Tempelreinigung: Kampfansage an das wirtschaftliche und religiöse Establishment

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Travis
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Tempelreinigung: Kampfansage an das wirtschaftliche und religiöse Establishment

Beitrag von Travis »

abgetrennt aus: Da fuhr der Satan in Judas
Hiob hat geschrieben: Di 15. Okt 2019, 21:55Anspruchsvoller scheint mir die Version, dass das Fallen in die Sterblichkeit durch den "Fall" (= irdische Existenz) durch Jesus revidiert wird, indem er von der Sterblichkeit über den irdischen Tod ins Leben ("Baum des Lebens") geht.
Die Revidierung findet vor allem in Christus statt, da in ihm der Tod besiegt wurde. Menschen wie ich werden daher selbst dann leben, wenn sie sterben. DIes einfach aus dem Grund, weil der Tod mich nicht mehr wird halten können.
Hiob hat geschrieben: Di 15. Okt 2019, 21:55 Da bliebe allerdings die Frage unbeantwortet, warum es ein GRAUSAMER Tod sein muss.
Die Frage würde ich auf Basis dessen beantworten, was man in der Bibel heilsgeschichtlich sehr oft vorfindet. Am Kreuz starb Jesus nicht nur leiblich, dies jedoch auf eine sehr grausame Art. Die Keuzigung ist damit quasi der sichtbare Schatten dessen, was in der Zeit geistlich geschah. Liest man Matth. 27,46 so unterschätzt man oft das, was dort passiert ist. Die falsche Einschätzung findet ja nicht jedes Mal aus einer falschen Theologie heraus statt. Oftmals ist bereits das sichtbare Leid so furchtbar, dass man den geistlichen Aspekt lieber gleich gänzlich verdrängt. Jesus fühlte sich nicht lediglich verlassen, er war es. Ebenso ist die Auferstehung Jesu bereits so wunderbar, dass man den geistlichen Aspekt in Bezug auf das angenommene Opfer Jesu durch Gott nicht auf dem Schirm hat.

Die Sünde der Welt wurde damals auf Jesus gelegt. Paulus beschreibt, dass Jesus für uns zur Sünde gemacht wurde. Das liest sich so leicht hin, hat aber gravierende Auswirkungen. Ich beschränke mich auf das, was man durch die Bibel weiß. Die Strafe für Sünde ist der Tod. Am Kreuz starb Jesus, in jeder Hinsicht. Gott nahm Jesu Opfer an, sowohl im Himmel als auch auf Erden, und erweckte Jesus am dritten Tag. In Christus wurden Himmel und Erde versöhnt. In Christus haben Menschen die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Das ist ziemlich anspruchsvoll, ja.
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Maryam
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Maryam »

Oleander hat geschrieben: Di 15. Okt 2019, 16:04
Travis hat geschrieben: Di 15. Okt 2019, 14:53
Judas war nur der letzte Anstoß, quasi die Gelegenheit die sich bot
Jetzt kommen wir der Sache (was ich meine) schon näher.
Beschlossen war Jesu Tod zu diesem Zeitpunkt längst.
Von wem ...beschlossen?

-----
Jesus wusste, daß er sterben musste, nur warum musste er sterben?)
Jesus hatte die Schriftgelehrten in schwere Erklärungsnot gebracht. Die Kombination aus den messianischen Zeichen und Mischna-Kritik wollten die Schriftgelehrten nicht hinnehmen.
Genau deswegen!

Johannes 11
47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen.

48 Lassen wir ihn gewähren, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Römer und nehmen uns Tempel und Volk.
49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts;
50 ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser für euch, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe.


=
Matthäus 21
37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen.

38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen!
39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

45 Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete.
46 Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.

---
Es waren die Bauleute, welche den Eckstein verworfen haben und ihn gekreuzigt haben...

Doch Gott hat ihn auferstehn lassen. (erweckt)
Die Wahrheit ist unvernichtbar....
Hi Oleander
Ich sehe es so: Hätte Jesus nicht überall die Wahrheit über glaubwürdige Göttlichkeit und dessen Willen gezeigt, sich auch nicht gegen den unsinnigen Opferkult gestellt, so auch darauf verzichtet, überall das Evangelium vom Nahen Reiches Gottes zu verkünden was einen Sinneswandel der damaligen -teils unwissentlichen- Sünder bedingte, so hätten der Hohe Rat keinen Anlass gehabt Jesus Kreuzigen zu lassen.

