Evangelikalismus

Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Maryam »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:55
Maryam hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 07:33 Typisches evangelikales Merkmal das mir vor Jahren schon aufgefallen ist: Viele Gläubige reden sich und andern ein, allein durch ein "Bekehrungsgelübde", "Übergabegebet" schon "errettet" zu sein. Sie zählen sich dann zu den "ERLÖSTEN" und alle andern Menschen, die dies nicht taten als die UNERLÖSTEN.
Das halte ich allerdings für den falschen Weg. Allein ein Bekehrungsgelübde oder Übergabegebet führt nicht zur Errettung. Da gehört ein "Danach" dazu. Christ sein heißt auch als Christ leben und weiter im Glauben zu wachsen. Da können beide Handlungen nur der Beginn davon sein.
Hi Bonnie :thumbup:
Ja, Christ sein heisst auch als Christ leben....was verstehst Du unter ....und weiter im Glauben wachsen? Ich glaube Jesus, dass nur ER in Wahrehit Gott, namentlich UNSEREN VATER im Himmel kannte und niemand ausser ihm diesen je zu Gesicht bekam.

Johannes war - nebst Jesus Christus selber - mein hifreichster Lehrer in der Bibel
1Joh 2,6 Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll so leben, wie er gelebt hat.
Also biblische Bestätigung.

Das getreuliche Umsetzen Jesus Christus Wegweisungen (was zu tun und zu lassen sei um den Willen des Vaters im Himmel zu erfüllen = gelebte Liebe, Barmherzigkeit, Vergebungsbereitschaft, dadurch sich zum Licht in der Finsternis zu entwickeln ) zu einer ebenfalls bleibenden innigen Gottverbundenheit fehlt doch seit ewigen Zeiten in den Glaubensbekenntnissen aller Kirchen und Freikirchen, was dem Evangelium Reich Gottes mehr schadet als nützt. :(

lg Maryam
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Maryam hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 08:00 Werksgerechtigkeit ist ein häufig verwendeter Begriff im Evangelikalismus. Dessen Anwendung zeigt, dass solche noch immer nicht zwischen den von Gott, namentlich UNSEREM VATER im Himmel in die Wege geleiteten nurmehr GUTEN Werken und den damals den Israeliten aufgebürdeten GESETZESWERKEN unterscheiden können.
Ok, damit kann ich etwas anfangen, denn der Werkgerechtigkeit einer Gemeinschaft bin ich vor ein paar Jahren entkommen und erlebe sie seither auch nicht mehr :) .
Wenn (kirchendogmatisch unbelastete mündige, jesustreue) Christen dann bezeugen, dass es anhand der -noch rein gewesenen- heilsamen christlichen Glaubens- Verhaltens- und Vergebungslehre, wirklich möglich ist, ein fortan sündenfreies, vom Einfluss des Teufels ERLÖSTES Leben zu beginnen und beizubehalten, dann wird dies von Evangelikalen als unbiblische, ja gefährliche Irrlehre/Sonderlehre bezeichnet.
Würdest du mir das bitte noch einmal in kleinen Häppchen servieren, ich glaube nämlich, dass ich es nicht wirklich verstehe, bzw. möchte sicher sein, dass ich es nicht falsch verstehe ;)
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Rembremerding

Re: Evangelikalismus

Beitrag von Rembremerding »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:10 ob ich als Lehramt dasselbe verstehe wie du. Also, was meinst du damit?
Eine verbindliche allgemein gültige und immer gleiche Lehre, die sich auf das Wort Gottes bezieht.

