Schmerzen

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Hiob
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Re: Schmerzen

Beitrag von Hiob »

Reinhold hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 23:07 Sorry-da schweigt des Sängers Höflichkeit-mit sehr-sehr großer Hochachtung.
Ich geb's bei Gelegenheit weiter. ;)
Reinhold
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Re: Schmerzen

Beitrag von Reinhold »

Lena hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 19:43 Nehmt ihr Schmerzmittel, oder haltet ihr es aus?
Meine Güte Lenchen-ist es so schlimm bei dir? :shock:
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Spr. 18,10 NeÜ 
1Johannes4
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Re: Schmerzen

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Lena,
Lena hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 19:43 Nehmt ihr Schmerzmittel, oder haltet ihr es aus?
zum Glück habe ich nicht oft Schmerzen. Bei Kopfschmerzen greife ich aber schnell zu Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol. Beim Zahnarzt frage ich, was derjenige empfiehlt - also ob besser betäubt werden sollte oder es vermutlich auch ohne gehen könnte. Da kommt es ja nicht nur darauf an, ob man ein tapferer Indianer ist, der keinen Schmerz kennt, sondern dass man auch seinen Kopf ruhig halten wird, was eben umso unwahrscheinlicher ist je näher der Zahnarzt an den Nerven arbeitet.

Manchmal ist es auch besser frühzeitig Schmerzmittel zu verwenden um einen entstehenden Teufelskreislauf zu durchbrechen: manche Schmerzen provozieren beim Bewegen Schonhaltungen, die sich selbst negativ auf die Schmerzen auswirken oder z.B. eine Ebene höher im Körper auf der anderen Seite Schäden anrichten. Oder nach Operationen gibt man Schmerzmittel damit die Operierten sich möglichst früh wieder bewegen und andere Komplikationen vermieden werden.

Es kommt, wie schon gesagt wurde, darauf an um was für Schmerzen es sich handelt, denn danach richtet es sich aus, was sinnvoll wäre und was nicht. Andere Sonderfälle sind noch kaputte Knie- und Hüftgelenke, wo Operationen helfen können, und am Lebensende, wo für die meisten Menschen sich ein effektives Vermeiden von Schmerzen wünschen.

Viele Schmerzmittel haben auch unerwünschte Nebenwirkungen und sind bei manchen Grunderkrankungen auch kontraindiziert, weswegen man als Laie nicht unbedacht solche Medikamente einnehmen sollte - was auch für die frei verkäuflichen Schmerzmittel gilt.

Grüße,
Daniel.
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten,
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Helmuth
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Re: Schmerzen

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: Mi 7. Apr 2021, 19:43 Nehmt ihr Schmerzmittel, oder haltet ihr es aus?
Ich vermeide das so gut ich es kann. Auf Anraten meines Zahnarztes nahm ich sie einmal nach einer heftigen Zahnbehandlung, aber es wäre nicht notwendig gewesen. Daher setzte ich sie sofort wieder ab. Ich versuche Schmerzen auszuhalten. Bist du aber z.B. in einer OP, bist du den Ärzten ausgeliefert. Sie sagen dir gar nicht was sie in die Infusionen geben.

Für eine Zahnbehandlung erbat ich mir immer eine Spritze, denn ich wüsste nicht, ob ich nicht dem Arzt eine knallen würde, wenn ich den Schmerz nicht aushalten würde. Vor heftigen Behandlungsschmerzen die angekündigt werden habe ich Höllenangst. Da werde ich kreidebleich.

Ansonsten war ich nur einmal in der Lage, sodass ich meinte, es nicht auszuhalten, das war ein harter Kampf, aber ich konnte keine Mittel nehmen, weil ich gar keine zu Hause hatte. Witzigerweise kam ich gar nicht auf den Gedanken, wenn ich sie überlege. Ich hätte ja zur Nachtapotheke gehen können. Stattdessen betete ich einfach nur.

