Sind Katholiken Christen oder nicht?

Rund um Bibel und Glaube
Faust

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Faust »

helena hat geschrieben: Sa 4. Mai 2019, 23:09 Vielleicht hilft ein praktisches Beispiel: Ich bin eine marianische Katholikin, d.h. Maria ist eine wichtige Heilige für mich. Ich verehre sie
Das erklärt einiges. Das marianische Licht wirkt durch dich. Bei Dir habe ich sofort spirituelles Licht wahrgenommen ;) das ist ein geistliches Gesetz: der Mensch wird dem ähnlich, was er verehrt und anbetet. Darum sollten wir uns sehr genau überlegen, was wir verehren und anbeten. Der katholische Mystiker Angelus Silesius hat das erkannt: „Mensch, was du liebst, in das wirst du verwandelt werden. Gott wirst du, liebst du Gott, und Erde, liebst du Erden.“ - und wenn du Maria verehrst, dann wirst du ihr immer ähnlicher werden. In der marianischen Mystik geht es um die Gottesgeburt im Inneren der eigenen Seele ...

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Ams

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: So 5. Mai 2019, 14:34 In der marianischen Mystik geht es um die Gottesgeburt im Inneren der eigenen Seele ...
Lieber Faust und liebe Helena... ich hatte bisher noch nie etwas von der "marianischen Mystik" gehört. (auch zur rkk-Zeit damals nie... )

Wollt ihr mich bischen aufklären? Obiger Satz hört sich sehr Wahr an.

lg Ams
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lovetrail
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von lovetrail »

Ein wenig ist katholisch-sein, wie Alpin-Klettern mit einem alten Seil, zuwenigen Expressschlingen, keinem genauen Plan der Route, bei unsicherem Wetter, mit drückenden Schuhen. Ja, vermutlich kann man damit auf den Gipfel kommen. Irgendwie wird es schon gehen, mag man sich sagen, bzw man will sich auch nichts von erfahrenen Bergfüchsen sagen lassen.

Aber wenn der Sturm kommt, wenn die rostigen Haken ausbrechen, das Seil zu reissen beginnt... wohin geht dann die Reise?

LG
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Laodizea
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Laodizea »

Überzeugter und gelebter Glaube wird vom Nächsten doch ganz anders war genommen als die Heuchelei von Namenchristen, egal aus welchem Lager.
Eine schöne Unterhaltung und ja, Helena, erzähle bitte mehr!

Mir viel auf, das doch beide Gruppen das nizäische Glaubensbekenntnis hoch halten.

Gruss, Laodicea
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Ams

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Ams »

Hallo Lovetrail
lovetrail hat geschrieben: So 5. Mai 2019, 16:48 man will sich auch nichts von erfahrenen Bergfüchsen sagen lassen.
Traf auf mich zumindest niemals zu. Vielmehr: Es gab weit und breit (in meinen Fall zumindest) keine "erfahrene Bergfüchse"... was mir aber auch erst Jahre danach klar wurde. Vorher war es "nur" reine Kindliche/Jugendliche... Intuition.

Soblad ich das erste mal überhaupt davon hörte (ca. mit vieleicht 13 Jahren) daß es überhaupt die Möglichkeit gibt... aus der rkk auszutreten... sobald man Voljährig ist... stand das bei mir fest auf den Plan. Ganz oben in der Liste.

War zwar zuerst natürlich ein elendiger Behördengang auf dem Münchner Standesamt... interessanter Weise aber... und für mich völlig überraschend auch... hatte ich gleich im Anschlus danach... ein bis dahin mir völlig unbekanntes Gefühl der Befreiung gehabt... hielt Tage lang an. Ich wunderte mich sehr... hatte ich nicht erwartet.

Heute weis ich natürlich warum... damals nicht.

Nur um ein Beispiel zu nennen wem zumindest ich als "erfahrenen Bergfuchs" einstufe: zB.: Willigis Jäger.

(dem vom J.Ratzinger, damals noch Chef der "Glaubenskongregation", ein Rede-, Schreib- und Auftrittsverbot erteilt wurde)

Auch Eugen Drewermann mochte/mag ich. Der hielt es aber nicht mehr aus... und ging.

