Karma und Reinkarnation in der Bibel

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Jakobgutbewohner
Beiträge: 255
Registriert: Mi 27. Mär 2024, 14:25
Wohnort: Jakobgut
Kontaktdaten:

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Spice hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 15:05Alle Menschen sind Götter.
Demnach wohl nicht: "Jeder, der aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, weil Sein Same in ihm bleibt und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels." 1. Joh 3,9f
Wenn man selbst immer mehr vom Äusseren unabhängiger wird, hilft man gern dem anderen auch dabei.
Mit "Äußerem" würdest du hier Irdisches meinen, von dem das Fleisch sich als abhängig empfindet?
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 4550
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 14:53
Johncom hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 14:01 Wenn die Einsicht beginnt: Der andere und ich sind der Gleiche. Dann gibt es auch den Feind nicht mehr usw ...
Das liest sich für mich so, als würdest du meinen, "wir" wären sowieso immer eins, auch wenn wir das nicht empfinden, erkennen.
Und wenn wir das erkennen, wird es zur Wirklichkeit.
"Derselbe sein", was bedeutet das? Im NT ist die Rede von "eins sein" (mit Gott). Würde das bedeuten, wir wären keine Personen mehr?
Doch. Aber nur oberflächlich bzw vorübergehend.
Zumal die Frage aus meiner Sicht noch eher offen wäre, was "Person" eigentlich nun meinen soll. So wie es sich mir erschließt ist die Wirkung von "eins sein mit Gott" gerade umso größere innere Freiheit auch individueller Weise. Das hätte mit Prägungen irdischer Weise ("Person"?) aus meiner Perspektive aber kaum zu tun.
Persona soll im klassischen Theater Maske bedeuten. Man spielt eine Rolle. Personalausweis, da steht Name, Geburt usw drinn. Bin ich das? Also nur das? Nein, nur für die Behörden, für das System. In der Tiefe, zB in der Meditation kann das Ich Bin als Seinsgrund auch im Tagesbewusstein erfahren werden. Die "Erinnerung", ich war immer.
Nicht wenige weisen jedoch auch darauf hin, etwa in dem Sinne, daß Menschen, die keine Liebe zu sich empfinden wohl auch andere nicht zu lieben wüßten.
Vielleicht ist es deshalb geraten, zu Gott zu kommen. Wenn ich erlebe, dass Gott mich liebt, kann ich mich wieder annehmen?
Dann macht das Ego oft einen weiteren Versuch: Gott liebt mich, aber nicht die anderen.
Ich glaube, Liebe kann man auch üben. Gott bitten, dass ich sein Werkzeug werde.

Auch die Reinkarnations-Theorie leitet schnell in die Ego-Falle (Ego könnte synonym für Sünder stehen).
So weit ich weiß, wird Reinkarnation auch im Osten nur erwähnt, aber nicht an die Glocke gehängt. Reinkarnation ist nicht "wichtig". Wer die Neigung hat zum prahlen, der erzählt rum, dass er mal jemand besonderes war. Besser kann es sein, wir schauen nur das Jetzt an, nur jetzt ist alles real, oder?
Jakobgutbewohner
Beiträge: 255
Registriert: Mi 27. Mär 2024, 14:25
Wohnort: Jakobgut
Kontaktdaten:

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 16:16Und wenn wir das erkennen, wird es zur Wirklichkeit.
Was ist, das wäre nicht unbedingt wirklich? Wenn dem so wäre, ist es dann vorher so?

Oder meinst du mit "wird zur Wirklichkeit" etwas wie "dann hat den Umstand jemand erkannt"?
Doch. Aber nur oberflächlich bzw vorübergehend.
Vor dem Einssein? Währenddessen?
Persona soll im klassischen Theater Maske bedeuten. Man spielt eine Rolle.
Prägungen und derlei würde ich schon einen solchen Faktor zuschreiben. Das eine wäre die Natur der Seele selbst. Das andere, was an Einflüssen von außen auf sie eingewirkt wäre. Dieselbe Seele in unterschiedlichen Epochen und Kulturen hätte sich nach meiner Auffassung verschieden entwickelt, verschieden an letztlich austauschbaren kulturellen Moden und Normen orientiert, sich mit ihnen identifiziert, sie verinnerlicht. Aber ihre Natur an sich beeinflußt dabei durchaus auch, was sie inwieweit annimmt oder nicht.
Personalausweis, da steht Name, Geburt usw drinn. Bin ich das? Also nur das? Nein, nur für die Behörden, für das System.
Irgendjemand dachte sich mal eine Bezeichnung aus, der Staat betrachtet diese als "den echten Namen". Im Grunde hat sie aber mit dem Menschen nichts zu tun.
In der Tiefe, zB in der Meditation kann das Ich Bin als Seinsgrund auch im Tagesbewusstein erfahren werden.
Was eventuell dem entspräche, was ich "Natur der Seele" nannte? Wenn Prägungen beiseitegetan würden, was bliebe? Die "Natur der Seele"? Zumindest erstmal, auch sie kann sich wandeln.
Die "Erinnerung", ich war immer.

