Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Politik und Weltgeschehen

Ist die beschriebene Spaltung unserer Gesellschaft real und ist sie ein ernstes Problem?

Eine solche Spaltung gibt es nicht.
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Keine Stimmen
So eine Spaltung ist vielleicht im Ansatz vorhanden aber ohne Bedeutung.
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Es gibt diese Spaltung aber das ist nicht besorgniserregend.
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Die Spaltung ist real und auch ein ernstes Problem.
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Bin mir nicht sicher.
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Nobody2
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Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Nobody2 »

Aslan hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 18:07 Stellt euch mal vor: Ich bin gesund!
Die Spaltung unserer Gesellschaft vertieft sich zusehends. Ich weiß natürlich ganz genau, was Du meinst. Aber scheinbar ist das nicht selbstverständlich. Die Regierung, die Medien, die Institutionen haben vielen Menschen eingeredet, dass jeder Mensch ein potentieller Gefährder, Pandemietreiber ist und daher eine "Gesundheitsbeweispflicht" und eine "Gesundheitssicherstellungspflicht" von allen Menschen angebracht ist. Wer sich diesen Pflichten nicht beugen mag, wird als unsolidarisch oder auch egoistisch angesehen. In Extremfällen sogar zum Mörder erklärt.

Da prallen dann die Welten aufeinander. Denn ein Mensch, der gesund ist und es ablehnt, getestet oder geimpft zu werden, betrachtet sich in keiner Weise als Gefährder, Pandemietreiber etc... Er denkt und fühlt: Ich bin gesund, habe keine Symptome, ich bin nicht ansteckend, verhalte mich rücksichtsvoll und sehe daher keinen Grund, mich testen oder impfen zu lassen.

Aber andere sprechen ihm das ab. Es ist eine Meinung. Die Meinung, dass ein Mensch ohne Symptome andere Menschen unwissentlich anstecken kann. Die einen sagen, dass das sehr wohl der Fall ist. Die anderen sagen, dass das so unwahrscheinlich ist und so selten vorkommt, dass es keine Rolle spielt. Die einen sind getrieben von einer großen Ernsthaftigkeit: Alles sollte kontrolliert werden, jeder Mensch ist eine Gefahr, alles ist möglich. Die anderen denken: Das ist nicht wahr. Wahr ist, dass wir gesund sind, dass wir niemanden gefährden. Dass wir selbst auch nicht gefärdet sind. Dass wir ein Recht darauf haben, selbst darüber zu entscheiden, ob wir uns ein Medikament verabreichen lassen.

Die einen sagen: Der Regierung kann man vertrauen. Diese Menschen handeln in unserem Interesse. Sie werden von führenden Wissenschaftlern beraten. Die Maßnahmen sind sinnvoll und verhältnismäßig. Die Impfungen nutzen viel mehr als sie schaden. Sie sind die Lösung aller COVID Probleme. Was in den etablierten Massenmedien veröffentlich wird, was die anerkannten Institutionen sagen, das ist fundiert, das ist nachgewiesen und verlässlich.

Die anderen sagen: Wir vertrauen weder der Regierung noch den etablierten Medien. Die Regierenden handeln nicht unbedingt im Interesse der Bevölkerung. Die Maßnahmen haben mehr Schaden angerichtet als dass sie einen Nutzen hatten. Die Impfungen sind nicht sicher, die Wirksamkeit ist unklar.

So stehen sich die Parteien also gegenüber. Unversöhnlich. Die Mauern türmen sich immer weiter in die Höhe. Ist das nicht schrecklich? Es scheint so, als ließe sich diese Entwicklung nicht aufhalten. Mir scheint, es zieht die Menschen immer mehr in die eine oder andere Richtung. Und je weiter man voneinander entfernt ist, desto schwieriger wird es. Und Herzlosigkeit greift immer mehr um sich. Dahinter steht die Einstellung, dass Herzlosigkeit, Intoleranz, vielleicht sogar Aggressivität, Gewalt und Zwang gerechtfertig sind, wenn es um Menschenleben geht. Und da man die Gesunden als potentielle Mörder ansieht, fehlt immer mehr eine Hemmschwelle, solche Menschen unmenschlich zu beurteilen und behandeln. Das ist etwas, was man berechtigterweise beunruhigend finden könnte.