Ich habe aber nicht vor mich damit einzudecken, denn ich denke, dass Gott durch den Schmerz zu dir eindringlicher reden kann. Das ist für mich etwas anderes als der Zaharzt. Meine Sünden, die meine Zähne kaputt gemacht haben, die kenne ich schon.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Schmerzen

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:32 Sie sagen dir gar nicht was sie in die Infusionen geben.
Aber du kannst sie danach fragen, wenn du bei Bewusstsein bist.
Wenn nicht, kannst du später nachfragen, ich tue das.
Ausserdem unterschreibst du vor einer OP einen Wisch, dass du damit einverstanden bist.

Als ich vor 2 Jahren meine Op hatte (ich wurde davor über die Risiken informiert), kam nach der Op eine Schwester und wollte mir eine Spritze verpassen.
Ich sagte, was ist das? Sie: prophylaktisch, damit sie keine Thrombose bekommen.
Darauf ich: Können sie gerne wieder mitnehmen, will ich nicht.
Sie sagte: Aber sie haben unterschrieben, dass wir.. und wenn sie nicht wollen, tragen sie Verantwortung, falls es doch zu einer Thrombose kommen sollte
Und ich: Interessiert mich nicht, ich will sie nicht, es ist ok
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Helmuth
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Re: Schmerzen

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:57 Aber du kannst sie danach fragen, wenn du bei Bewusstsein bist.
Ich hatte in den letzten 50 Jahren nur eine kleine OP, ich bin da also so was von unerfahren. Und eigentlich bin ich auch froh und Gott dafür dankbar darin unerfahren zu sein. Wer will schon Krankenbettexperte sein? Ich nicht. ;)
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Oleander
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Re: Schmerzen

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 12:05 Wer will schon Krankenbettexperte sein?
So redet jemand, der nur sich selber im Blick hat :?
Ich freu mich zwar mit dir, dass du noch nicht so oft im KH sein musstest, aber geh mal ins St. Anna Kinderspital, schau genau hin und vielleicht kannst du dich dann erbarmen und mit ihnen weinen und Gott um Hilfe anflehen.

Als ich vor vielen Jahren mit meinem Sohn 2 Monate auf der Intensiv verbrachte, wurde ein 2 jähriges Mädchen mit Gehirnblutungen eingeliefert.
Die Ärzte kämpften 6 Stunden um ihr Leben, gaben alles und dann verstarb sie.
Ich kannte das Mäderl nicht, aber ich litt innerlich mit und hoffte, sie würde überleben, andrerseits dachte ich, sie könnte aber einen Schaden dadurch haben.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
1Johannes4
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Re: Schmerzen

Beitrag von 1Johannes4 »

Hallo Oleander,
Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:57 Als ich vor 2 Jahren meine Op hatte (ich wurde davor über die Risiken informiert), kam nach der Op eine Schwester und wollte mir eine Spritze verpassen.
Ich sagte, was ist das? Sie: prophylaktisch, damit sie keine Thrombose bekommen.
Darauf ich: Können sie gerne wieder mitnehmen, will ich nicht.
Sie sagte: Aber sie haben unterschrieben, dass wir.. und wenn sie nicht wollen, tragen sie Verantwortung, falls es doch zu einer Thrombose kommen sollte
Und ich: Interessiert mich nicht, ich will sie nicht, es ist ok
Nur der Vollständigkeit halber: eigentlich sollte man dann von einem Arzt über die einhergehenden Risiken, die empfohlene Prophylaxe sowie potentielle Behandlungsalternativen informiert werden. Ein Laie weiß im Allgemeinen nicht, welches Risiko von einer Thrombose oder auch der Prophylaxe ausgehen kann, weswegen eine Ablehnung eines „Begriffs“ eigentlich ohne Konsequenz bliebe.
Eine solche „Prozedur“ kann sich der Arzt dann aber ersparen, wenn z.B. das Risiko ohnehin als nur eher gering angesehen wird und die „Thrombose-Spritze“ dann einfach selbst absetzt, z.B. wenn derjenige ohnehin am nächsten Tag entlassen wird.

