QuelleBlake verabscheute nicht nur Sklaverei, sondern glaubte auch an die Gleichheit der Rassen und Geschlechter.[3] Diese erstaunlich modern anmutenden Ansichten verband er mit einer gegen die etablierten Kirchen entwickelten naturnahen Spiritualität und einem tiefen Misstrauen gegen den aufkommenden Materialismus. Beeinflusst wurde Blake politisch sowohl von der Amerikanischen als auch von der Französischen Revolution, theoretisch unter anderem von Lavater, Swedenborg und Winckelmann.
Blakes Ansichten waren für die rechtgläubigen Christen seiner Zeit oft schockierend, obwohl er sich immer auf seine Weise eng dem Neuen Testament verbunden fühlte. Einer von Blakes stärksten Einwänden gegen die christliche Lehrmeinung war, dass sie für die Unterdrückung natürlichen Begehrens und gegen lebendige Sinnesfreude Position bezog. Blake glaubte, dass die Freude der Menschen ein Lobpreis Gottes sei, und die lebensverneinenden Religionen der Welt und damit auch die rechtgläubigen Christen in Wirklichkeit Satan anbeteten. Er hielt Satan für eine Verkörperung des Irrtums und eines „Todeszustands“.
In Vision of the Last Judgements schrieb Blake: „Men are admitted into Heaven not because they have curbed & govern’d their Passions or have No Passions, but because they have Cultivated their Understandings“ („Die Menschen werden in den Himmel aufgenommen, nicht weil sie ihre Leidenschaften gezügelt und besiegt oder gar keine Leidenschaften hätten, sondern weil sie ihr Verständnis der Dinge kultiviert haben“).
Die Verehrung für den Verstand verband Blake mit einer visionären Schau, die von Zeitgenossen oft als Wahnsinn gedeutet wurde, für Blake aber eine Erweiterung des Verstehens, eine Bewusstseinserweiterung darstellte. Insofern wird verständlich, dass sowohl der mit Meskalin experimentierende Schriftsteller Aldous Huxley als auch die psychedelische Elemente verwendende Rockgruppe The Doors sich und eines ihrer Werke nach der Anfangszeile einer der berühmtesten Aussprüche von Blake benannt hatten: The Doors of Perception – Die Pforten der Wahrnehmung: „If the doors of perception were cleansed, every thing would appear to man as it is, infinite.“ („Wenn die Pforten der Wahrnehmung gereinigt würden, würde alles dem Menschen erscheinen, wie es ist: unendlich.“). Oder mit einer Übersetzung, die der spirituellen Dimension Blakes eher entspricht: („Wenn die Pforten der Erkenntnis geläutert würden, würde alles dem Menschen erscheinen, wie es ist: grenzenlos und unbeschränkt.“)
Blake, der sich als Medium eines poetischen Geisterwesens bezeichnete, sah im Künstler die eigentliche Verbindung zu Gott. Die Priester dagegen, Wächter einer in seinen Augen pervertierten Religion, hinderten den Menschen daran, seine Energie und Phantasien freizusetzen.
William Blake: The Doors of Perception
William Blake: The Doors of Perception
Ein Thread zu Ehren des großen Künstlers und Seelenforschers.
Re: William Blake: The Doors of Perception
Hallo und guten Abend alle zusammen am Tag des Herren und eine erfolgreiche und zufriedene Woche.
Danke für den Thread!
Gerade William Blakes Gemälde gleichen monumentalen Visionen aus anderen Sphären und wirken für mich wie im Augenblick festgehaltene Liebeszustände in Licht und Ewigkeit.
Denn die göttliche Energie, der Hl. Geist, kann vom Menschen im Gefühl der Liebe erkannt werden. Die Liebe war und ist es, die Gott und uns zu schöpfen drängt. Die Liebe ist schöpferisch und sehnt sich nach Gemeinschaft in und mit Gott. William Blake drückte es so aus: „Die Ewigkeit ist in die Hervorbringung der Zeit verliebt, weil die Ewigkeit aus sich selbst nichts hervorbringen kann. Die Zeit wiederum, während sie ihr wunderbares Werk von höchster Schönheit hervorbringt, sehnt sich danach, in der Ewigkeit zu ruhen“
Danke für den Thread!
Gerade William Blakes Gemälde gleichen monumentalen Visionen aus anderen Sphären und wirken für mich wie im Augenblick festgehaltene Liebeszustände in Licht und Ewigkeit.
Denn die göttliche Energie, der Hl. Geist, kann vom Menschen im Gefühl der Liebe erkannt werden. Die Liebe war und ist es, die Gott und uns zu schöpfen drängt. Die Liebe ist schöpferisch und sehnt sich nach Gemeinschaft in und mit Gott. William Blake drückte es so aus: „Die Ewigkeit ist in die Hervorbringung der Zeit verliebt, weil die Ewigkeit aus sich selbst nichts hervorbringen kann. Die Zeit wiederum, während sie ihr wunderbares Werk von höchster Schönheit hervorbringt, sehnt sich danach, in der Ewigkeit zu ruhen“