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Auge um Auge

Verfasst: Do 10. Okt 2024, 13:28
von renato23
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Abischai hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 23:24 Also: was bedeutet "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ?
Und was bedeutet die Erweiterung Jesu: "...ich aber sage euch..." ?
Ist das ein Gegensatz, oder ist das ein Zusammenhang, den Du nur nicht verstehst?
Willst Du ihn verstehen, oder zürnst Du Gott und bist froh, es nicht zu verstehen?
Moment mal, zu Jesus Zeiten galt noch bezogen auf 3 Mose 24, 19 und 20 bezüglich Auge um Auge, Zahn um Zahn, dass man jemanden so verletzten soll, wie er verletzte, also Böses mit Bösem vergelten.
19 Und wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat, 20 Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.


Mit den Worten Jesus in Mt 5,38 ermahnt er ja, solches zu unterlassen. Da Jesus nur lehrte was ihm Gott der himmlische Vater mit auf den Weg gab, zählte für Jesus Nachfolger, solcherlei künftig dringlichst zu unterlassen. Wer Böses mit Bösem vergilt handelt böse, lieblos gottlos.

Petrus, der ja wohl auch unter den GESETZEN aufwuchs lehrte im Sinne Jesus dann weiter,
1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.

Röm 12,17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann.
1Thess 5,15 Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach, füreinander und für jedermann.
Um Eskalation zu vermeiden ist es besser die Ruhe zu bewahren als zurückzuschlagen. oder etwa nicht?

Re: Ja -wenn wir "alle" Engerl wären...

Verfasst: So 20. Okt 2024, 01:22
von Magdalena61
renato23 hat geschrieben: Do 10. Okt 2024, 13:28
Abischai hat geschrieben: Di 8. Okt 2024, 23:24 Also: was bedeutet "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ?
Und was bedeutet die Erweiterung Jesu: "...ich aber sage euch..." ?
Ist das ein Gegensatz, oder ist das ein Zusammenhang, den Du nur nicht verstehst?
Willst Du ihn verstehen, oder zürnst Du Gott und bist froh, es nicht zu verstehen?
Moment mal, zu Jesus Zeiten galt noch bezogen auf 3 Mose 24, 19 und 20 bezüglich Auge um Auge, Zahn um Zahn, dass man jemanden so verletzten soll, wie er verletzte, also Böses mit Bösem vergelten.
19 Und wer seinen Nächsten verletzt, dem soll man tun, wie er getan hat, 20 Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einen Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun.


Mit den Worten Jesus in Mt 5,38 ermahnt er ja, solches zu unterlassen. Da Jesus nur lehrte was ihm Gott der himmlische Vater mit auf den Weg gab, zählte für Jesus Nachfolger, solcherlei künftig dringlichst zu unterlassen. Wer Böses mit Bösem vergilt handelt böse, lieblos gottlos.
Sieh an.

Ich habe dir schon zwei Mal ausführliche Infos zukommen lassen, was es mit "Auge um Auge" auf sich hat.

Do 23. Mär 2023
Mo 11. Mär 2024
Manfred Oeming, Ordinarius für alttestamentliche Theologie und Prorektor der Hochschule für Jüdische Studien, weist schlüssig nach, dass es sich bei der üblichen Auslegung des Bibelwortes um eine Verzerrung, ja böswillige Verdrehung seines wahren Sinnes handelt.
https://www.uni-heidelberg.de/presse/ru ... /auge.html
Du bleibst dabei, JHWH zu verleumden? und willst uns etwas von einem gottgefälligen, sündlosen Leben erzählen... ?

Es hatte uns schon einmal jemand von eurer Sekte heimgesucht-- Maryam- die redet genauso wie du. Dieselben Schlagwörter, dieselbe Theologie. Und ich hatte auch ihr erklärt, dass ihre Interpretation von "Auge um Auge" falsch ist.
Magdalena61 hat geschrieben: So 2. Feb 2020, 18:49 mir scheint, du hast den Link in meinem vorletzten Post nicht aufgerufen und bestehst darauf, eine falsche Bibelübersetzung/ Interpretation zur Grundlage deiner ganz persönlichen Bibelkritik zu machen.
So 2. Feb 2020
Und genau so etwas geht hier nicht.

Ihr predigt uns, wir sollen tun, was Jesus befohlen hat.
In Ordnung. Hier zum Beispiel sagt bzw. bestätigt Jesus, was man tun muss, um ein "gottgefälliges Leben" zu führen:
Lk. 10, 25-28 (ELB): Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? 
Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. 
Der Gesetzeslehrer zitierte aus dem AT; 5. Mose 6,5.