Doch dann hätten weder die Verlorenen Schafe des Hauses Israel noch wir 2000 Jahre später mittels Bibel Einsicht über den wahrhaftigen Gott erhalten. Johannes schrieb ja klar und unmissverständlich warum und wozu Jesus zu ihnen gekommen war.
1Joh 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
In Gott, also dem Wahrhaftigen, der in und aus Jesus Christus offenbarte, wie er in Wahrheit war, in die Wege leiten wollte , sind geistlich gesehen alle die Liebe leben.

Paulus sagte ja wie Sündenvergebung seitens Gott -also opferfrei- funktionierte:
2Kor 5,19 Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
Sich versöhnen mit jemand funktionierte schon immer gleich wie jene mit Gott....allfällige Feindschaft beenden. Fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegenüber Gott. Solche die sich nicht aufmachen nurmehr im Geiste zu wandeln, werden das Reich Gottes nicht erben.

Dass Judas Jesus Christus an den Hohen Rat sozusagen auslieferte, geschah wohl aus Geldgier. und unter Einfluss des Geistes Gottes Widersacher. Er bekam ja hierfür 30 Silberlinge.

Doch als Judas erfuhr, dass man Jesus töten lassen wollte, bereute er seinen Verrat.
1 Am Morgen aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes einen Rat über Jesus, dass sie ihn töteten,2 und sie banden ihn, führten ihn ab und überantworteten ihn dem Statthalter Pilatus.3 Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück4 und sprach: Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich verraten. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu!5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging davon und erhängte sich.
lg Maryam

Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun. Diese Aussage Jesus am Kreuz zeigt ja klar, dass es keineswegs im Sinne des Vaters war, dieser seinen gehorsamen Sohn und Verbreiter der eigentlichen wahren WORTE GOTTES dann auch erweckte, was Jesus ja im voraus schon wusste.
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Travis
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:29 Ich sehe es so: Hätte Jesus nicht überall die Wahrheit über glaubwürdige Göttlichkeit und dessen Willen gezeigt, sich auch nicht gegen den unsinnigen Opferkult gestellt, so auch darauf verzichtet, überall das Evangelium vom Nahen Reiches Gottes zu verkünden was einen Sinneswandel der damaligen -teils unwissentlichen- Sünder bedingte, so hätten der Hohe Rat keinen Anlass gehabt Jesus Kreuzigen zu lassen.
Nun hat sich Jesus nicht gegen den Opferkult gestellt. Er hat ihn erfüllt und zwar durch sein eigenes Opfer. In Wahrheit hat er sich gegen kein einziges mosaisches Gesetz gestellt (Mathh. 5,17-20). Der Hohe Rat hat Jesus kreuzigen lassen, weil er sich gegen die Mischna (Womit der die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten in Frage stellt Matth. 5,20) gestellt und das Volk begann ihn als Messias anzuerkennen (Joh 12,19).
Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:29 Paulus sagte ja wie Sündenvergebung seitens Gott -also opferfrei- funktionierte:
Das sagt Paulus zumindest in 2Kor 5,19 gerade nicht, es sei man ignoriert den Rest von 2Kor 5...
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von AlTheKingBundy »

Travis hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:57 Nun hat sich Jesus nicht gegen den Opferkult gestellt. Er hat ihn erfüllt und zwar durch sein eigenes Opfer. In Wahrheit hat er sich gegen kein einziges mosaisches Gesetz gestellt (Mathh. 5,17-20).
Genau so ist es.
Travis hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:57 Der Hohe Rat hat Jesus kreuzigen lassen, weil er sich gegen die Mischna (Womit der die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten in Frage stellt Matth. 5,20) gestellt und das Volk begann ihn als Messias anzuerkennen (Joh 12,19).
Nein, das war nicht der wesentliche Grund. Es gab durchaus eine religiöse Streitkultur unterhalb der Pharisäer und Sadduzäer. Der Grund für die Tötung Jesu war die Tempelreinigung. Denn hier ging Jesus an die Wurzeln der jüdisch-priesterlichen Existenz, nämlich einen lukrativen Lebensstil durch Tempeleinnahmen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:36 Nein, das war nicht der wesentliche Grund.
Hast Du dazu Schriftstellen?
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:36 Es gab durchaus eine religiöse Streitkultur unterhalb der Pharisäer und Sadduzäer.
Da ist Apg 23,6ff ein gutes Beispiel.
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:36 Der Grund für die Tötung Jesu war die Tempelreinigung. Denn hier ging Jesus an die Wurzeln der jüdisch-priesterlichen Existenz, nämlich einen lukrativen Lebensstil durch Tempeleinnahmen.
Gerade bezüglich der Existenz hatte ich die Mischna angeführt, da Jesus darauf eben in Matth. 5,20 abzielt. Die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, war das Ziel mit dem mündlichen Gesetz, welches später zum schriftlichen Talmud wurde. Mit Matth. 5,20 sprach Jesus den Schriftgelehrten jedoch die vor Gott gültige Gerechtigkeit ab.

