Wir sollen
Verfasst: Fr 13. Okt 2023, 21:50
Hast du denn auch deinen Spinat gegessen?
Es ist eine besondere Kunst, seinen Kleinkindern Dinge zu erklären. Einerseits will man grob vereinfachen, andererseits dadurch nichts falsches sagen oder gar herabwürdigend werden.
In ähnlicher Lage sehen sich wohl auch die meisten Autoren christlicher Erbauungsliteratur, die gemeinhin auf dem Büchertisch feilgeboten wird. So urteile ich, vom dort meist verwendetem Schreibstil ausgehend. Man will einfach erklären, einem Publikum welches sonst nicht viel bzw. praktisch überhaupt nicht liest.
Umso lustiger, wenn diese Wortführer selbst eine sprachliche Latte reißen.
Verbreitete Grundlage für einen typischen Hindernisfehler dieser Art ist die geistige Vergaloppierung, die gesamte Bibel als eine Sammlung von Gesetzen, Geboten, Verboten, Handlungsanweisungen und Verhaltensregeln zu lesen.
Eben wie man mit Kleinkindern umgeht: ihr sollt euch die Händchen waschen, ihr sollt nicht die Kirschen vom Nachbarn klauen, ihr sollt euch warm anziehen und ihr sollt jetzt Hausaufgaben machen…
Sprechen Sie deutsch?
Es ist eigentlich nicht viel sprachliche Wendigkeit vonnöten, um zu verstehen, was gemeint ist, wenn das Wort "sollen" im Bibeltext geschrieben steht.
Zum Beispiel: Gott spricht zu Noah: "Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig bleiben bei dir." 1. Mose 6, 19
Und es ist völlig klar, eine Handlungsanweisung, die Tiere in der Arche zu sammeln. Sollte jeder Erwachsene leicht verstehen.
Zu Beispiel: Gott spricht zu Abraham: "Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein." 1. Mose 12, 2
Und es ist völlig klar, eine Verheißung, ein Versprechen. Gott verspricht Abraham, daß dieser ein Segen sein wird.
Dies ist keine Handlungsanweisung. Dies ist ein Versprechen, dass es so sein wird.
Und es ist ja auch so gekommen.
Wir halten fest: das Wort sollen darf im Deutschen vielfältig verwendet werden.
Wir dürfen die Bibel verstehen. Wir sollen die Bibel verstehen.![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Geistig oder geistlich?
Gleich in den ersten Kapiteln der Bibel wird das Wort sollen so verwendet, dass Leute, die die Bibel gerne als Gesetzestextsammlung lesen, es falsch verstehen wollen.
Zum Beispiel: Gott spricht zu Eva: "Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein." 1. Mose 3, 16
Es ist ja offensichtlich. Keine Hochschwangere kann sich aussuchen, ob sie dem "Gebot" Folge leistet und mit Wehen gebärt, oder ob sie doch der Bequemlichkeit folgend "ungehorsam" ist und einfach auf die Schmerzen bei der Geburt verzichtet.
Es ist also keine Handlunsganweisung.
Sondern einfach eine Mitteilung, wie es sein wird.
Das ist alles für einen Erwachsenen Menschen mittlerer Begabung eigentlich einfach zu verstehen.
Deshalb denke ich, das Problem ist geistlicher Natur, weniger ein Problem des Verstandes als solches.
Es ist eine besondere Kunst, seinen Kleinkindern Dinge zu erklären. Einerseits will man grob vereinfachen, andererseits dadurch nichts falsches sagen oder gar herabwürdigend werden.
In ähnlicher Lage sehen sich wohl auch die meisten Autoren christlicher Erbauungsliteratur, die gemeinhin auf dem Büchertisch feilgeboten wird. So urteile ich, vom dort meist verwendetem Schreibstil ausgehend. Man will einfach erklären, einem Publikum welches sonst nicht viel bzw. praktisch überhaupt nicht liest.
Umso lustiger, wenn diese Wortführer selbst eine sprachliche Latte reißen.
Verbreitete Grundlage für einen typischen Hindernisfehler dieser Art ist die geistige Vergaloppierung, die gesamte Bibel als eine Sammlung von Gesetzen, Geboten, Verboten, Handlungsanweisungen und Verhaltensregeln zu lesen.
Eben wie man mit Kleinkindern umgeht: ihr sollt euch die Händchen waschen, ihr sollt nicht die Kirschen vom Nachbarn klauen, ihr sollt euch warm anziehen und ihr sollt jetzt Hausaufgaben machen…
Sprechen Sie deutsch?
Es ist eigentlich nicht viel sprachliche Wendigkeit vonnöten, um zu verstehen, was gemeint ist, wenn das Wort "sollen" im Bibeltext geschrieben steht.
Zum Beispiel: Gott spricht zu Noah: "Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig bleiben bei dir." 1. Mose 6, 19
Und es ist völlig klar, eine Handlungsanweisung, die Tiere in der Arche zu sammeln. Sollte jeder Erwachsene leicht verstehen.
Zu Beispiel: Gott spricht zu Abraham: "Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und sollst ein Segen sein." 1. Mose 12, 2
Und es ist völlig klar, eine Verheißung, ein Versprechen. Gott verspricht Abraham, daß dieser ein Segen sein wird.
Dies ist keine Handlungsanweisung. Dies ist ein Versprechen, dass es so sein wird.
Und es ist ja auch so gekommen.
Wir halten fest: das Wort sollen darf im Deutschen vielfältig verwendet werden.
Wir dürfen die Bibel verstehen. Wir sollen die Bibel verstehen.
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Geistig oder geistlich?
Gleich in den ersten Kapiteln der Bibel wird das Wort sollen so verwendet, dass Leute, die die Bibel gerne als Gesetzestextsammlung lesen, es falsch verstehen wollen.
Zum Beispiel: Gott spricht zu Eva: "Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein." 1. Mose 3, 16
Es ist ja offensichtlich. Keine Hochschwangere kann sich aussuchen, ob sie dem "Gebot" Folge leistet und mit Wehen gebärt, oder ob sie doch der Bequemlichkeit folgend "ungehorsam" ist und einfach auf die Schmerzen bei der Geburt verzichtet.
Es ist also keine Handlunsganweisung.
Sondern einfach eine Mitteilung, wie es sein wird.
Das ist alles für einen Erwachsenen Menschen mittlerer Begabung eigentlich einfach zu verstehen.
Deshalb denke ich, das Problem ist geistlicher Natur, weniger ein Problem des Verstandes als solches.