Die alte Umweltsau

[Mimi]

Die deutsche Sektion der Bewegung „Fridays for Future“ hatte am Tag vor Heiligabend mit der Twitter-Botschaft Kritik auf sich gezogen, die da lautete: „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei.“
Rechnen? 6, setzen!
Also….ich bin jetzt 66. Ich kann morgen tot sein oder auch noch 20 Jahre oder darüber hinaus leben – je nachdem wie viel Zeit mir der Herr noch gewährt.
Oma als „Umweltsau……
Auf Enkel warte ich noch – bin ja aber schon im Oma-Alter…1953 geboren.
Zu jener Zeit hatten in unseren Ortschaften (Kraichgau) der Bäcker, Metzger, Friseur und
Kolonialwarenhändler ein Tel. – wir auch (neben Landwirtschaft Mühlenbetrieb für die
umliegenden Dörfer). Das war’s dann aber schon. Gewöhnlich fuhren wir im Pferdewagen
umher, für ganz schwere Feldarbeit mit dem Traktor und für’s Erreichen entfernterer
Flecken mit dem Bummelbähnchen, auch „Entenköpfer“ genannt.
Erklärung der Ausdrucksweise „Entenköpfer“: (Falls der Verfassungsschutz
gleich klingelt oder was Ultra-Grasgrünes (Freiburg) gleich vor der Tür steht und sich entsetzt)
Mitunter liefen schon mal Enten - oder Gänsgruppen frei durch die Gegend und trippelten
über die eine Bahnschiene vor Ort. Passierte selten …aber schon mal. Genauso wie auch
schon mal ein Kätzchen erwischt werden konnte … von den 10-15 Autos, die am Tage durchfuhren.

Waschmaschine? Fernseher? Auto? Damals neee! Dafür andere Beschäftigungen, Riesengärten, aus denen man sich selbst versorgte. Waschtag, Brotbacktag, Einmachtag,
Briefe schreiben und vieles mehr. Bei meiner städtischen Tante in Hamburg und weiteren Verwandten in Norddeutschland war es ähnlich – vielleicht etwas „moderner“ eingerichtet, StraBa – schickeres Radio, aber sonst auch nix weltbewegend anderes.
Jährliche Urlaubsreisen? Vielleicht jene, die mit goldenem Krönchen zu Welt kamen.

Die Oma’s der heutigen 15-20jährigen bewegen sich mehrheitlich in dieser Altersgruppe
… so zwischen 60 und über 70.
Also schon nur rein rechnerisch wären sowieso am ehesten die Mütter der „Ankläger“ im Verdacht – nicht die Oma’s!
Mit meinen Erhebungen bin ich noch nicht ganz fertisch ….. suche immer noch in großem Umkreis – bzw. in dem Freiburger Stadtteil meiner Wohnung verzweifelt eine Oma, die SUV fährt. Bisher nicht fündig geworden! Einen Opa meinte ich, schon mit SUV gesehen zu haben. möglicherweise gehörte das Fahrzeug aber dem Enkel....

Und dann noch „das Böhmermann“…..
"Wer sich jeden Tag billiges Discounterfleisch aufbrät, ist eine Umweltsau".
Eine Umfrage in meinem großen Freundes-und Bekanntenkreis hat ergeben, dass
es da keinen gibt, der sich täglich Fleisch oder Kotelett reinzieht….jetzt mal unabhängig davon ob billig oder vom Metzger seiner Wahl! Vielleicht kennt er das vorwiegend aus seinen Kreisen….?

Zusammenfassend fällt mir auf, dass auch das Rechnen im Allgemeinen bei manchen Gruppen
nicht sooooo in ist.

Ach, da kommt mir noch was von früher in den Sinn …
" We will not let you get away with this" (Greta)
Wie genau wird das umgesetzt??
(Kommen wir dann in den Knast, ins Umerziehungs-Arbeitslager oder
schlägt man uns am liebsten gleich tot???? Oder ist die Politik gemeint…Revolution/Umsturz/ Diktatur???)
Als doofe Umweltsau möchte ich eigentlich schon wissen, auf was ich mich da nun einstellen muss ….

