Re: Medien, Gesellschaft und Kirche
Verfasst: Mi 10. Mär 2021, 22:18
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Freiheit ist Freiheit. Was bedeutet das?
Ist doch sehr unterschiedlich, je nachdem, wer die Inhalte erzeugt. Fairness setzt natürlich auch eine gewisse Kompetenz voraus, die nicht jeder haben kann.
Niemand der sich nicht einer gewissen Zeitströmung anpasst und sich vereinahmen läßt wird von den Medien fair behandelt, denn Sinn und Zweck der Medien ist es Politik zu machen und Macht auszuüben. Angriffsflächen gibt es genug und sollten diese nicht ausreichend Resonanz finden, werden sie herbeigeschrieben und skandalisiert wo es nur geht. Wer sich dem 'gesellschaftlichen Konsens' verweigert, wird an den Pranger gestellt und nach Möglichkeit medial vernichtet. Bewußtsein ist form-und lenkbar und je mehr Emotionspotential geschürt wird, desto einfacher haben es charakterlich dubiose Schreiberlinge, die Massen zu beeinflussen. Man sollte nicht denken, das Meinungs- bzw. Pressefreiheit nicht auch dunkle Seiten hätte, ganz im Gegenteil. Natürlich, auch die Medien sind das Abbild einer Gesellschaft, die sich im Freiflug nach unten befindet. Dort wo sich Intelligenz verabschiedet, regiert die Dummheit. Politik für die Dummen, Medien und Unterhaltung für die Dummen, veranstaltet von denen, die übrig bleiben, wenn die Klugheit die Flucht angetreten hat. Sie wissen nicht was sie tun, aber sie tun es mit Inbrunst und verleihen sich gegenseitig Orden, wie gesagt, das Bildnis einer niedergehenden Kultur, über dessen Reste sich ein medialer Schleimpilz hermacht.
Aber ich stelle trotzdem die Frage: war das früher anders oder hat sich das lediglich auf andere gesellschaftliche Felder bezogen?Hiob hat geschrieben: ↑Mi 10. Mär 2021, 15:02Das ist ok. Aber man kann sich zu dem bekennen, was man ist. Ich habe noch nie soviel Differenz zwischen dem gesehen, was man tut und was man tut. - Den Jüngeren wird ernsthaft eingetrichtert, sie seien aufgeklärt, wenn sie Political-Correctness-, Cancel-Culture- und Sprach-Polizei-Gesellschaft gut finden. Da würde ich von Medien mehr erwarten.
Kirchen und Denominationen sind jetzt aber nicht unbedingt die Instanzen, die berühmt und bewundert sind für ihre eigenes Fairplay, respektive für ihren fairen Umgang mit kritischen Problemstellungen, die sie selbst betreffen.
Glaubst Du, dass Medien kompetent genug sind, religiöse Gemeinschaften/Kirchen zu kommentieren?
Eigentlich hat es diese Aussage in sich. - Denn Medien stellen sich doch andererseits gerne als Hüter der freien Meinungsäußerung dar.
Wer macht eigentlich den "gesellschaftlichen Konsens"? - Sehe ich was falsch, wenn ich glaube, dass dieser Konsens medial NICHT kritisch durchleuchtet wird? (Wenn man mal nur die mächtigen Mainstream-Medien nimmt)
Da scheinen wir was ähnlich zu sehen.
Richtig gut formuliert.
Das ist ein schwieriges Thema, weil sich hinter dem Wort "aufgeklärt" so ziemlich alles verbergen kann. - Wenn heute einer von "Lügenpresse" spricht, aber von der AfD ist, gilt es programmatisch NICHT als "aufgeklärt", während sich die Mainstream-Medien selber (alias: "Papst") selber als "aufgeklärt" verstehen.
ebenfalls ein schwieriges Thema. Denn einerseits soll man Aufklärung vermitteln, andererseits tut man dies als Ich, was subjektive Haltung impliziert. --- Das Problem ist wahrscheinlich, dass die programmatische Egomanie unserer Epoche alles ins Ich saugt.PeB hat geschrieben: ↑Do 11. Mär 2021, 07:59 Nach meinem Dafürhalten hat die Aufklärung einseitig gewirkt; vor allem die Selbstaufklärung ist auf der Strecke geblieben. Das ist der Grund, warum sich heute jedes Individuum für einen Aufklärer hält und seine subjektive Haltung für eine notwendige "Offenbarung" für die Gesellschaft ansieht.
Ja - aber das wäre ein gutes Beispiel dafür, wie die Masse medial aufgegeilt werden kann. Denn die Dinge liegen hier wirklich weit komplizierter, als es dargestellt wird. - Die Missbrauchsgeschichte ist Wulff 2.0, was ich nach Wulff 1.0 nicht mehr für möglich gehalten hätte. Der mediale Kollateralschaden wird hier aus meiner Sicht auf Dauer hoch sein.