Wer kennt noch den Beichtspiegel?

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Munro

Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Wer kennt noch den Beichtspiegel?
Als Beichtspiegel bezeichnet man ein Blatt oder Heftchen, das als Hilfsmittel bei der Gewissenserforschung, vor allem in der Vorbereitung auf die Beichte, dient. Beichtspiegel enthalten Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen, die der Selbstprüfung und als Unterstützung des Gedächtnisses dienen. Zuweilen sind sie mit Darstellungen Jesu Christi, der Gottesmutter, der Schutzpatrone oder des bußfertigen Schächers in Holzschnitt versehen. Beichtspiegel sind daher für die Anfänge der Holzschnittkunst von Bedeutung.

Historische Beichtspiegel stellen zudem eine wichtige indirekte Quelle der Mentalitätsgeschichte dar, da literarische Zeugnisse abweichenden moralischen bzw. religiösen Verhaltens in der Regel dem Index zum Opfer fielen.

Katholische Gebetbücher enthalten schon seit dem 14. Jahrhundert gebräuchliche, sogenannte „Gewissensspiegel“ zur Vorbereitung auf die Beichte.


https://de.wikipedia.org/wiki/Beichtspiegel

Früher waren diese Beichtspiegel mal gang und gäbe.
Heute nicht mehr, wie ich hoffen möchte.
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Magdalena61
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Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Magdalena61 »

Was hast du gegen den Gewissensspiegel?

Wenn man sich das Ganze durchliest, ist das heftig, nicht wahr?
Da merkt man dann, wie weit man doch von einem "vorbildlichen Christenleben" entfernt ist.

In der verlinkten Datei sind einige katholische Spezialitäten enthalten. Doch das Meiste ist wohl für alle christlichen Konfessionen zutreffend.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Ich rede nicht von einem allgemeinen Gewissens-Spiegel.
Sondern von jenem katholischen Beichtspiegel meiner Kindheit.
Vielleicht ist der hierorts nicht bekannt.
Besser so.
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Magdalena61
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Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Magdalena61 »

Wieso? Was war daran denn so schlimm?
LG
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Munro

Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Gegenfrage?
Kanntest du dieses Beichten?
Und fandest du es nicht schlimm?
Munro

Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Hier ein Kommentar, dem ich zustimmen kann:


Es geht den Herrn Priester überhaupt nichts an, was KInder vielleicht zu beichten hätten.
Die Kinder gehen dort nicht wirklich freiwillig hin. Einige werden praktisch gezwungen. Viele lügen im Beichtstuhl, weil ihnen ihre die "tatsächlichen Sünden" viel zu peinlich sind, um sie vor einer Autoritätsperson der Kirche kundzutun.
Alle wissen das. Alle spielen das Lügenspiel mit.
Zum Heulen.

Die Kinderbeichte gehört abgeschafft!
https://www.waz.de/staedte/heiligenhaus ... 64483.html
Munro

Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Protestanten beneiden ja manchmal Katholilken, weil Katholiken beichten "dürfen", heißt es.
Ich habe als Kind die Protestanten immer beneidet, weil sie NICHT beichten müssen!
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Magdalena61
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Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Magdalena61 »

Esperanzia hat geschrieben: So 21. Jul 2019, 20:02 Gegenfrage?
Kanntest du dieses Beichten?
Ja.
Vor den großen Festtagen gehörte es sich, zum Beichten zu gehen.
In den Kirchen unserer Wohnorte mochte ich nicht so gerne beichten. Als Kind denkt man, "der Pfarrer kennt mich und merkt sich, was ich gesagt habe".
Deshalb zog ich es vor, in einer anderen Stadt zur Beichte zu gehen, wenn wir bei den Großeltern zu Besuch waren. :)
Die Kirche war viel größer.
Und fandest du es nicht schlimm?
Hm... wer erzählt schon gerne, was er alles verbockt hat.
Während man wartete, bis man an der Reihe war, konnte man im Gesangbuch den Gewissensspiegel lesen.

Schlecht finde ich es eigentlich nicht, immer wieder die Realität des eigenen Lebens mit den Vorgaben der Kirche abzugleichrn.
Eines Tages werden wir vor Gott stehen und den Vergleich aushalten müssen.

Da ist es nicht von Nachteil, wenn man hier auf Erden einfach einmal erfährt, wie sich das anfühlt, mit den eigenen Schwachstellen konfrontiert zu werden, über die man nicht so gerne nachdenkt oder spricht.

Die Sünde schleicht sich schnell ein in einem Christenleben. Sie kommt auf leisen Sohlen, und der Mensch gewöhnt sich daran. Spurgeon sagte einmal, es seien nicht die großen Sünden, die Christen zum Verhängnis würden, sondern die vielen kleinen Ungenauigkeiten und Abweichungen, die man nicht für so gravierend halte.

Es gibt Unterschiede in der Definition:
Protestanten verstehen unter Sünde "weniger einzelne Vergehen als vielmehr eine Haltung: sich gegen Gott wenden, sich von Gott abwenden, sich über Gott erheben wollen" Quelle.

Katholiken definieren Sünde eher als Tatsünden: "Eine Sünde begeht, wer ein Gebot Gottes oder der Kirche mit Wissen und Willen übertritt.
Man kann sündigen durch böse Gedanken, Worte und Werke.
" Quelle

Beide Sichtweisen treffen zu, würde ich sagen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: Wer kennt noch den Beichtspiegel?

Beitrag von Munro »

Für mich war das Beichten immer nur schrecklich.
Ich war ein sehr gewissenhaftes Kind.

Und nun ist ja so:
Man kann ja immer was vergessen haben beim Beichten.
Wenn man aber was vegessen hat und geht dann zur Kommunion, so geht man ja "unwürdig" zu Kommunion und kommt dann in die Hölle.

Jenen Theologen, die sich das ausgedacht haben und Kinderseelen damit gequlät haben, denen wünsche ich nichts Gutes.
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