So, jetzt muss ich leider los, mit meinem SUV (großer, luxuriöser Einkaufstrolley) –
Einkauf, mehrere Läden geplant. U.a. auch Aldi oder Lidl …..
hoffentlich sieht mich da keiner rein-und rausgehen…
(Hab‘ nicht gesagt, dass ich Kotelett kaufe!!!).
Speziell zum Einkaufs-Zentrum bewege ich mich mit dem neuesten spanischen Fahrmodell
„Urbo von CAF" (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) der Freiburger Verkehrsbetriebe –
im Volksmund auch „Straßenbahn“ genannt.
Normalerweise bin ich ja sehr höflich und freundlich….. im Ernst! Als Rentnerin mit kleinem Neben-Job habe ich mehr Zeit und lasse junge eilige Leute – wenn sie nicht all zu viel im Wagen haben – an der Kasse
sehr oft vor, echt!
Das werde ich heute garantiert nicht tun und somit meinen Frust hemmungslos ausleben.
Und wenn’s jetzt einen jungen Unschuldigen trifft? Mir wurscht!.
(Grad‘ sauer bin….mal sehen, ob ich mich im neuen Jahr wieder bessern kann).

[Magdalena61]

Ja, Mimi.
Die Omas, die ja nun direkt angesprochen und beleidigt wurden und es wagen, gegen solch dreiste Unverschämtheit von Seiten eines, auch von den Omas zwangsweise finanzierten Sender zu protestieren, werden nun mitsamt denjenigen, die ihnen beipflichten, in die rechte Ecke gestellt.

Ziemlich phantasielos.

Da hat man nun bei einer Demo einige rechtsradikale Pöbler gefunden- der Auftraggeber derselben ist (noch) unbekannt, an Zufälle oder eine dermaßen ausgeprägte rechtsradikale Dummheit glaube ich nicht- und nun wird man, anstatt anzuerkennen, dass man definitiv zu weit gegangen ist, indem man eine ganze Bevölkerungsgruppe verunglimpfte, -- och, das sind ja nur Deutsche... - das Ganze wohl in diese Richtung abbiegen: Der Jude rechte Mob ist an allem schuld.

Erdhafter geht's nimmer.

Lust an der Ungerechtigkeit. Oder?
Geist des Irrwahns?
LG

[Magdalena61]

Wie man sieht, sind es vor allem Männer, die sich durch den Song ja nun auch nicht angesprochen fühlen müssen, die hier zur Gelassenheit mahnen und das Produkt mehr oder weniger auch noch verteidigen.

Männer tendieren eher zum SUV als Omis, nicht wahr?

Super Reaktion der "Häupter". Sie checken nicht, dass die Sündenböcke des Spottlieds verletzt sind und lassen sie im Stich. Och nein, es gibt ja doch Zuwendung: Wenn die Omi sich aufregt, dann liegt das Problem bei ihr? --

Ein Tipp am Rande: Frauen sind gar nicht so schwer zu verstehen. Man muss nur einfach nicht den Hölzernen abgeben.

Und: Instrumentalisiert wurde zuerst von der anderen Seite.

Ein Lob für den Intendanten, der lässt sich auch nicht dumm reden-- oh, vielleicht ist er ein verkappter Rechtsradikaler?

„Umweltsau“-Satire: WDR-Intendant Buhrow bekräftigt seine Kritik

WDR-Intendant Tom Buhrow hat seine Kritik an der „Umweltsau“-Satire bekräftigt. In einem Interview mit der WDR2-Radiosendung „Mittagsmagazin“ nannte er das Video „missglückt“ und entschuldigte sich erneut dafür.

