Sprache und Geist
Sprache und Geist
Mir fällt immer wieder auf, dass christliche Sprache stark von Normalsprache abweicht. Dies beginnt bereits mit dem Satz "Am Anfang war das Wort", was von Normalos nur als Chiffre verstanden werden kann (wenn überhaupt!), nicht aber im Sinne von "Wort" im allgemeinen Gebrauch. - Fällt Euch das ebenfalls auf, oder seht Ihr möglicherweise diese Diskrepanz zwischen christlicher Sondersprache und gesellschaftlicher Normalsprache gar nicht?
Re: Sprache und Geist
Nicht unbedingt. Es gibt eine bestimmte Terminologie, die man lernt und sich aneignet. Zu jedem Fach gib es auch eine Fachsprache. Ist man vom Fach "Christ", lernt man auch eine spezifische Ausdrucksweise für spezielle Sachverhalte. Von einer starken Abweichung kann m.E. aber keine Rede sein.
Das gilt also nur für bestimmte Redewendungen, nicht generell. Es wäre lächerlich zu behaupten, man könne die Bibel als normaler Mensch nicht lesen. Dann wäre sie unbrauchbar. Für Anfänger gibt es z.B. die HFA, die einen guten Einstieg bietet für solche bestimmte Passagen.
Ich lese sie heute noch, wenn auch mit Vorbehalt, weil so gut wie alle ÜS auch immer dogmatisch geprägt sind. Man sollte das als "Experte" stets im Hinterkopf haben.
Gerade beim "Wort" hat man natürliche Verbindungen. Das Wort des Herrn X lautet anders als das Wort der Herrn Y. Niemand denkt dabei, dass Herr X und Y Worte sind, sonder jeder versteht dass sie u7nterschiedliche Aussagen machen. Aber hier hast du das Paradoxon, dass aus der Normalsprache eine verklärte Sprache wird, sobald man sie an Johannes 1:1-3 anwendet.Hiob hat geschrieben: ↑Mo 3. Mai 2021, 15:47 Dies beginnt bereits mit dem Satz "Am Anfang war das Wort", was von Normalos nur als Chiffre verstanden werden kann (wenn überhaupt!), nicht aber im Sinne von "Wort" im allgemeinen Gebrauch. - Fällt Euch das ebenfalls auf, oder seht Ihr möglicherweise diese Diskrepanz zwischen christlicher Sondersprache und gesellschaftlicher Normalsprache gar nicht?
Da gibt es kaum etwas misszuverstehen, es sei den man ist dahingehend indoktriniert worden. Und schon sind wir wieder im Fahrwasser, denn es wird auch der Thread nichts dazu beitragen, das Dilemma der Trinität und Präexistenz aus der Welt zu schaffen.
Es sei denn man beginnt normal zu denken und lässt den theologischen Geist mal außen vor. Für die Erklärung spezifischer Fachausdrücke wie z.B. Neugeburt oder Wandel Im Geist etc. ist es gut und nützlich, theologische Erklärungen zu geben, aber hier versagt er total, weil man dabie nicht normal denken will.
Zuletzt geändert von Michael am Mo 3. Mai 2021, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Re: Sprache und Geist
scheint so zu sein, dass wörter wie geist in verschiedenen konteksten verschiedene bedeutung haben...(irgendwie ist mir der turm von babel gerade durch den kopf geschossen) 

made in bosnia
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich
it's not easy be(e)in' green
es gibt nichts gutes, außer man tut es
https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E
das huhn ist im auftrag des herren unterwegs
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das huhn ist im auftrag des herren unterwegs

Re: Sprache und Geist
Das ist diesmal kein Witz sondern erstens mal Tatsache, dass der Kontext die Bedeutung eines Wortes oft erst zeigt, und zweitens ist das Geschehen zu Babel auch der geistliche Grund des gegenseitigen Nichtverstehens.
Zweimal Fakt diesmal, kein Witz.