Es wäre eine falsche Auffassung diese Lehre in den einzelnen Gemeinden schon wieder als Einengung, als Gefängnis zu empfinden. Da liegt der Fehler nicht an den Lehren, sondern am falschen Freiheitsverständnis einzelner.
Die Leitplanken auf einer Bergstrecke sind nicht als Gefängnis und Einschränkung der persönlichen Freiheit gedacht, sondern als Sicherung davor in den Abgrund zu rasen und auf ewig seine Freiheit durch den Tod zu verlieren. ;)
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Maryam hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:13 Hi Bonnie :thumbup:
Ja, Christ sein heisst auch als Christ leben....was verstehst Du unter ....und weiter im Glauben wachsen? Ich glaube Jesus, dass nur ER in Wahrehit Gott, namentlich UNSEREN VATER im Himmel kannte und niemand ausser ihm diesen je zu Gesicht bekam.
Mit im Glauben weiter wachsen meine ich, dass ich nicht einfach auf einem Punkt stehen bleibe. Nicht bedingungslos das glaube, was ich einmal erworben habe. Immer wieder hinterfrage. Bereit bin für mich Neues in der Bibel zu entdecken. Dinge die ich glaube bestätigt zu sehen, andere Dinge möglicherweise korrigiere. Das jedoch gleichzeitig auf der Basis, dem Zentrum in Jesus Christus, der fest in der Mitte steht.

So ungefähr zumindest ;)
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Maryam
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Maryam »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:22
Maryam hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:13 Hi Bonnie :thumbup:
Ja, Christ sein heisst auch als Christ leben....was verstehst Du unter ....und weiter im Glauben wachsen? Ich glaube Jesus, dass nur ER in Wahrehit Gott, namentlich UNSEREN VATER im Himmel kannte und niemand ausser ihm diesen je zu Gesicht bekam.
Mit im Glauben weiter wachsen meine ich, dass ich nicht einfach auf einem Punkt stehen bleibe. Nicht bedingungslos das glaube, was ich einmal erworben habe. Immer wieder hinterfrage. Bereit bin für mich Neues in der Bibel zu entdecken. Dinge die ich glaube bestätigt zu sehen, andere Dinge möglicherweise korrigiere. Das jedoch gleichzeitig auf der Basis, dem Zentrum in Jesus Christus, der fest in der Mitte steht.

So ungefähr zumindest ;)
Hi Bonnie
So nach den Worten Paulus: Prüfet alles und das Gute behaltet. :thumbup: Er sagte auch, dass der Buchstabe tötet und der Geist belebt..

Wichtig finde ich bezüglich Bibelstudium, was für eine Übersetzung man liest. Die Hoffnung für Alle (in evangelikalen Kreisen oft verwendet), weicht teils sehr stark vom Urtext ab, und führt durch Hinzufügungen von einstigen christusfernen in frühen Jahrhunderten dem Christentum aufgedrängten Glaubensdogmen zu falschen Schlüssen.
Gal 2,16 Trotzdem wissen wir inzwischen sehr genau, dass wir nicht durch Taten, wie das Gesetz sie von uns fordert, vor Gott bestehen können, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Wir sind doch deshalb Christen geworden, weil wir davon überzeugt sind, dass wir nur durch den Glauben an Christus von unserer Schuld freigesprochen werden; nicht aber, weil wir die Forderungen des Gesetzes erfüllen. Denn kein Mensch findet durch gute Werke Gottes Anerkennung.
Also wenn ich als getreue Nachfolgerin Jesu Christi unter Führung durch den Hl.Geist Gottes in denjenigen GUTEN Werken wandle die mir Gott vorbereitet hat, dann soll dies vor Gott keine Anerkennung finden?

Wer in Christus eine neue Kreatur geworden ist - alte allfällig fleischliche Gesinnung abgelegt wurde- und die Bibel am richtigen Ort las und nebst Leser auch Umsetzer wurde (2. Tim 3.16 und 17 weisen darauf hin, wozu Bibelstudium dann im Alltag führen soll) wird ja von Gott zu nurmehr GUTEN Werken geschickt.

anders sieht es bei Luther 2017 aus:
Gal 2,16 Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht.
Paulus spricht hier doch klar jene Gesetzeswerke an, durch sie unmöglich himmelseits als Gerechte gelten konnten, Gottes Geist in Jesus denen aber vergab
A
pg 13,38 So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet,
Also durch Jesus wurde Vergebung der Sünden verkündigt durch IHN und nicht seine Kreuzigung was bei Evangelikalen hauptsächlich gelehrt und geglaubt wird.

