Faust hat geschrieben: ↑Do 2. Mai 2019, 17:11
Ja, so sehen das orthodoxe Christen. Im Islam liegt die Vorstellung von Jesus zwischen zwei Extremen: auf der einen Seite haben wir die Juden, die Jesus als Propheten verleugneten, während ihn die Christen auf der anderen Seite vergöttlicht haben. Ist es möglich, dass die Wahrheit in der goldenen Mitte liegt? Für mich ist Jesus allerdings ebenfalls nicht nur ein gewöhnlicher Prophet, sondern ein Insan-i Kamil (vollkommener Mensch) es ist für mich nicht erstaunlich, wenn Christen Jesus vergöttlichen, denn es gibt nichts in der Welt, was Gott so nahe kommt, wie ein vollkommener Mensch...
rein psychologisch ist das sehr nachvollziehbar, denn ich verehre und liebe Jesus ebenfalls. Die Liebe hat die Angewohnheit, dass sie das Objekt der Liebe vergöttlicht. Das weiß jeder, der schon mal verliebt war, nicht wahr? Die geliebte Frau, die für andere nur ein gewöhnlicher Mensch ist, erscheint dem Liebenden plötzlich so, als wäre sie eine inkarnierte Göttin usw. und die Christen sind offensichtlich in Jesus verliebt.
Hi Faust
Nebst der Vergöttlichung des Objektes der Liebe wäre es gerade in Bezug auf Jesus doch wichtig, von IHM zu erfahren, was er unter Liebe zu IHM versteht:
Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Joh 14,23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Schliesslich war seine Liebe zu den Menschen - vorab gegenüber seinen jüdischen Glaubensgeschwistern- so gross, dass ihm die Sicherheit seines Lebens vollkommen unbedeutend war.
Er wollte ja im Auftrag des allein wahren Gottes, der Liebe ist....und sich gelebte Liebe unter all seinen Geschöpfen wünscht...den Verlorenen Schafen des Hauses Israel den Weg zu ebenfalls vollkommen gelebter Liebe und Barmherzigkeit beibringen.
Vor der Kreuzigung sagte ja Jesus zu Pilatus, er sei geboren worden um von der Wahrheit zu zeugen, und wer aus der Wahrheit sei würde seine Stimme hören (und verstehen worauf sich diese WAHRHEIT bezog, wie dann seine Jünger und treuen Anhänger von damals bis heute)
Und darum zog dann Johannes aus dem was Jesus bezüglich Gott gemäss seiner Sicht wahrer Göttlichkeit folgenden klaren Schluss, den ich mit ihm aus innerer Überzeugung vollkommen teile, weil auch ich Jesus Version von Gott so verstanden habe:
1Joh 4,16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
lg Maryam (hier geht es eigentlich darum, wieso noch viele Christen die Erbsündenlehre vertreten, obwohl sie mit Worten Jesus als antichristliches Kirchendogma bezeichnen kann)
Eröffnen wir doch einen Thread bezüglich der Wichtigkeit der wahrhaftig gelebten Liebe....oder?