Maryam hat geschrieben: ↑Sa 27. Apr 2019, 19:41
... das jegliche Glaubensdogmatik die dereinst dem Christentum zugeordnet wurde niemals Lehren Jesus Christus widersprechen dürfen.
Und das ist u.a. beim Erbsündendogma der Fall, das von Kirchenoberen womöglich deshalb abgesegnet wurde um den gewinnträchtigen Ablasshandel vorantreiben zu können.
Du meinst, der Mensch kommt als "neutrales" Wesen auf die Welt, rein und sündlos?
Selbst, wenn es so wäre: Wie lange bliebe dieser Zustand erhalten?
Rebellische (sündige) Eltern haben rebellische (sündige) Kinder. Das Vorbild der Eltern (der sozialen Umgebung) ist prägend. Das Kind kennt ja nichts anderes.
"(Erb-)sünde" bezeichnet einen geistlichen Status. Mit zunehmendem Verständnis und der daraus erwachsenden Verantwortung für das eigene Verhalten (die Werke) wächst die Kluft zwischen dem Menschen und Gott. Der einzige Weg zum Vater führt über den Sohn.
Beides würde dann ja bedeuten, dass es überhaupt nie Gerechte gegeben hätte sondern nur Gottlose, also Sünder. Doch Jesus Christus Worte sprechen dagegen:
Mt 5,45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Mit den "Gerechten" sind diejenigen gemeint, die sich zu JHWH halten und dessen Prinzipien achten und leben; also Gläubige, die Gott gehorsam sind. Es sind diese hier:
Röm. 3,28
Maryam hat geschrieben: ↑Sa 27. Apr 2019, 19:41Warum wird dann noch vielerorts immer wieder davon geredet, alle Menschen seien Sünder,
Das steht z.B. im Römerbrief:
Röm. 3,23- geschrieben von
Paulus, dem Apostel Christi Jesu.
Maryam hat geschrieben: ↑Sa 27. Apr 2019, 19:41Ich bin überzeugt, dass Jesus dagegen ist, wenn man so quasi Menschen für eine persönliche Beziehung mit IHM gewinnen wolle ihnen dabei u.a. einredet, sie seien so oder so Sünder, und auch mit guten Werken anständigem Leben würden sie Gott nicht gefallen, nicht vor ihm als Gerechte bestehen können.
Hier muß man differenzieren.
Auch ich kann es nicht leiden, wenn bestimmte Vertreter der Christenheit anständigen Leuten eine "
völlige Verderbtheit" predigen und damit mehr oder weniger behaupten, es sei kein einziges Fädchen Gutes in deren Leben. "Ich habe (gemeint ist:
Ihr habt!) nichts als den Tod verdient."
Interessenten, die guten Willens sind, empfinden dieses Urteil als falsch und als ungerecht und gehen eher auf Distanz als auf Tuchfühlung mit einem solchen "Verkündiger". Niemand muss sich derart beschimpfen und erniedrigen lassen. Eine solche Predigt kann man vielleicht in einer JVA halten, in der Schwerverbrecher einsitzen. Aber nicht vor Menschen, die versuchen, ihr Leben so gut es geht zu meistern und vielleicht sogar sozial engagiert sind.
Es ist auch nicht biblisch, so etwas zu sagen.
Denn Heiden (= Nichtchristen) können, wie Paulus im Römerbrief auch schreibt, durchaus Wertmaßstäbe leben, die mit dem Gesetz Gottes kompatibel sind. Und wer das pauschal negiert und Werke, die den Vorgaben Gottes entsprechen ebenfalls "verderbt" nennt, weil sie von Nichtchristen getan werden, die Jesus nicht (be-)kennen, der beschimpft damit indirekt das Gesetz Gottes als "verderbt".
Maryam hat geschrieben: ↑Sa 27. Apr 2019, 19:41und auch mit guten Werken anständigem Leben würden sie Gott nicht gefallen, nicht vor ihm als Gerechte bestehen können.
Denkst du, Werke können den Glauben ersetzen?
Wenn man das Gesetz Gottes hält, braucht man keine Sündenvergebung und keine Beziehung zu Gott?
Es gab einmal ein Traktat. Auf der Titelseite war zu lesen:
"Ich bin auch nicht schlechter als andere Leute!" -- Wenn man das Faltblatt dann öffnete, stand auf der nächsten Seite:
"Aber wie schlecht sind eigentlich die anderen?"
Das drückt ungefähr aus, was ich sagen möchte.
Es ist eine Frage des Maßstabs. Durch "gute Werke" wird man vielleicht ein guter Mensch. Aber man wird nicht
heilig.
LG