Essen als Religion

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Munro

Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Essen als Religion

Ja, Essen scheint die neue Religion zu sein ....

Ein Blick in die entsprechenden Onlinegemeinschaften, etwa Internetforen oder Facebook-Gruppen, zeigt ein religiös anmutendes Bild.

Schon das Vokabular deutet darauf hin. Einige prahlen, wie lange sie nun schon abstinent (konsequent) sind: »Ich habe jetzt schon 6 Monate keine Milch getrunken und es geht mir jeden Tag besser!« Andere beichten ihre Ernährungssünden (»Hey Leute, ich habe am Wochenende gesündigt und eine Tafel Schokolade gegessen.«) Dann holen sie sich Rat bei den konsequenteren Gruppenmitgliedern. Diese verurteilen den Sündiger oder vergeben ihm und erteilen die Absolution (»Wenn die Schokolade mit Stevia statt mit Zucker gesüßt war, ist es gar nicht so schlimm. Mach' dir keine Sorgen«, oder »Wenn du auch nur ein Gramm Fleisch isst, bist du kein richtiger Veganer!«)

Das Sündigen ist nun ein verniedlichter Begriff, den auch die Werbung gerne für Süßkram aller Art verwendet. Doch das Vokabular sitzt tief und wer eine streng religiöse Erziehung erfahren hat, nimmt diese Verstöße teils sehr ernst. Die Folge sind echte und schwere Schuldgefühle und Gewissensbisse. Psychologische Belastungen, die ernsthafte Erkrankungen wie Essstörungen nach sich ziehen können.
https://www.urgeschmack.de/ersatzreligion/

Kennt ihr das auch?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Essen als Religion

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Ja, ich kenn das auch aus meinen früheren Leben (vor meiner Bekehrung). Es ist nicht nur Religion (der Zusatz "Ersatz" ist eigentlich überflüssig), sondern vor allem Kompensation. Man suggeriert sich dadurch, wenigstens in dieser kleinen Lebenswelt, alles richtig machen zu können, um ein besserer Mensch zu sein. Man verspricht sich dadurch und erwartet vor allem Gesundheit und langes Leben.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Laodizea
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Laodizea »

Dazu fällt mir ein alter Werbeslogan ein:
Ich will so bleiben wie ich bin!
Du darfst!
Und dann die schlanke Dame im Spiegel des Schaufensters.
Margarinewerbung.


Aber manche machen wirklich eine Religion daraus.
Ich hatte mal für 4 Tage ein Veganer Rucksack-Pärchen in meinem Haus beherbergt.
Die hatten wirklich einen Schaden.
Selbst Olivenöl und überhaupt pflanzliche Öle, das ging gar nicht.
Oh, als wir sie im Supermarkt kennen lernten und ihnen einen netten Assadoabend und eine Dusche in Aussicht stellten, da haben sie uns nicht über ihre Essungewohnheiten in Kenntnis gesetzt.
Mein Mann hatte extra viel Fleisch gekauft, ich wollte noch einen Wein haben, denn es war auch ein argentinischer Nachbar zum Essen eingeladen.

Erst nach dem Tischgebet hörten wir ein leises Räuspern und die Worte "das essen wir alles nicht! Und Wein geht auch nicht!
Na tolle Überraschung diese 2 Veganer.
Dazu noch völlig ohne Benimmregeln.

Gruss,Laodicea :engel:
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Laodizea hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 17:58 Erst nach dem Tischgebet hörten wir ein leises Räuspern und die Worte "das essen wir alles nicht! Und Wein geht auch nicht!
Na tolle Überraschung diese 2 Veganer.
Dazu noch völlig ohne Benimmregeln.

Schlimm - solche Leute! :o :(
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Laodizea
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Laodizea »

Ach ja, und dann blieben die nicht nur für eine Nacht, wie vereinbart.
Es fing an zu regnen und da schickt man niemanden hier auf die Strasse...
Daher lernten wir sie ganz gut kennen.
Sie machten eine Rundreise um zu sehen, ob Paraguay ihr Auswanderparadies ist.
Was allerdings die Warnungen und Tipps meines Mannes betraf, so hatten sie kein Gehör.
Beratungsresistent sagen wir immer!

Wie kann man als Veganer in ein Fleischesserland auswandern?
Inzwischen, 2 Jahre später, ist der Mann zum 2. mal mit einer Hochschwangeren auf Reisen gegangen...angeblich Peru! :lol:

Gruss,Laodicea :engel:
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

Laodizea hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 23:18 Ach ja, und dann blieben die nicht nur für eine Nacht, wie vereinbart.
Ja, das hat mich auch gewundert, dass ihre jenes Extrem-Veganer-Pärchen mit seiner Veganer-Religion mehr als einen Tag beherbergt habt.

-------------------------

Das erinnert mich:

Als ich zu Besuch in Russland war, da war ich gerade in einer Phase, in der ich abnehmen wollte.
Am ersten Abend nun war der Tisch zur Begrüßung sehr reichhaltig gedeckt.

