Hiob hat geschrieben: ↑Mo 29. Jan 2024, 01:44
Ist es ein Fortschritt, wenn man das, was man als Mensch je nach Laune und Zeit vorne sehen will, als "Wahrheit" bezeichnet? Immer wieder: Wenn man an die absolute Wahrheit glaubt, ist dies gerade weder relativistisch noch skeptizistisch. Der Skeptizismus basiert ausschließlich auf der Grundaussage, dass Wahrnehmungs-Modelle nicht absolut sind.
Das Problem ist, dass Deine "absolute Wahrheit", der Du allein Objektivität zugestehst, den Menschen nicht zugänglich sein soll. Und daraus folgt eben Dein Radikalskeptizismus.
Irgendein Glaube, dass Gott oder Engel die absolute Wahrheit besitzen, ändert daran nichts.
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 29. Jan 2024, 01:44Ich nehme Dir ja ab, dass Deine wahrnehmungs-gestützte Philosophie zeitgemäßer ist als meine ontische. Meinst Du wirklich, dass Du damit einen qualitativen Vorsprung hast?
Das Problem ist, dass Du hier auf orwellsche Weise "Wahrnehmung" umdefinierst, sodass auch Vernunftschlüsse zur Wahrnehmung gehören. Nur deswegen ist "meine" Philosophie "wahrnehmungs-gestützt".
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 29. Jan 2024, 01:44Claymore hat geschrieben: ↑So 28. Jan 2024, 16:23
und man dann einfach alle Menschen, die zweifeln, auf dogmatische Weise für irrational oder wahnsinnig erklärt.
Du bist ein Naturtalent, Sachen um exakt 180° auf den Kopf zustellen. Das, was Du bei mir irreführend "Radikalskeptizismus" nennst, ist doch gerade das, was zweifelt und gerade NICHT dogmatisch ist.
Das Originalzitat war:
Claymore hat geschrieben: ↑So 28. Jan 2024, 16:23
Du kannst natürlich meinen, dass es auf "subjektiv empfundene Offensichtlichkeit" hinausläuft und man dann einfach alle Menschen, die zweifeln, auf dogmatische Weise für irrational oder wahnsinnig erklärt.
Gemeint war, dass DU womöglich "selbst-evidenten Grundsätze" mit dem Argument, sie wären dogmatisch, ablehnen willst. Begriffsstutzigkeit?
Ich gehe auf den Rest nicht ein, das ist eh off-topic.
Allerdings sieht man Deinen extremen Relativismus in Aktion hier:
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 29. Jan 2024, 09:51
Möglich - aber wir haben halt auch primitivste hiesige Mainstreampropaganda. Wie gesagt: Wir haben einen Verlust der Mitte.
Es gäbe sehr wohl Wege aus diesem Dilemma: Man müsste einfach jeden Satz, ob westlich oder östlich, unvoreingenommen lesen. Oder, noch viel besser: Man müsste programmatisch offen lassen, ob ein zitierter Satz von einem Westler oder einem Ostler stammt. Denn dann müsste man sich argumentativ nach beiden Seiten absichern - gute Übung!!
Der gute Herr Röper leugnet Butscha. Er meint, die Leichen hätten zu sehr gestunken, aber keiner erwähnte den Gestank.
Damit dieses "Argument" besser durchgeht, hat er sogar die Temperaturen März 2022 in Butscha noch ein paar Grad wärmer gemacht. Obwohl
jeder die Wetterdaten leicht überprüfen kann. Aber gut, Röper meint, seine Leser tun das nicht und da hat er wohl auch recht.
Du machst diese Differenzierungen nicht, die aber unbedingt gemacht werden müssten.
Mal ein (hoffentlich einigermaßen "neutrales" Beispiel, sonst wird über das Beispiel diskutiert und das will ich gerne vermeiden) für die Probleme der West-Medien bis hoch zu den prestigeträchtigsten Institutionen:
Der demokratische Senator Joe Manchin wehrte sich strikt gegen den Subventionsabbau für Öl und Kohle. In der New York Times spekulierte man in einem langen Artikel über seine Gründe, aber hielt es nicht einmal für erwähnenswert, dass er von Kohle- und Ölkonzernen Millionen Dollar an Spenden erhielt.
⇨ 100 % Fail
Ja, es ist schlimm, wie die westlichen Medien ihrer Aufgabe nicht gerecht werden, in wesentlichen Punkten versagen, und eben auch systematisch manipulieren.
Aber Röper ist zehn Stufen darunter. Bei Röper reden wir nicht von Bias, Verzerrung, Framing, ideologischer Voreingenommenheit, Groupthink, Selbstzensur, moralisierendem Hochmut, unkritischer Berichterstattung, etc. pp..
Hier haben wir es mit knallharter, misanthropischer, nihilistischer und zynischer Lüge zu tun.
Dieses "tu quoque" ist völlig unangebracht und eine Verharmlosung Röpers.