis 1 und niemand käme auf die Idee, hier wolle die Bibel ausdrücken, JHWH hätte am Anfang lediglich ein Territorium erschaffen.
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Re: Die große Verführung

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

OttoZwo hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 09:19 Übrigens wird für Erde der gleiche hebräische Ausdruck verwendet, wie in Genesis 1 und niemand käme auf die Idee, hier wolle die Bibel ausdrücken, JHWH hätte am Anfang lediglich ein Territorium erschaffen.
Doch, diese Idee habe ich tatsächlich schon mal genau so irgendwo vernommen. Möglicherweise sogar hier oder im Nachbarforum. Ich warte ja nur darauf, dass sie erneut vorgetragen wird.
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