Ich muss mich nicht anstrengen um mich mit den von dir Genannten zu identifizieren.Magdalena61 hat geschrieben: ↑Sa 9. Feb 2019, 02:30 Nur mit der Umsetzung ist es nicht ganz so einfach.
"Fürchte dich nicht". Sag das mal unseren Rentnern, die um das bißchen alte Essen von der Tafel bangen müssen, weil sie nicht mehr fit genug sind, um lange anzustehen oder der jüngeren, vitalen Konkurrenz die Stirn zu bieten... oder den Kindern, die in ihren Klassen von der Mehrheit der Mitschüler gemobbt werden...
Nun legt Jesus in Bergpredigt und Feldrede ja sogar noch einen drauf auf das "Fürchtet euch nicht." - "Selig seid ihr Armen ...!" Jesus schmiedet dadurch und am Kreuz ein Bündnis wechselseitiger Achtung, Anerkennung, Klage, Mitleid und schenkt Hoffnung, Trost und Mut gegen die Angst vor Martyrium und Tod, durch seinen Glauben an die Perspektive auf die Seligkeit und den Frieden hin, in der feierlichen Ruhe Gottes am siebten Tag.
Selbes Thema in einer anderen Bildsprache:
Sechs Tage nach was? Alle synoptischen Evangelien machen diese Zeitangabe und jedes gibt darüber Auskunft, auf was sich das bezieht:Mk 9,2 hat geschrieben:Und nach sechs Tagen nahm Jesus mit sich Petrus, Jakobus und Johannes und führte sie auf einen hohen Berg, nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verklärt;
Denn an nichts anderem im Kontext davor lassen sich diese angesprochenen sechs Tage festmachen - es ist in Bezug auf den Tod speziell dieser drei Apostel völlig belanglos, nach wie vielen Tagen das geschieht, weil sie ja noch lange leben werden. Wichtig kann also nur sein, dass es am siebten Tag geschieht.Mk 9,1 hat geschrieben:Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in Macht gekommen ist.
Wieso geschieht es "ausgerechnet" diesen drei Aposteln? Nomen est Omen. Es geschieht eben nicht zufällig den beiden Donnersöhnen (Boanerges!) auf einem hohen Berg des Hermon (hebr. »geweihter, verborgener Ort«) jenseits der Baumgrenze wo es nur Fels (Kefas!) gibt. Ich kann in der Schrift keinen anderen Hinweis darauf entdecken, warum Jesus dem Johannes und Jakobus ausgerechnet den Beinamen Boanerges (Söhne des Donners) gibt - außer dass diese "in einer Felslandschaft" Gottes Stimme aus den Wolken (= Donner) hören dürfen "Dies ist mein geliebter Sohn. Auf ihn hört." und dass sie dazu noch Mose und Elia sehen, die beide schon bei Gott sind. Diese drei Menschen des sechsten Tages dürfen ausnahmsweise einen kurzen Blick in den siebten Tag hinein werfen, damit sie in ihrem Glauben gestärkt werden.
Doch vor diesem Ziel steht noch das Kreuz, dass Petrus der Fels ein paar Sätze vorher nicht annehmen mochte, und deswegen einen deftigen Anschiss von Jesus kassierte: "Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen." Na warte, ich zeige dir mal, was Gott will - worauf sich Petrus hier nun gleich häuslich einrichten will. Wahr wohl nix, aber zumindest hat er jetzt eine hoffnungsvolle Perspektive und das Ziel Gottes vor Augen, damit er, wieder zurück in seinem sechsten Tag, an seinen Ängsten nicht völlig irre wird und nicht verzweifelt.
So verstehe ich das zumindest.