Zunächst muss man einmal verstehen, wie sich die Gottesvorstellungen des Menschen ganz generell gebildet haben, nämlich allein dadurch, dass die Menschen die Natur als freundlich, wie auch feindlich erlebten. Deshalb schrieben sie den personell erlebten Naturerscheinungen (= Naturgötter) menschliche Eigenschaften zu und später als sich der Monotheismus entwickelte, dem einen Gott. Aber mit Gott selbst oder den Naturerscheinungen haben diese Zuschreibungen nichts zu tun. Die Menschen konnten sich eben das Verhalten der Natur nicht anders erklären als aus dem Erleben der Menschen untereinander. Man nennt das Anthropomorphismus.jesher hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2019, 06:56Wir wissen aus der Schrift, dass Gottes Zorn über all die Menschen bleibt, die sich nicht von Jesus erlösen lassen (Joh 3,36). Gott selber ist also das entscheidende Vorbild für Feindesliebe, da er alle Menschen die nicht in Christus sind, zu seinen Feinden zählt. In dem Gespräch von Joh 3 macht Jesus deutlich wie diese Erlösung abläuft. Das Gespräch mit Nikodemus ist voller Hintergründe zur jüdischen Theologie (Mischna) woran man gut erkennen kann, wogegen Jesus damals eigentlich vorgehen musste.Bonnie hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2019, 06:14Danke für die Ergänzung. Das darf natürlich nicht vergessen werden. Mir war wichtig Bibelstellen zu zeigen, die das Gegenteil von dem deutlich machen, was Ams behauptet. Gottes Zorn ist gerecht! Um Gott zu verstehen, muss man sich auch mit seinem Zorn beschäftigen. Da hilft es nicht besonders an einen "lieben Gott" zu glauben.
Was heißt es nun, dass der Zorn über alle Menschen bleibt und nur die Wiedergeborenen davon befreit sind?
Es bedeutet nichts anderes, als dass man, solange man sich als Geschöpf (und damit nur ein Teil der Natur) empfindet, unmöglich von seinen Leiden frei werden kann, sondern dass das nur möglich ist durch die konkrete Identifikation mit Gott selbst, denn nur ein Gott kann nicht unter dem von ihm Geschaffenen leiden. Erst wenn unsere Gottwerdung vollendet ist werden wir nicht mehr unter den Schöpfungen (also der Natur und ihren Inhalten) leiden. Vorher ist es ein Wandeln im Geist - Heiligung - der immer mehr befreit.
Jeder, der Wiedergeboren ist, erfährt dass er auf dem Weg immer freier wird.