Uta Ranke-Heinemann (auch eine "erfahrene Bergfüchsin") --> Lehrbefugnis entzogen vom Kardinal... für nichts und wieder nichts.

Kurz: Jeder Bergfuchs, wo es für mich erst Anfing überhaupt interesant zu werden --> Ging --> oder wurde gegangen.

Sicherlich... ich denke wir haben eine unterschiedliche Definition von "Erfahrenheit". Aber nach meiner Definition gabs in meinen Umkreis erst keine. Und die, die "remote" interessant waren... hatten es aufgegeben.. oder wurden aufgegeben.

Mehr noch... nur sehr sehr selten... treffe ich bis zum heutigen Tag auf Katholiken/innen... die ein anderes Verhalten zeigen. Sehr selten.

Anselm Grün zB... der schafft eine gute Balance (Grenzwertig natürlich aus rkk sicht... klar... aber den können sie nicht so ohne weiteres Absägen... da er zu bekannt und beliebt ist)
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Magdalena61
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Magdalena61 »

Es gibt viele Nicht- Katholiken oder Ex- Katholiken, die niemals einen echten Zugang zu den in der RKK (ebenfalls reichlich vorhandenen) biblisch fundierten geistlichen Wahrheiten gefunden hatten, sondern mehr oder weniger im Außenbezirk; in Ritualen, die sie nicht verstanden, in Benimmregeln und Traditionen steckengeblieben waren und sich dann von der Kirche abgewendet hatten. Vielleicht hatten sie auch noch Streß gehabt mit fleischlich gesinnten Mitgliedern der RKK.

Und dann lernten sie es bei Evangelikalen, Schwerpunkte zu setzen, kapierten endlich, worauf es ankommt und erlebten erstmals echte persönliche Begegnungen mit Gott. Christen aus der evangelikalen Fraktion polemisieren leider oftmals in einer sehr unschönen und- meiner Meinung nach- auch unchristlichen Weise pauschal gegen die Katholische Kirche.

Von anderen Kirchen und Gemeinden verlangt man nicht Unfehlbarkeit.
Überall gibt es Abweichungen oder Varianten der apostolischen Überlieferung sowie umstrittene Lehren.
Charismatiker. STA. Zeugen Jehovas. Mormonen. - Sie alle predigen Jesus und glauben dem Evangelium. Sie alle haben ihre speziellen Sonderlehren. Sind sie deshalb keine Christen?

Das Ganze gipfelt dann darin, dass man nicht mehr sachlich diskutieren kann. Man muss Partei ergreifen: Entweder (zu 100%) FÜR die RKK/ die Charis/ ZJ/ Mormonen oder-- dagegen. Wenn man sich weigert, sich vereinnahmen zu lassen, sitzt man zwischen allen Stühlen.

Für mich ist jemand Christ, wenn er glaubt und Jesus nachfolgt. Die persönliche Nachfolge ist unerlässlich. Äußere Handlungen oder Bekenntnisse alleine machen noch keinen Christen. Wenn das Herz nicht Gott gehört, dann ist jeder "Gottesdienst" vergeblich.
LG
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lovetrail
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von lovetrail »

@Ams

Einige der Leute die du erwähnt hast kenne ich ein wenig.

Das Problem beim Katholizismus ist mE dass er nicht reformierbar ist, ohne sich selbst aufzugeben.

Die katholische Kirche reinigen wäre so, wie wenn wenn man am Putzen ist und immer wieder läuft jemand mit dreckigen Stiefeln rein. Dh. es gibt da grundsätzlich ein unstopfbares Leck, welches durch die Integration des heidnischen Kultes (samt Himmelskönigin) entstand. Diese ganzen Missbrauchsskandale, die in Wirklichkeit noch viel ärger sind, weil sie auch eine satanisch-rituelle Komponente haben, sind kein Zufall. Sie sind sozusagen die dunkle Rückseite dieses ganzen Systems.