Wie soll eine Gesellschaft, die sich so uneins ist, auf Dauer fortbestehen? Früher oder später werden diese Verwerfungen sichtbar werden. Und das wird niemandem gefallen, glaube ich. Ich begreife einfach nicht, wie das überhaupt so weit kommen konnte. Und ich wundere mich, dass ich so wenige Menschen wahrnehme, die darin ein ernstes Problem sehen, wogegen man arbeiten sollte. Im Gegenteil sehe ich vor allem Menschen, die mit Fleiß und Motivation diesen Graben vertiefen. Als ob Verständnis, Respekt, Freundlichkeit, Sympathie, Toleranz zwischen den Menschen überhaupt keine Bedeutung, keinen Wert mehr haben.

Faszinierend finde ich unter anderem, dass diese Spaltung bei den Regierungstreuen kaum wahrgenommen wird. Für sie sind die Abweichler eine Minderheit, über die im Endeffekt weggegangen werden kann. Bei den Abweichlern bin ich mir nicht sicher, wie viele die Spaltung sehen und ernst nehmen. Aber ich nehme an, es sind deutlich mehr. Ich schätze den Anteil an Abweichlern auf 20-30%. Je problematischer und leidvoller sich die Sache entwickelt, desto mehr Menschen werden noch ein Teil der Abweichler. Nicht selten unfreiwillig, weil sie es wagen, zu widersprechen und dann ins Abseits gedrängt werden. Was nicht konform geht, wird abgestoßen. So kommt es mir manchmal vor.

Wer denkt noch so oder so ähnlich?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Nobody2
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Nobody2 »

Über Stellungnahmen würde ich mich freuen.

Vor allem über Lösungsvorschläge.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Opa Klaus
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Opa Klaus »

Lieber Nobody2, fällt es Dir wirklich so enorm schwer, Deine Frage etwas konkreter, treffender zu formulieren?
Wer soll ahnen, dass Du NUR den Gesundheitssektor mit Pandemie meinst?
Die Forenkategorie "Leben in der Gesellschaft" betrifft ja auch nicht allein die Pandemie.
Unsere menschliche Gesellschaft ist doch in vielen Gebieten sehr gespalten und polarisiert.
Gibt es denn Garnichts mehr, was noch Stellenwert hat? Keine Differenzierung mehr?
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Sunbeam
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Sunbeam »

Nobody2 hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 20:49
Aslan hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 18:07 Stellt euch mal vor: Ich bin gesund!
Die Spaltung unserer Gesellschaft vertieft sich zusehends. Ich weiß natürlich ganz genau, was Du meinst. Aber scheinbar ist das nicht selbstverständlich. Die Regierung, die Medien, die Institutionen haben vielen Menschen eingeredet, dass jeder Mensch ein potentieller Gefährder, Pandemietreiber ist und daher eine "Gesundheitsbeweispflicht" und eine "Gesundheitssicherstellungspflicht" von allen Menschen angebracht ist. Wer sich diesen Pflichten nicht beugen mag, wird als unsolidarisch oder auch egoistisch angesehen. In Extremfällen sogar zum Mörder erklärt.

Es sind schwierige Zeiten für aufrechte, kritische oder einfach nur nachdenkliche Menschen. Denn das schrille und cholerische Gekläff der Medien ist für keinen mehr überhörbar; die menschenfeindliche Verschlagwortung der retrodemokratischen Meinungspriester und vom Staat bestellten Inquisitoren nicht mehr zu übersehen; das willkürliche Informationsgestrüpp war nie dichter als in diesen Tagen.
Eine Schlagzeile jagt die nächste, und schon weiß ich tatsächlich nicht mehr, woher ich all die Zeit nehmen soll, all das grundsätzlich - nicht mehr zu lesen.

Lösungsvorschläge dafür gibt es wohl nicht, es gab schon einmal eine Zeit, in der kritische Menschen, die ihre Moral und Selbstachtung höher schätzten, als das allgemein verordneter Duckmäusertum, das diese mutigen Menschen in die Emigration gingen, und die, denen das auch verschiedensten Gründen nicht möglich war, die gingen in die innere Emigration.

