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Ich habe diverse Liederbücher mit vorwiegend charismatischem Liedgut.
Es gibt einige Songs, die ich sehr mag, z.B. Majesty.
Oder "Vater, Vater, dir sei Anbetung"; "Jesus dein Licht füll dies Land mit des Vaters Ehre". Wenn eine große Gemeinde diese Worship- Lieder von Herzen singt--- das ist schon sehr emotional. Und sie kommen in der Gemeinschaft besser raus als alleine am Klavier.
Die meisten der Songs in den Liederbüchern müsste man als "Pop" bezeichnen. Christliche Popmusik. Vom weltlichen Genre unterscheidet sie sich lediglich durch die Texte.
In der Welt gibt es übrigens weit Besseres, bedauerlicherweise. Stilmäßig, interpretationsmäßig und qualitativ.
Nein, ich meine diese ganze Palette an einfach gestrickten Rock-Songs, von Hillsong bis Matt Redman und wie die alle heissen, welche anscheinend auf der ganzen Welt gespielt werden.
Die meinte ich auch.
Dann haben wir wohl aneinander vorbei geredet.
Diese Art von Musik spricht ziemlich viele eher jüngere Konsumenten an. Der Unterschied zu weltlichen Titeln ist marginal. Ich hatte gerade Mühe, das Video bis zum Ende anzuhören.
Die Stilmittel sind bekannt: Wenn man solche Musik lange genug spielt oder singt, setzen Wirkungen ein, die von vielen Besuchern dann als "Wirken des Heiligen Geistes" interpretiert werden. Nein, es ist nur die Musik, die euch berauscht und in andere Sphären versetzt. Es gibt bestimmte Kniffe, bestimmte Kombinationen und Rhythmen, die beim Menschen bestimmte Reaktionen erzielen.
Nur EIN Song würde noch nicht so viel bewirken. Aber 30 oder 40 Minuten lang oder länger berieselt werden, da tut sich dann etwas. Wie in der Disco.
Dafür musst du erst einmal die richtigen Leute finden. In großen Freikirchen gibt es vielleicht ein Potenzial kreativer Musiker, deren Können für diese Zwecke ausreichen würde. In kleinen Freikirchen ist es um gut ausgebildete Musiker schlecht bestellt. Und dann muss das Interesse da sein und die Bereitschaft, viel Zeit zu investieren.Ich würde es viel besser finden, wenn man richtige Bands kultivieren würde in den Freikirchen, die intensiv miteinander proben, einen eigenen Stil entwickeln und kreativ mit dem Wort umgehen.
Wenn man vom gängigen Musikstil zu weit abweicht, ist der Mißerfolg vorprogrammiert.Wenn es nicht schöpferisch ist, dann fehlt die Inspiration. Dann ist es nur eine kraftlose Kopie.
Früher, vor bald 30 Jahren, habe ich Lieder komponiert mit Texten; die meisten davon sind Gebetslieder. Modern, poppig (für unseren Chor), aber auch im Stil älterer Kirchenlieder. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, wie viele das sind- und ich finde sie heute immer noch gut. Damit muß ich mich nicht verstecken.
Ich wollte Freiheit von der GEMA. Die Lieder waren für unseren Chor bestimmt.
Davon nahm der Chorleiter EINES, um es mit dem Chor einzuüben. Sein Geschmack war schon etwas speziell. Er bevorzugte mehr die "flotte" Musik, also laut und poppig.
Meine Kompositionen schickte ich dann an einen Verlag, der auch Musik produzierte. Ich würde sagen, meine Songs sind nicht besser und nicht schlechter als das, was der Produzent unter die Leute brachte.
Kein Interesse. Die Blätter wurden mir zurückgeschickt. Danach fehlte mir der Mut, es bei anderen Musikverlagen zu versuchen.
Genauso wie in der säkularen Welt wird die Sparte auf dem christlichen Sektor beherrscht von einigen "Stars" und den einschlägigen Komponisten. Es gibt so eine Art Hitliste.
Die Musik, die beispielsweise bei Hänssler und Schulte& Gerth beworben wurde, die wurde immer seichter, fand ich, und klinkte mich dann aus.
Selbst die alten Evangeliumslieder haben sie zu Pop verarbeitet. Furchtbar.
Aber um einen meiner Titel ist es schon schade. Er heißt: "Lass mich noch einmal ganz von vorn beginnen"
(mit dir zu leben, auf dich zu seh'n... du ganz alleine sollst den Weg bestimmen! Gib mir die Kraft, mit dir zu geh'n.) Das ist der Refrain.
Eine Aufnahme davon habe ich nur auf Kassette (MC), kann sie so nicht bei Youtube einstellen, sonst könntest du dir einen eigenen Eindruck verschaffen.
Es wäre so nötig, dass Einzelne und Gemeinden in dieser Art beten.
LG