Die Antwort Jesu in Lk. 10 bestätigt nicht nur das Gesetz, sondern hier explizit die Authentizität von 5. Mose 6,5 als Wort Gottes. Wer nun das AT verwirft und außerdem JHWH ablehnt und verleumdet, obwohl er eines Besseren belehrt wurde, der scheitert schon mal an diesem Gebot, "den HERRN, deinen Gott" zu lieben- weil er wissentlich und vorsätzlich ein falsches Denken und damit Sünde beibehält.

Re: Auge um Auge

Verfasst: So 20. Okt 2024, 18:37
von Abischai
Ich habe die ganzen Auslegungen außer einer jetzt nicht ausführlich gelesen, aber einer stimme ich in diesem Sinne zu: es geht nicht darum, unbedingt überhaupt eine Vergeltung einzufordern, sondern wenn Vergeltung, dann auf ein Höchstmaß zu beschränken. In manchen gottlosen Kulturkreisen ist es ja üblich eine Beledigung als das Todesurteil des Anderen zu festzusetzen, sowas geht gar nicht. Und wenn jemand einen Zahn verliert (das ist nichts schönes, gewiß nicht!), dann ist dafür nicht das Auge des Anderen die Entsprechnung, sondern wenn, dann ein Zahn, bzw. eine angemessene Wiedergutmachung/Entschädigung. Denn was hat ein Versehrter davon, wenn der Andere dann auch versehrt ist? Nichts, würde ich sagen. Schmerzensgeld wäre hilfreicher. Aber das ist meine persönliche moderne Meinung dazu.
Auch steht geschrieben, daß ein Mann, so er zu Schlägen verurteilt wurde, nicht mehr als vierzig bekommen darf, daher ist es (vorsichtshalber) üblich, "vierzig weniger einen" zu erteilen, also neununddreißig.

Re: Auge um Auge

Verfasst: Mo 21. Okt 2024, 07:51
von Helmuth
Abischai hat geschrieben: So 20. Okt 2024, 18:37 Ich habe die ganzen Auslegungen außer einer jetzt nicht ausführlich gelesen, …
An Auslegungen mangelt es wohl nicht. Vor 20 Jahren habe auch ich dazu schon eine Arbeit geschrieben. Das Dilemma rührt daher (Vorsicht Auslegung! 8-) ), weil die Talionssprüche in 2. 3. und 5. Mose nicht nur etwas unterschiedlich formuliert werden, sondern auch widersprüchlich sind. Für mich immer noch Fakt, für dich mögl. unzureichende Auslegung.

Für den TE, wovon ich ausgehe, auch Fakt. Nur gehen wir damit unterschiedlich um. Der TE hat ein Indiz für die Ungültigkeit der Talion und so auch für das AT gefunden. Für mich liegt eine der Ungereimtheiten, derer es noch viele andere gibt, vor.

Der zweite Unterschied ist m.E. der, dass der TE das Kinde mit dem Bade ausschüttet, für mich ein schwerer Exegesefehler. 1 Fehler bedeutet beim TE, alles ist falsch, bei mir dagegen so: 1 Fehler ist 1 Fehler. Es werden damit ad hoc nicht sofort mehr. Ich suche nach möglichen Fehlerursachen, setze damit aber nicht gleich das ganze Gesetz außer Kraft.

Ich verfolge das Thema schon seit Jahren. Leider hat Jesus dazu keine Lehre gegeben, ich meine damit den Sinn und Zweck der Talion der erläutern. Darum ist es auch schwerer auszulegen als anderes. In letzter Zeit ist mir dazu folgender Gedankengang gekommen.

Basis ist: Die Talion regelt die gerechte Vergeltung. Wie du richtig sagst nicht 1:5 oder 5:1, sondern genau 1:1 in mengenmäßiger Hinsicht, weiteres gilt A für A und nicht B für A, eine in dem Sinn gegenständlich korrekte Vergeltung oder drittens gilt auch die angemessene wertmäßige Entschädigung.

Die schärfste Form ist Leben für Leben, etwas was unsere westliche Gesellschaft strikt ablehnt. Nur folgt diese auch nicht dem Wort Gottes, aber sie bildet den eigentlichen Zankapfel. Es geht m.E. weniger um Wunde um Wunde, weil das in der Art nicht einmal unter Mose praktiziert wurde, sondern es geht um das Leben an sich.

Die Talion ist, was immer der Mensch nun meint, im Prinzip vollkommen gerecht und das entspricht damit der Vollkommenheit unseres Vaters im Himmel, wie Jesus Gott auch beschreibt. Doch kennt die Talion eines nicht, und das ist: Gnade!

Wie es weitergeht schreibe ich, wenn ich zuerst deine Stellungnahme oder die anderer dazu gelesen habe. Vielleicht ahnt man auch schon, worauf ich hinaus will.