Und es gab Gesetzesvorschriften des Mose, durch die man NICHT gerecht werden konnten. (Darum ja auch den Aufruf Jesus an die Sünder, umzukehren, den Sinn zu ändern)
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Maryam hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:39 So nach den Worten Paulus: Prüfet alles und das Gute behaltet. :thumbup: Er sagte auch, dass der Buchstabe tötet und der Geist belebt..
So sehe ich das auch :D
Wichtig finde ich bezüglich Bibelstudium, was für eine Übersetzung man liest. Die Hoffnung für Alle (in evangelikalen Kreisen oft verwendet), weicht teils sehr stark vom Urtext ab, und führt durch Hinzufügungen von einstigen christusfernen in frühen Jahrhunderten dem Christentum aufgedrängten Glaubensdogmen zu falschen Schlüssen.
Auch da gebe ich dir recht. Ich habe, hmmm, ich denke 5 oder 6 verschiedene Übersetzungen. Und je nach dem, was ich machen möchte, wähle ich die Übersetzung aus. Für Bibelarbeit nehme ich keinesfalls die HfA. Aber um einfach nur zu lesen, greife ich auch mal auf sie zurück. Luther, Elberfelder und Schlachter ziehe ich für "ernsthaftere" Dinge vor. Die Neue Genfer Übersetzung gehört zwar auch zu den modernen, aber sie ist für mich der Mittelweg, und ich bin schon sehr neugierig auf das AT, das nächstes Jahr erscheinen wird. Nicht vergessen möchte ich allerdings meine Interlinear Übersetzung des NT, die mir schon oft sehr gute Dienste erwiesen hat.
Gal 2,16 Trotzdem wissen wir inzwischen sehr genau, dass wir nicht durch Taten, wie das Gesetz sie von uns fordert, vor Gott bestehen können, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus. Wir sind doch deshalb Christen geworden, weil wir davon überzeugt sind, dass wir nur durch den Glauben an Christus von unserer Schuld freigesprochen werden; nicht aber, weil wir die Forderungen des Gesetzes erfüllen. Denn kein Mensch findet durch gute Werke Gottes Anerkennung.
Also wenn ich als getreue Nachfolgerin Jesu Christi unter Führung durch den Hl.Geist Gottes in denjenigen GUTEN Werken wandle die mir Gott vorbereitet hat, dann soll dies vor Gott keine Anerkennung finden?
Ich hab zwar eine Antwort im Kopf, aber die lässt sich noch nicht auf meine Tasten übertragen :lol: .Später? Ich bin heute schon zu lange hier und muss mal mein Gehirnstübchen durchlüften ;) .
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Ams

Re: Evangelikalismus

Beitrag von Ams »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32
Andreas hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 18:10 1. Die Bibel ist von Gott inspiriert und damit unfehlbar.
2. Christus ist leiblich auferstanden.
3. Im Prozess der Zeugung und Geburt Jesu blieb Marias Jungfräulichkeit erhalten.
4. Jesu Sühneopfer geschah stellvertretend für die ganze Menschheit.
5. Jesus wird leiblich auf Erden wiederkehren.
Wer sieht denn einen oder mehrere der o.g. Punkte anders
Hier... ich :wave: :angel:

Alle Punkte seh ich anders. Insbesondere 1,3,4 und 5.

