Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

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Oleander
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:29 Aktionen, die nur der Vergeltung dienen, sind dabei ausgeschlossen. Und das ist Gnade. Die Gnade, welche Gott gibt. Für einen selbst und für den Umgang miteinander.

1.Petrus3,9 EU
Vergeltet Böses nicht mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung! Im Gegenteil: Segnet, denn dazu seid ihr berufen worden, dass ihr Segen erbt.
Im "privatem Bereich" funktioniert das vielleicht, aber wie siehts aus, wenns nicht mehr privat ist?
Soll Israel die Hamas statt Gegegenangriffe starten, nun segnen? (Nur mal als Beispiel)

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Danke an alle für die Teilnahme und eure Gedanken dazu.
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Lea
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:53 Im "privatem Bereich" funktioniert das vielleicht, aber wie siehts aus, wenns nicht mehr privat ist?
Soll Israel die Hamas statt Gegegenangriffe starten, nun segnen? (Nur mal als Beispiel)
Ich finde es immer schwierig, wenn es bei solchen Fragen um Situationen geht, an denen "wir" (Fragender und Antwortender) gar nicht beteiligt sind, sondern nur "von Ferne" nach einer vermeintlichen Lösung suchen.

Ja, es funktioniert nur im privaten - oder besser noch im eigenen Bereich. Weil dazu das Gespür der gesamten Situation nötig ist - und der Bezug zu Gott von den Verantwortlichen.

Das ist ja genau der Knackpunkt, an dem, wenn man nach einer Lösung für alle geltend sucht. Alles, was von Gott kommt (zB Gnade), ist souverän und individuell auf die Beteiligten abgestimmt. Da gibt es keine Gebrauchsanweisung zum abarbeiten. Da muss man Beziehung pflegen - zu Gott und zu den Beteiligten, um eine schlüssige Lösung zu finden.

"Frieden" kann ein Mensch nur in dem Bereich bewirken, in dem er sich auch befindet. So etwas wie "Weltfrieden" gibt es nicht wirklich. Somit auch keine "Gnade", die es nach Gebrauchsanweisung gibt.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Larson
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Sa 30. Mär 2024, 13:50 Ich versteh den Zusammenhang zur Gnade Gottes nicht... :|
Nun, das klingt dann fast so, wie man jemandem noch den Gnadenstoss (Gnadenschuss) gibt…. Oder dass Leiden verherrlicht wird, was dann zur Selbstkasteiung führte.

Gnade, hebr. חֵ֖ן (chen) Gnade, Anmut Gunst, Güte, Freudigkeit, Gefalle, Schönheit;
grie. χάρις (charis) Wohlwollen, Gunst Dank.


So wird es dann eher so gemeint sein, dass, wer um oder wegen Gottes Namen Unrecht leiden, erleidet, Sein Wohlwollen hat. Nicht dass das Leiden als solches Gnade ist, sondern dass der Leidende im Ausharren in der Treue gegenüber Gott Gottes Gnade „erlangt“. Das besagt nicht, dass man gegen Unrecht „aufstehen“ soll, denn man soll Recht schaffen in dieser Welt.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Oleander
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Oleander »

Larson hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 13:54 Nun, das klingt dann fast so, wie man jemandem noch den Gnadenstoss (Gnadenschuss) gibt…. Oder dass Leiden verherrlicht wird, was dann zur Selbstkasteiung führte.
So ein ähnlicher Gedanke kam mal bei mir auf...

Andererseits sagen manche auch, erst im Leid (oder in der Versuchung) bewährt sich wahrer Glaube.

Zu Ostern las ich mal wieder einen Bericht über die Philippinen , wo manche sich zu Ostern ans Kreuz nageln lassen.
Vielleicht bezwecken manche damit, einfach am eigenen Kürper erfahren zu wollen, wie sich so ein Leid anfühlt, um besser verstehn zu können.
Oder was auch immer... :roll:
Andere vielleicht, um Gott damit zu imponieren? :|
Larson hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 13:54 So wird es dann eher so gemeint sein, dass, wer um oder wegen Gottes Namen Unrecht leiden, erleidet, Sein Wohlwollen hat.
Hast du den Beitrag des users @jsc dazu gelesen?
viewtopic.php?p=570725#p570725

