Natürlich geht es nicht um die rein fleischliche Abstammung, das sollte im Bibelforum gar nicht gesagt werden müssen. Doch könnten wir auch dankbar sein und das Volk segnen, durch welches das Wort Gottes zu den Heiden gekommen ist. Gottes Plan stand ja schon lange fest, nur wurde das zuerst nicht uns kundgetan. Es begann mit Abram (später Abraham):
Heute kennen auch wir dieses Wort. Den Segen Abrahams werden wir aber nicht einfahren, wenn wir uns von der jüdischen Wurzel abtrennen. Ich denke, dass auch das durch den Geist des Antichrists erfolgt. Zunächst zeichnete man ein falsches Christus-Bild um dann ein ebenso falsches Israel-Bild zu zeichen.1. Mo 12,3 hat geschrieben: Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich missachtet, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!
Dazu wurde wieder eine Art philosophisches Konstrukt gemacht, wie man es schon mit Jesus getan hatte. So wurde auch Israel als etwas anderes dargestellt als es ist. Das Volk dem Fleische nach spielt keine Relevanz mehr, wiewohl Christus selbst nicht ohne das Volk hätte kommen können. Nun tritt die Kirche an die Stelle Israels. Sie hat, ohne es zu merken, Christus daraus verbannt.
Bis heute meint diese Kirche sie habe den Lehrstuhl Christi inne wie seinerzeit die Schriftgelehrten und Pharisäer meinten auf dem Lehrstuhl Moses zu sitzen, Die Parallele ist verblüffend, wie dies unter Christen densleben Mustern folgen, an dem schon Israel gescheitert ist. Ich habe ein wenig nachgeforscht und stoße bei Justin dem Märtyrer aus dem 2. Jh. auf einen der Wegbereiter:
Quelle: Justin der Märtyrer - Dialog mit dem Juden TryphoJustin der Märtyrer (100-165) hat geschrieben: Da die Schrift also Christus als Israel und Jakob bezeichnet, so sind wir, die wir aus Christi Schoß hervorgegangen, aus dem Steine Christus gehauen sind, das wahre Volk Israel.
Weitere Kirchenväter haben das übernommen und das natürliche Israel immer mehr in die Bedeutungslosigkeit verbannt bis man Juden auch verflucht hatte. Es ist traurig, aber wahr, dass die frühen Christen ihren eigenen Antisemitismus entwickelt hatten, der sich bis heute in den Gemeinden niederschlägt und immer noch hält, wovon ich sogar selbst Zeuge geworden bin.