Reine Geldgier kann ich bisher nicht als Hauptgrund für die Hinrichtung des Messias erkennen.
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Maryam »

Travis hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:57
Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:29 Ich sehe es so: Hätte Jesus nicht überall die Wahrheit über glaubwürdige Göttlichkeit und dessen Willen gezeigt, sich auch nicht gegen den unsinnigen Opferkult gestellt, so auch darauf verzichtet, überall das Evangelium vom Nahen Reiches Gottes zu verkünden was einen Sinneswandel der damaligen -teils unwissentlichen- Sünder bedingte, so hätten der Hohe Rat keinen Anlass gehabt Jesus Kreuzigen zu lassen.
Nun hat sich Jesus nicht gegen den Opferkult gestellt. Er hat ihn erfüllt und zwar durch sein eigenes Opfer. In Wahrheit hat er sich gegen kein einziges mosaisches Gesetz gestellt (Mathh. 5,17-20). Der Hohe Rat hat Jesus kreuzigen lassen, weil er sich gegen die Mischna (Womit der die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten in Frage stellt Matth. 5,20) gestellt und das Volk begann ihn als Messias anzuerkennen (Joh 12,19).
Hi Travis
Jesus kam sicher keineswegs den unsinnigen Opferkult zu erfüllen. Jesus kam nicht als Sündenbock sondern im Auftrag des allein wahren Gottes als Verkünder dessen Willen und Offenbarer dessen Heil- und Auferweckungswunderwerke etc. (wozu Moses Herr vollkommen unfähig war)

Jesus bezeugte vor Pilatus, geboren zu sein die Wahrheit zu bezeugen und wer aus der Wahrheit sei, würde verstehen was damit gemeint sei. (Joh. 18.37)


Den geheilten Aussätzigen hat er nur deshalb zum Priester geschickt seine Heilung zu zeigen und zu opfern wie Mose!!! gefordert habe, (Mk 1,44) Dies wohl klar deshalb, damit er nicht für Unterlassung dieses Prozedere hätte bestraft/ausgerottet werden können.

Den Sinn Jesus Worte (Kritik am Opferkult bereits von Hosea, Micha, Jeremia im AT) in Mt 9.13 und 12,7 scheinst Du noch immer nicht begriffen zu haben. Ebensowenig den Rauswurf der Opfertierverkäufer aus dem Tempel. Zudem kam Jesus um die Sünder zur Umkehr zu rufen. So schafft man Sünde wohl über kurz oder lang effizienter und nachhaltiger aus der Welt als mit ständigem Verbrennen von Tieren.

Jesus kam in Wahrheit Gesetze und Propheten im Sinne seines Vaters, dem allein wahren Gott zu erfüllen und natürlich den Seinen zur Erfüllung zu empfehlen.

Zudem machte Jesus die künftige Gültigkeit der Gesetze und Propheten von der gelebten Liebe abhängig. Alle seinerzeit geforderten Lieblosigkeiten galten für Nachfolger Jesus nicht mehr. Darum wohl hat Jesus auch die Steinigung auf geniale Art verhindert
Mt 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Der Hohe Rat hat Jesus töten lassen wollen, weil sie der Ansicht waren seine Lehren würden das Volk verderben. (Joh. 11,50)
Aus dem selben Grund verfolgten sie dann Jesus Jünger Apostel und alle die zu Jesus Gottesglauben gewechselt und in dessen Sinn gelebt und gelehrt haben.
Die Schriftgelehrten befanden Jesus des Todes schuldig weil er ausgerechnet am Sabbat heilte. (Lk 6,7 )
In Wahrheit hat er vom mosaischen Gesetz, Auge um Auge, Zahn um Zahn abgeraten, also sich dagegen gestellt.(Mt 5,38/39)
Rembremerding

Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Rembremerding »

Bei Mt finden sich vor dem Hohen Rat zwei Anklagepunkte: dass Jesus behauptete, er könne den Tempel niederreißen und in drei Tagen aufbauen. Und dass er der Messias, der Sohn Gottes ist und Gott. Deshalb zerreisst der Hohepriester sein Gewand, weil dies eine Gotteslästerung war.

Das erste kann schon als Angriff auf die bestehende Priesterkaste und den Opferkult gesehen werden.
Das zweite war Gotteslästerung.