Satire habe ihren Platz und sei dazu da, Mächtige aufs Korn zu nehmen, aber nicht, um eine Generation pauschal vor den Kopf zu stoßen und die Gefühle von Menschen zu verletzen, sagte der Intendant. Gerade ältere Menschen zählten zu den treusten Hörern der Welle WDR2, die den Anspruch habe, ein Familiensender zu sein, erklärte Buhrow. Im Gespräch mit WDR2 hinterfragte der Intendant kritisch, ob die Redaktion einer Umdichtung des Lieds auch dann zugestimmt hätte, wenn anstelle von einer Oma von „Ali“ die Rede gewesen wäre.
fr.de

Und das in der Frankfurter Rundschau.
Offenbar haben doch noch nicht alle vom Taumelwein getrunken.-- Ist es denn so schwer, den beleidigten und verletzten Omas so etwas zu sagen wir Herr Buhrow?
Einige milde Worte, die außerdem die Doppelmoral bestimmter Zeitgenossen zur Sprache bringen?

Den "Nazisau"- Verfasser haben sie offenbar mittlerweile in die Pampa geschickt.

Morddrohungen etc. sind absolut nicht akzeptabel; ich distanziere mich davon und plädiere für eine Auseinandersetzung mit fairen Mitteln.
LG

[Sunbeam]

Stoßen kann man sich am Wort "Sau" - aber das ist (wenn ich MEINE Eindrücke zu Rate ziehe) heute nicht böse gemeint. --- Wenn meine Enkel mir ein solches Lied singen würden, würde ich bei "Opa-Sau" vermutlich laut anfangen zu grunzen und alle würden lachen.

Ich vermisse bei den "Machern" dieses Videos, so etwas wie moralische Eigenverantwortlichkeit, das muss doch ideologisch vorgeplant sein, so ohne weiteres ist das nicht entstanden. Außerdem hat das alles so ein gewisses Geschmäckle, denn wenn unsere Vorfahren, die dieses Land unter Mühen und Not wieder aufbauten, erst einmal in dieser Schublade abgelegt werden, dürfen, was kommt dann noch? Wo hört das auf?

Wo werden hier ethische Grenzen gezogen, wenn es die überhaupt noch gibt, allein darum geht es doch in unserer Gesellschaft. Um das einmal deutlich zu sagen, die wirklichen Säue sind hier sicherlich nicht unsere Omas.

(Womit ich mich dann in aller gebotenen Form bei unseren Hausschweinen öffentlich entschuldige.)

[Rembremerding]

Super Reaktion der "Häupter".

Deswegen sind sie es, denn sie haben den schwereren Teil: so zu lieben wie Christus, auch wenn die geliebte Frau Vergeltung fordert. Und hier ist Gelassenheit angesagt und christlich. Mit Empörung Empörern zu begegnen verhindert die Demut. Gerade diese Spielchen der Welt und seines Fürsten muss kein Christ mitmachen und in Hysterie ausbrechen. Deshalb wird das Böse nicht gerechtfertigt, sondern der Gerechtigkeit des Herrn überlassen.

[Hiob]

Ich vermisse bei den "Machern" dieses Videos, so etwas wie moralische Eigenverantwortlichkeit

Da haben die gar nicht dran gedacht - das sollte lustig sein. - Ich bin überzeugt, dass die Kinder vom Kichern abgehalten werden mussten.

Um das einmal deutlich zu sagen, die wirklichen Säue sind hier sicherlich nicht unsere Omas.

das würde doch keiner behaupten. - Das ist ein Neck-Lied - mehr ist damit nicht gemeint.

[Sunbeam]

Ich vermisse bei den "Machern" dieses Videos, so etwas wie moralische Eigenverantwortlichkeit

Da haben die gar nicht dran gedacht - das sollte lustig sein. - Ich bin überzeugt, dass die Kinder vom Kichern abgehalten werden mussten.

Um das einmal deutlich zu sagen, die wirklichen Säue sind hier sicherlich nicht unsere Omas.

das würde doch keiner behaupten. - Das ist ein Neck-Lied - mehr ist damit nicht gemeint.