Zu 3 hatte ich ja sogar schon zufällig meine Ansicht hier im Thread geschrieben.
viewtopic.php?f=11&t=6361&start=10#p366770

Zu 4 existiert gerade auch ein Thread: "Gott sandte Jesus nicht zur Kreuzigung"
(sinngemäße Aussage von Jesus selbst)

viewtopic.php?f=12&t=6360

(Nicht abschrecken lassen daß dieser Thread im "Bibelkritik" Forum gelandet ist... es existiert im Thread keine Kritik an der Bibel... sondern, wenn überhaupt Kritik existiert --> dann, sie zu buchstäblich und oberflächlich zu lesen ... und diese Oberflächlichkeit dann als "Absolutes Wort Gottes" zu deklarieren)
Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32 und warum?
Kurz: Alle 5 Punkte basieren auf eine sehr oberflächliche Lese-Art die Bibel zu lesen/interpretieren... die am Kern der Sache dann meist völlig vorbei geht.
joris

Re: Evangelikalismus

Beitrag von joris »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:43Im Evangelikalismus entstand als Antwort auf den Darwinismus der Biblizismus und darin der Kreationismus (sehr viel -Mus :D ). Beides war also eine Zeitgeisterscheinung, das nun oftmals zur Tradition wurde.
Dazu hätte ich gerne ein paar Links. Besonders dazu, dass es den Kreationismus nicht bereits vorher gegeben hat.
Rembremerding hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:43Evangelikalismus fehlt das Lehramt, ja beruft sich besonders auf die Freiheit des Christen. So ist er anfällig für Sonderlehren, etwa "Snake Handling" oder das Wohlstandsevangelium. Ob das abwertend ist? Es ist halt.
Falls Du mit "Lehramt" eine zentrale Institution meinst, so wie es in der RKK gehandhabt wird, so ist deren Fehlen bei den Christen außerhalb der RKK nicht bedauerlich. Besonders wenn man sich der Vergangenheit der RAKK ansieht, weiß man eine dezentrale Lehre zu schätzen.
Rembremerding hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:43So ist er anfällig für Sonderlehren, etwa "Snake Handling" oder das Wohlstandsevangelium. Ob das abwertend ist? Es ist halt.
Sonderlehren gibt es in der RKK ebenfalls reichlich. Gab es nicht auch bei der RKK Abspaltungen, spezielle Bewegungen und Gruppen, die der Papst dann irgendwann nur noch zähneknirschend duldete, exkommunizierte oder von der Inquisition verfolgen lies? ich bin mir sicher, dass man solche Gruppen findet wenn man recherchiert.

Die Sache mit den Schlangen wird erst falsch, wenn man sie institutionalisiert bzw. kultiviert. Das gilt auch für das Wohlstandsevangelium. Leider ist es bei jeweils so passiert.
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Helmuth
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Helmuth »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:06 Ist ja wohl klar, und liegt auf der Hand, dass ich jetzt schreibe, dass ich mich nicht in einem Gefängnis fühle.
Mit dem Gefängnis verband ich das verbindliche Glaubensbekenntnis. Und in diesem Sinne warst du früher gleich doppelt inhaftiert. Jetzt hast du Hafterleichterung. :lol:
Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 10:06 Das mit dem Bekenntnis kann ich nicht nachvollziehen. Bei mir war es zumindest nicht so. Ich hatte ein lockeres Gespräch mit einem Ältesten aus meiner Gemeinde, in dem, außer dem Bekenntnis zu unserem Herrn, weder Bekenntnisse noch Lehrmeinungen abgefragt wurden. Da ging es einfach um mich als Person, meinen Glaubensweg und gut war.
Das liegt zum Teil an der liberalen Handhabung. Aber man ewartet in der Regel, dass du das Glauibenbekenntnis vollinhaltich akzeptierst. Insofern kommt es zu nicht anders ablaufenden Konflikten, nur dann in einem anderen "Gefängnis". Ich denke jetzt weißt du,was ich damit meine. Aber ich bin bei dir, immer noch besser in einer Großkirche der EA als bei den ZJ oder in der RKK.

Ich lehne daher heute eine sogenannte Verbindlichkeit in diese Richtung ab. Als verbindlich betrachte das feste Zusammenstehen in der praktizierten Nächstenliebe, als dies ein Gebot der Herrn und nicht das des Pastors ist.

