Gleichnis vom Sämann

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Hoger
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Gleichnis vom Sämann

Beitrag von Hoger »

3 Und er sprach (zu) ihnen viele (Dinge) in Gleichnissen, sagend: Siehe, es ging der Säende aus, um zu säen! 4 Und während seines Säens fielen die einen (Samen) entlang des Weges, und es kamen die Vögel und fraßen sie auf. 5 Andere nun fielen auf das Steinige, wo es nicht viel Erde habend war, und sogleich spross es wegen des Nicht-Tiefe-Habens an Erde hervor. 6 Als nun die Sonne hochstieg, wurde es versengt, und wegen des Nicht-Wurzel-Habens wurde es verdorrt. 7 Andere nun fielen auf die Dornen, und die Dornen gingen auf und erstickten sie. 8 Andere nun fielen auf die gute Erde und waren Frucht gebend, das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißig(fach). 9 Der Ohren zu hören Habende soll hören!
... 18 Ihr nun, hört das Gleichnis vom Säenden! 19 (Bei) jedem, der das Wort des Reiches hört und es nicht versteht, kommt der Böse und entreißt das in seinem Herzen Gesäte. Dieser ist der entlang des Weges Gesäte. 20 (Bei dem) nun, der auf das Steinige gesät wurde: Dieser ist der das Wort Hörende und es sofort mit Freude Aufnehmende. 21 Er hat aber keine Wurzel in sich selbst, sondern er ist unbeständig. Wenn nun Bedrängnis oder Verfolgung wegen des Wortes entsteht, nimmt er sofort Anstoß. 22 (Bei dem) nun, der in die Dornen gesät wurde: Dieser ist der das Wort Hörende, und die Sorge dieses Zeitalters und der Betrug des Reichtums erstickt das Wort, und es wird fruchtlos. 23 (Bei dem) nun, der auf die gute Erde gesät wurde: Dieser ist der das Wort Hörende und Verstehende, der tatsächlich Frucht trägt, und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißig(fach).

Maurice A. Robinson und William G. Pierpont, Das Neue Testament Deutsch, übers. von Peter M. Streitenberger (Ahrensburg: tredition GmbH, 2024), Mt 13,2–23.
Ich lasse mal das mit dem Verständnis der Gleichnisse aus.
Wir hatten vor kurzem wieder eine Diskussion dazu und es gab hitzige Diskussionen zu der Frage:

Sind mit: A - auf dem Weg, B - auf dem Steinigen, C - auf die Dornen, D - auf die gute Erde

jeweils unterschiedlichen Menschen-Typen gemeint oder der gläubige Christ auf verschiedenen Stufen seiner Entwicklung?

was meint ihr?
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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Abischai
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Re: Gleichnis vom Sämann

Beitrag von Abischai »

Meiner Erfahrung nach gibt es Menschen, die grundsätzlich in eine oder mehrere der angegebenen Kategorien einzuordnen sind, und sich zeitlebens auch nie da hinausbewegen und so in die Ewigkeit gehen.

Das kann aber auch zeitlich und entwicklungsmäßig variiren, ich kenne das alles von mir selbst, also alle vier Varianten. Und es ist Gnade, daß der Herr mich im Trend von den ersten drei Typen hin zum vierten gebracht hat. Das ist nicht immer so, soll und muß aber immer so werden, denn ich möchte nicht daß der Herr traurig und beschämt ist, sondern daß er sich über mich freuen kann.

Der Herr freut sich und kann viel mit uns anfangen, wenn wir die sind, bei denen das Wort Frucht bringt, das denke ich zumindest.
Der Herr freut sich aber auch, wenn jemand von den untauglichen Typen hin umkehrt und jemand wird, der Frucht bringt. Also auch dieser Wandel ist schön.

Buße auf dem Weg und Vergebung und Reinigung sind gut, geheiligt zu leben ist auch gut, das ist das ja unser Ziel hier auf Erden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Hoger
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Re: Gleichnis vom Sämann

Beitrag von Hoger »

Mir hilft diese Aussage der unterschiedlichen Aufnahmen des Wortes Gottes (oder des Himmelreiches) sehr, zu akzeptieren, dass nicht jeder der Typ D ist.

