Folienverpackung aus Zucker

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Magdalena61
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Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von Magdalena61 »

Schluss mit Plastik

Patricia Eschenlohr arbeitete für den Lebensmittel-Onlinehandel, doch sie wollte nicht weiter Unmengen an Styropor für den Versand von Lebensmitteln verbrauchen. Weil sie keine Alternativen fand, suchte sie selbst mit Ehemann Thomas nach einer umweltfreundlicheren Isolierverpackung, einem natürlichen Rohstoff mit ähnlichen Isoliereigenschaften wie Styropor.
....
Heute beliefern die beiden mit ihrer Firma Landpack über 700 Kunden, die Lebensmittel in Strohboxen versenden.
....
Seit Januar 2019 soll in Deutschland eine neue Verpackungsverordnung umweltfreundliche Verpackungen belohnen. Auch der Niederländer Patrick Gerritsen hofft, dadurch mit seiner Verpackungsidee in Deutschland zu punkten. Schon seit Jahren stellt er Folienverpackungen aus Zucker her. Bei unseren Nachbarn dürfen die einfach mit in die Biotonne. In Deutschland geht das noch nicht, die Kompostieranlagen laufen bisher nicht lange genug, um den Biokunststoff kompostieren zu können.

Wird sich das in Zukunft ändern?

"plan b" stellt Methoden und Möglichkeiten vor, wie man der Plastikflut aus Verpackungen Herr werden kann und zeigt auch Ideen für den alltäglichen Einkauf ohne Plastikverpackungen.
zdf.de
Dann sollen sie die Kompostieranlagen doch länger laufen lassen.

Wenn es diese "Kunststoffverpackungen" aus Zucker bereits seit JAHREN gibt, warum werden Obst und Salat dann immer noch in Plastik verkauft?

Verpackungen und Geschirr aus Pflanzenabfällen-- das ist genial!

Der Link zur Sendung (30 Minuten) in der zdf- mediathek
LG
God bless you all for what you all have done for me.
jesher

Re: Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von jesher »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 13. Mär 2019, 02:13 Wenn es diese "Kunststoffverpackungen" aus Zucker bereits seit JAHREN gibt, warum werden Obst und Salat dann immer noch in Plastik verkauft?
In meinem Umfeld haben Läden wie Edeka und Rewe vor kurzem angefangen, für Obst und Gemüse Papiertüten anzubieten. An der Fleischtheke kommt um die notwendige Kunstoffhülle (Austreten von Flüssigkeit verhindern) keine weitere Plastiktüte mehr. Es wird eine Papiertüte verwendet.

Das sind gute Schritte um Plastik zu vermeiden. Die öffentliche Debatte zeigt also erste gute Früchte.
Munro

Re: Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von Munro »

Bei unseren Nachbarn dürfen die einfach mit in die Biotonne. In Deutschland geht das noch nicht, die Kompostieranlagen laufen bisher nicht lange genug, um den Biokunststoff kompostieren zu können.
Selber habe ich zwei gut funktionierende Komposthaufen in meinem Garten.
Verpackungen aus Papier und Pappe werden dort völlig abgebaut.
Vielleicht auch der Bio-Kunststoff?
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Magdalena61
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Re: Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von Magdalena61 »

Papiertüten kommen von der Ökobilanz her nicht besser weg als Plastiktüten.
Ja, die Papiertüte ist, was die Ressourcen- und Energieverbräuche angeht, nicht ökologischer, sondern sogar schlechter als eine normale Plastiktüte aus dem Kunststoff Polyäthylen.
...

Zusätzlich besteht sie aus Papierfasern und die Herstellung von Papier ist besonders energieintensiv und verbrauchsenorm für Wasser. Zusätzlich müssen, damit besonders reißfeste lange Zellstofffasern hergestellt werden können, viele Chemikalien eingesetzt werden: Natronlauge, Sulfite und Sulfate. Das führt ebenfalls zu negativen Umweltauswirkungen und deshalb muss man in der Gesamtbilanz sagen, die Papiertüte fühlt sich von der Optik und Haptik einfach besser an. Das kommt aus der Natur. Da hat man das Gefühl, man tut was Gutes. Aber rein von der Ökobilanz, von den Verbräuchen und den Umweltauswirkungen her hat sie eine negativere Bilanz.
Quelle
Ich würde ja für das gute alte Einkaufsnetz plädieren. Kennt jemand das noch?