Viele Pastoren machen sich genau hier ihre Gemeinschaft kaputt. Während die RKK nur theologisch ausgeblidete und mit Weihen versehene Studierte ordiniert, kann in der evangelikalen Szene jedermann ein Amt begleiten, wobei in den Großkrichen auch schon Voraussetzungen gelten. Hier besteht zwischen Österreich und der BRD auch der Unterschied, als wir mehrheiltich immer noch ein katholisches Land sind und ihr ein evangelisches.

Es gibt aber auch Fehlentwicklungen, die da wären die Ordinierung der Frauen in ein Amt über andere Männer bzw. das leidige Probem des Akzeptanz der sexuellen Orientierunglosigkeit. Man fällt von der anderen Seite vom Pferd herunten aber dafür ins Gras und weniger auf Beton.

Es macht einen Unterschied ob man als vollversorgter Pfarrer sein Amt verliert und damit nicht nur mittellos sondern auch mit Bannspruch belegt wurde oder man als freier Pastor sich seine neue Schäfchenherde suchen darf. Hinrichtungen, weil man etwas leugnet wie früher gibt es ja in dem Sinne nicht mehr. Der Umgang damit bleibt dennoch auch so oft genug unbiblisch.

Tut gut, mir dir Gedanken auszutauschen, und wo ich dir weiterhelfen kann, immer wieder gerne. :wave:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Andreas
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Andreas »

Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32 Das wird als typisch evangelikal bezeichnet?
Nein. Meinem Zitat ist der Quellenangabe zu entnehmen, dass der Lexikonartikel "Fundamentalismus" lautet, und beschreibt, dass die Zeitschrift "Fundamentalisten" eine der ideologischen Wurzeln des Evangelikalisums gewesen ist. So wie es eigentlich überall immer traditionsbewusste konservativere Gruppen und liberalere Gruppen innerhalb einer Glaubensgemeinschaft gibt, ist es auch bei den Evangelikalen. Erstaunlicherweise kommen wohl die liberalsten christlichen Ideen aus der Evangelikalen Szene, was auch kein Wunder ist, weil dort der fundamentalistische Druck auf die Mitglieder mit am höchsten ist, und viele sehr darunter leiden. Not macht erfinderisch.
Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32Hmmm, sind diese 5 Punkte denn nicht selbstverständlich?
Diese fünf Punkte stammen von den "Fundamentalisten". Das würde ich jetzt nicht 1 : 1 auf den Evangelikalismus übertragen - und schon gar nicht auf Christen im Allgemeinen.
Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32Vermutlich liegt das an meiner Sichtweise und Glaubensgeschichte. Für mich sind sie selbstverständlich und nicht irgendwie einer speziellen Bewegung zuzuordnen :denken: Na ja, ich bin da nicht repräsentativ.
Na ja, "gelernt ist gelernt", und was man schon in frühester Kindheit gelernt hat, sitzt tief.
Bonnie hat geschrieben: Fr 4. Okt 2019, 09:32Wer sieht denn einen oder mehrere der o.g. Punkte anders und warum? Nein, nicht um jetzt aufeinander rumzukloppen, wer recht hat. Das kriegen wir auch friedlich hin, gell ;) ? Ich wäre sehr daran interessiert, wie andere das sehen :) .
Liberale Christen sehen im Grunde alle fünf Punkte anders, wobei es die Inspiration der Bibel von Gott fast überall gibt, aber nicht mit diesem Absolutheit- und Autoritätsanspruch. D.h. da wird die Bibel nicht wortwörtlich als absolute Wahrheit abgeglaubt. Ein Hinterfragen der biblischen Texte, wird nicht automatisch mit Unglauben gleichgesetzt. Alles geht, das Gute bewahre, das Schlechte verwerfe. Man geht viel toleranter mit anderen um, schafft es besser, andere Sichtweisen auszuhalten, und so diskutiert man fairer miteinander darüber, ohne alles und jedes mit autoritärem Druck zu "entscheiden". Man muss seinen Verstand nicht an der Kirchentür abgeben, als Zeichen tiefen Glaubens. Der Zweifel gehört zum Glauben und ist nicht der Feind des Glaubens.
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