Ich würde nicht sagen, daß ich immer war. Und es ist mir durchaus recht vertraut in Stille zu gehen.
Vielleicht ist es deshalb geraten, zu Gott zu kommen. Wenn ich erlebe, dass Gott mich liebt, kann ich mich wieder annehmen?
Weswegen würde sich jemand überhaupt nicht lieben?
Ego könnte synonym für Sünder stehen
Ich meine nicht.
Besser kann es sein, wir schauen nur das Jetzt an, nur jetzt ist alles real, oder?
Der Zustand, den unsere Seele jetzt hat ist jetzt relevant. Hier anzusetzen würde ich auch bezogen auf das Christentum als wesentlich betrachten. Viele andere Themen wurden meiner Ansicht nach deswegen auch bewußt nicht genauer ausgeführt. Wenn ein Mensch wirklich zu Gott findet, dann erschließt sich ihm ohnehin alles viel direkter und besser aus Geist. Und keine Schlaumeierei hat einen Wert, wenn die Seele über "Faktenweisheit" tatsächlich in schlechtem Zustand bleibt.
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 18352
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 14:58 Er musste im Jenseits selbstverständlich ein Fegefeuer durchmachen und nach einem Aufenthalt allgemein im Jenseits wieder auf der Erde inkarnieren.
Geht mal wieder deine Fantasie mit dir durch ? ;)
Oder kannst du deine Ansicht biblisch belegen?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
Johncom
Beiträge: 4550
Registriert: Do 19. Aug 2021, 23:27

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 19:32 Oder meinst du mit "wird zur Wirklichkeit" etwas wie "dann hat den Umstand jemand erkannt"?
Wenn die Wirklichkeit erkannt wird. Wenn der Jemand von der Wirklichkeit überrascht oder aufgesogen wird.
Vor dem Einssein? Währenddessen?
Das immerwährende. Ich denke, alles was wir definieren, ist in der Zeit. Vorher, jetzt, nachher ... so funktioniert das Denken und das Beschreiben in unserer Sprache, die für alles Weltliche funktioniert.

Ich bin nicht sicher, was genau das Wort "transzendieren" meint. Das Wort "entrücken" hat einen guten Klang, kommt dem nahe: aus dem Raum und der Zeit heraus gehoben sein. Und sei es nur für einen Moment (zeitlich) ... draußen "im Sein" zu sein.
Wenn das beschrieben wird, hat es etwas Paradoxes.

Meister Eckhart ist extrem begabt, dieses Thema wunderbar zu beschreiben: Gott ist mir näher, als ich mir selber bin.

