(Ich hatte zuvor in Erwägung gezogen, daß die Schlange vielleicht nicht mal gelogen hatte...)
Ja...aber...
Die Schlange wird uns vorgestellt als "listiger" denn alle anderen Tiere... nicht verlogener, sondern listiger.
Eine List ist eine besondere Form, kann auch Lüge sein, kann aber auch einfach Umgehung und Auslassung sein, oder genau das, was ein Rechtsanwalt versucht: abzulenken und darauf hoffen, daß die Gegenseite es nicht merkt, ohne dabei etwas falsches ausgesagt zu haben, denn das darf er nicht.
Als Gott das Weib (damals hatte die Adamin noch KEINEN Namen, den erteilte Adam erst später!) von Gott befragt wird, antwortet die Adamin: "die Schlange betrog mich, sodaß ich aß". Auch hier wieder keine Erwähnung der Lüge.
Ich unterscheide das deutlich, weil ich in jüngster Vergangenheit mehrfach heftig und verlustreich, existenzvernichtend betrogen worden bin. Ich wurde nicht angelogen, sondern einfach nur betrogen, ohne daß da etwas falsches gesagt worden wäre. Ich erlaube mir also eine gewisse Kompetenz in dieser Sache zu behaupten
Die Schlange hat vieles gesagt.
"keineswegs werdet ihr sterben". Wozu genau hat sie das gesagt? Sie hat das Weib zunächst aus der Reserve gelockt und reden lassen, und auf die Rede des Weibes hin hat sie dann betrügerisch versprochen: keineswegs werdet ihr sterben...
Die alles entscheidende Frage ist also: was hat das Weib denn als Vorlage geliefert?
Seht da mal ganz genau hin!
Was hat Gott gemacht, was hat er wann zu wem gesagt, und was ist der Inhalt der Auseinandersetzung des Weibes mit der Schlange?
Wie das Weib das verstanden bzw. mißverstanden hat, ergibt sich am Ende.