Und ich habe getan, was ich mir schon vorher vorgenommen hatte: Ich habe mit Begeisterung zugegriffen und von allem mit Genuss gegessen und getrunken!
Und meine Gastgeber gelobt und gepriesen und gesagt, dass mir alles sehr gut schmeckt - was auch die Wahrheit war!

Am nächsten Tag habe ich dann so nebenbei einfließen lassen, dass ich derzeit versuche, meine Gewicht zu reduzieren. Und zwar nach diesem Motto: "Ich darf alles essen und trinken, was ich will - nur weniger davon."

Und so hatten wir alle eine schöne und gute Zeit miteinander. :idea:
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

Laodizea hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 17:58 Ich hatte mal für 4 Tage ein Veganer Rucksack-Pärchen in meinem Haus beherbergt.
Die hatten wirklich einen Schaden.
Selbst Olivenöl und überhaupt pflanzliche Öle, das ging gar nicht.
Warum nicht?
Was daran ist nicht "vegan"?
LG
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

Esperanzia hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 15:57 Essen als Religion

Ja, Essen scheint die neue Religion zu sein ....
Na ja, wenn sie nichts Besseres zu tun haben...
Viele Menschen auf dieser Welt wären FROH, wenn sie wenigstens ein Minimum der Nahrungsmittel haben könnten, die von den Gesundheitsaposteln geächtet werden. Bei denen geht es nämlich um's Überleben.
LG
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Laodizea
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Laodizea »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 10. Aug 2019, 22:40
Laodizea hat geschrieben: Do 8. Aug 2019, 17:58 Ich hatte mal für 4 Tage ein Veganer Rucksack-Pärchen in meinem Haus beherbergt.
Die hatten wirklich einen Schaden.
Selbst Olivenöl und überhaupt pflanzliche Öle, das ging gar nicht.
Warum nicht?
Was daran ist nicht "vegan"?
LG
Vegetarier essen kein Fleisch.
Veganer essen weder Fleisch noch deren Produkte, wie Eier, Joghurt, Käse...
Aber nie zuvor habe ich gehört, das jemand freiwillig auf Naturprodukte verzichtet.
In Deutschland kannst du dir Ausgleich für die ganzen Fette und Proteine mit teuer Geld besorgen...
Hier in Paraguay waren die völlig fehl am Platz.
Es gibt nicht die Vielfalt von deutschen Supermärkten mit ihrem internationalen Angebot zu allen Jahreszeiten alles!
Hier gibt es nur eins ganzjährig!
Bananen!
Im Dorfladen gibt es nur Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Kartoffeln, Möhren, Äpfel aus Argentinien.
Das ist nicht wirklich ausreichend für eine gesunde Ernährung und schon garnicht für Veganer.
Inzwischen haben sie das ja auch gemerkt.


Gruss,Laodicea :engel:
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

Laodizea hat geschrieben: Sa 10. Aug 2019, 22:55 Veganer essen weder Fleisch noch deren Produkte, wie Eier, Joghurt, Käse...
Ja, aber Olivenöl oder andere pflanzliche Öle und Fette sind doch nicht tierischen Ursprungs.
Aber nie zuvor habe ich gehört, das jemand freiwillig auf Naturprodukte verzichtet.
Denen bleibt dann ja mehr oder weniger nur noch Hasenfutter als Nahrung.
Die Biologie des Menschen ist nicht für eine so einseitige Ernährung konzipiert. Langfristig werden Mangelerscheinungen auftreten.
In Deutschland kannst du dir Ausgleich für die ganzen Fette und Proteine mit teuer Geld besorgen...
Das ist nicht wirklich eine Lösung.
Es sind künstlich erzeugte Produkte. Die "Nebenwirkungen" werden gerade massenhaft mit Freiwilligen getestet.
Hier gibt es nur eins ganzjährig!
Bananen!
So viele Bananen können einem dann aber wahrscheinlich auch einmal zuviel werden.

Konservierst du welche als getrocknete Bananenchips?
Im Dorfladen gibt es nur Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Kartoffeln, Möhren, Äpfel aus Argentinien.
Das ist nicht wirklich ausreichend für eine gesunde Ernährung und schon garnicht für Veganer.
Eine Getreideart sollte schon mit dabei sein. Getreideprodukte enthalten unheimlich viele essenzielle Nährstoffe. Wird in eurer Gegend gar kein Getreide angebaut? Mais?

Der begeisterte Fleischesser bin ich auch nicht.
Ich finde aber, wenn man die Tiere anständig behandelt, sodass sie sich wohlfühlen und es ihnen gut geht, spricht absolut nichts dagegen, tierische Produkte zu verzehren.

Wenn die Veganer ihr Gemüse- selbstverständlich ohne chemische Hilfen- selbst anbauen müssten, würden sie vielleicht irgendwann kapieren: Ohne den Naturdünger der Tiere wird es sehr schwierig, einen Garten fruchtbar zu machen und fruchtbar zu erhalten.
Gott hat bestimmte Tiere geschaffen, die sich ideal eignen für eine Symbiose mit dem Menschen.
LG
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