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 19:32
Johncom hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 16:16 Personalausweis, da steht Name, Geburt usw drinn. Bin ich das? Also nur das? Nein, nur für die Behörden, für das System.
Irgendjemand dachte sich mal eine Bezeichnung aus, der Staat betrachtet diese als "den echten Namen". Im Grunde hat sie aber mit dem Menschen nichts zu tun.
Die Welt, die Familie, der Staat, alles was mich zur Person macht, das ist schon richtig. Da gehts ums Funktionieren, sich behaupten, für andere sichtbar sein. Der Mensch, der dann die Umkehr kennen lernt, geht ins stille Kämmerlein und lässt die weltliche Person draußen.
Was eventuell dem entspräche, was ich "Natur der Seele" nannte? Wenn Prägungen beiseitegetan würden, was bliebe? Die "Natur der Seele"? Zumindest erstmal, auch sie kann sich wandeln.
Die Ur-Seele ist so Gottnah, da wandelt sich dann nicht mehr viel. Oder vielleicht doch? Aber wo ist die Sprache, solche Dinge zu beschreiben. Es gibt eine Redewendung: wie in Abrahams Schoß. Sie beschreibt eine ultimative Seeligkeit. Unbewusst wollen wir alle, glaube ich, wieder dahin. In das Sorgenlose unbetrübte Ewige.
Ich würde nicht sagen, daß ich immer war. Und es ist mir durchaus recht vertraut in Stille zu gehen.
Sehr gut. Wenn jeder immer wieder in die Stille gehen würde, hätten wir eine ganz andere friedlichere und vernünftigere Welt. War "ich" immer? Ja. Nein. Stimmt beides?
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 19:32
Johncom hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 16:16 Ego könnte synonym für Sünder stehen
Ich meine nicht.
Dann eben nicht. Ist nur mein Gedanke. Ich halte viel von Etymologie. Es heißt Sünde kommt von "sondern". Also Getrenntheit, sich absondern. Jeder ist vereinzelt und getrennt. Im Paradies war der Mensch noch eins mit der Umwelt. Nach dem Sündenfall wurde er sterblich, bis dahin gab es kein Zeitgefühl.
Adam und Eva sahen sich als "getrennt" und bedeckten sich voreinander. Scham und Schuld.
Der Zustand, den unsere Seele jetzt hat ist jetzt relevant.
Du meinst die persönliche Seele? Oder vielleicht die Psyche?
Wenn ein Mensch wirklich zu Gott findet, dann erschließt sich ihm ohnehin alles viel direkter und besser aus Geist.
Dann haben wir begrifflich aneinander vorbei geredet? Ist für dich Geist das Gott-nahe?
oTp
Beiträge: 7822
Registriert: Mo 24. Mai 2021, 10:33

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von oTp »

Entscheidend ist, dass der Mensch gottgefällig lebt, dass er alle seine Mitmenschen liebt wie sich selber.

Alles Gerede und Geschwätz davon, wir seien gottgleich, wir können ganz vollkommen werden durch Reinkarnation, ist mehr, als wir in der Lage sind, zu verstehen. Eine gefällige, gut klingende Konstruktion, das Unwissbare zu verstehen.
Teil vorwitziges Wissens durch Esoterik und Anthroposophie.

Wenn der Gedanke an die Existenz der Reinkarnation den ersten Platz im eigenen Dogma einnimmt. Und man sich bedeutend vorkommt, wenn man Steiners umfangreiche Welt und Jenseitserklärungen als absolute Wahrheit sieht.

Ein gottgefälliger Mensch braucht weder den Glauben Reinkarnation noch das Geschreibsel von Steiner, um sein Lebensziel zu erreichen.

Ich habe mir auch viele Entwürfe angesehen, Yoga, Theosophie, Anthroposophie Lorber, habe erforscht, was für den Begriff Parapsychologie steht.

Das kann zur Orientierung dienen. Vorsicht mit Jedem, der meint, die absolute Wahrheit zu haben.

Oder sich so erhaben über einfachen Christen vorkommt. Die Einfalt im Gutsein ist die Kraft, auf die es ankommt. Das Wissen über Gott kommt nach diesem Leben. Wer mit Gott im Reinen ist, darf ja an Seinem Leben teilhaben

Das Dumme ist, dass die Fanatiker Gefangene sein werden nach dem Tod, gefangen in ihren Vorstellungen von Gott. So können sie keine Gemeinschaft mit Gott haben.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Jakobgutbewohner
Beiträge: 255
Registriert: Mi 27. Mär 2024, 14:25
Wohnort: Jakobgut
Kontaktdaten:

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Fr 10. Mai 2024, 05:28Wenn die Wirklichkeit erkannt wird. Wenn der Jemand von der Wirklichkeit überrascht oder aufgesogen wird.
Also verstehst du hier vielleicht mehr ein Erkennen dessen, was immer schon so war, nur nicht so im Konzept zu dem was ist berücksichtigt worden war. Es war vom Feind die Rede. Menschen, denen ich möglicherweise Feind war, könnte ich irgendwann anders sehen, vielleicht sogar verstehen. Da würde es um Wertungen auf meiner Seite gehen. Wertungen, die möglicherweise eher auch den eigenen Blick einengten. Soetwas zu überwinden kann die Perspektive durchaus weiten. Vielleicht würdest du in soetwas dann vorher "persönliche Wertungen" sehen.

Solcherlei kann erlebt werden als "sich auflösend", "von einem abfallend" hin zu viel Leichterem. Die Perspektive ändert sich dann. Ich würde sagen, ich wäre da weiterhin ein "Ich". Aber jemand, der sich Gruppen, anderen Menschen, Gurus (nicht negativ wertend) seelisch zuneigt kann sich nach meinem Verständnis eventuell auch erleben als "Ich bin nicht mehr". Und manche könnten das mit Gottes Einfluß verwechseln, würde ich sagen. Vor allem, wenn soetwas überlappend mit dem Ablegen recht unvollkommener Wertungen stattfindet.
Das immerwährende. Ich denke, alles was wir definieren, ist in der Zeit. Vorher, jetzt, nachher ... so funktioniert das Denken und das Beschreiben in unserer Sprache, die für alles Weltliche funktioniert.

