Wiedergeburt

Rund um Bibel und Glaube
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Magdalena61
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Magdalena61 »

Maryam hat geschrieben: Sa 10. Aug 2019, 18:54Die Erklärung Deiner Quelle kommt gewiss von jemandem, dem man offenbar erfolgreich indoktriniert hat, es sei unmöglich in der Nachfolge Jesus je ein künftig sündloses Leben beginnen und beibehalten zu können.
Die Erklärungen stammen aus der Schlachter 2000. Schau mal, wer an der Revision der Schlachterbibel alles mitgearbeitet hat-- das waren keine Dilettanten.

-- Ich lese gerade... erstaunt... die Brüder haben sich in der freien Brüdergemeinde in Albstadt getroffen.
Die kenne ich. Wir waren einige Male dort, als wir noch bei Rottweil wohnten. Es war aber doch ein gutes Stück zu fahren, und im Winter schwierig, teilweise voll gefährlich.
Nirgends in der Bibel wird aber so etwas gelehrt, im Gegenteil. Es gibt viele Aussagen, von Jesus, Petrus, Johannes, Jakobus, insbesondere von Paulus, welche aufzeigen, dass dies das eigentliche Ziel Gottes mit der Sendung Jesus zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel und überhaupt war.
Das Ziel ist Vollkommenheit, wie auch immer man sich diese vorstellen mag.

Aber selbst Paulus hielt sich noch nicht für vollkommen. Phil. 3,12. Oder, noch deutlicher: Röm. 7, 14-25. Das ist eine krasse und sehr ehrliche Beschreibung des Dilemmas, in dem Gläubige sich wiederfinden werden. Eine der wenigen Stellen, die den gestrengen und vergeistigten Paulus auch einmal "menschlich" erscheinen lassen.
Jesus hat ja sein Blut vergossen, um ihnen zu helfen künftig nurmehr wahrhaftig gottgefällig zu leben beginnen und ihnen einstige unwissentlich begangene Sünden zu vergeben.
Ja, das ist richtig, und wir sollen danach streben, unser Denken und Handeln immer mehr am Willen Gottes auszurichten.
Wenn wir das nicht tun, sondern munter den Begierden des Fleisches folgen, blockieren wir den Geist Gottes.

Ein Gotteskind hat ein tiefes Bedürfnis danach, in der Nähe Gottes zu leben. Weil das einfach gut tut. Weil man sich da wohlfühlt. Das geht aber nicht, wenn man Sünde kultiviert, denn wenn man faule Kompromisse macht und auf zwei Seiten hinkt, spürt man die Nähe Gottes nicht mehr.

Der Gedanke, Vollkommenheit zu erlangen, so lange wir im Fleisch sind, ist utopisch. Wenn wir vollkommen wären, dann würden wir nicht altern und sterben.
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Magdalena61 »

Betrachten wir doch einmal den 2. Teil des Verses.
"Wer aus Gott geboren ist"-- der KANN nicht sündigen, sagt 1. Joh. 3,9.

Kannst du noch sündigen? Du kannst es. Du willst es nicht, und du gibst dir Mühe, Sünde zu vermeiden. Aber du musst dich willentlich entscheiden, der Sünde zu widerstehen, was einiges an Selbstverleugnung und Disziplin erfordert. Und das wird dein Leben lang so bleiben.
Wie passt das nun zu 1. Joh. 3,9 ?

Es gibt eine Antwort auf diesen scheinbaren Widerspruch.
Der Apostel sagt allerdings: "Der aus Gott Geborene kann nicht sündigen."

Er sagt aber nicht: "Der Gläubige kann nicht sündigen", sondern: "Jeder, der aus Gott geboren ist, kann nicht sündigen."

Der Christ oder der Gläubige ist aber nicht nur aus Gott geboren, er ist nach seiner alten Natur auch aus dem Fleisch geboren. Und "was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch" und bleibt "Fleisch" und wird nie etwas anderes werden. Es ist und bleibt unverbesserlich schlecht.
Der Gläubige hat also zwei Naturen in sich.
Dr. E. Dönges
"Aus Gott geboren" meint die Stellung (der Gläubigen) in Christus.
Die vielen Aufforderungen an die Gemeinde, dies und das abzulegen, den neuen Menschen anzuziehen, sich um das Heil zu mühen "mit Furcht und Zittern" etc. beziehen sich auf den praktischen Zustand der Gläubigen.
(nach Dr. E. Dönges)
LG
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Spice
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 01:19
Der Apostel sagt allerdings: "Der aus Gott Geborene kann nicht sündigen."

Er sagt aber nicht: "Der Gläubige kann nicht sündigen", sondern: "Jeder, der aus Gott geboren ist, kann nicht sündigen."

