Erinnerungs-Momente

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Lea
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Erinnerungs-Momente

Beitrag von Lea »

Ich bin zur Zeit gerade in einer Phase, in welcher Worte, Melodien und Geschehnisse bei mir Erinnerungen hervorrufen, die oft vor etlichen Jahrzehnten stattgefunden haben. Manchmal bewegt mich das, in ein Thema einzufügen. Vielleicht manchmal auch nicht so passend. Und deshalb habe ich gedacht, hier solch einen Thread zu eröffnen, wo man solche Erinnerungen festhalten kann ....

.... selbstverständlich nicht nur für meine Erinnerungen, sondern einfach da, wo jemand das Bedürfnis hat, eine Erinnerung zu teilen. Natürlich darf auch kommentiert werden, oder auch kritisiert, wenn man das für nötig befindet. Aber es besteht kein Zwang, auf einen Kommentar oder ähnlichem zu reagieren. Jeder darf einfach nur teilen und mitteilen - ohne sich für seinen Beitrag rechtfertigen zu müssen.

Ich fange mal mit einer ganz kleinen Erinnerung an:

In einem anderen Forum habe ich vorhin ein Lied gehört, das mich (als Kind) an manche Spaziergänge oder Wanderungen mit meiner Familie erinnerte. Meine Geschwister und ich haben unterwegs oft Volkslieder zusammen gesungen ... so wie auch dieses Lied .....

https://www.youtube.com/watch?v=0sXi1PuDXRo
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 14:56 Ich bin zur Zeit gerade in einer Phase, in welcher Worte, Melodien und Geschehnisse bei mir Erinnerungen hervorrufen
So erging es mir vor 2 Tagen, leider wurde mir da wieder etwas bewusst...dass mir ab und wann "nachläuft" und schmerzt...
Ich tat mal was aus einer Emotion heraus, dass mir(rückwirkend) mehr weh tat, als den Betroffenen, der mir verzieh..
Nur ich selber kann es nicht...weil ich immer wieder diese Szene vor Augen sehe...
Ich dann vor 2 Tagen: Wie konntest du das nur tun...was hat dich geritten?

Es kostet mich jetzt echt Überwindung, das zu schreiben, aber vielleicht ist es gut so.
Ich beschimpfte mich mal wieder selber dafür und schlug mir mit der Hand paar mal ins Gesicht...
Nicht, das ich dadurch Erleichterung empfand... ich habe nach wie vor Wut in mir darüber, weil sich das Gegenüber seinerzeit nicht mal wehren konnte und mich das immer noch schmerzt und Tränen in die Augen treibt, wenn ich daran denke...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Lea
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 15:09 So erging es mir vor 2 Tagen, leider wurde mir da wieder etwas bewusst...dass mir ab und wann "nachläuft" und schmerzt...
Ja, so etwas kenne ich auch. Mir geht es zB so, bei der Erinnerung an die Geschichte, die ich gestern hier im Forum an anderer Stelle erzählte, wo mein 2-jähriger Jüngster in der Fußgängerzone einer fremden Stadt kurz verloren ging. Die Szene verfolgt mich immer mal wieder, und im Nachhinein bin ich manchmal auch nicht nur sauer auf mich selbst - das zwar auch. Aber meine Mutter hatte den leeren Buggy für den Kleinen mitgenommen und war schon vorgegangen. Darum hatte ich im ersten Moment gedacht, er sei in dem Buggy.

Als ich dann plötzlich meinte, ein "Mama" zu hören, wurde mirt schlagartig bewusst, dass mein Sohn nicht in dem Buggy saß. Weil meine Mutter schon vorgegangen war, als er noch bei mir war. Das hatte ich im Blick auf meine Mutter mit dem Buggy zunächst vergessen. Und heute verfolgt mich immer mal die Frage, was gewesen wäre, wenn ihn schon jemand anders in Obhut genommen hätte - oder Schlimmeres.
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Oleander
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 15:28 Ja, so etwas kenne ich auch.
Ich stellte mir mal gedanklich Folgendes vor:
Angenommen, Hitler und Konsorten starben und durch irgend einen Anstoß wurde ihnen bewußt, was sie anderen duch ihr Verhalten antaten...
Sie erleben das seelisch immer wieder und sind darin gefangen ...diese ewige Qual...und finden da nicht raus...
Möglich, dass denen irgenwie aus dieser Spirale geholfen wird, wenn sie das irgendwann aufrichtig ihre Schuld/Verhalten beteuern...
Also aus der eigenen Einsicht.
Oder sind für immer dazu verdammt...
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Anthros
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Anthros »

Lea hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 14:56 In einem anderen Forum habe ich vorhin ein Lied gehört, das mich (als Kind) an manche Spaziergänge oder Wanderungen mit meiner Familie erinnerte. Meine Geschwister und ich haben unterwegs oft Volkslieder zusammen gesungen ... so wie auch dieses Lied .....

https://www.youtube.com/watch?v=0sXi1PuDXRo
Sehr schönes Lied. Es hat Ähnlichkeit mit Reinhard Meys Liedern.
Anthros
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Anthros »

Anthros hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 18:43
Lea hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 14:56 In einem anderen Forum habe ich vorhin ein Lied gehört, das mich (als Kind) an manche Spaziergänge oder Wanderungen mit meiner Familie erinnerte. Meine Geschwister und ich haben unterwegs oft Volkslieder zusammen gesungen ... so wie auch dieses Lied .....

https://www.youtube.com/watch?v=0sXi1PuDXRo
Sehr schönes Lied. Es hat Ähnlichkeit mit Reinhard Meys Liedern.