Man konnte sie ganz klein zusammenlegen und sozusagen in die Hosentasche stecken. Die Teile bestanden aus irgendwelchen Fasern, die mit einem Kunststoffmaterial umhüllt waren, und die Maschen verhedderten sich leider gerne ineinander.

Dann gab es in meiner Azubi- Zeit noch geknüpfte Taschen aus Sisal- sehr haltbar. Die finde ich derzeit nur bei Anbietern aus China (ebay), und mit den Chinesen will ich keine Geschäfte machen, da sie in der letzten Zeit rabiat gegen Gläubige in ihrem Land vorgehen. Diese Taschen kann man auch nicht so klein zusammenfalten, das Material ist wie ein dicker Bindfaden.

Wenn man ein solches Retro-Einkaufsnetz haben möchte, muss man es wohl selber häkeln (Baumwolle).
Anleitung
Oder teuer bezahlen.
14,50 Euro plus Versand.

Es gibt auch welche mit Holzgriffen, Henkeln aus Holz oder aus Leder. Die kann man besser tragen. Aber sie brauchen auch viel mehr Platz und man kann sie vermutlich nicht waschen, weil dann die Griffe beschädigt würden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
jesher

Re: Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von jesher »

Oh. Ok. Also auch keine Papiertüten. Also einmal ein EInkaufsnetz aus Kunstoff kaufen und es dann so oft wie es geht wiederverwenden? Oder gibt es noch bessere Methoden? Stoffbeutel und da dann Obst und Gemüse rein?

Es muss halt in einem vertretbaren Aufwand bleiben, was Zeit und Geld angeht.
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Magdalena61
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Re: Folienverpackung aus Zucker

Beitrag von Magdalena61 »

Netze mit Kunststoff scheint es nicht mehr zu geben. Das ist nicht unbedingt von Nachteil.

Wer mit dem Auto zum Einkaufen fährt, hat wohl Klappkisten dabei. Außer diesen führe ich noch Dauer- Tragetaschen aus festem (Kunststoff-)Material mit. Wenn die Einkäufe zu Hause dann aufgeräumt sind, kommen die Transportkisten und -taschen immer gleich wieder zurück ins Auto.

Was ich noch suche ist so etwas wie ein Netz, das in der Handtasche nicht viel Platz braucht. Falls man mal zu Fuß unterwegs ist, was eher selten vorkommt, da wir in einem Ortsteil wohnen, etwa 3,5 km vom Gewerbegebiet mit den Discountern entfernt. Aber manchmal; meist dann, wenn das Auto in der Werkstatt ist, laufe ich doch zu Fuß in der Stadt herum und sehe vielleicht Waren, die wir brauchen und die ich in der Wartezeit gut besorgen kann.
Einwegtaschen möchte ich nicht mehr kaufen (müssen).
Wir verwenden die ja öfter. Mindestens noch als Mülltüte. Besser wäre aber, gar keine mehr zu benützen.

Seitdem bekannt wurde, dass unsere Folienverpackungen nicht recycelt, sondern in Asien an den Stränden angespült werden, werfe ich solche und manch andere Plastikverpackung (nicht alle) wieder in den Hausmüll. In irgendeinem dieser vielen Öko- Artikel habe ich gelesen, das sei für die Umwelt besser, weil der Restmüll nämlich verbrannt wird.

Offenes Gemüse ist teurer als folienverpackte Ware. Allzu viel kaufen wir eh nicht, da ich hauptsächlich Obst und Gemüse aus eigener Ernte verarbeite. Aber es bleiben noch genügend Kunststoffverpackungen, denen man nicht ausweichen kann.
Toilettenpapier zum Beispiel. Kann man nicht "offen" kaufen. Oder Margarine. Sahne. Haarschampoo. Tempotaschentücher. Flakes (die essen die Kinder), die Hanfeinstreu für den Hühnerstall. -- Folienverpackungen aus Zucker oder aus anderen pflanzlichen Ausgangsstoffen wären mir schon lieber.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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