So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Sprache und Geist
Wie groß war denn der Wortschatz des Menschen zur Zeit Christi und noch früher zur Zeit Adams?
So >> und heute werden immer noch bekannte Worte für neue Begriffe erweitert
und obendrein viele völlig neue Wörter gebildet.
Vergleicht man einen Bibelvers in mehreren Übersetzungen, dann sieht man deutlich, wie schwer es die Bibelübersetzer hatten, den uralten Text immer treffend zu übersetzen. Im Altertum gab es keine Wörterbücher mit Begriffsdefinition.
Wer die Bibel nur punktuell per Einzelvers zu verstehen versucht, statt als Gesamtpaket, der gerät schnell "auf den Holzweg". mit Widersprüchen.
So >> und heute werden immer noch bekannte Worte für neue Begriffe erweitert
und obendrein viele völlig neue Wörter gebildet.
Vergleicht man einen Bibelvers in mehreren Übersetzungen, dann sieht man deutlich, wie schwer es die Bibelübersetzer hatten, den uralten Text immer treffend zu übersetzen. Im Altertum gab es keine Wörterbücher mit Begriffsdefinition.
Wer die Bibel nur punktuell per Einzelvers zu verstehen versucht, statt als Gesamtpaket, der gerät schnell "auf den Holzweg". mit Widersprüchen.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Re: Sprache und Geist
Das widerspricht sich jetzt aber. - "Spezifische Ausdrucksweise" heißt doch "andere Ausdrucksweise". - Ich gebe Dir mal ein Beispiel aus der ebenfalls speziellen Waidmann-Sprache. Dort bezeichnet man das, was man als Normale bezeichnen würde als "Dem Hirsch den Kopf abtrennen", als "Dem Hirsch das Haupt schärfen". - Insider wissen das, Normalos sagen "Hä?".
Rein sprachlich geht das. Jeder weiß, dass "Jesus" ein Name ist und "Lamm" ein mähendes Tier und Gott die geistliche Instanz einer Religion. Aber damit hat man den Satz "Jesus ist das Lamm Gottes" längst noch nicht verstanden. - Du hast insofern recht, als dass die Bibel Worte verwendet, die als solche allgemein bekannt sind - aber semantisch sagt das nicht viel aus, da wird es sehr schnell unbekannt.
Naja - das wäre doch ein gutes Beispiel dafür, wie Normalsprache in eine spezielle Sprache überführt wird.
Das hat damit nichts zu tun - hier geht es um "Sprache und Geist".
Weder theologische Sprache noch das, was Du als "normal" bezeichnest, ist "normal" im Verständnis von 95% + x der Menschen - beides sind Spezial-Sprachen.
Das wäre nicht mal das Problem - dann lernt man halt beide Spezial-Sprachen. --- Viel bedrohlicher ist die Neigung, biblische Begriffe mit Normalo-Verständnis zu interpretieren. - Nur angedeutete Beispiele: Begriffe wie "Geist", "Bewusstsein", "Schuld", etc. bedeuten hebräisch-biblisch in vielen Fällen etwas sehr Anderes als das, was man aus der Normalo-Sprache meint und ins eigene christliche Verständnis überträgt.
Aber fangen wir beim Wort "Wort" an. - Für einen gesellschaftlichen Normalo bedeutet das Wort "Wort" etwas Geschriebenes oder Gehörtes. - "Michael" oder "Steuererklärung" oder "Fußball" sind Worte. --- Überträgt man dieses Verständnis auf die Bibel, kann man meinen, "Am Anfang war das Wort" würde bedeuten "Der Beginn von allem war das akustische Reden oder das Schreiben von Buchstaben" - siehst Du diese Gefahr nicht?
Re: Sprache und Geist
das problem scheint mir zu sein, dass semantik keine bedeutung mehr hat 

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Re: Sprache und Geist
Leider kein biblisches Beispiel, daher auch von mir: "Hä?"

Ich denke das versteht jeder, auch der Nichtchrist. Die Botschaft des Evangeliums ist zu deutlich bereits gepredigt worden und Opfer kennt man auch aus anderen Bereichen. Das nenne ich heute Schulbildung und meine dabei keine höhere.
Das erste war kein passendes Beispiel, dieses ist eher zu seicht gewählt, weil damit kaum wer ein Verständnisproblem hat. Er müsste schon debil sein. Also wisse: Verstehen kann das der 0815-Hiob-Michael, bloß glauben will es nicht jeder, und das ist der springende Punkt!
Ist das nicht eher dein Dilemma? Ich meine das nicht so zu haben. Durch den HG schärft Gott unseren Verstand. Er wird sozusagen immer "normaler". Wenn man den HG allerdings nicht hat, nun dann ist es an sich eh für A-&-F. Solche versuche ich auch nicht durch Intellekt zu gewinnen.
Das akustische Reden ist eben nicht das Wort als auch nicht das Geschriebene. Hier ververwechselst du Schöpfer mit Schöpfung. Tja, das war mit meinem Normalo-Verstand nun gedacht.

Bis hierher mal 3 Nieten. Ich bin sicher wir finden komplexere Sprachmuster, aber nicht in Johannes 1:1-3. Dort hast du halt die verklärte Sichtweise der Theologie, meiner minderbemittelten Meinung aufgrund eines verdunkelten Verstandes halt.

Zuletzt geändert von Michael am Mo 3. Mai 2021, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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