Ich habe es in meine Favoritenliste aufgenommen. Es hat zusammen mit dem Bild die Eigenart des 19.Jahrhunderts. Ein anderes Lied aus dieser Zeit begegnete mir, als ich als Kind und Jugendlicher mit den Pfadfindern durch die Lande zog. Tanzen die Dohlen: https://www.bing.com/videos/search?q=Ta ... &FORM=VIRE
Zuletzt geändert von Travis am Mo 3. Okt 2022, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Entglittener Titel zurückgeholt.
oTp
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von oTp »

Ob es stimmt, dass ab einem bestimmten Alter Szenen und Zusammenhänge aus weitester Vergangenheit wieder lebendig werden ? Mir scheint es so.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
frank

Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von frank »

Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich ganz fremden Menschen begegne, die mir bekannten äußerlich stark ähneln und mir dann plötzlich Erinnerungen auftauchen, die schon lang vergessen waren.

Es ist überhaupt spannend, wie eng gefächert die Vielfalt zu sein scheint
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Lea
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Lea »

Heute erinnerte ich mich mal wieder an eine Predigt, die ich in einer Zeit mit vielen Veränderungen und noch nicht bekannten neuen Zielen in einem Gottesdienst hörte. Diese Predigt hat mich danach noch eine längere Zeit begleitet - quasi als Leitfaden meines Lebens, auf dem Weg zum "Hause Gottes".

Es war eine Predigt über Psalm 84
Freude am Hause Gottes1 Ein Psalm der Korachiter, vorzusingen, auf der Gittit. 2 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth! 3 Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. 4 Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen – deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott. 5 Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Sela. 6 Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! 7 Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. 8 Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion. 9 HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Sela. 10 Gott, unser Schild, schaue doch; sieh an das Antlitz deines Gesalbten! 11 Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler. 12 Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. 13 HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt!


Der Pastor beschrieb die Reise eines Wanderers, mit einer tiefen Sehnsucht nach dem Hause Gottes. Unterwegs kam dieser Wanderer durch verschiedene Gegenden. Zum Teil bizarr durch tiefe Täler, zerklüftete Felsen. Der Wanderer kam an seine Grenzen, erlebte wieder Auftrieb - sowie Abstieg. Die Sehnsucht nach dem Hause Gottes trieb ihn immer wieder weiter. Und wenn es mühsam wurde, bekam er von Gott neue Kräfte. Der Wanderer mochte manchmal die Vögel beneiden, die einfach nur im Hause Gottes ihre Nester gebaut hatten und dort wohnten. Aber er erlebte auch, dass neue Kraft in der tiefen Verbindung zu Gott lagen.

So wie der Pastor diese Reise etappenweise beschrieb, fühlte ich mich selbst noch ganz am Anfang, und eher im Tal als auf der Höhe. Und trotzdem spürte ich diese Kraft Gottes und die Sehnsucht nach ihm. So hat mich diese Predigt ein ganzes Stück meines Lebensweges begleitet. In dieser Zeit habe ich mehrmals die Cassette mit der Predigt neu hervorgeholt und für mich befunden, dass ich mich jedes Mal ein Stückweit Gott näher gekommen fühlte. Die Umgebungen veränderten sich, die Ziele wurden klarer - und die Sehnsucht bewegte mich, immer wiedér weiter zu gehen....näher zu Gott hin - welcher ohnehin immer auch Zeichen dafür setzte, dass er mir überall ganz nahe war.
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Chana
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Re: Erinnerungs-Momente

Beitrag von Chana »

Lea hat geschrieben: So 2. Okt 2022, 14:56 ...in welcher Worte, Melodien und Geschehnisse bei mir Erinnerungen hervorrufen, die oft vor etlichen Jahrzehnten stattgefunden haben.
An meinem 15 Geburtstag bekam ich von meiner großen Schwester (16 Jahre) eine LP geschenkt. Mein damaliger irdischer Held "Drupi :Herz2: :Herz2: " Oh, was war ich verrückt nach seiner Musik.

Gestern war der Geburtstag meiner Schwester.

Wie alle Jahre saßen wir mit der Familie am Abend zusammen, gedachten ihrer, alte Bilder durften nicht fehlen. Erinnerungen tun manchmal weh, manchmal machen sie glücklich. Etwas später zappte ich wahllos im TV, blieb bei irgendeinem Sender hängen....und dann sang "Drupi" unser Lied.

In diesem Moment war sie mir so nah.

Liebe Grüße, Chana
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