Du magst es so sehen, viele andere Menschen sehen und verstehen es nicht so. Und ob die Kinder kicherten, oder nicht kicherten, das liegt wohl einfach nur daran, das einfach nur Kinder sind, Kinder die vor einem demagogischen Karren gespannt wurden, den sie noch garnicht verstehen können. Für mich wurden diese Kinder missbraucht, missbraucht von einer Ideologie, die ich schon lange nicht mehr als demokratisch verstehe.

Für dich mögen Omas, als Umweltsäue öffentlich betitelt, sehr lustig sein, für mich war meine Oma immer ein herzensguter Mensch, die mir alle ihre Liebe und noch viel mehr schenkte, aus dem ich mein Leben lang Gutes schöpfte.

[jsc]

@magdalena
Ich könnte und wollte dir erst darauf antworten aber ich habe mich entschieden den Text zu löschen und dir und allen anderen lieber ein friedliches Jahr 2020 zu wünschen...

[Magdalena61]

Super Reaktion der "Häupter".

Deswegen sind sie es, denn sie haben den schwereren Teil: so zu lieben wie Christus, auch wenn die geliebte Frau Vergeltung fordert. Und hier ist Gelassenheit angesagt und christlich. Mit Empörung Empörern zu begegnen verhindert die Demut. Gerade diese Spielchen der Welt und seines Fürsten muss kein Christ mitmachen und in Hysterie ausbrechen. Deshalb wird das Böse nicht gerechtfertigt, sondern der Gerechtigkeit des Herrn überlassen.

Schweigen angesichts der emotionalen Betroffenheit so vieler Frauen und der dreist- frechen Reaktion auf deren Proteste könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Die Frage bleibt, ob dieselbe Toleranz gegenüber verbalen Entgleisungen an den Tag gelegt würde, wenn nicht die Oma, sondern der Ali die "Umweltsau" wäre.
LG

[Magdalena61]

Mit Verlaub: Als Opa habe ich das wirklich als lustiges Enkellied verstanden. - Nicht, dass meine 7 Enkel (bald 9 ) schon mal sowas gesungen hätten - aber täten sie es, wüsste ich, dass sie es nicht ernst meinen würden.

Denn dieses Lied ist nicht ernsthaft kritisch, sondern einfach eine neue Version eines textlich vielfach besetzten Liedes.

Das Lied mochte ich noch nie, es ist einfach albern.
Meine Kinder sind glücklicherweise nicht auf die Idee gekommen, es zu Hause zu singen. Keine Ahnung, ob es in den Schulen präsent war.
Aber der Originaltext ist relativ harmlos. Die Strophen enden auf "... meine Oma ist 'ne ganz patente Frau". -

Das Lied ist zwar ein bißchen doof- "meine Oma hat Klosettpapier mit Blümchen"- aber letztlich wird die Oma positiv bewertet. Die meisten der Strophen haben keinen Bezug zur Realität: "... fährt im Hühnerstall Motorrad", "... hat ’nen Nachttopf mit Beleuchtung"; "... hat nen Goldfisch, der raucht Pfeife" etc., woran unschwer zu erkennen ist, dass das Lied einfach nur ein freundlich- irrealer Blödsinn ist.

Die WDR- Version dagegen erstellt einen völlig verdrehten Bezug zur Gegenwart und zu aktuellen politischen Themen. Dafür sind natürlich nicht die Kinder verantwortlich; die können einem nur leid tun.

Wie man aus dem alten Teil ein politisch motiviertes Lied mit einer eindeutigen Negativaussage machen und dieses im ör- tv bringen kann, ist für viele nicht nachvollziehbar. Und noch weniger nachvollziebar ist, dass sich auch noch Verteidiger dieses Fehltritts finden.

Wir Omas lassen uns dieses Mal nicht dumm reden, man hat Verantwortung für die nachwachsenden Generationen, und dazu gehört, dass man Kinder nicht dazu ermutigt, andere Menschen zu beschimpfen, auch nicht "zum Spaß".
LG