Und wenn in Infusionen Medikamente enthalten sind, muss die Infusion zur Sicherheit des Patienten auch damit beschriftet sein. Welche Medikamente man verabreicht bekam, kann man auch durch Einsicht in die Patientenakte erfahren: https://www.ikk-suedwest.de/service/patientenrechte/

Ein gewisses Restrisiko bleibt allerdings immer, denn auch in der Medizin gibt es sicherlich schwarze Schafe, die sich nicht an Gesetze und sonstige Richtlinien halten bzw. meinen, dass sie selbst alles besser wüssten. Außerdem passieren auch immer Fehler wo Menschen beteiligt sind. Und nicht zuletzt ist das Verhältnis zu einem behandelnden Arzt immer auch ein Vertrauensverhältnis, da man selbst in der Regel deutlich weniger Ahnung von der Medizin hat als der Arzt und nur darauf vertrauen kann, dass der Arzt auch aus dem Interesse am Patienten handelt.

Grüße,
Daniel.
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Timmi

Re: Schmerzen

Beitrag von Timmi »

Oleander hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:57
Michael hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 11:32 Sie sagen dir gar nicht was sie in die Infusionen geben.
Aber du kannst sie danach fragen, wenn du bei Bewusstsein bist.
Wenn nicht, kannst du später nachfragen, ich tue das.
Ausserdem unterschreibst du vor einer OP einen Wisch, dass du damit einverstanden bist.
Im OP, genauer in der OP-Schleuse hatten wir mal den Fall, dass der Patient noch schnell die Einverständniserklärung unterschreiben sollte, weil das aus Versäumnisgründen vorher nicht geschah. Der Patient unterschrieb auch brav, der Operateur sah die Unterschrift aber als ungültig an, da der Patient schon prämediziert war und daher nicht mehr mit vollem Bewußtsein entscheidungsfähig. Der arme Kerl mußte wieder auf Station.
Als ich vor 2 Jahren meine Op hatte (ich wurde davor über die Risiken informiert), kam nach der Op eine Schwester und wollte mir eine Spritze verpassen.
Ich sagte, was ist das? Sie: prophylaktisch, damit sie keine Thrombose bekommen.
Darauf ich: Können sie gerne wieder mitnehmen, will ich nicht.
Sie sagte: Aber sie haben unterschrieben, dass wir.. und wenn sie nicht wollen, tragen sie Verantwortung, falls es doch zu einer Thrombose kommen sollte
Und ich: Interessiert mich nicht, ich will sie nicht, es ist ok
Diese Thromboseprophylaxe-Diskussionen gab es häufiger. Manche Patienten wollten sie nicht und auch das Risiko nicht wahrhaben.
Rechtlich gesehen bestimmt natürlich der Patient, was er zuläßt und was nicht, doch allerdings in Unkenntnis der Risiken.
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Oleander
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Re: Schmerzen

Beitrag von Oleander »

Timmi hat geschrieben: Do 8. Apr 2021, 13:37 Diese Thromboseprophylaxe-Diskussionen gab es häufiger.
Bei mir war das am Tag der Entlassung, daher habe ich verweigert.
Die Spritze vor der Op lies ich zu, mich ärgerte aber auch, dass auch da eine andere Schwester kam und einfach wortlos auf mich zu kam.
Auch da fragte ich(ich wusste es ja sowieso, was sie will) was sie mir verabreichen möchte und sie sagte es dann auch.
Aber ich machte sie drauf aufmersam und bat sie darum, es vielleicht zukünftig mitzuteilen, was sie vorhat.

Es war auch in meiner Ausbildug zur Pflegekraft so, dass man uns lehrte immer den Patienten(Klienten) vorher mitzuteilen (Ich werde sie jetzt aufdecken und sie waschen, bitte heben sie ihren Arm /ich heb jetzt ihren Arm hoch usw.)damit der sich nicht überrumpelt fühlt oder etwas gegen seinen Wilen unternommen wird.
Kannte man sich dann schon näher und länger, musste man nicht wegen jeden Handgriff begründen, weil da schon ein Vertreuan aufgebaut war.
Aber wenn da jemand nur kurzfrsitg Patient im KH ist, sollte man schon vorehr nachdenken, was man tut.
Es gibt halt solche und solche, wie überall aber verurteilen würde ich nicht...eher aufmerksam machen
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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