Heute wirst du mit mir im Paradies sein
Verfasst: Mo 7. Jul 2025, 18:40
Im Lk-Ev gibt es eine für viel Gesprächsstoff sorgende Stelle der beiden mit Jesus gekreuzigten Übeltäter. Einer schmähte ihn, der andere hingegen hatte ihn dafür zurechtgewiesen und zeigte obendrein Gottesfrucht wie auch Reue:
Ich wusste bislang darauf keine Antwort, nun aber meine ich eine zumindest für mich zufriedenstelle Antwort erhalten zu haben. Es bezeugen die beiden anderen synoptischen Berichte aus dem Mk-Ev und Mt-Ev etwas anderes, dass sie nämlich beide Jesus verschmähten wie viele andere, die Jesus am Kreuz hängen gesehen haben:
Man kann es klarerweise wieder schönreden, dass sich der eine am Ende doch noch blitzbekehrt hat, aber das halte ich für eine vieler Harmonisierungsversuche. So weist das an sich von mir favorisierte Lk-Ev nun auch eine von mir entdeckte Ungereimtheit auf.
Es relativiert für mich damit die Kopfnussfrage bzgl. des Ausspruchs: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Ich muss ihr nicht mehr eine relevante Bedeutung geben, als es sich nur um ein Einzelzeugnis handelt.
Ich habe es klarerweise unter Bibelkritik eingestellt und ihr dürft mich gerne dafür wieder prügeln. Aber ich meine es Ernst, dass dieser Weg kritischer Hinterfragung nicht nur deutlich ehrlicher ist als sich theologisch eingefärbten Deutungen hinzugeben, sondern auch der Wahrheitsfindung objektiv besser dient.
Am Ende sollte eine gute und korrekte Exegese Sachverhalte klarstellen und die Wahrheit vertiefen, als zu weiteren ungelösten theologischen Problemen führen.
Und diesem anderen der beiden spricht Jesus sogar noch eine Verheißung zu:Lukas 23:39-40 hat geschrieben: Einer aber der gehängten Übeltäter lästerte ihn und sagte: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns! Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist?
Soweit ist dieser Text allgemein bekannt. Diese Stelle sorgt allerdings auch für eine gehörige Kopfnuss, wie dieser Satz gemeint sein kann und führt in der Folge zu oft wüsten Spekulationen bzgl. des Weiterlebens der Seele unmittelbar nach dem Tode. An sich ist das theologisch auch recht kurios.Lukas 23:43 hat geschrieben: Und er sprach zu ihm: "Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Ich wusste bislang darauf keine Antwort, nun aber meine ich eine zumindest für mich zufriedenstelle Antwort erhalten zu haben. Es bezeugen die beiden anderen synoptischen Berichte aus dem Mk-Ev und Mt-Ev etwas anderes, dass sie nämlich beide Jesus verschmähten wie viele andere, die Jesus am Kreuz hängen gesehen haben:
Matthäus 27:44 hat geschrieben: Auf dieselbe Weise aber schmähten ihn auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt waren.
Hier muss ich die Mehrzeugenregel gelten lassen, dass durch diese beiden übereinstimmenden Zeugnisse das dritte davon abweichende relativiert werden muss, dass ohnehin theologisch fraglich ist. Die sog. Spontanbekehrung samt Paradiesaussicht war für mich immer schon kurios.Markus 15:32 hat geschrieben: Der Christus, der König Israels, steige jetzt vom Kreuz herab, damit wir sehen und glauben. Auch die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn.
Man kann es klarerweise wieder schönreden, dass sich der eine am Ende doch noch blitzbekehrt hat, aber das halte ich für eine vieler Harmonisierungsversuche. So weist das an sich von mir favorisierte Lk-Ev nun auch eine von mir entdeckte Ungereimtheit auf.
Es relativiert für mich damit die Kopfnussfrage bzgl. des Ausspruchs: „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Ich muss ihr nicht mehr eine relevante Bedeutung geben, als es sich nur um ein Einzelzeugnis handelt.
Ich habe es klarerweise unter Bibelkritik eingestellt und ihr dürft mich gerne dafür wieder prügeln. Aber ich meine es Ernst, dass dieser Weg kritischer Hinterfragung nicht nur deutlich ehrlicher ist als sich theologisch eingefärbten Deutungen hinzugeben, sondern auch der Wahrheitsfindung objektiv besser dient.
Am Ende sollte eine gute und korrekte Exegese Sachverhalte klarstellen und die Wahrheit vertiefen, als zu weiteren ungelösten theologischen Problemen führen.