Wenn ja, was sagst du zu seinem Verständnis?
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Larson
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 14:42 Andere vielleicht, um Gott damit zu imponieren? :|
Was auch immer, nur kann ich mir nicht vorstellen, dass man bei Gott durch selbstzugefügtes Leid irgendwelche Gunst erlangen kann. So stelle ich das eher in den Fanatismus.
Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 14:42 Hast du den Beitrag des users @jsc dazu gelesen?
..
Wenn ja, was sagst du zu seinem Verständnis?
Musste ihn nochmals lesen:

Ehrlich gesagt, was da Petrus schreibt (1.Petr 2,13ff) halte ich nur bedingt für richtig, denn Regierungen wollen nicht zuerst das Wohl des Volkes (und ob sie wirklich von Gott eingesetzt sind, oder bekommt das Volk, was es verdient?), sondern ihre Macht erhalten, ihre Ideologie verteidigen und durchzusetzen (und das selbst in einer Demokratie mit den verschiedenen Parteien), denn so gut sind Regierungen nicht. Das Wohl des Volkes ist nur Vorwand dient den eigenen Interessen, und meist mit Zuckerbrot und Peitsche (wenn ich so an die Corona-Zeit zurückdenke, Energie, "Klima" ...).

Sicher braucht es in jedem Staat allgemeine Vorschriften und Gesetze.

jsc betont ja die Treue gegenüber Gott, dass man nicht die Machenschaften der Welt mitmacht, wenn sie gegen Gott sind, und dadurch Nachteile entstehen, in anderen Ländern auch Gefängnis. Nicht geliebt zu werden ist in derselben Gesellschaft immer ein Problem, da es keinen Einheitskuchen gibt. Nur, das betrifft auch andere, nicht nur Christen, wo Menschen aufgrund ihrer Gesinnung verfolgt und benachteiligt werden. So übte die Kirche auch solchen Druck und Verfolgung auf andere aus.

Über „Gnade“ schreibt jsc nicht wirklich, ob Leiden nun Gnade sei.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Oleander »

Lea hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 13:14
Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 12:53 Im "privatem Bereich" funktioniert das vielleicht, aber wie siehts aus, wenns nicht mehr privat ist?
Soll Israel die Hamas statt Gegegenangriffe starten, nun segnen? (Nur mal als Beispiel)
Ich finde es immer schwierig, wenn es bei solchen Fragen um Situationen geht, an denen "wir" (Fragender und Antwortender) gar nicht beteiligt sind, sondern nur "von Ferne" nach einer vermeintlichen Lösung suchen.
Wenn der "Gläubige" jedoch einberufen wird, auf Anordnung der Obrigkeit in den "Krieg" ziehen muß, dann wirds zur persönlichen Situation und er muß für sich eine Entscheidung treffen.
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Oleander »

Larson hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 15:22 Über „Gnade“ schreibt jsc nicht wirklich, ob Leiden nun Gnade sei.
Er äusserte sich hier dazu:viewtopic.php?p=570716#p570716
jsc hat geschrieben: Mi 3. Apr 2024, 19:12 Auch einige deutsche Übersetzungen übersetzen es mit "findet Anerkennung" vor Gott.
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Larson »

Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 15:47
Larson hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 15:22 Über „Gnade“ schreibt jsc nicht wirklich, ob Leiden nun Gnade sei.
Er äusserte sich hier dazu:viewtopic.php?p=570716#p570716
jsc hat geschrieben: Mi 3. Apr 2024, 19:12 Auch einige deutsche Übersetzungen übersetzen es mit "findet Anerkennung" vor Gott.
Es ist aber nicht das Leiden, was Anerkennung findet, sondern die Treue, ob in guten oder schlechten Tagen…
Manchmal ist es ja einfacher, in bösen Tagen treu zu sein, denn dann schreit das Herz zum Ewigen, als wenn es einem allzu gut geht.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Lea
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Do 4. Apr 2024, 15:43 Wenn der "Gläubige" jedoch einberufen wird, auf Anordnung der Obrigkeit in den "Krieg" ziehen muß, dann wirds zur persönlichen Situation und er muß für sich eine Entscheidung treffen.
Genau - das muss jeder für sich selbst entscheiden. Dass die Entscheidungen (wenn es überhaupt die Möglichkeit gibt, sich dafür oder dagegen zu entscheiden) auch bei Gläubigen unterschiedlich ausfallen, halte ich für möglich und richtig. Obwohl im Falle eines Krieges es meistens ja keine Entscheidungsfreiheit mehr gibt. Höchstens vielleicht, dass man wählen kann, in der Krankenpflege tätig zu werden, anstatt dierekt an der Front.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
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Re: Zu Unrecht leiden bedeutet "Gnade Gottes"?

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