Allerdings wurde vor den Römern etwas anderes vorgebracht, denn diese interessierten religiöse Streitigkeiten unter den Juden nur insofern sie den Frieden und ihre Macht störten.
Deshalb werfen die Juden später Jesus Aufrührerei vor, bis zum ungehörigen Wort: "Wir haben keinen König außer dem Kaiser."

Servus :wave:
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Travis
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:57 Jesus kam sicher keineswegs den unsinnigen Opferkult zu erfüllen. Jesus kam nicht als Sündenbock sondern im Auftrag des allein wahren Gottes als Verkünder dessen Willen und Offenbarer dessen Heil- und Auferweckungswunderwerke etc. (wozu Moses Herr vollkommen unfähig war)
Doch. Sagt er ja. Hatte die Stelle zitiert, mache es gerne erneut (Mathh. 5,17-20). Darauf baut die ganze Heilsgeschichte auf. Mit Fug und Recht kann man das, was am Kreuz geschehen ist, als Dreh- und Angelpunkt der Heilsgeschichte bezeichnen. DIe Auferstehung Jesu ist daher auch der Beleg dafür, dass Gott sich zu dem Opfer gestellt hat die Sünden vergeben sind. Paulus führt das recht ausführlich aus.
Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:57Jesus kam in Wahrheit Gesetze und Propheten im Sinne seines Vaters, dem allein wahren Gott zu erfüllen und natürlich den Seinen zur Erfüllung zu empfehlen.
Das mosaische Gesetz. Was auch sonst. Hat Jesus ja auch so gesagt. Im ganzen Matth. 5 geht es darum, wie das mosaische Gesetz eigentlich zu verstehen ist.
Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:57 Den Sinn Jesus Worte (Kritik am Opferkult bereits von Hosea, Micha, Jeremia im AT) in Mt 9.13 und 12,7 scheinst Du noch immer nicht begriffen zu haben. Ebensowenig den Rauswurf der Opfertierverkäufer aus dem Tempel. Zudem kam Jesus um die Sünder zur Umkehr zu rufen.
Doch. Die Opfer waren ohne Glauben. Den Tempel in Jerusalem, das Haus Jesu Vaters, hatte er gereinigt, weil die Mischna mittlerweile das mosaische Gesetz ersetzt hatte.

Auf Deine laufenden "JHWH ist ein Wettergötze Anspielungen" gehe ich nicht weiter ein.
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Maryam »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 08:36
Travis hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 07:57 Nun hat sich Jesus nicht gegen den Opferkult gestellt. Er hat ihn erfüllt und zwar durch sein eigenes Opfer. In Wahrheit hat er sich gegen kein einziges mosaisches Gesetz gestellt (Mathh. 5,17-20).
Genau so ist es.
Hi Al
Wo steht denn, dass Jesus gesagt haben soll, er sei gekommen den Opferkult zu erfüllen? Er stellte sich klar dagegen. Offenbar wird auch Mt 5,17 bis 20 noch immer nicht wirklich verstanden. Jesus unterscheidet da zwischen Gesetzen und Geboten. Wie man Gesetze im Sinne Jesus, somit seinem Vater im Himmel erfüllt hat jedenfals der Ex-Pharisäer Paulus sehr klar erklärt:
Röm 13,10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.
Paulus bezieht sich hier auf die Gebote, die es schon vor dem Sinai gab. Wer zudem was gebietet sollte sich auch selber daran halten. Aufrufe zu töten für dies und das widersprechen dem Gebot auf das Töten zu verzichten

In Wahrheit kam er um den Verlorenen Schafen des Hauses Israel Einsicht über den wahrhaftigen, einen und einzig glaubwürdigen Gott zu offenbaren. Dieser ist wohl in Wort und Tat wesentlich ANDERS als was man ihnen vorher als vermeintlichen Gottesglauben aufdoktriniert hatte.

Weder sagte Gott vom Himmel: Dies ist mein geliebter Sohn, ihn sollt ihr mir durch Kreuzigung opfern um eure Sünden zu tilgen.

Noch sagte Jesus, er sei geboren worden um ans Kreuz genagelt zu werden und dass nur dadurch Vergebung der Sünden erlangt werden könne.

lg Maryam
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Re: Da fuhr der Satan in Judas

Beitrag von Travis »

Maryam hat geschrieben: Mi 16. Okt 2019, 09:12 Jesus unterscheidet da zwischen Gesetzen und Geboten
Gebote sind Teile des Gesetzes. Ein Gegensatz wird nicht aufgebaut.
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