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Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 13:54
von Magdalena61
Auf der Suche nach einer Begrifflichkeit stieß ich auf diesen Vers:
Ps. 143, 5 (ELB): Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände.
Was meint der Psalmist mit "Vorzeit"?

Andere Übersetzungen schreiben "frühere Zeiten". Diese würden sich auf das Leben Davids beziehen. Die Elberfelder ist bekannt dafür, genauer zu übersetzen.

Die "Vorzeit" ordne ich vor der Sintflut ein. 1. Mose 6

David ist in Bedrängnis und "gedenkt des Tuns Gottes in den Tagen der Vorzeit", ist das so richtig?
Warum erwähnt er das?

Was meint ihr dazu?
LG

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 16:58
von R.F.
Vers 12 dieses Psalms scheint die Vermutung zu unterstützen, dass mit der “Vorzeit” die große Flut gemeint ist, die die Auslöschung fast aller Menschen zur Folge hatte.
...und vernichte meine Feinde um deiner Güte willen und bringe alle um, die mich bedrängen; denn ich bin dein Knecht.
Ähnlich lautet auch die Bitte nach Rache der in Offenbarung 6,9-11 (Luther) genannten Seelen von Märtyrern:
Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. 10 Und sie schrien mit großer Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? 11 Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie.
Klingt zwar hart, doch David war gem. 1. Samuel 13,14 bzw. Apostelgeschichte 13,22 ein Mann nach Gottes Herzen.

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 20:00
von Abischai
R.F. hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 16:58 dass mit der “Vorzeit” die große Flut gemeint ist
Die Zeit davor, nicht die Flut selbst.
Der Herr Jesus enthüllt auch, daß es sein werde "wie in den Tagen Noahs" (damit ist auch die Zeit vor der Flut gemeint).

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 21:58
von Magdalena61
Also meint ihr auch, David spricht von der Zeit vor der Flut.

Aber woran genau mag er sich erinnert haben? Das sind mal gerade sechs Kapitel bis zur Sintflut.

Da sind echt schöne Verse drin in dem Psalm.
Ps. 143, 8+10 (LUT): Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.
...
Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, / denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebner Bahn.
LG

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Mi 10. Nov 2021, 22:02
von Ziska
David wird über die Rettungstaten Jehovas/Jahwes nachgedacht haben.
Denn in der Zwischenzeit waren ja über 1000 Jahre vergangen.

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Fr 12. Nov 2021, 10:08
von Zippo
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 13:54 Auf der Suche nach einer Begrifflichkeit stieß ich auf diesen Vers:
Ps. 143, 5 (ELB): Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände.
Was meint der Psalmist mit "Vorzeit"?

Andere Übersetzungen schreiben "frühere Zeiten". Diese würden sich auf das Leben Davids beziehen. Die Elberfelder ist bekannt dafür, genauer zu übersetzen.
Der Psalm ist in der Not geschrieben, vielleicht in der Zeit, wo David von Saul verfolgt wurde und sich manchmal in Höhlen verstecken mußte.
In solchen Zeiten denkt man schon mal darüber nach, wie es früher war, als alles noch gut lief.
Asaf hat auch mal so etwas geschrieben Ps 77,6-8. Die Worte die zur Vorlage dienen, sind olam und qedem. Bibelkommentare strong Verzeichnis.
Diese Worte müßen nicht von einer fernen Urzeit sprechen. Man kann eben auch mit "früher" übersetzen, so wie es mir aus dem Zusammenhang logischer erscheint.
Wieso sollte ich denn, wenn es mir schlecht geht, über eine große Flut nachdenken ?
Vielleicht denkt man noch darüber nach, daß Gott zu großen Leistungen imstande ist, als wollte man ihn damit herausfordern, auch die momentane Krise zu meistern.
Magdalena

Die "Vorzeit" ordne ich vor der Sintflut ein. 1. Mose 6

David ist in Bedrängnis und "gedenkt des Tuns Gottes in den Tagen der Vorzeit", ist das so richtig?
Warum erwähnt er das?

Was meint ihr dazu?
LG
Gläubige Menschen werden aufgefordert in der Not auf sich aufmerksam zu machen. Das ist damals wie heute so. Ps 50,14-15

Vielleicht sollen wir auch schon mal über unser Leben nachdenken. Wie kommst du auf diesen Vers ?

Gruß Thomas

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Fr 12. Nov 2021, 10:13
von Oleander
Zippo hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 10:08 Der Psalm ist in der Not geschrieben, vielleicht in der Zeit, wo David von Saul verfolgt wurde und sich manchmal in Höhlen verstecken mußte.
In solchen Zeiten denkt man schon mal darüber nach, wie es früher war, als alles noch gut lief.
Als ich am Mittwoch die Beiträge las und danach den ganzen Kontext, kam ich auf den selben Gedanken.
Er gedachte den früheren Zeiten in seinem Leben....

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Fr 12. Nov 2021, 10:19
von Spice
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 13:54 Auf der Suche nach einer Begrifflichkeit stieß ich auf diesen Vers:
Ps. 143, 5 (ELB): Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände.
Was meint der Psalmist mit "Vorzeit"?
Wenn man das wissen will, muss man ihn selbst fragen! :lol:
Das ist es eben, wozu man verleitet wird als Christ ohne Anleitung. In der Bibel rumstöbern und seine Zeit mit belanglosen Fragen zu verplempern.

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Fr 12. Nov 2021, 12:01
von Lena
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 13:54 Warum erwähnt er das?
Der Gedanke an den Schöpfer, dessen Hände Werk sehr gut war,
gab ihm Kraft und Frieden, in seiner trüben Situation.

Re: Ps. 143: Tage der Vorzeit

Verfasst: Sa 13. Nov 2021, 11:10
von Zippo
Lena hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 12:01
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 13:54 Warum erwähnt er das?
Der Gedanke an den Schöpfer, dessen Hände Werk sehr gut war,
gab ihm Kraft und Frieden, in seiner trüben Situation.
Hat dir das schon mal Kraft gegeben, wenn es dir schlecht ging ?

Es muß auch nicht unwichtig sein, wenn man an Bibelworten klebenbleibt, die für andere vielleicht bedeutungslos erscheinen, einem selbst aber etwas wichtiges sagen.

Gruß Thomas