Ich suchte ein Haus in Heidelberg - und kam nach Nordvietnam

[Munro]

Ich suchte ein Haus in Heidelberg - und kam nach Nordvietnam
Die Geschichte beginnt im Frühjahre 2012 in Heidelberg.
Und was in Heidelberg begann, das führte mich dann tatsächlich nach Hanoi.

[Munro]

Ich beginne:

Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.
Das Wort war auch bei einem anglikanischen Gottesdienst zu Heidelberg.

Der Bischof für Europa war persönlich da, denn es galt, zu taufen und zu konfirmieren.
Nach dem Gottesdienst waren wir dann alle noch zu einem Mittag-Essen eingeladen.

Ich überlegte hin und her, ob ich da hingehen sollte.
Denn ich bin ja nicht Mitglied der Gemeinde dort, und von den Täuflingen und den Konfirmanden kannte ich erst recht niemanden.

Ein Punkt gab für mich den Ausschlag, doch hinzugehen.

Was wohl? Ihr kommt nicht drauf.
Ich meinte, beim Bischof einen leichten schottischen Akzent herauszuhören, und wollte ihn mal darauf ansprechen.

[Munro]

Das Mitttagessen war dann aber nicht einfach nebenan, wie ich dachte, und auch nicht in der Nähe.

Es war im altkatholischen Gemeindehaus zu Heidelberg, und das lag ziemlich anderswo.

Ich hätte die Geschichte also auch nennen können:

"Wie ich das altkatholische Gemeindehaus zu Heidelberg suchte - und in Nordvietnam landete."

Aber das hätte nicht in die Betreffzeile gepasst ....

[Munro]

Am Ende des Gottesdienstes lud mich der Bischof noch persönlich zum Mittagessen ein. Da konnte ich ja nicht "Nein" sagen, wenn der Bischof zum Essen ruft, oder?

Ich nahm also erfreut an, und fragte, wo dieses Gemeindehaus sei.

Das war etwas kompliziert zu erklären, und so bot eine Familie an, mich im Auto mitzunehmen.

Da ich nun mit eigenem Auto da war, einigten wir uns so, dass ich einfach ihrem Auto hinterherfahren würde.

Gesagt, getan.

Ich sage gleich: Durch ein Versehen oder Missverständnis fuhr ich dann dem falschen Auto hinterher!

Und so kam ich nach Nordvietnam .....

[Magdalena61]

Ich sage gleich: Durch ein Versehen oder Missverständnis fuhr ich dann dem falschen Auto hinterher!

Und so kam ich nach Nordvietnam .....

Das ist ja gerade der nächste Weg.

Mit welchem Auto bist du denn dieses Mal gefahren?

Was, bitte, ist ein "Bischof für Europa"?
LG

[Munro]

Mit welchem Auto bist du denn dieses Mal gefahren?

Ich weiß nicht mehr genau.
Es war jedenfalls nicht mehr der himmelblaue Renault4 von damals in Schottland.

[Munro]

Was, bitte, ist ein "Bischof für Europa"?

Ich könnte jetzt Wiki für mich sprechen lassen, aber ich versuch's mal mit eigenen Worten:

In England, Wales, Schottland und Irland gibt es natürlich jede Menge anglikaischer Bistümer und Bischöfe.
Im übrigen Europa sind die Anglikaner eher dünn gesät.

Und so gibt es für ganz Europa außerhalb der Bristischen Inseln eben nur ein einziges anglikanisches Bistum.
Mit Sitz in GIBRALTAR, interessanterweise.

Das ist der offizielle Amts-Sitz des "Bischofs für Europa".
Wie ich mir habe sagen lassen, zieht er es aber vor, persönlich in London zu wohnen und nicht an seinem offiziellen Sitz in Gibraltar.

Und jener Bischof kam also im Frühjahr 2012 nach Heidelberg zur "English Church" dort.
Und wenn er nicht nach Heidelberg gekommen wäre, so wäre ich im November 2012 auch nicht nach Hanoi geflogen.

Und wie das kam, das werde ich noch so nach und nach erzählen.

[Munro]

Ja, ich fuhr dem falschen Auto hinterher.

Und so kam ich nach Nordvietnam .....

Aber nicht gleich.

Denn: Ich habe ein zuverlässiges eigenes biologisches GPS im Kopf eingebaut.

Und dieses biologische GPS sagte mir bald, dass da was nicht stimme. Und dass das Auto nun schon langsam den Stadtteil Heidelbergs verlassen hatte, in dem ich das Gemeindehaus gefühlsmäßig vermutete.

Ich wendete also, und suchte das Haus auf eigene Faust.

Und so kam ich nach Nordvietnam. Völlig wahr! Das Wort, ihr sollt es lassen stahn!

More later

[Munro]

Ich fuhr nun in die Gegend, in der ich das altkatholische Gemeindehaus vermutete.

Um aber nun auch die genaue Straße zu finden, hielt ich dort am Rand einer Hauptstraße an, um Passanten zu befragen.

Die ersten beiden wussten nix.

Dann kam eine dritte Passantin, die ich für eine junge chinesische Studentin hielt. Aber auch junge chinesische Studentinnen können sich ja in Heidelberg auskennen, wenn sie in der Gegend wohnen.

So erschien sie mir:

etwa 18 Jahre alt
Studentin im 1. Semester
Chinesin

Und sie ging sehr energisch und zielgerichtet - nicht wie eine Touristin, die durch die Gegend schlendert, sondern wie jemand, der hier in der Nähe wohnt.

Ich fragte sie also nach der Straße, erst auf Deutsch, dann auf Englisch.

Aber bevor sie antworten konnte, sah ich, dass sie etwas in der Hand hielt, das der Geschichte eine neue Wendung gab .....

[Munro]

Was könnte die Chinesin in der Hand gehalten haben, was für diese Geschichte wichtig ist?
Möchte jemand raten?