Das (okkulte) Messopfer alleine wäre für mich schon ein Grund sofort rauszurennen.

LG
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Magdalena61
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Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Magdalena61 »

"Maria" ist meist ein sehr emotional besetztes Thema. Sowohl auf katholischer als auch auf protestantischer Seite.

Verehrung ist in Ordnung. Man kann auch Abraham verehren oder Mose oder Petrus, Paulus oder Johannes. Der Hebräerbrief singt im elften Kapitel das Loblied der großen Männer Gottes und stellt uns diese Glaubenshelden als Vorbild hin, dem wir nacheifern sollen.

Wie definiert man Verehrung? Jedenfalls nicht als Anbetung oder als konkrete Bitte um Hilfe, denn das Gespräch mit einer geistlichen Persönlichkeit, von der man annimmt, dass sie die Worte hören und darauf reagieren kann, interpretiert man normalerweise als "Gebet".

Genau gesagt... so etwas wie das hier
"Meerstern, ich dich grüße, o Maria hilf!
Gottesmutter süße, o Maria hilf!
Maria, hilf uns allen aus dieser tiefen Not."
Quelle
geht nicht.
Das ist ein Gebet. Ich weiß, wie innig flehend man das in der RKK singt, schließlich war ich als Kind und Teenie auch in solchen Messen mit dabei.

Und es gibt noch mehr davon.



Text


Es macht mich traurig, wenn man Jesus betrübt.
Jesus WILL doch helfen! Er wartet doch darauf, dass wir zu ihm kommen und vertrauensvoll unsere Sorgen vor Ihm ausbreiten und alles von IHM erwarten.

Jesus ist es, der heute und ständig vor dem Angesicht Gottes für uns eintritt Hebr. 9, 24.
ER macht die Arbeit. Nicht Maria.

Und seine Mutter befahl den Knechten: "Was er euch sagt, das tut!" Joh. 2,5.
Ich denke nicht, dass sie da, wo sie jetzt ist, ihre Einstellung/ Ausrichtung: "Was er euch sagt, das tut!" geändert hat.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Munro

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Munro »

Mich deucht, man muss nur das Wort "katholisch" in die Debatte werfen, und schon kommen automatisch die Schlagworte wie : "Heiligenverehrung ...... heidnisch .... Maria anbeten ..... Papst = Antikrist ..... Hure Babylon .... Beichte ..... Prunk & Protz ...... Götzen ..... usw usw ...."

Vermutlich hat einen schon die Großmutter gewarnt: "Pass auf, Bub! Die Katholen sind alle falsch und lügen .."

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In bin katholisch in katholischer Umgebung aufgewachsen und habe niemals gehört, dass man gegen die Protestanten gehetzt hätte. Das unbestimmte Gefühl war in etwa so: "Protestanten sind auch gute Christen. Sie sind vielleicht da und dort im Irrtum, aber es sind dennoch gute Christen!"

NIEMALS NIEMALS NIEMALS habe ich gehört, dass man Protestanten das Christsein abgesprochen hätte.

So wie es umgekehrt wohl leider gang und gäbe ist, den Katholiken das Christsein abzusprechen.
Munro

Re: Sind Katholiken Christen oder nicht?

Beitrag von Munro »

lovetrail hat geschrieben: So 5. Mai 2019, 17:39 Die katholische Kirche reinigen wäre so, wie wenn wenn man am Putzen ist und immer wieder läuft jemand mit dreckigen Stiefeln rein. Dh. es gibt da grundsätzlich ein unstopfbares Leck, welches durch die Integration des heidnischen Kultes (samt Himmelskönigin) entstand. Diese ganzen Missbrauchsskandale, die in Wirklichkeit noch viel ärger sind, weil sie auch eine satanisch-rituelle Komponente haben, sind kein Zufall. Sie sind sozusagen die dunkle Rückseite dieses ganzen Systems.

Das (okkulte) Messopfer alleine wäre für mich schon ein Grund sofort rauszurennen.
Mit anderen Worten: "Die katholische Kirche ist ein Saustall!?"
Oder?
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