Ich bin nicht sicher, was genau das Wort "transzendieren" meint. Das Wort "entrücken" hat einen guten Klang, kommt dem nahe: aus dem Raum und der Zeit heraus gehoben sein. Und sei es nur für einen Moment (zeitlich) ... draußen "im Sein" zu sein.
Wenn das beschrieben wird, hat es etwas Paradoxes.
Manche stellen auch im christlichen Zusammenhang ja Überlegungen zu "Ewigkeit" an. Daß es nicht nur bedeute "ganz lange Zeit", sondern schon eine andere Art Existenz. Ich würde auch diese nicht unbedingt als "personenlos" einordnen, es kommt aber eben darauf an, was man als "Person" verstehen wollte. Es wäre ja auch möglich darunter zu verstehen, daß irgendeine Art von Wesenhaftigkeit vorhanden ist, die schon neben anderen Wesen bestünde.

Du beziehst dich auf "unsere Sprache", ich verstehe derartige Sprache als System von Symbolen. Solche Symbole können an sich für alles stehen, jede Erfahrung, die jemand machen kann. Es gäbe aus der Perspektive nichts, was solche Sprache nicht ausdrücken könnte. Sie setzt aber in zumindest einem gewissen Rahmen auch als Grundlage des Verstehens ähnliches Erfahrenhaben voraus. Wird es an der Stelle schwierig, liegt das nicht an den Symbolen.
Meister Eckhart ist extrem begabt, dieses Thema wunderbar zu beschreiben: Gott ist mir näher, als ich mir selber bin.
Was wäre wohl das dabei gemeinte "Ich"? Etwas ähnlich dem, was du schon als "Person" beschriebst? Prägungen, die vor Wirklichem dann verblassen, irgendann erkannt werden als lächerlich, arm am Leben, gar nicht aus der eigenen seelischen Natur resultierend?
Die Welt, die Familie, der Staat, alles was mich zur Person macht, das ist schon richtig. Da gehts ums Funktionieren, sich behaupten, für andere sichtbar sein.
Nicht unbedingt, es ist eine Frage der Perspektive?
Der Mensch, der dann die Umkehr kennen lernt, geht ins stille Kämmerlein und lässt die weltliche Person draußen.

Ob ich jemals eine solche "weltliche Person hatte"? Ich verwende im Kontakt mit der Welt Elemente, die in ihr teils üblich sind, ja.
Die Ur-Seele ist so Gottnah, da wandelt sich dann nicht mehr viel. Oder vielleicht doch?
Was verstehst du als "Ur-Seele"? Gott wohl nicht, denn du bschreibst sie als "gottnah".
Unbewusst wollen wir alle, glaube ich, wieder dahin. In das Sorgenlose unbetrübte Ewige.

Bin ich nicht da? Ja, ich "sorge" mich in gewisser Weise auch im Irdisches, indem ich z.B. solche Verantwortlichkeit ausfülle (oder darin versage). Aber wie tief bestimmt mich das?
Wenn jeder immer wieder in die Stille gehen würde, hätten wir eine ganz andere friedlichere und vernünftigere Welt.
Es wären wohl manche zumindest dann nicht so "besinnungslos". Nach meinen Beobachtungen bringen viele Menschen aus Zeiten der Stille, auch aus buddhistischen Meditationszeiten z.B. nur sehr beschränkt Effekte in ihren dann oft auch recht stark von solchen Zeiten getrennten Alltag. Manche "meditieren" gar, um bezogen auf ihren Gelderwerb leistungsfähiger zu werden. Ich denke solche können dann so ihrer Seele auch erheblichen Schaden zufügen. Wieso meditiert jemand? Was motiviert jemanden? Das spielt auch eine Rolle.
Dann eben nicht. Ist nur mein Gedanke. Ich halte viel von Etymologie. Es heißt Sünde kommt von "sondern". Also Getrenntheit, sich absondern. Jeder ist vereinzelt und getrennt.
Ja, ich würde hier sagen vor allem von Gott. Besteht keine reine geistige Verbindung zu Gott mehr, da das Geschöpf (!) solchen Einfluß hier- oder darin zurückweist, dann resultiert Sündhaftigkeit daraus. Sie wäre dann typischerweise verbunden mit einem enormen Verlust an Lebendigkeit, wenn man so will auch "Kraft" und "Erkennen". Da könnte jemand eine Beziehung zu "Ego" sehen.
Im Paradies war der Mensch noch eins mit der Umwelt. Nach dem Sündenfall wurde er sterblich, bis dahin gab es kein Zeitgefühl.
Adam und Eva sahen sich als "getrennt" und bedeckten sich voreinander. Scham und Schuld.
Um den Sündenfall gibt es so viele Deutungen.