Der Christ oder der Gläubige ist aber nicht nur aus Gott geboren, er ist nach seiner alten Natur auch aus dem Fleisch geboren. Und "was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch" und bleibt "Fleisch" und wird nie etwas anderes werden. Es ist und bleibt unverbesserlich schlecht.
Der Gläubige hat also zwei Naturen in sich.
Dr. E. Dönges
"Aus Gott geboren" meint die Stellung (der Gläubigen) in Christus.
Die vielen Aufforderungen an die Gemeinde, dies und das abzulegen, den neuen Menschen anzuziehen, sich um das Heil zu mühen "mit Furcht und Zittern" etc. beziehen sich auf den praktischen Zustand der Gläubigen.
(nach Dr. E. Dönges)
LG
Da sieht Dr. Dönges etwas falsch. Die "Stellung" gehört bereits zur Praxis, sonst ist das weitere unmöglich. Das ist ja das, was wir hier ständig zu verdeutlichen suchen.
Als Christ muss man sich ständig mit seiner "Stellung" identifizieren, d.h. mit seiner eigenen Göttlichkeit, um den alten Menschen "abzulegen", d.h. ihn zu überwinden und den neuen "anzuziehen", d.h. zur Entfaltung zu bringen. Wir müssen konkret heilige Menschen werden und dürfen keine solchen bleiben, die in der Bürgerlichkeit ihre Sicherheit suchen.

Und da man den alten Menschen nicht überwinden kann, ohne ihn zu erkennen, bedarf es der Selbstachtsamkeit und da bekommt man alle psychologischen Abläufe mit, weshalb man etwas tut oder nicht tut, weshalb man mit solchen Gefühlen reagiert und nicht mit anderen, weshalb man durch dieses motiviert wirdc und nicht durch jenes, weshalb man diese Krankheit entwickelt hat und nicht jene, usw. usf.

Glaube wird dann tatsächlich Veränderung und ist nicht länger nur eine Diskussion über Bibelstellen, die man ohne Praxis sowieso nicht versteht.
Spice
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Spice »

kann gelöscht werden (doppelt)
Zuletzt geändert von Spice am Mi 14. Aug 2019, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
Spice
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Spice »

Fabienne hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:13 Eine interessante Frage:

Haben Menschen anderer Religionen nicht den Geist Gottes in sich?

Ist der Geist Gottes nicht in allem hier auf Erden. Es ist alles beseelt.
Natürlich. Man muss nur erkennen, dass man ein göttliches Wesen ist. Oder genauer: Jede Mensch hat eine unsterbliche Seele, weil das Leben, das überall ist, unsterblich ist. Wenn der Mensch diese Göttlichkeit des Lebens erkennt, dann hat er, wenn er auch daraus lebt - und so alle Ängste überwindet - den göttlichen Geist, d.h. den Geist der Wahrheit in sich.
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lovetrail
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von lovetrail »

Spice hat geschrieben:Man muss nur erkennen, dass man ein göttliches Wesen ist.
Ein wenig Biblelektüre wäre aber schon auch nützlich, um solche häretischen Sätze zu unterlassen.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Ams

Re: Wiedergeburt

Beitrag von Ams »

Gott ist der Vater ausnahmslos jeder Seele und somit ist jede Seele göttlich.

Wer das abstreitet kann kein Wiedergeborener Christ sein... und solange auch nicht werden.

So sehr er es sich noch auf die Fahne schreibt.
jesher

Re: Wiedergeburt

Beitrag von jesher »

Fabienne hat geschrieben: Di 13. Aug 2019, 20:13 Eine interessante Frage:

Haben Menschen anderer Religionen nicht den Geist Gottes in sich?

Ist der Geist Gottes nicht in allem hier auf Erden. Es ist alles beseelt.
Aus biblischer Perspektive bekommen heute (im Neuen Bund) nur wiedergeborene Menschen im christlichen Sinne den Heiligen Geist.
Rembremerding

Re: Wiedergeburt

Beitrag von Rembremerding »

Alle Menschen haben den Odem Gottes, das Leben, in sich. Damit ist auch geistiges Leben gemeint.
Alle wiedergeborenen Christen haben dazu den Geist Gottes in sich. Das Siegel, der Beistand, der Tröster, die göttliche Liebe ...
Spice
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Re: Wiedergeburt

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Mi 14. Aug 2019, 08:14
Spice hat geschrieben:Man muss nur erkennen, dass man ein göttliches Wesen ist.
Ein wenig Biblelektüre wäre aber schon auch nützlich, um solche häretischen Sätze zu unterlassen.
Solange man denkt, dass sei häretisch nützt die beste Bibellektüre nichts. Denn durch diese bekommt man keinen Geist Gottes.
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