Einfach um mit Achtsamkeit und Respekt auch auf Menschen zu schauen, die keine Beziehung zu Gott haben. Sie sind halt nicht Ty D

Andererseits waren auch die Jünger nicht immer im Zustand D:
Mk 6,52 Ihre Herzen waren dafür unempfänglich geworden.
Aber ich sehe diese vier Möglichkeiten nicht als Entwicklungsstufen einer Seele, sondern als Möglichkeiten des Verhältnisses zu Gott.
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Abischai
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Re: Gleichnis vom Sämann

Beitrag von Abischai »

Hoger hat geschrieben: Fr 21. Mär 2025, 14:25 Aber ich sehe diese vier Möglichkeiten nicht als Entwicklungsstufen einer Seele, sondern als Möglichkeiten des Verhältnisses zu Gott.
Entwicklungsstufen? Niemals ! Die drei erstgenannten Typen sind auf gleicher Ebene falsch und gehen am Ziel vorbei, vollkommen, sie erreichen und haben nichts, die Saat ist weg, egal wie, aber sie ist weg.
Ich habe wie gesagt meine eigenen persönlichen Erfahrungen damit, und es ist manchmal so, daß die Sorgen der Zeit das Wort ersticken, oder daß ich im Welttrubel das Wort gar nicht höre (d.i. der Weg) oder daß ich schnell begeistert aber dann auch ganz schnell wieder die Finger davon lasse. Wenn ich das nicht selbst erlebt hätte!!
Aber wenn ich "zerbrochenen Geistes bin", habe ich nicht den großen Mund, sondern sauge jedes Gotteswort dankbar auf.

Jetzt, da ich das gerade schreibe fällt mir auf: "zerbrochener Geist" (= vor Gott kapituliert) ist vergleichbar mit "gutem Boden", der wurde zuvor hart gepflügt und geeggt. Das kann man jetzt gerade draußen live beobachten.
Vielleicht ist das mit einem zerbrochenen Geist u.a. gemeint. Und dort ist das Wort (der Same) willkommen. Mir geht das zumindest so.
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Hoger
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Registriert: Fr 28. Feb 2025, 15:34

Re: Gleichnis vom Sämann

Beitrag von Hoger »

Aus der Stamps-Bibel
Jes 57,15
Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name Der-Heilige ist: In der Höhe und als Heiliger wohne ich, bei den Zerschlagenen und Erniedrigten, um den Geist der Erniedrigten zu beleben und das Herz der Zerschlagenen zu beleben.
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Ps 34,19; 51,19; Jes 61,1
ZERSCHLAGEN UND ERNIEDRIGT IM GEIST.
Gott, der Hohe und Erhabene, der „ewig wohnt“-der keine Grenzen seiner Heiligkeit, seiner Person, seines Wesens und seiner Kraft hat - verheisst immer noch, dass er „mit den Zerschlagenen und Erniedrigten“ leben möchte. „Zerschlagen“, was buchstäblich „zerknirscht“ bedeutet, bezieht sich auf solche, die ihrer eigenen Sündhaftigkeit oder ihres geistlichen Widerstands wegen zerbrochenen Herzens sind. Als Ergebnis rufen sie Gott um Hilfe an. „Gebeugten Geistes“ bezieht sich auf solche, die bezüglich ihrer eigenen Fähigkeiten oder wegen schwieriger Situationen demütig sind (vgl. Ps 34,19-20). Gott antwortet auf den verzweifelten Schrei solcher Menschen, um sie zu beleben, zu erfrischen und mit seiner Gegenwart zu ermutigen. Wer Gott treu ist, kann in der Gewissheit ruhen, dass er selbst dann, wenn es scheint, als wäre er weit entfernt, immer da ist, um die Getreuen zu führen, zu beschützen und zu stärken.
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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