Es mag vielleicht keine eindeutigen Aussagen dazu geben, aber im Gesamtkontext betrachtet, wird mE schon deutlich, dass Gott über allem steht und alles lenkt.
Die Geschichte mit Hiob gibt dazu eine lehrreiche Auskunft. Gott lässt Satan gewähren, damit er Hiob Schaden zufügt. Und doch übernimmt Gott dafür die Verantwortung:
Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN fort. (Hiob 1,12. Elb.)
Er (Hiob) aber sagte zu ihr: Wie eine der Törinnen redet, so redest auch du. Das Gute nehmen wir von Gott an, da sollten wir das Böse nicht auch annehmen? Bei alldem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen. (Hiob.2,10. Elb.)
Und der HERR sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden - ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet! Und noch hält er fest an seiner Rechtschaffenheit. Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen.(Hiob.2,3. Elb.)
Der HERR sagt hier, dass er Hiob verschlungen habe, obwohl eigentlich Satan der Agent und Bittsteller war. Gott hat hier also Verantwortung für den Bösen übernommen. Und er hat dies zugelassen, obwohl es von Hiob heisst, dass dieser rechtschaffen war.
Gott hat einen Plan. Von Anfang an, ist das Ende schon geplant. Der LOGOS ist im Anfang, auch als Verheissung und Plan verstanden.
Hiob bekommt doppelt erstattet. Und seine Berater griffen alle theologisch zu kurz. Sie konnten die Souveränität, die Verantwortung aber auch das Ziel Gottes nicht einsehen. Auch Hiob schien daran zu verzweifeln.
Eine Theologie die primär auf die Schuld und dann auf die Entscheidung des Menschen abstellt, greift mE zu kurz und führt in eine Sackgasse. Und sie macht Menschen bisweilen stolz und selbstgerecht.
LG