"Eins mit der Umwelt", das würde dann wieder ein seelisches Empfinden meinen? Spüren, was da ist, statt "in finsterem Ego" eher kaum andere spüren und vor allem befasst sein mit fleischlichen Impulsen? Wenn jemand von einem solchen "Ego" "erwachen" würde in ein Spüren, dann kann das nach meinem Verständnis sehr erhebend sein. Der Unterschied der "Lebensgefühle", der im Vergleich dann meist lebendig wäre kann leicht solches Spüren als "eins mit allem" betrachten. Soetwas könnte ich schon nachvollziehen. Aber Adam war ja auch solches Spüren vorausgesetzt nun nicht Eva? ;)
Der Zustand, den unsere Seele jetzt hat ist jetzt relevant.
Du meinst die persönliche Seele? Oder vielleicht die Psyche?
Mir kommt es da nicht auf die Perspektive der Belebtheit eines irdischen Menschenkörpers an. Mir kommt es auf etwas an, das auch nach Ablegen des Fleisches weiterlebt, das der Mensch eigentlich ist, auch ohne dieses heute so oft herbeizitierte "Gehirn". Ich meine diese Seele kann verschiedene Zustände haben, in diesem bezogen sein auf (deren seelischem Zustand folgend) ganz unterschiedlich ausgerichtete Geistwesen bis hin zu Gott.
Ist für dich Geist das Gott-nahe?
Gott ist nach meinem Verständnis Geist. Genau genommen der einzige Geist, den es gibt. Gott kann sagen wir mal als "Kraft" oder "Energie" auf Geschöpfe (Formen, in denen Geist sein kann, die jedoch Geist auch aus sich zurückweisen können) wirken. Daneben ist dieser Geist Gott auch ein ichbewußtes Wesen, das handlungsfähig ist. Man kann sich Gott als "Kraft" nähern oder auch als "Wesen". Oder am Besten beides zugleich.
Spice
Beiträge: 11824
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Spice »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 15:20
Spice hat geschrieben: Do 9. Mai 2024, 15:05Alle Menschen sind Götter.
Demnach wohl nicht: "Jeder, der aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, weil Sein Same in ihm bleibt und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. Daran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels." 1. Joh 3,9f
Solange sich die Menschen nicht als unsterbliche Götter bewusst seind, leben sie aus der Identifikation mit dem physischen Körper und sind deshalb "Kinder des Teufels", denn damit kann ihre Göttlichkeit nicht zur Entfaltung kommen.
Wenn man selbst immer mehr vom Äusseren unabhängiger wird, hilft man gern dem anderen auch dabei.
Mit "Äußerem" würdest du hier Irdisches meinen, von dem das Fleisch sich als abhängig empfindet?
Ja, buchstäblich alles Äußere. Deshalb bekommt ja der geheiligte Mensch einen Auferstehungsleib wie ihn Christus empfing.
Jakobgutbewohner
Beiträge: 255
Registriert: Mi 27. Mär 2024, 14:25
Wohnort: Jakobgut
Kontaktdaten:

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Spice hat geschrieben: Fr 10. Mai 2024, 08:43leben sie aus der Identifikation mit dem physischen Körper und sind deshalb "Kinder des Teufels"
Würdest du damit gleichsetzen, was konkreter bezogen auf bestimmtes Verhalten als "Werke des Fleisches" in der Bibel umrissen wird?
Spice
Beiträge: 11824
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Karma und Reinkarnation in der Bibel

Beitrag von Spice »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 10. Mai 2024, 09:14
Spice hat geschrieben: Fr 10. Mai 2024, 08:43leben sie aus der Identifikation mit dem physischen Körper und sind deshalb "Kinder des Teufels"
Würdest du damit gleichsetzen, was konkreter bezogen auf bestimmtes Verhalten als "Werke des Fleisches" in der Bibel umrissen wird?
Ja.
Antworten