Diese dunkle und bleierne Zeit wird kein ewiger Zustand sein, trotzdem habe ich die Befürchtung, das wir nicht fern einer Zeit sind, in der sich die Lagertore für aufrechte Menschen wieder ganz weit öffnen werden.
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Nobody2
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Nobody2 »

Opa Klaus hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 21:10 Unsere menschliche Gesellschaft ist doch in vielen Gebieten sehr gespalten und polarisiert.
Gibt es denn Garnichts mehr, was noch Stellenwert hat? Keine Differenzierung mehr?
Doch, Du hast vollkommen recht, es gibt auch andere Aspekte, andere Bereiche, in denen es eine Spaltung gibt. Aber darum geht es mir hier nicht. Das würde dann alles viel zu kompliziert werden. Ich nehme an, allein dieser Punkt wird hier schwer vernünftig zu bearbeiten sein. Weniger ist oft mehr. Aber Du kannst gern ein eigenes Thema einstellen, wo Du eine Spaltung thematisierst, die Dir vorschwebt.

Vielleicht entwickelt sich das Thema ja so gut, dass es inhaltlich ausgebaut wird, so dass noch etwas mehr zur Sprache käme und dass man Zusammenhänge aufzeigt und bespricht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Aslan
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Aslan »

Nobody2 hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 20:49 Wer denkt noch so oder so ähnlich?
Du bist damit nicht alleine, lieber Nobody2 :wave:
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Albert Einstein
Hiob
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Hiob »

Nobody2 hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 20:49 Die Spaltung unserer Gesellschaft vertieft sich zusehends.
Sehe ich genauso, wobei ich es nicht speziell auf eine Corona-Thematik abstellen würde. - Die Spaltung besteht aus meiner Sicht in dem Auseinander-Driften von einerseits politisch korrekter und medialer Blasen-Wirklichkeit und andererseits der Wirklichkeit "da draußen im Volk". - Das Problem: Aus welchen Gründen auch immer ist die politisch korrekte und mediale Blasen-Wirklichkeit derart erscheinungs-mächtig, dass sogar die Politik weitgehend kuscht. - Ich halte dies für gefährlich.

Nein, es gibt keine verschwörerische Gruppe, die das macht. Es ist vielmehr etwas Diffuses mit hoher Präsenz - Folge einer Entwicklung der sogenannten "Elite" in den letzten 3 Generationen. - Ausdruck der Entfremdung dieser "Elite" vom "Volk" ist der immer öfter zu hörende Satz "Das darf man heute nicht mehr sagen". - Das "Volk" ordnet sich also der medien-offiziellen Darstellungsweise an, distanziert sich aber innerlich. - Das kann nicht ewig gut gehen.
Solivagus
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Solivagus »

Hey Nobody2,
Nobody2 hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 20:50 Über Stellungnahmen würde ich mich freuen.

Vor allem über Lösungsvorschläge.
ich fürchte fast, dass dieses Dilemma von uns allein nicht aufzulösen ist.

Vielleicht lässt du dich ja etwas vom Computer WOPR aus dem Film WarGames (1983) inspirieren. Seine abschließende Analyse des atomaren Endspiels war:
WarGames (1983) hat geschrieben:HELLO

A STRANGE GAME.
THE ONLY WINNING MOVE IS
NOT TO PLAY.
"Hallo. Ein seltsames Spiel. Der einzige gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen."

Genieße den Sommer!


"Du kannst ganz unmöglich nicht sein, denn Du bist aus Dir selbst Notwendigsein."
(Duns Scotus, Tractatus de primo principio, 91, Übs. W. Kluxen)
The Ontological Argument (engl.)
Isai
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von Isai »

Solivagus hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 00:40 Der einzige gewinnbringende Zug ist, nicht zu spielen.
:thumbup:
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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lovetrail
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Re: Die Spaltung der Gesellschaft - Realität oder Illusion?

Beitrag von lovetrail »

Ich finde es seltsam: Als ich vor Jahren versucht habe biblisch aufzuzeigen, dass die Spaltung am Ende doch überwunden werde, haben sich viele Christen aufgeregt.

Und nun beklagt man die Spaltung.

Also was denn nun?

Gibt es nicht einen engen und einen breiten Weg? Wird nicht die Spreu vom Weizen getrennt?

Gott ist es, der letztendlich spaltet, aber auch wieder verbindet.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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